II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 725

24. Das veite Land
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M.Ngehin-e
6. September 1925
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usto leuchtender aber ist die Eitleeung von der Wanderung der Pole,
Fin= mit der Verschiebung der Erdmassen zusammenhängt. Da die feste Gro¬
kruste tatsächlich nur eine auf zähslüßiger Grundlage — bekanntlich ist
rkt die Erde im Innern nicht fest — schwimmende Insel ist, wie Wegener
un¬
dargestellt hat, so ist eine Wanderung dieser festen Erdkruste durchaus
im Bereich der Möglichkeit. Die Verschiebung der Insel Korsika hat ge¬
zeigt, daß diese Lehre, die bisher eine höchstwahrscheinliche Theorie war,
eine Tatsache ist.
Bei uns sind die Geldschrankeinbrüche ziemlich selten ge¬
worden Die umsangreichen Vorbenitungen, die Beschaffung von
kostspieligen Spezialinstrumenten und die Arbeitsleistungen, die zum
Ausbrechen eines modernen Geldschiantes ersorderlich sind, lohnen
s1
sich bei dem geringen Barbestand, den unsere Geldschranke in der
Regel zu enthalten pflegen, nicht mehr recht.
der
Die amerikanischen Geldschränke bieten dogegen auch für die er¬
als höhlen Kavitalaufwendungen des modernen Ge#schankeinbrechers
den immer noch genügende Gewilinchaneen. Darum ist die amerikanische
rück Geldschrankindustrie mehr noch als unsere bemünt den Geldschrankbau
zu vervollkommnen, daß auch die geschicktesten und kapitalskräftigsten
ein Einbrecher kaum noch Chancen haben, mit ihren Werkzeugen bis an die
nde Verriegetung vorzudringen.
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Ein neues und nicht unbedenkliches Syftem ist dabei der Gist¬
gab schus gegen den Einbrecker, jodem man in die Hohltäume -wischen
den Statlplatten=Füll asses gibt, die gitige Gase entwickeln, oder
esse
Flusseskeiten, die beim Anbohgen oder Anbrennen den Verbrecher töten.
1ar können.
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in Budianopolis hat fürglich ein Rähig gur einent Säfe der
ele Birising Saving Bank zu einem=Aufgehen des=Verfrches mit Zurück¬
lassung eines Toten geführt, da die aussträmen den Cietgase einen Ein¬
brecher getöter hatten. Es handelte sich dabei um das gefährlichste der
e
modernen=Giltgale, das von der amerikanischen Armee für den Welt¬
.
krieg in Massen angefertigte Lewisit, das nicht mehr zur Verwendung
#. gelangt Mt. aber no# stellenweise im ameikeniechen Schleichhandel
zu eeinierh obwohl grose Mengen ins Weer versenlt worden sind.
Die amerikanischen Banken sollen nach diesem ossenkundigen Erfolg
die Absicht haben, die Sates durchweg mit diesem Giststafs zu sichern.
ser
falls nicht die Regierung wegen der ganz ungeheuren Gefährlichkeit des
Stoffes eine Verwendung verbieten kollte. Das als „Giftgas“ bezeichnete
# Lemisit, o
mit dem chemischen Namen heißt: Chlorovinui¬
dichtorarsin ist in Wirklichkeit kein Gas, sondern eine bei 93 Grad

siedende farblose Flüssigkeit, die wie das deutsche Sensgas (Dichlor¬
aetbylfusid) verspriut werden und durch die Haut dringen soll, wobei
ganz geringe Mengen bereits tödlich wirken. Die Amerikaner haben es
für den Arlegsgebrauch aufgegeben, weil es durch eine Iudiskretion in
T#englischen Fachbtättern der Wissenschaft all emein zugänglich gemacht
# worden ist. Die Herstellungsmethode ist beknunt.
Theoretisch
e Einbrecher sich natürlick gegen Giftgase,
s dem angebrochenen Geldschrank ausströmen, durch Gasmasken
sdichte Kleidung schätzen. Aber ganz abgesehen davon, dast der
##die keim „Arbeiten“ außerordemlich hindern würde, können
###ich auch ner dann gesichert kein, wenn sie seweils den richtigen
#i#ter ###r den Gitzktaff kennen, mit dem der Geldschrank, auf den sie
gerade abgesehen haben, versehen ist. So
bleißt also vorläufig
#ewlit ein wirklamer
###en Schneidebrenner. Thermit und
Sehgnszeue der unter Umständen allerbings auch Unbereiligten ge¬
hrlich werben kann.
Thenter und Kunst.
Schnihler: „Das weite Land.“
Deutsches Volkstheater.
In dieser Tragikomödie, die dreiundzwanzig Menschen zum
Reden wingt, sagt nur Einer die Wahrheit. Dieser besorgt es
allerdings mit iener Aufrichtigkeit, die einem Arzt zusteht, der
Dare M#chöltnisse liebt und Herzensschlampereien haßt. Er hätte,
#ngt er nicht das Geringste gezen eine Geiellschaft einzuwenden,
in der die Liebe nichts anderes ist als ein „köstliches Spiel“.
Für dieses wünicht er aber durchaus Ehrlichkeit, auch wenn sie bis
zur L#ie ginge Nur „dies Ineinander von Zurückhaltung und
Frechben von zeiger Eifersucht und erlogenem Gleichmut, von
ewhende: Leidenschaft und leerer Lust“ findet er trübselig und
granenhaft, denn der Frecheit „die sich hier brüstet, fehlt es am
Glauben an sich selbst Darum gelingt ihr die heitere Miene nicht,
so gern annehmen möchte, darum grinst sie, wo sie lachen
will“.
Das also ist die Wahrheit, die sich aus dem Stück er¬