II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 498

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24. Das veite Land
haumweisthandels kunmehl nur brei nach dem
ms. Er spielt in der Halle eines erstklassigen
ptels am Völser Weiher in den Dolomiten.
n buntes Leben und Treiben entwickelt sich
er, eine Reihe origineller und ausgezeichnet
obachteter Typen wird uns vorgeführt. Da
hen wir außer dem schon erwähnten Dr. v.
gner den herablassend freundlichen Portier
bsenstock, den Schnitzler direkt vom Südbahn¬
tel am Semmering auf die Bühne gestellt hat,
1 boshaften Dichter Rhon, den affektierten
stl, ###nas unähnlichen Bruder, den räsonie¬
hden Preußen, der auf seine Wäsche warten
uß u. s. w. Aber das alles hat mit der Hand¬
ig oder, sagen wir, mit dem Thema des
ückes wenig oder gar nichts zu tun, ist nur ein
ungener Aufputz. Das große Publikum frei¬
h, ermüdet durch die Anforderungen, welche
anderen Teile des Spieles an seine Aufmerk¬
ikeit und geistige Mitarbeit stellen, wird sich
sonders an diese Erfrischung halten.
Die Aufführung einer so pointierten und ab¬
könten Komödie bietet große Schwierigkeiten.
selben Rätsel, die hier vorliegen, hat natür¬
zunächst, und zwar viel präziser, der Dar¬
ller zu lösen. Wie bei Ibsen, ist die Rede fast
mer zweideutig oder es schwingt wenigstens
leiser Unterton mit, den der Schauspieler
ausfühlen und herauskriegen muß. Auch die
guren selbst, die so sehr zur Karikatur reizen
d so gar nicht karikiert werden dürfen, der
kufige Zwang, dem gesunden Empfinden zu¬
der zu handeln, sind starke Hindernisse. Dem¬
genüber muß anerkannt werden, daß es dem
ielleiter Schramm gelang, eine bei den ver¬
hbaren Kräften überraschend gute Vorstellung
stande zu bringen. Ihm selbst fiel die Haupt¬
le des Hofreiter zu und er hat die doppelt
were Aufgabe, uns glaubhaft zu machen, daß
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diesem Vierziger noch alle Frauen auf den Leim ler eine „Tragikomödie“ geschrieben hat, d. h.
gehen und uns durch seine Chärmeurkünste mit wie es Hugo Wittmann einmal trefflich aus¬
seinen unsympathischen Handlungen zu ver= gedrückt hat: „Ein Musikstück, das in fröhlichem
söhnen, ausgezeichnet gelöst. Das Wiener Aristo= Rhythmus dahinhüpft, dessen Melodie aber aus
kratendeutsch liegt ihm trefflich (freilich sticht er Moll geht.“ Auf diesen Ton, der ja freilich un¬
dadurch von den anderen Darstellern zu sehr
gewohnt klingen mag, wäre die ganze Auffüh¬
ab) und man hat das beruhigende Bewußtsein,
rung und insbesondere die Genia noch abzustim¬
aß hier wirklich jede Pointe des Dialoges ver¬
men. Es ist z. B. verfehlt, wenn sie im letzten
standen wurde. Manches noch ein wenig sorgfäl¬
Akte das „Ich bin nur ... klug ...“ von vorn¬
tiger herausgearbeitet, noch mehr von innen
herein weinend sagt, erst plötzlich, beim zweiten¬
kommende Kraft in den Bewegungen und wir mal übermannt sie der Schmerz. Demgegenüber
werden es in den folgenden Aufführungentmit
aber stehen ganz prachtvoll gespielte Szenen und
einer Glanzleistung zu tun haben. Irene Bribn
wir haben die Überzeugung, daß auch die Genial
war als Erna liebenswürdig wie immer und
noch „werden“ kann. Es ist in dem Stücke jede
bewährte neuerdings ihren Ruf als beste Spre¬
kleinste Figur so wichtig, daß wir viele Seiten
cherin unserer Bühne; die gefährliche Szene im
füllen müßten, wollten wir uns mit jeder ein¬
dritten Akte war mit überzeugendem Tempera=zelnen beschäftigen. Wollen wir nur erwähnen,
ment gespielt. Im ganzen aber denke ich mir die daß Baumgarth den Dr. Maurer recht treu¬
willensstarte Erna sicherer und fester im Auf=Pherzig gab, wenn er sich auch im Kostüme ver¬
treten; sie, die behauptet: „Zittern ist nicht griffen hatte; daß Karl Krois, der es auch ver¬
meine Art!“ muß auch gegen den Schluß hin, steht, sich ausgezeichnete Masken zu machen, mit
noch dazu der Frau ihres Liebhabers gegenüber, dem Dichter Rhon eine köstliche Charge schuf.
mehr Haltung bewahren. Das gleiche gilt auch Auch Giblhauser und Roché, Hedwig May und
von Claire Wolf (Genia), die übrigens sichtliche
Helena Norman seien mit Anerkennung be¬
Fortschritte macht. Es ist zu bedenken, daß wir
dacht; Walter Capell war sehr natürlich, Spiegl
es hier mit Leuten zu tun haben, die gewohnt störte nicht. Ganz versagt haben nur wenige, die
sind, auch bei den schwersten inneren Kämpfen
aber gründlich.
Dr. L.
sich vollständig zu beherrschen, und daß Schnitz¬