II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 442

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dabei: die Inszene zeugte von dem oft bewährtenj eingungen annehmen, wenn sich die Türtel der¬
Geschick in der Regieprüfung. Erfreulich war weiter¬
pflichte, gegen die Italiener auf ottomanischem Ge¬
hin die Beobachtung, daß unsere Bühne in Adol]
biet keine Repressalien zu ergreifen. Die Türkei
Mehner und Johanna Flessa zwei Dar¬
verharrt indes nach wie vor auf der Forderung
der türkischen Souveränität über Tripolis, wie
steller von hohen Qualitäten gerade für das mo¬
derne Schauspiel besitzt. Mehner''s Hofreiter war
aus folgendem Telegramm hervorgeht:
der überlegene Herrenmensch, weltmännisch, elastisch,
Paris, 14. Okt. Der Großwesir Said Pa¬
vibrierend. Kleine Züge wie die verkniffene Kurz¬
scha telegraphierte dem hiesigen Botschafter Ri¬
sichtigkeit, die Nonchalance, wo es ernst wird, setzten
saat Pascha, der Ausgangspunkt jeder diploma¬
seiner den Part restlos ausschöpfenden Darstellung
tischen Vermittlung müßte die Anerkennung der
scharfe Lichter auf. Mit solcher Frau Genia bot
nominellen Souveränität des Sultans
Johanna Flessa ein glänzendes Debut. Das
über Tripolis seitens Italiens sein. Sollte Ita¬
war eine fesselnd interessante Frau mit diesem Ver¬
lien ablehnen könnte die Türkei die Ausweisung
haltenen, Undurchdringlichen, das Durchlebte klug
aller Italiener nicht mehr hinausschieben.
verbergend. Dabei Dame sans phrase, nobel und
Begeisterung in Konstantinopel.
voll Haltung und einer suggestiven Ausstrahlung
tiefen feelischen Innenlebens. Für die Pflege der
Konstantinopel, 14. Okt.
Moderne werden diese beiden Darsteller garantieren.
Das Komitee der Nationalen Vereini¬
Desgleichen Georg John, der daneben als wacke¬
gung har gestern in Stambul große Bekannt¬
rer, ehrlicher und treuherziger Freund abgeneigt allen
machungen angebracht, in denen die Bevölkerung
„Herzensschlampereien“ rangierte. Der demi=vierge
zum Kampf gegen Italien bis aufs Messer
Natur Erna's hielt Erika Nymgau ihre starken
aufgefordert wird. Der Aufruf schließt wörtlich:
Ausdrucksmittel, sodaß sich das vorher tändelnde
„Wir werden eher Europa zertrümmern,
oberflächliche altkluge Dämchen jäh in ein leiden¬
als der räuberischen italienischen Nation auch nur
schaftlich sich geberdendes Weib wandelte. Adolf
einen Zoll unseres Landes abzutreten.“ Im
Pfeiffer hatte sich eine hübsche Mischung von
Laufe des Tages hatten sich vor den Plakaten größe
ironischer Welterfahrung und philosophischer Resig¬
Gruppen Neugieriger eingefunden, die Hochrufe auf
nation zurecht gelegt. Gute Figuren waren ferner:
die türkische Armee ausbrachten und sich in
Adele Darmer als schwergeprüfte Frau und
heftigen Schmähworten gegen Italien er¬
Mutter; die ein bissel beschränkte Frau Wahl von
gingen. Die Wirkung der Bekanntmachungen war
Agathe Decker; das Natternpaar Hans Ar¬
eine ungeheure. Bis zur späten Nachtstunde
nold's und der Erna Bormann; der Par¬
stauten sich die Menschenmassen auf Straßen und
force=Tennisspieler Karl Heinz Wolff's. Der
Plätzen, in denen der Aufruf zu lesen war.
Marineleutnant Bernhard Reichenbach's
war wiederum zu elegisch. Im übrigen erfreute die
Die Stellung der Araber.
prächtige Gesamtdarstellung, die gegenüber den Aus¬
Nach einer Meldung der „Frankf. Ztg.“ aus Kon¬
sichten für's Schauspiel nunmehr optimistische Re¬
stantinopel erklärte die Araberfraktion
gungen aufkommen ließ. Was über den Eindruck
des türkischen Parlaments, die etwa 40 Abgeordnete
des literarischen Ereignisses beim Publikum zu sagen
wäre, entzieht sich unserer Beurteilung. S. N. Izählt, daß wenn die Türkei Tripolis
zu piesem Iweue Asestene
Die Revolution sorgsam vorber
Berlin, 14. Okt. Ueber die chinesisch
lution lauten die Nachrichten nach wie
drohlich. An hiesigen amtlichen Stel
heute aus Peking Nachrichten eingetroffen,
fiziell die Meldungen über die Vorgän
Wutschang bestätigen. Der Viz
von Nanking telegraphierte, daß die L###
sehr ernst sei. Aus Peking liegt die
vor, daß zahlreiche Enngländer und Amerik#
dem dortigen Wochenexpreß aus Hankau
werden. Die jüngst aus Hankau in ##
eingetroffenen Nachrichten bestätigen die pla
Agitation des Führers der Revolutionäre,
es scheint, auch in den bisher völlig ruhig gen
Provinzen zahlreiche Anhänger besi
Revolution ist anscheinend von lange
vorbereitet worden.
Das Interesse Rußlands und Ja
Die „Köln. Ztg.“ schreibt zum Beginn der
schen Revolution am Schluß eines länge
tikels, daß die Gefahren für China
internationalen Völkerkreis nur von aus
kommen könnten. Wie die Türkei und P
unter dem Einfluß benachbarter Mächte st
mache man in Rußland und Japan k##
daraus, daß man ein schwaches Chin
sehe als ein starkes. Beide Länder sind best
innere Krise Chinas so zu beeinflussen, daß
nicht stärker, sondern schwächer aus