II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 491

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24. Das weiteLand
— —
nen Keinen Orge
Eigenes Ateller. — Reparaturen.
Teil des österreichischen Eisenbahnnetzes befindet
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Gravierungen.
sich im Besitze, beziehungsweise Betriebe des Staa¬
tes. Dieser Teil belief sich Ende 1910 aus nicht I Reiche Auswahlsendungen.
die „Seele“ die reale Handlung ersetzt, daß seeli¬
„Die Walküre.
sche Formen und Gestalten die wuchtig schreitende
Zur Auffühung am 16. November 1911.
äußere Handlung zurückdrängen. Für den Mangel
an Handlung entschädigen teilweise die geistreichen
Es muß vorangeschickt werden, daß Wotan,
Zwiegspräche, die trotz der vielen Unterbrechungs¬
von Erdas Weissagung erschreckt, diese aufgesucht
zeichen dennoch die ganze Eigenart Schnitzlers
hat, um mehr zu erfahren. Erda kündet ihm,
(vielleicht gerade deshalb) wiedergegeben: Träu¬
daß die Götterschuld nur durch den Götterunter¬
mendes Seelendämmern und fein zugeschlissener ge¬
gang gesühnt wiro, der den Göttern von Alberichs
sellschaftlicher Plauderton.
Scharen drohe, wenn dieser den Ring wiederge¬
Unter den zahlreichen Personen finden sich
winne; es sei denn, daß ein Held, unbeeinflußt
einige glänzend gezeichnete Gesellschaftstypen,
und unbeschützt von den Göttern, dem Rheine
deren Wahrhaftigkeit verblüffend wirkt. Wenn
den Ring wiedergebe. Wotan, der das Ende als
man alle diese Personen näher ins Auge faßt
unvermeidlich sieht, will wenigstens verhüten, daß
und von den Hauptpersonen für kurze Zeit absieht,
dieses von Alberich herbeigeführt wird: Erda
so drängt sich uns die Ueberzeugung auf, daß wir
hat ihm neun Kinder, die neun Walküren, gebo¬
es nicht mit einer Vielheit, sondern mit einer
ren, sie sollen für Walhall, die auf irdischer
Einheit zu tun haben; einer Einheit aller Per¬
Walstatt gefallenen Helden küren, welche später
sonen, das ist der Gesellschaft, ihrer Lebens¬
im Kampfe gegen Alberich den Göttern helfen.
formen und allem dazugehörigen Kleinkram.
Mit der Begegnung der Zwillingsgeschwister
Wenn man die Tragikomödie mit dieser Voraus¬
Siegmund und Sieglinde, Sprößlingen Wotans
fetzung näher ins Auge faßt, dann entpuppt sie sich
und einer Erdgeborenen, beginnt die „Walküre“.
eigentlich als eine Satire auf das moderne Ge¬
Sieglinde wird von Hunding geraubt und zur
sellschaftsleben. Die Tragikomödie wird zum
Ehe gezwungen; Siegmund, der mit dem Vater
Satirespiel und muß als solches aufgefaßt und
die Mutter wurde getötet — noch eine Zeit
nicht auf ihre Realität geprüft werden.
lang die Waldungen durchstreift und unter Kampf
Wenn man „das weite Land“ von diesem
und Mühsal zum kühnen Helden erstarkte, verliert
Standpunkt betrachten wird, dann wird manches
auch Wälse, den Vater, wie sich Wotan ihm gegen¬
Unverständliche klar, manches unmöglich Schei¬
über genannt hat (daher das Geschlecht der Wäl¬
mende zur Wirklichkeit werden und uns diese Tra¬
sungen), dessen Verschwinden ihm unaufgeklärt
gikomödie als charakteristisches, dekadenees Le¬
bleibt, und kommt, vor Hundings Sippen flüch¬
J. Wolfram.
bensbild erscheinen.
tend, zufällig in dessen Haus. Siegmund und

politischen Situation ist tat
der Ausgleichschancen zu erw#
den Samstag ist eine Volkver
schen Landtagsabgeordneten
Sieglinde, erst ohne sich zu
wissend, entbrennen in Liebez
ten aus dem Hause Hundin
mund das heilige Schwert No
tan für ihn in den Eichstamm
zogen und mitgenommen hat
ohnehin als Feind verfolgt,
schützerin der Ehe an, Siegm
tan hatte geglaubt, in Sieg
finden, der den Ring dem Rh
weigert sich anfänglich,
„Siegmund falle!“ zu erfüll
ihm, daß Siegmund kein f
Wotan habe ihn durch sein
macht und ihm das Siegsch
liehen. So muß Wotan den
Brünhilde, seiner Lieblings¬
Die Walküre aber, von M
Siegmund im Kampfe geg
Wotan selbst einschreiten
Schwert zerschellt an Wota
tötet den Waffenlosen. B
Sieglinde, der sie die Ge
verkündet, wird jedoch von
für ihren Ungehorsam in t
und wer so die Wehrlose
Weib heimführen. Ihren
Gott nicht widerstehen un
mit einer Flammenmauer,
Sieglinden verheißene Soh