24. Das weite Land
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Wissenschaft.
Begierden Jugend, ihre Treulosigkeit Schmerz, ihren Sno= spiel, gleichwie im Vorjahre eine hervorragende Novi¬
bismus Weltanschauung und ihre nichtigen Skandale Tra=tät gewählt hat. Korff selbst steht noch allen Theaterbe¬
nd“.
gik nennen, aus dieser kleinlich schalen Gesellschaft richtetsuchern von seinem vorjährigen Gastspiel als Didier in
am 28. und
sich die Gestalt des Friedrich Hofreiter vor uns auf und Batailles effektvoller Komödie „Clown“.
wir empfinden einen wirklichen Menschen. Einen Men¬
Das Gastspiel findet Donnerstag den 28. und Freitag
schen, der nicht unter einem großen Schicksal dahingeht den 29. Dezember statt.
sten Dramatikers un¬
aber unter einem tragisch gefärbten Verhängnis. Ein Kerl
hagender Künstler un¬
voll Feuer und Liebeslust, ein Verführer der Frauen und
#lso gewiß ein auser¬
Mädchen; ein Temperament, das in hundert Abenteuern
Teschner Theaterbrief.
ter Publikum bevor¬
die drängende, schäumende Kraft seiner Gesundheit noch
Der kaleidoskopartige Spielplan unserer Bühne läßt
nicht verbraucht fühlt, das noch auf Bergesgipfel klettern, ses nicht zu, die einzelnen Aufführungen eingehender zu
ohl nicht erst gejagt
auf Sportplätzen sich austoben muß, um endlich ein bißchen behandeln, weshalb man nur am Schlusse einer Woche
ischen, die an Litera¬
müde zu werden. Jetzt aber dämmern seinem jubelnden Le= kurz resumieren kann. Diesmal wollen wir aber, allerdings
, kann Schnitzler ein
benstag schon langsam die grauen Schatten des Abends; im Fluge, auch die noch nicht besprochenen VVorstellungen
jetzt aber ist sein brausender Frühling ohne Uebergang, der vorletzten Woche streifen. — Das Lustspiel verschaffte
e Tragödie der Lei= ohne Frucht und Ernte, nahe daran, ein dürrer Herbst zu uns eine musterhafte Darbietung des Schönthan'schen
ernen Menschen, eine werden. Den ersten Frosthauch trägt er schon in den
Lustspieles Klein Dorrit“ worin Frl. Bock, sowie
m an Gedanken, mit Gliedern, fühlt sich schon angeweht vom ersten Schauer die Herren Mollik und Wonger besonders glänzten,
ng und Wirklichkeits= des Alters.
nst, die in all ihrer
sehr empfehlen würde sich eine Wiederholung, welche wohl
In der Rolle des Friedrich Hofreiter wird nun Arnold geeignet wäre, ein Haus noch zu füllen. Eine ebenso
all ihrer Gelassenheit
Korff, den Ostrauern längst kein Unbekannter mehr, ga¬
ausgezeichnete Darstellung erfuhr das Lustspiel „Re¬
Feinheit so viel Kraft.
stieren. Korff, ein verwöhntes Glückskind im Reiche des
[naissance“ worin wiederum Frl. Bock den Vogel ab¬
n Oberfläche des Da¬
Theaters, ist schon von Natur aus mit blendenden Vor=schoß; nicht minder aber traten die Herren Leicht,
nn wieder mit solcher
zügen ausgestattet. Diese blendenden Mittel paaren sich
[Friedrich, Schönwald sowie die Damen Rainer,
ichdenklichkeiten reißt.
mit selten künstlerischen Qualitäten und sicherten dem jun¬
[Lederer und Effner hervor. Hofschauspieler Ge¬
vielmehr einem beiigen Künstler eine hervorragende Stellung am ersten deut¬
frasch erfreute uns an zwei Abenden durch sein tempe¬
aft, einer Gesellschaft schen Theater: am Wiener Hofburgtheater. Besonders er¬
ramentvolles und feuriges Spiel; Gerasch ist das Nest¬
ternen und nichtige freulich ist es, daß der Künstler für sein hiesiges Gast Biam Damommelt melche i sowohl im
Theater als auch auf der Straße wieder große Ovationen
bereitete. Allgemein wurde der Wunsch laut, den sympa¬
tischen Künstler bald wieder als Gast begrüßen zu kön¬
nen. Namentlich in der „Jüdin von Toledo“ enthu¬
siasmierte Gerasch das Pubtitum und sein „König
Alfons“ löste frenetischen Beifall aus. Die von Schön¬
wald inszenierte Vorstellung war sorgfältig vorbereitet
Jund insbesonders Frl. Effner als „Esther“ ist zu er¬
wähnen. Frl. Lederer als „Rachel“ dagegen versagte
vollständig; es wäre besser, wenn sie nur die ihr „liegen¬
den“ sentimentalen Rollen spielte. Einstweilen erzielte
auch die anspruckslose Operette „Miß Dudelsack“ einen
ganz netten Erfolg, der aber durchaus nicht anhaltend
genannt werden kann. — Zum Schlusse erwähnen wir
das Gastspiel des Hofschauspielers Korff, der zum ersten¬
male hier erschien, aber trotzdem kam, sah und siegte.
Der Gast entzückte unser Publikum durch sein nobles, vor¬
nehmes Spiel; namentlich sein „Reis=Reiflingen“ in
„Krieg im Frieden“ ist ein Kabinnettstück. Trotz¬
dem war der zweite Gastspielabend bedauerlicherweise sehr
schwach besucht. Korff hielt am zweiten Tage Vorträge, die
so amüsant waren, daß das Publikum nimmer müde wurde,
immer neue Zugaben zu verlangen, bis endlich der „Eiser¬
ne“ Allem ein Ende bereitete. Doch wollen wir hoffen,
daß Herr Korff bei einem nächsten Gastspiele in Teschen
nur volle Häuser finden wird
N.-Fl.