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box 2971
WE
basLand
(Gnolienangabe ehae Gewanr).
Ausschnitt aus
henberser deutsche Volkszeitung
Reichenberg, Bohmen
vom11
—.—
#sseul werden sollen.
Kunst, Wissenschaft und Schrifttum.
Arthur Schnitzlers=ragikomödie
„Das weite La##—eklöbke am Samstag zugleich
an dreizehn Bühnen ihre Exstaufführung. Im Berliner
Lessingtheater wurde das Stück mit Interesse und
Anteilnahme aufgenommet; ohne daß man von einem
rechten Erfolge sprechen könnte. Das weite Land ist
die Seele des Mannes, in der alke Möglichkeiten bei¬
einander sind. Eine jener brutalen Männergestalten
steht im Mittelpunkt des Stückes. Aus derben Lebe¬
mannsinstinkten heraus betrügt er seine Frau mit
einer Geliebten nach) der andern. Es ist ihm unver¬
ständlich, ja es stößt ihn ab, daß seine Frau einen
seiner Freunde lieber in den Tod gehen läßt, als
daß sie ihm willfährig gewesen wäre. Und als seine
Frau dann doch mit einem andern die Ehe bricht,
fordert er den Liebhaber und knallt ihn kaltblütig
nieder. Das Drama setzt mit feinster Seelenmalerei
stimmungskräftig ein, der dritte Akt aber ergeht sich
in Nebensächlichkeiten. Die beiden Schlußakte weisen
jene kalte psychologische Rechenkunst auf, der Schnitzler
leicht verfällt. Man kann sagen: Aus feelischer Psy¬
chologie wird psychologisches Theater. Die Aufführung
es Lessingstheater krankte daran, daß Herr Monnarb.
die Hauptgestalt mit groben Mitteln etwas sehr absicht¬
lich und unfein gab; sie war im übrigen sein abge¬
tönt und künstlerisch.
Am Leipziger
Stadt¬
Theater begegnete Schnitzlers Drama vielem
In¬
teresse, das jedoch gegen Schluß erheblich abflaute.
Der Beifall galt zum großen Teil der ausgezeichneten
Darstellung. Aus Hamburg (Deutsches Schauspiel¬
haus) und Breslau (Lobetheater) werden Achtungs¬
erfolge gemeldet. Im Münchener Residenz=Theater
bereitete das Publikum Schnitzlers Tragikomödie, die
durch eine vorzügliche Darstellung unterstützt wurde,
eine warme Aufnahme, nur nach dem letzten Akte
stellte sich leiser Widerspruch ein.
— Am Prager
Neuen Deutschen Theater fand „Das weite Land“
einen vollen Erfolg. Am Wiener Burgtheater
erzielte Schnitzler einen großen, von Akt zu Akt sich
steigernden äußeren Erfolg. Die Darstellung leistete
Hervorragendes. Nach dem ersten Akt dankte der Re¬
gisseur Reimers für den Beifall, nach den folgenden“
Akten erschien Arthur Schnitzler wiederholt vordem
Vorhang.
Anleitung zur Pfirsichzucht am Wand¬
d Freistehendem Baume von Fr. Buche, Baum¬
#E.NSun gon
box 2971
WE
basLand
(Gnolienangabe ehae Gewanr).
Ausschnitt aus
henberser deutsche Volkszeitung
Reichenberg, Bohmen
vom11
—.—
#sseul werden sollen.
Kunst, Wissenschaft und Schrifttum.
Arthur Schnitzlers=ragikomödie
„Das weite La##—eklöbke am Samstag zugleich
an dreizehn Bühnen ihre Exstaufführung. Im Berliner
Lessingtheater wurde das Stück mit Interesse und
Anteilnahme aufgenommet; ohne daß man von einem
rechten Erfolge sprechen könnte. Das weite Land ist
die Seele des Mannes, in der alke Möglichkeiten bei¬
einander sind. Eine jener brutalen Männergestalten
steht im Mittelpunkt des Stückes. Aus derben Lebe¬
mannsinstinkten heraus betrügt er seine Frau mit
einer Geliebten nach) der andern. Es ist ihm unver¬
ständlich, ja es stößt ihn ab, daß seine Frau einen
seiner Freunde lieber in den Tod gehen läßt, als
daß sie ihm willfährig gewesen wäre. Und als seine
Frau dann doch mit einem andern die Ehe bricht,
fordert er den Liebhaber und knallt ihn kaltblütig
nieder. Das Drama setzt mit feinster Seelenmalerei
stimmungskräftig ein, der dritte Akt aber ergeht sich
in Nebensächlichkeiten. Die beiden Schlußakte weisen
jene kalte psychologische Rechenkunst auf, der Schnitzler
leicht verfällt. Man kann sagen: Aus feelischer Psy¬
chologie wird psychologisches Theater. Die Aufführung
es Lessingstheater krankte daran, daß Herr Monnarb.
die Hauptgestalt mit groben Mitteln etwas sehr absicht¬
lich und unfein gab; sie war im übrigen sein abge¬
tönt und künstlerisch.
Am Leipziger
Stadt¬
Theater begegnete Schnitzlers Drama vielem
In¬
teresse, das jedoch gegen Schluß erheblich abflaute.
Der Beifall galt zum großen Teil der ausgezeichneten
Darstellung. Aus Hamburg (Deutsches Schauspiel¬
haus) und Breslau (Lobetheater) werden Achtungs¬
erfolge gemeldet. Im Münchener Residenz=Theater
bereitete das Publikum Schnitzlers Tragikomödie, die
durch eine vorzügliche Darstellung unterstützt wurde,
eine warme Aufnahme, nur nach dem letzten Akte
stellte sich leiser Widerspruch ein.
— Am Prager
Neuen Deutschen Theater fand „Das weite Land“
einen vollen Erfolg. Am Wiener Burgtheater
erzielte Schnitzler einen großen, von Akt zu Akt sich
steigernden äußeren Erfolg. Die Darstellung leistete
Hervorragendes. Nach dem ersten Akt dankte der Re¬
gisseur Reimers für den Beifall, nach den folgenden“
Akten erschien Arthur Schnitzler wiederholt vordem
Vorhang.
Anleitung zur Pfirsichzucht am Wand¬
d Freistehendem Baume von Fr. Buche, Baum¬
#E.NSun gon