II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 393

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Düsseldorf
17 10. 1911
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theater, gleichzeitig mit Wien und Berlin, eine Urauf¬
führung von Arthur Schnitzlers „Das weite
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Gewährsmann mir berichtet, litten die drei ersten Akte
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fall, der sich nach den letzten beiden Akten lebhaft stei¬
gerte. Ich behalte mir vor, über diese Premiere in
en wahten Toaen eine Behresung in beingen.
v. B.
vom: 40.0H11911
er Hamerist. Wien
Hannover'scher Theaterbrief.
Hannover, 17. Oktober 1911.
Dem heute immer mehr sich einbürgernden System der
gleichzeitigen Uraufführungen dankt Hannover die rasche Be¬
kanntschaft mit der neuen Schnitzler'schen Tragikomödie. „Das weite
Land“ fand an der „Schallburg“ einencht gerade begeisterte, aber
doch recht freundliche Aufnahme. Ueber das Stück selbst wird in
diesen Blättern auf Grund der wiener Aufführung eingehend be¬
richtet; es erübrigt sich also nur, über den Eindruck zu vermelden,
den diese spezifische wiener Lokalstudie auf den norddeutschen
Hörer zu hinterlassen vermag. Das Milieu ist diesem Empfinden
zunächst wohl etwas fremd. Man sucht mehr nach einem Inhalt,
der über die Umweltschilderung hinauswüchse; aber eben dieser
Inhalt ist ein zu unbestimmter, in Negationen und Fragezeichen
sich ergehender, als daß er mit jener Deutlichkeit zu wirken ver¬
möchte, die nun einmal das Erfordernis der ins Breitere streben¬
den Theaterwirkung sein müßte. Was indes das Schauspiel einem
größeren Publikum an Eindeutigkeit der Problemstellung zu wünschen
übrig ließ, ersetzte es reichlich durch die Feinheit der Charakter¬
zeichnung, seinen geistreichen, an doppelsinnigen Vorhalten reichen
Dialog, durch die zarte Wehmut, die den Vorgängen unterschwebt.
Das Ensemble der „Schauburg“ an derlei schwierige Aufgaben
wenig gewöhnt, bot unter der Spielleitung seines Direktors Rolan
zumindest ein anerkennenswertes Zeugnis ehrlicher und angestrengter
Arbeit. Zwar war die Auffassung von vorne herein verfehlt, in¬
soferne man allzuviel Tiefsinn in den Dialog hineinzuinterpretieren
versuchte. Aber in der Durchführung kam dann neben einer ver¬
fehlten Besetzung manch' achtbare Leistung heraus, so Rolan als
Hofreiter, Paula Nikolai als Genia.
Das Hofschauspiel hat jüngst durch eine sehr frische Neuein¬
studierung des Ibsen'schen „Volksfeind“ überrascht, bei der sich die
Herren Starnburg, Hagemann und Thiele hervortaten.
Die Hofoper feierte große Tage mit einem zweiabendlichen
Caruso=Gastspiel und das Residenztheater bedachte sein
Publikum mit einem recht wertlosen Schwank von Friedmann
Frederich, genannt „Das Familienkind“
Peregrinus.