box 29/1
24. Das veite Land
nenden Aichel
sarmen Otts
Rolle wuchs von Akt zu Akt zu größerer Bedeutung. Seine Liebes¬
nnert in etwas
szene mit Fräulein Lind, die zum erstenmal im Lobetheater auftrat
Jugenddrama,
und durch ihr gutes Spiel bald die nicht günstige äußere Erscheinung
eiden ungleich¬
vergessen ließ, entschied den Erfolg des Altes. Schauspielerisch am
höchsten aber stand wohl die Szene, in der Frau Weinhold der Geliebten
er mit Humor
ihres Sohnes verzeiht. Freilich bot Frau Santen nicht bloß hier,
rodiert. „Das
sondern in jedem ihrer Auftritte künstlerisch Vollendetes. Es war
Parodie er¬
eine besonders im ausdrucksvoll stummem Minenspiel, aber auch
in
für deren jede
jedem Worte und jeder Bewegung
großartige schau¬
Augen stand,
spielerische Leistung, die allein schon den Besuch der Vorstellung
K Begründung
lohnte. Aber auch die vielen kleineren Rollen wurden durchweg gut
zuwerfen, ob
gegeben, nicht die Vertreter einer einzigen störte das sorgfältig und
Satire kann
verständnisvoll vorbereitete Zusammenspiel. Und so erzielte, wie starke
is ein solches
Bedenken man auch gegen das Stück selbst hegen muß, die Darstellung
klei“ gewinnt
doch eine sehr beifällige Aufnahme von Schnitzlers neuestem Werke
in und ihren
von seiten des vollbesetzten Hauses. Die vom Dichter dem Leben nach¬
h, der unser
gezeichneten Gestalten gewannen in der Darstellung Fleisch und Blut
En Begabung
und einzelne Szenen weckten ein Interesse, das man dem Stücke als)
erbärmliche
Ganzem leider versagen muß.
1O.
zu nehmen.
hiers. Aber
ber den rück¬
edie Sitten
Schnitzlers
von der Ge¬
nde Zenien,
chehen?
sche Natur“.
Seele ver¬
nicht vor¬
verkehren
wird, daß
denen sind
wickelt, als
Wie Liebe
at, ist ein
n Dichter.
Warnung
faßte, ins
r dem ge¬
wie bei
ungen der
en.
lich hohe
t gelang
amas als
in denen
en zwei
Breslauer Zeitun.
ließ sehr
klagen,
viele
Bonno
reuen.
A5 10 1911
, wie
g der
Breslauer Cheater.
PAtt. Stadttheater. Sonnabend, 14. Oktober: „Rheingold.“
(In neuer Ausstattung und Inszenierung.) Bei keinem
zweiten der Bühnenwerke Richard Wagners sind alle Versuche, die
szenischen Probleme und dekorativen Anforderungen des Dichterkomvonisten
zu lösen, in gleichem Maße Stückwerk geblieben, wie beim Vorspiel zum
Nibelungenringe, bei keinem der Musikdramen des Bayreuthers ergaben sich
solch unermeßliche Schwierigkeiten, die Ausstattung über das Niveau des
bunten Scheins hinaus zu einem Bilde glaubhafter Wirklichkeit zu erheben,
vie beim Rheingold. Mußte Wagner doch selbst nach den Festvorstellungen
es denkwürdigen Jahres 1876, in dem zum ersten Mal der Vorhang
ich vor dem Wunderbilde der Rheinestiefe teilte, eingestehen: „Mein
deal ward mit den vorjährigen Aufführungen nicht erreicht. Wir müssen
ielmehr etwas ganz anderes bekommen“ Man weiß nun wohl, daß
Jagner von seinen Maschinisten, Malern und Delorateuren ebenso das
en eneneenesen ene eneren rerdon und mneglien u 11
führung kaum jemals gänzlich zu beseitigen sein dürften. Aber schließlich
zur T
muß man sich fragen, warum gerade beim „Rheinge##“ das Versagen
daß di
der Schwesterkünste auch die Wirkung der Handlung und der Musik mehr
etwa ##
herabdrückt, als bei allen übrigen Werken des Meisters. Die Antwort auf Kothu#
diese Frage kann nur lauten: weil die Handlung im „Rheingold“ auf
werden
bedenklich bröckligem Grunde steht, auf Fundamenten, die zu schwanken
und k
beginnen, sobald man des Näheren nach den grundlegenden Motiven im
weilig
wird.
Tun und Lassen der zur Schau gestellten Göttersippe fragt und den
logischen Zusammenhang all der gezeigten Dinge und Geschehnisse er¬
zu seh
gründen will. „Um das „Rheingold“ zu begreifen, bedürfen wir einer
diesma
erklärenden Mythologie, die Wagner uns schuldig bleiben mußte, weil sie
mensch
kann,
ihm selbst nicht klar war,“ schrieb Max Kalbeck gelegentlich einer Auf¬
gleich
zählung der Verkehrtheiten und Widersinnigkeiten, die sich im dramatischen
Seel
Aufbau des „Rheingold“ vorfinden, und er trifft damit den Nagel auf
Seelen
den Kopf. Nur im Rahmen eines grandiosen Prunkbildes verlieren sie
brüche
sich, nur die Zauberkünste der Maschinisten und Dekorationsmaler lassen sie
reicher
vergessen und schaffen die Brücke zum Genusse der einzigen, herrlichen
selbst
Musik Denn einzig und herrlich ist sie in ihrem Goldglanze und in den
wöhnt
schillernden Rheinfarben, in ihrer majestätischen Pracht, die sich bemüht,
russisch
aus den kleinlichen Leuten des Olymps würdige Götter zu machen, und
Als
in der musikalischen Zeichnung der vom Dichter im Geiste geschauten über¬
Frau
wältigenden landschaftlichen Szenerie. Mit den blassen Farben und den
die ei
widerwillig wirkenden Wundern einer dürftigen Bühnenausstattung ver¬
Leben
sinkt auch die Pracht des musikalischen Kolorits in Nichts zusammen, und
treu w
so kam es, daß „Rheingold“ lei uns seit langen Jahren auch in seinem
gleißenden Klingen niemand mehr zu interessieren vermochte. Eine Neu¬ betrügt
inszenierung von Grund aus war nicht mehr zu umgehen, und mit auf= Mädch
dem g
richtiger Freude dürfen wir heut berichten, daß von allen mitwirkenden
Liebes
Faktoren ganze Arbeit getan worden ist. Die grüne Tiefe des Rheins
gekränk
mit den von oben her hineinspielenden glitzernden Sonnenstrahlen, die in
Alters
graziösem, leichtem Fluge schwimmenden Hüterinnen des blinkenden
Verstän
Goldes, das Versinken der Fluten und die von einem gewaltigen
schlagen
Rundhorizont umspannte auftauchende kulissenlose Landschaft mit dem
Zyklopenbau der Götterburg, die Wandeldekorationen bei Wotans und
die arn
Loges Fahrt nach Nibelheim und ihrer Rückkehr zu den um
schwanl
Freya bekümmerten Göttern, die Stimmungsmalerei durch fliegendes Ge¬
wölk in allen Farben von dem beängstigenden Schwarz der Gewitternähe ins Ve
bis zum versöhnenden, goldigen Rot des den Abend grüßenden Himmels —(und sic
alles dies ist von höchster Schönheit. Wollten auch der Theater=Regen= selbst
bogen und der Riesenwurm keine rechte Illusion erwecken, was verschlägt's! a
Und gleichen Schritt mit der in Dekorationen und Kostümen entfaltetenske
Pracht hielt auch der wundervolle Klang des Orchesters. In urwüchsiger
Gewalt erhoben die festlichen Motive ihr Haupt, in abgeklärter Relnheit zu
sangen die seelische Stimmungen deutenden Themen ihre Weisen, aufs zu
feinste gegeneinander abgewogen, je nachdem der Augenblick der einen oder
mit ei
der anderen Melodie das Vorrecht einräumte. Und alles dies Schöne zog Mann,
in unaufhaltsamem Flusse dahln, mit der Flut wachsend und fallend, durch getrenn
Höhen und Tiefen, bis es im Jubel der in Walhall einziehenden Götter
Praxis
verklang. Das ließ uns die dramatischen Schwächen und Unmöglichkeiten
Fähnri
der Dichtung vergessen und an das Märchen und seine Symbolik glauben.
zu hab
Herrn Kirchner und Herrn Kapellmoister Prüwer unseren lauten, Daß a
begeisterten Dank dafür.
Ehebru
Die einzelnen Solopartien waren erfreulicherweise auch von den kleinen daß sie
und großen Flüchtigkeiten befreit worden, die sich im Laufe des eiligen
bedarf
Theaterbetriebes allerorten eingeschlichen hatten. Herrn Beegs musika¬
lisch tüchtigem Wotan wollte es freilich auch gestern nicht glücken, wenigstens
auch
die Stellen mit menschlich heißem Empfinden zu erfüllen, die uns an All¬
eines r
vaters selbstverschuldetem Leid Anteil nehmen lassen. Ja, nicht einmal
akte se
die von Glücksgefühl getragene Weise: „Vollendet das ewige Werk“
Zischen
erschien von überquellender Freude getragen. — Die Fricka war zum ersten
ihrem
Male keiner Altistin, sondern unserer Hochdramtischen, Frau v. Floren¬
Gehalt
tin=Weber, übertragen worden, und das gewann den Worten der
im Duc
Göttin Prägnanz und Wärme. Herrn Wilhelmis lüsterner, mi߬
gestalteter, zu furchtbar=schauriger Größe anwachsender Schwarzalbe steht oder zu
ist schon
von des Künstlers Gastspiel her noch in allerbester Erinnerung, und ebenso
Und de
sind Herrn Lückes virtuoser Mime, Herrn Corfield=Mercers
um den
unsteter, geschmeidiger, wenn auch zu viel in Mephistos Art gehaltener
Beifall
Loge, die Riesen der Herren Wittekopf und Pierroth, Fräulein
Schereschefskys Erda und die Woglinde und Wellgunde der Damen
Herr et
Mac Grew und Wolter als gute Leistungen bekannt. Zu ihnen ge¬
Pose u
sellten sich als Neulinge der grollende, hartzügige Donner Herrn Heckers,
vortrefft
der milde Froh Herrn Baums und die schönsingende Floßhilde Fräulein
aktes,
Dörwalds. Das ausverkaufte Haus bereitete der Neueinstudierung
Rolle d
des „Rheingold“ eine freudige Aufnahme und rief neben den Künstlern
Unbeden
auch die Herren Kirchner und Prüwer oft vor die Rampe.
kraftvoll
II. II. Lobe=Theater. „Das weite Land“*) Es ist nicht und ver
ganz zutreffend, wenn Schnitzler sein neuestes Werk, das gestern an
unwider
unserem Lobe=Theater gemeinsam mit zwölf anderen Bühnen seine Urauf¬
Fräulei
*) Die Buch=Ausgabe ist soeben bei S, Fischer=Berlin erschienen. Herr S
e enen e ene eenenenene
24. Das veite Land
nenden Aichel
sarmen Otts
Rolle wuchs von Akt zu Akt zu größerer Bedeutung. Seine Liebes¬
nnert in etwas
szene mit Fräulein Lind, die zum erstenmal im Lobetheater auftrat
Jugenddrama,
und durch ihr gutes Spiel bald die nicht günstige äußere Erscheinung
eiden ungleich¬
vergessen ließ, entschied den Erfolg des Altes. Schauspielerisch am
höchsten aber stand wohl die Szene, in der Frau Weinhold der Geliebten
er mit Humor
ihres Sohnes verzeiht. Freilich bot Frau Santen nicht bloß hier,
rodiert. „Das
sondern in jedem ihrer Auftritte künstlerisch Vollendetes. Es war
Parodie er¬
eine besonders im ausdrucksvoll stummem Minenspiel, aber auch
in
für deren jede
jedem Worte und jeder Bewegung
großartige schau¬
Augen stand,
spielerische Leistung, die allein schon den Besuch der Vorstellung
K Begründung
lohnte. Aber auch die vielen kleineren Rollen wurden durchweg gut
zuwerfen, ob
gegeben, nicht die Vertreter einer einzigen störte das sorgfältig und
Satire kann
verständnisvoll vorbereitete Zusammenspiel. Und so erzielte, wie starke
is ein solches
Bedenken man auch gegen das Stück selbst hegen muß, die Darstellung
klei“ gewinnt
doch eine sehr beifällige Aufnahme von Schnitzlers neuestem Werke
in und ihren
von seiten des vollbesetzten Hauses. Die vom Dichter dem Leben nach¬
h, der unser
gezeichneten Gestalten gewannen in der Darstellung Fleisch und Blut
En Begabung
und einzelne Szenen weckten ein Interesse, das man dem Stücke als)
erbärmliche
Ganzem leider versagen muß.
1O.
zu nehmen.
hiers. Aber
ber den rück¬
edie Sitten
Schnitzlers
von der Ge¬
nde Zenien,
chehen?
sche Natur“.
Seele ver¬
nicht vor¬
verkehren
wird, daß
denen sind
wickelt, als
Wie Liebe
at, ist ein
n Dichter.
Warnung
faßte, ins
r dem ge¬
wie bei
ungen der
en.
lich hohe
t gelang
amas als
in denen
en zwei
Breslauer Zeitun.
ließ sehr
klagen,
viele
Bonno
reuen.
A5 10 1911
, wie
g der
Breslauer Cheater.
PAtt. Stadttheater. Sonnabend, 14. Oktober: „Rheingold.“
(In neuer Ausstattung und Inszenierung.) Bei keinem
zweiten der Bühnenwerke Richard Wagners sind alle Versuche, die
szenischen Probleme und dekorativen Anforderungen des Dichterkomvonisten
zu lösen, in gleichem Maße Stückwerk geblieben, wie beim Vorspiel zum
Nibelungenringe, bei keinem der Musikdramen des Bayreuthers ergaben sich
solch unermeßliche Schwierigkeiten, die Ausstattung über das Niveau des
bunten Scheins hinaus zu einem Bilde glaubhafter Wirklichkeit zu erheben,
vie beim Rheingold. Mußte Wagner doch selbst nach den Festvorstellungen
es denkwürdigen Jahres 1876, in dem zum ersten Mal der Vorhang
ich vor dem Wunderbilde der Rheinestiefe teilte, eingestehen: „Mein
deal ward mit den vorjährigen Aufführungen nicht erreicht. Wir müssen
ielmehr etwas ganz anderes bekommen“ Man weiß nun wohl, daß
Jagner von seinen Maschinisten, Malern und Delorateuren ebenso das
en eneneenesen ene eneren rerdon und mneglien u 11
führung kaum jemals gänzlich zu beseitigen sein dürften. Aber schließlich
zur T
muß man sich fragen, warum gerade beim „Rheinge##“ das Versagen
daß di
der Schwesterkünste auch die Wirkung der Handlung und der Musik mehr
etwa ##
herabdrückt, als bei allen übrigen Werken des Meisters. Die Antwort auf Kothu#
diese Frage kann nur lauten: weil die Handlung im „Rheingold“ auf
werden
bedenklich bröckligem Grunde steht, auf Fundamenten, die zu schwanken
und k
beginnen, sobald man des Näheren nach den grundlegenden Motiven im
weilig
wird.
Tun und Lassen der zur Schau gestellten Göttersippe fragt und den
logischen Zusammenhang all der gezeigten Dinge und Geschehnisse er¬
zu seh
gründen will. „Um das „Rheingold“ zu begreifen, bedürfen wir einer
diesma
erklärenden Mythologie, die Wagner uns schuldig bleiben mußte, weil sie
mensch
kann,
ihm selbst nicht klar war,“ schrieb Max Kalbeck gelegentlich einer Auf¬
gleich
zählung der Verkehrtheiten und Widersinnigkeiten, die sich im dramatischen
Seel
Aufbau des „Rheingold“ vorfinden, und er trifft damit den Nagel auf
Seelen
den Kopf. Nur im Rahmen eines grandiosen Prunkbildes verlieren sie
brüche
sich, nur die Zauberkünste der Maschinisten und Dekorationsmaler lassen sie
reicher
vergessen und schaffen die Brücke zum Genusse der einzigen, herrlichen
selbst
Musik Denn einzig und herrlich ist sie in ihrem Goldglanze und in den
wöhnt
schillernden Rheinfarben, in ihrer majestätischen Pracht, die sich bemüht,
russisch
aus den kleinlichen Leuten des Olymps würdige Götter zu machen, und
Als
in der musikalischen Zeichnung der vom Dichter im Geiste geschauten über¬
Frau
wältigenden landschaftlichen Szenerie. Mit den blassen Farben und den
die ei
widerwillig wirkenden Wundern einer dürftigen Bühnenausstattung ver¬
Leben
sinkt auch die Pracht des musikalischen Kolorits in Nichts zusammen, und
treu w
so kam es, daß „Rheingold“ lei uns seit langen Jahren auch in seinem
gleißenden Klingen niemand mehr zu interessieren vermochte. Eine Neu¬ betrügt
inszenierung von Grund aus war nicht mehr zu umgehen, und mit auf= Mädch
dem g
richtiger Freude dürfen wir heut berichten, daß von allen mitwirkenden
Liebes
Faktoren ganze Arbeit getan worden ist. Die grüne Tiefe des Rheins
gekränk
mit den von oben her hineinspielenden glitzernden Sonnenstrahlen, die in
Alters
graziösem, leichtem Fluge schwimmenden Hüterinnen des blinkenden
Verstän
Goldes, das Versinken der Fluten und die von einem gewaltigen
schlagen
Rundhorizont umspannte auftauchende kulissenlose Landschaft mit dem
Zyklopenbau der Götterburg, die Wandeldekorationen bei Wotans und
die arn
Loges Fahrt nach Nibelheim und ihrer Rückkehr zu den um
schwanl
Freya bekümmerten Göttern, die Stimmungsmalerei durch fliegendes Ge¬
wölk in allen Farben von dem beängstigenden Schwarz der Gewitternähe ins Ve
bis zum versöhnenden, goldigen Rot des den Abend grüßenden Himmels —(und sic
alles dies ist von höchster Schönheit. Wollten auch der Theater=Regen= selbst
bogen und der Riesenwurm keine rechte Illusion erwecken, was verschlägt's! a
Und gleichen Schritt mit der in Dekorationen und Kostümen entfaltetenske
Pracht hielt auch der wundervolle Klang des Orchesters. In urwüchsiger
Gewalt erhoben die festlichen Motive ihr Haupt, in abgeklärter Relnheit zu
sangen die seelische Stimmungen deutenden Themen ihre Weisen, aufs zu
feinste gegeneinander abgewogen, je nachdem der Augenblick der einen oder
mit ei
der anderen Melodie das Vorrecht einräumte. Und alles dies Schöne zog Mann,
in unaufhaltsamem Flusse dahln, mit der Flut wachsend und fallend, durch getrenn
Höhen und Tiefen, bis es im Jubel der in Walhall einziehenden Götter
Praxis
verklang. Das ließ uns die dramatischen Schwächen und Unmöglichkeiten
Fähnri
der Dichtung vergessen und an das Märchen und seine Symbolik glauben.
zu hab
Herrn Kirchner und Herrn Kapellmoister Prüwer unseren lauten, Daß a
begeisterten Dank dafür.
Ehebru
Die einzelnen Solopartien waren erfreulicherweise auch von den kleinen daß sie
und großen Flüchtigkeiten befreit worden, die sich im Laufe des eiligen
bedarf
Theaterbetriebes allerorten eingeschlichen hatten. Herrn Beegs musika¬
lisch tüchtigem Wotan wollte es freilich auch gestern nicht glücken, wenigstens
auch
die Stellen mit menschlich heißem Empfinden zu erfüllen, die uns an All¬
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vaters selbstverschuldetem Leid Anteil nehmen lassen. Ja, nicht einmal
akte se
die von Glücksgefühl getragene Weise: „Vollendet das ewige Werk“
Zischen
erschien von überquellender Freude getragen. — Die Fricka war zum ersten
ihrem
Male keiner Altistin, sondern unserer Hochdramtischen, Frau v. Floren¬
Gehalt
tin=Weber, übertragen worden, und das gewann den Worten der
im Duc
Göttin Prägnanz und Wärme. Herrn Wilhelmis lüsterner, mi߬
gestalteter, zu furchtbar=schauriger Größe anwachsender Schwarzalbe steht oder zu
ist schon
von des Künstlers Gastspiel her noch in allerbester Erinnerung, und ebenso
Und de
sind Herrn Lückes virtuoser Mime, Herrn Corfield=Mercers
um den
unsteter, geschmeidiger, wenn auch zu viel in Mephistos Art gehaltener
Beifall
Loge, die Riesen der Herren Wittekopf und Pierroth, Fräulein
Schereschefskys Erda und die Woglinde und Wellgunde der Damen
Herr et
Mac Grew und Wolter als gute Leistungen bekannt. Zu ihnen ge¬
Pose u
sellten sich als Neulinge der grollende, hartzügige Donner Herrn Heckers,
vortrefft
der milde Froh Herrn Baums und die schönsingende Floßhilde Fräulein
aktes,
Dörwalds. Das ausverkaufte Haus bereitete der Neueinstudierung
Rolle d
des „Rheingold“ eine freudige Aufnahme und rief neben den Künstlern
Unbeden
auch die Herren Kirchner und Prüwer oft vor die Rampe.
kraftvoll
II. II. Lobe=Theater. „Das weite Land“*) Es ist nicht und ver
ganz zutreffend, wenn Schnitzler sein neuestes Werk, das gestern an
unwider
unserem Lobe=Theater gemeinsam mit zwölf anderen Bühnen seine Urauf¬
Fräulei
*) Die Buch=Ausgabe ist soeben bei S, Fischer=Berlin erschienen. Herr S
e enen e ene eenenenene