II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 460

L.a
24. Das e e ee dee e e e ee e
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—Zt. —
mitansehen, wie der Liebhaber dem Bett der Gattin
entsteigt und nachher prächtig unter freiem Sommer¬
himmel schlafen, aber es ist eine dem potenzierten
Egoismus entspringende Passion, den Jüngling zu
töten eine ästhetische, keine moralische Angelegenheit.
Es ist beinahe nur mehr ein Kampf um die „Hal¬
tung“ und beinahe schon so leer, wie irgendein bei¬
läufiger Raushandel. Da aber das junge Mädchen
nach dem Duell, nun erst recht alle Flammen auflo¬
dern läßt, winkt Friedrich ab: „Irrtum. Du stehst
jetzt unter dem Eindruck dieser Sache. Wahrscheinlich
imponiert's dir sogar. Aber das ist Täuschung. Alles
istTäuschung. Nachstens schnapp ich doch zusam¬
men . . . .. Ich weiß, was Jugend ist .... Vor
einer Stunde hab' ich sie glänzen gesehen und lachen
in frechem, kalten Aug . . . . Und man kann doch
nicht jeden
Bleib wo du bist, amüsier dich
gut ... — und eilt schluchzend seinem Kind ent¬
gegen.
Dieses väterliche Geschluchze am Ende gibt¬
beinahe dem einzigen Moralisten des Stückes, dem¬
Arzt Dr. Mauer Recht, der beiläufig sich äußert:
„. . . .. nicht das geringste hätt ich einzuwenden ge¬
gen eine Welt, in der die Liebe wirklich nichts an¬
deres wäre als ein köstlich Spiel ... Aber dann ...
dann ehrlich bitte! Ehrlich bis zur Orgie .... das
ließ ich gelten. Aber dies Ineinander von Zurück¬
haltung und Frechheit, von feiger Eifersucht und er¬
logenem Gleichmut, von rasender Leidenschaft und
leerer Lust, wie ich es hier sehe — das find ich
trübselig und grauenhaft! Die Freiheit, die sich
hier brüstet, der fehlt es am Glauben an sich selbst
Darum gelingt ihr die heitre Miene nicht, die sie so
gerne annehmen möchte, darum grinst sie wo sie la
chen will!“ Aber von der Moral abgesehen, weil
man mit dem Helden auch sonst nicht viel anzufan
gen. Wozu der viele Lärm, wozu dieser große Auf
wand, den Hofreiter vertut, wenn zum Schluß ein
Kinderstimme alles umbläst? Es bleibt ein pein
licher Rest.
Unsere Bühne hat an den neuen Schnitzle
viel Arbeit und Mühe gewendet; das ganze Schau
spielpersonal ward aufgeboten, und Dr. Par
Egers glückliche Hand gab Handlung und Rahme
in bestmöglicher Fasson. Den Fabrikanten Ho#
reiter spielt Herr Marius Faber klug und m
Geschmack, als einen kultivierten Egoisten; Fr
Medelsky die Gattin als ein Weibchen, das sie
auf die bestmögliche Art mit ihrer Situation abfik,
det: Herr Tiller den Fähnrich, jung und ve
liebt; Herr Max Schütz, ausgezeichnet, als di
einzige „anständige“ Mensch; Frau Monati, sel
beweglich und nicht unangenehm geschwätzig; Her
Huttig, ein gescheiter Cyniker: Herr Baue
sehr gut in einer Episode als wütender „Preuß.
Frl. Neff vertieft das Dolomitenmädchen,
vielleicht mehr, als diese Figur hat. Herr Balde
gibt den eitlen Bengel ganz reizend, und vorzüglich
ist Herr Rittig in der Rolle dieses noblen un
gescheiten Hoteldirektors. Dann noch in kleinerer
Rollen: Frau John, Dr. Manning, Frl
Niedt, Herr Frieberg und Hofer — alle
sehr brav.
Das Publikum nahm das neue Werk des
Wiener Dichters mit großem Interesse und Respekt
entgegen und gab so reichlich Applaus, das, Ober¬
regisseur Dr. Eger für den Dichter danken konnte.
Ob es ein Verhältnis zu der Tragikomödie gefun¬
den hat? Wahrscheinlich kein anderes als Herr
von Aigner zum Leben: Ordnung hineizubringen
ist vergebens, es bleibt das Chaos!
#tsch.

Direktor heinrich Teweles.
Anläßlich des Amtsantrittes des Direktors
Heinrich Teweles sind diesem zahlreiche Beglückwün¬
schungen zugekommen. Die erste ging von der In¬
tendanz aus und hatte jolenden Wortlaut:
Die Insendanz #### Deulschen Landestheaters
beehrt sich den neuen Tirektor zum Antritte seines
Amtes zu beglückwünschen und begleitet' auch sein
ferneres Wirken an der Prager deutschen Kunststätte
mit ihren besten Wünschen. Der Zutendant,
gez. Dr. Karl Urban.
Während der gestrigen Premiere fand nach
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