II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 411

box 29/1
W
24. Das Seite-Land
och jahrelang
druck. Im ganzen errang die Tragikomödie einen Ach¬
tungserfolg. —

Breslau: Schnitzlers „Das weite
ebt in dem
Land“ errang heute im Lobetheater einen Achtungs¬
seiner Frau,
erfolg. — München: Im Residenztheater wurden die
delt zu haben.
beiden erstenz Akte der Tragikomödie „Das weite Land“
gleichen An¬
von Artur Schnitzler mit lauem Beifall aufgenommen.
erschieden ge¬
Nach dem dritten Akt setzte stärkerer Beifall ein, der sich
Schmerz ihrer
zum Schlusse zu einem durchschlagenden Erfolg
rs trennt sich
steigerte. — Wien: Im Burgtheater hatte die Schnitzler¬
finstlerin ihre
sche Tragikomödie „Das weite Land“ bei einer verhältnis¬
Weh der er¬
mäßig guten Aufführung starken äußeren Erfolg.
urchzuringen;
Schnitzler wurde nach jedem Akt wiederholt gerufen
Nann dadurch
und warm begrüßt.
Prag: Im neuen Deutschen
littene Unbill
Theater wurde Schnitzlers Tragikomödie mit respektvoller
Achtung, die namentlich dem Autor galt, ausgenommen.
ler in seiner
Im Publikum machte sich aber kein besonderer Bei¬
gen Menschen
fall bemerkbar.
en Personen,

en immer die
hat er hier
8 Milieu er¬
ig der Hand¬
Und darin
burger Auf¬
shauscher Csorier. Wiesbrde“
rektor Hage¬
nallzu lang¬
stungen Herr
ten. Ihrem
r in warmer
F. R.
16 10. 1911
Bühnen ge¬
ückes liegen
Regie ebensoviel Dank, wie die Herren Nhil, Lang,Frl. Schi
r Schnitzlers
(Erna), son
Gebhardt und die Damen Ellmenreich, Elsinger
essingtheater
Das weite Land.
und Otto=Körner für ihre vortrefflichen Leist¬
fgenommen;
Von Arthur Schnitzler.
M. B.
echen könnte.
ungen.
nnover fand
XX Hamburg, 15. Okt,
fall bei vor¬
Zu den
Der Großbetrieb ist heute auf allen Gebieten
thur Schnitz¬
komödie „D
□ Mainz, 15. Okt.
Schnitzlers
der menschlichen Tätigkeit zur Parole geworden.
Uraufführn
raufführung
Die hiesige, gleichzeitig mit anberen deutschen
Das Vorrecht einer Uraufführung bleibt daher
ziger S
farken Ein¬
nicht mehr einer Bühne überlassen, sondern es
Bühnen, am Samstag erfolgte Uraufführung von
Uraufführn
können sich auch 13 zu gleicher Zeit darin teilen,
Arthur Schnitzler's sog. Tragikomödie: „Das
und viellei
wie Arthur Schnitzler es soeben bewiesen hat
weite Land“ fand trotz der flotten Wiedergabe
bei verschiel
mit seiner Tragikomödie „Das weite Land“
nur einen mäßigen Erfolg. Man wurde nicht warm
Niete gezog
dabei und trotz der spannenden Verwickelung nicht
deres Los.
Es handelt sich, wie meistens bei diesem Autor,
genug gefesselt und gepackt, ja von vornherein durch
keinen prof
um einen gutgesehenen Ausschnitt aus der sog. gu¬
den Titel geradezu enttäuscht. Unter einer Tragi¬
seines neu
ten Gesellschaft mit den schlechten Sitten. Alle
komödie verstehen wir wenigstens eine zwar tra¬
an den Aktl
außerehelichen Liebesaffären, die da krenz und
gisch geschürzte Handlung, aber mit einem über¬
liche Beifall
quer auftauchen und sogar zum Selbstmord und
raschend heiteren Ausgang. Es waltet jedoch über
Darstellern
zum tödlichen Duell führen, werden damit erklätt,
dem Ganzen eine schwüle, ja peinliche Stimmung,
Das
we
daß die Seele des Menschen das weite Land unbe¬
deren Albdruck kaum durch ein paar bons mots
der
rechenbarer Empfindungen und Entschließungen
und durch einige mit einem burlesken Anflug ge¬
darstelle.
zeichnete Figuren gemildert wird. Am gelungen¬
sten ist wohl der dritte Aktin dem Dolomitenhotel;
Von einer Geschlossenheit der Handlung ist nicht
doch da buschen auch so viele Gestalten nur skizzen¬
viel zu spüren, auch ermüdet die breite Exposition
haft über die Bühne, daß keine davon dauernd zu
in einer umfassenden Personengruppe. Mit dem
fesseln mag, selbst der nicht mit köstlichem Humor¬
Dialog steht Schnitzler hier nicht auf der Höhe,
gezeichnete Schriftsteller.
wie in seinen kleinen, pikanten und formvollen¬
deten Einaktern. Er ist aber auch in dieser Tragi¬
Nebelhaft und unklar, wie der Titel: „Das
komödie geistreich und der gewandte Bildner
dem Be
weite Land“, so zieht sich auch in langen Dialogen
lebensechter Gestalten. Dadurch gewinnt jede der
ter dieses
verschwommen und verworren eine doppelte Lie¬
Episoden, und episodenhaft ist das Drama, einen
vor deren
besgeschichte, die Fäden krenzweise verschlingend,
besondern Reiz. Die Bühnenkünstler haben ein rei¬
unsagbares
dahin und streut mysterlöse Hinweise auf ver¬
ches Feld der Betätigung, und auch in der kleinen
den, wenn
gangene Katastrophen mit ein. Es ist eben das
Rolle der Anna Meinhold=Aigner kann die vor¬
würde, wei
heutzutage, namentlich in Romanen, so beliebte
nehme Seelenplastik der Frau Ellmenreich leuch¬
vor ihr das
Thema der „Eheirrungen“, und es sehlt an einem
tend in die Erscheinung treten. Dank ihrem ver¬
schauer höch
einheitlichen rasch zum Ende zueilenden Konflikte.
tieften, überaus feinen Spiel, in welchem die Tra¬
ken. Die ei
Kommen dazu noch sonst mißliche lokale Verhält¬
gik des betrogenen Weibes und die überflutend
Hofleiter se
nisse, das leider trotz wiederholter Rügen in der
warme Mütterlichkeit sich begegnen, werden meh¬
auch den ju
Presse immer noch übliche Zuspätkommen, Schwä¬
rere der Personen zu einer besonderen Bedeutung
seine Frau
tzen, Räuspern und Husten des Publikums bei zu
erhoben.
fernen Dolo
leisem und zu raschem Sprechen der Darsteller, so
neue Liebsch
Das Publikum, das sich sehr zahlreich eingesun¬
schwebt man lange über dem Kern der Handlung
den hatte, war in der erwünschten Premièrenstim¬
im Dunkeln. Von den Darstellern taten sich lo¬
mung und folgte mit lebhaftester Teilnahme den 5
benswert hervor die Herren Harnak (Hofreiter),
Akten, die stets von Beifall begleitet waren. Am
Schröder (W. Aigner), Knauth (Natter), de
Schlusse war ein großer Erfolg zu konstatieren, und
Vogt (Dr. Mauer) und Hüner (Rhon); von starke Szen
ektor Hagemann erntete für seine geschmackvollel den Damen besonders Frl. Hermann (Genia), hentschieden