II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 639

24. Das veite Land
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ner unangenehmen Folgen. Schnitzler versicht
eigentlich das Prinziv, daß dem Manne stets
erlaubt und verstattet ist, was die Fau nicht
ungestraft tun darf. Der Jabrikant Hofreiter,
von Korff meisterlick, dargestellt, hat eine rei¬
zende Frau (Genia
— Frl. Sorel), die einen
Liebhader abweist — aus purem Treigefühl —
und der wie aus einem Briefe dieses mysteriö¬
sen Korralofi erhellt, sich eine Kugel vor den
Ballon schietzt Da wirft der Ehemann der Frau
vor, sie trage Schuld am Tode des Mannes
den sie tror allem liebte! Es bleibt — wieder
echt Schmtzler — übrigen= unklar, ob der Russe
nicht das Opfer eines amerikanischen Duells mit
Hofreiter geworden ist. Vor Jahren war übrigens
auch ein Freund des Hofreiter geben ihm in
den Tolomiten abgestürzt und tot geblieben. Ob
das ein reiner „Zufall“ war, bleibt Geheimnis
des Tichters. Kurz, die Freunde Hofreiters haben
tein Glück. Während der Lebemann=Gatte ein
Verhältnis ums andere unterhält, bald die junge
Frau seines Bankiers poussiert, bald ein junges
Mädel verführt und seinem Freunde Dr. Mauer
(Herr Gebhardt) damit sein Lebensglück zer¬
stört, kommt es zwischen der Gattin Genia und
einem jungen Seefähnrich zu einem intimen
Verhältnis und — Hofreiter rächt seine Ehre
und schießt den jungen Mann über den Haufen,
um gleich darauf lachend dessen Mutter die
Hand zu schütteln!
Das „weite Land“ soll
wie es einmal heißt — die „Seele“ sein, man
könnte auch ebenso gut an das „Jenseits“ den¬
ken! Mastisch, verschleiert, verwickelt, verzwickt
ist das ganze „weite Land“, aber der leichte
Plauderton, der geistreiche Dialog, die raffinierte
Art, Spannung zu erzeugen und zu erhalten,
das gibt ihm Wert und Inhalt!
— Die Auf¬
führung war eine mustergiltige. Besonders be¬
währten isch neben dem Gaste ganz außerordent¬
lich Fri. Sorel als Genia, Frl. Swoboda
als Erna, Frau Rucker als Frau Meinhold¬
Aigner, und Herr Gebhardt als Dr. Mauer.
In tleineren Rollen sind zu loben Herr Duffek,
Frl. Schwartz (Dr. v. Aigner, Frau Wahl),
Herr Brandt (Bankier Natter), der übrigens
als Spielleiter vorzüglich gearbeitet hatte, Frl.
Mohr als dessen Gattin, Herr Heim als Hu¬
sarenoberleutnant, Herr Fuchs, Herr Marti,
Herr Karn er in ihren Episoden. Unzulänglich
war Herr Weyland als Marinefähnrich. Um
so etwas betrügt eine Rassefrau, die auf sich
hält, eine Frau wie diese Genia, ihren Mann
nicht! Eine Frage sei gestattet: „Ist es jetzt
unter Herrn von Millentowic am Hofburgtheater
üblich, daß ein um Sekunden verspäteter Auftritt
vom Partner beim Abgang des „Verspäteten“.
mit der Bemerlung dem Publikum zum Bewußt¬
sein gebracht wird —: „das nächste Mal kommen's
früher!?“ Es hätte doch wohl das entrüstete
Hinwerfen des Stuhles genügt, und schließlich
hätte lein Mensch im ganzen Hause die „Kunst¬
pause“ gemerkt; am allerwenigsten bei einem
Herrn Korff. Das vollbesetzte Haus spendete über¬
reichen Beifall; ergötzlich war oftmals, das Ge¬
lächter an Stellen, die einem denkenden Menschen 1
das Lachen doch eigentlich vergehen lassen müssen.
Aber mit dem „Denken“ ist es halt so eine Sache:
„Manchem tut's weh und mancher lernt's nie!“
Max J. Siegel.
baut worden war und das zur Aufnahme des
gleichnamigen großen Films nach der bekannten
Wagnerschen Oper diente. Die Filmaufnahmen
wurden auf der Ostsee, in der Swinemünder
Bucht und im Swinemünder Hafen vorgenom¬
men, zu denen, da es sich um einen Riesenfilm
bandelt, ein großer Apparat aufgeboten wor¬
den war. Während schon in Stralsund das
Städtebild und auf der Insel Rügen die Fel¬
sengegend von Stubbenkämmer
aufgenommen
worden waren, wurden in den Swinemünder
Gewässern die Hochseeaufnahmen gemacht. An
der Aufnahme war ein Personal von ungefähr
250 Köpfen beteiligt, das sich aus Berliner Kino¬
schauspielern und aus Mitgliedern der Theater
in Greifswald Stralsund und Rostock zusam¬
bensetzte.
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