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C.— seeeeetssesteeseserhateee sent aeeeees
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Liebhaber, der Fähnrich Otto von Aigner, war eben¬
falls gleich da, der hineinkletterte. Sie hat nun etwas
die Achtung vor sich verloren, die arme Genia, es schmerzt
sie, „zu lächeln und sich ihrer Geschicklichkeit zu freuen“.
wenn ihr Gatte zurückkommen und Otto die Hand
reichen wird. Arme Genia, es ist dafür gesorgt, daß
du nicht unnötig lange Gewissensqualen leiden sollst!
Herr Friedrich Hofreiter hat natürlich in der Nacht den
Fähnrich aus dem Fenster klettern sehen, und das Abrige
wird sich finden. Zunächst ist Hofreiter bemüht, den
kleinen Fleck von seinem Rufe zu waschen, den ihm die
Zeitungsnotiz über das amerikanische Duell gemacht hat.
Er kennt den Arheber dieser Notiz, den Bankier Natter,
dessen Frau die Geliebte Hofreiters war.
Friedrich. Und Sie rächen sich an mir, indem Sie
eine Angeheuerlichkeit erfinden?
Natter. Vielleicht, indem ich die Wahrheit verbreite.
Friedrich. Mensch, Sie glauben wirklich? ... daß
ich . . . ein amerikanisches Duell...
Natter. Beweisen Sie mir das Gegenteil.
Friedrich. Das könnt ich ... Ich kenne den Grund
von Korsakows Selbstmord. Ich weiß, daß . .. O, wo
wo gerat ich hin? Mich vor Ihnen zu rechtfertigen,
Sie.. Sie
Natter. Hüten Sie sich.
Friedrich. Ich schwöre Ihnen, daß Sie sich irren.
Ich schwöre Ihnen ..
Natter. Bei der Tugend Ihrer Frau Gemahlin, ja?
Friedric. Herr ... (Auf ihn zu.)
Natter (packt seinen Arm). Ruhe, kein Aufsehn. Ich
werde mich nicht mit Ihnen schlagen. Aber noch ein
Wort und.
Friedrich. Gerade gegen Sie sollt ich wehrlos sein?
Natter. Zuweilen ist man's eben.
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Friedrich. Ja ... gegen einen.
Natter. Gegen einen, der das Leben fabelhaft amüsant
findet ... lieber Hofreiter — und nur das.
Wir sind wieder nicht weiter in der klaren Erkennt¬
nis des Falles Korsakow und müssen ihn nun auf sich
beruhen lassen.
Otto von Aigner will am nächsten Tage zur See
auf drei Jahre, und Friedrich Hofreiter möchte kein
„Hopf“ sein, auch kein verflossener. Er muß sich be¬
eilen. Ein amerikanisches Duell ist wegen der Abreise
mit Schwierigkeiten verknüpft, also frisch drauf los.
Friedrich. Das können Sie selber gar nicht wissen,
Otto, ob Sie von Natur aus vorsichtig sind oder
nicht ... In einem Beruf, der so ganz auf Haltung
und Disziplin gestellt ist, wie der Ihre, hat man sozu¬
sagen keine Gelegenheit, sich selbst kennen zu lernen.
Glauben Sie nicht?
Mauer. Genug Psychologie für die späte Abendstunde,
denk ich. (Zu Otto.) Wir gehn vielleicht gleich zu¬
sammen.
Friedrich (kümmert sich gar nicht darum). Ich zweifle
natürlich nicht, daß Sie jederzeit bereit wären, für
Kaiser und Vaterland und auch für viel geringer Dinge
Ihr Leben hinzugeben, aber da spielt doch der äußere
Zwang eine gewisse Rolie. In der Tiefe Ihrer Seele,
ganz in der Tiefe, Otto, sind Sie feig.
Otto weiß, was er zu tun hat. Am nächsten Morgen
findet das Duell statt. Otto von Aigner wird getötet,
getötet in dem Augenblicke, wo die Hoffnung vorsichtig
auftaucht, daß sich seine Eltern wieder finden Bunten.
Zwei Frauen sind allein. Frau Genia in banger
E#artung, wie das Duell ausgefallen sein wird, Frau
#hold=Aigner ist gekommen, weil es ihr nach der
Abreise Ottos zu Hause allzu öde und traurig vorkam.
C.— seeeeetssesteeseserhateee sent aeeeees
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Liebhaber, der Fähnrich Otto von Aigner, war eben¬
falls gleich da, der hineinkletterte. Sie hat nun etwas
die Achtung vor sich verloren, die arme Genia, es schmerzt
sie, „zu lächeln und sich ihrer Geschicklichkeit zu freuen“.
wenn ihr Gatte zurückkommen und Otto die Hand
reichen wird. Arme Genia, es ist dafür gesorgt, daß
du nicht unnötig lange Gewissensqualen leiden sollst!
Herr Friedrich Hofreiter hat natürlich in der Nacht den
Fähnrich aus dem Fenster klettern sehen, und das Abrige
wird sich finden. Zunächst ist Hofreiter bemüht, den
kleinen Fleck von seinem Rufe zu waschen, den ihm die
Zeitungsnotiz über das amerikanische Duell gemacht hat.
Er kennt den Arheber dieser Notiz, den Bankier Natter,
dessen Frau die Geliebte Hofreiters war.
Friedrich. Und Sie rächen sich an mir, indem Sie
eine Angeheuerlichkeit erfinden?
Natter. Vielleicht, indem ich die Wahrheit verbreite.
Friedrich. Mensch, Sie glauben wirklich? ... daß
ich . . . ein amerikanisches Duell...
Natter. Beweisen Sie mir das Gegenteil.
Friedrich. Das könnt ich ... Ich kenne den Grund
von Korsakows Selbstmord. Ich weiß, daß . .. O, wo
wo gerat ich hin? Mich vor Ihnen zu rechtfertigen,
Sie.. Sie
Natter. Hüten Sie sich.
Friedrich. Ich schwöre Ihnen, daß Sie sich irren.
Ich schwöre Ihnen ..
Natter. Bei der Tugend Ihrer Frau Gemahlin, ja?
Friedric. Herr ... (Auf ihn zu.)
Natter (packt seinen Arm). Ruhe, kein Aufsehn. Ich
werde mich nicht mit Ihnen schlagen. Aber noch ein
Wort und.
Friedrich. Gerade gegen Sie sollt ich wehrlos sein?
Natter. Zuweilen ist man's eben.
21
Friedrich. Ja ... gegen einen.
Natter. Gegen einen, der das Leben fabelhaft amüsant
findet ... lieber Hofreiter — und nur das.
Wir sind wieder nicht weiter in der klaren Erkennt¬
nis des Falles Korsakow und müssen ihn nun auf sich
beruhen lassen.
Otto von Aigner will am nächsten Tage zur See
auf drei Jahre, und Friedrich Hofreiter möchte kein
„Hopf“ sein, auch kein verflossener. Er muß sich be¬
eilen. Ein amerikanisches Duell ist wegen der Abreise
mit Schwierigkeiten verknüpft, also frisch drauf los.
Friedrich. Das können Sie selber gar nicht wissen,
Otto, ob Sie von Natur aus vorsichtig sind oder
nicht ... In einem Beruf, der so ganz auf Haltung
und Disziplin gestellt ist, wie der Ihre, hat man sozu¬
sagen keine Gelegenheit, sich selbst kennen zu lernen.
Glauben Sie nicht?
Mauer. Genug Psychologie für die späte Abendstunde,
denk ich. (Zu Otto.) Wir gehn vielleicht gleich zu¬
sammen.
Friedrich (kümmert sich gar nicht darum). Ich zweifle
natürlich nicht, daß Sie jederzeit bereit wären, für
Kaiser und Vaterland und auch für viel geringer Dinge
Ihr Leben hinzugeben, aber da spielt doch der äußere
Zwang eine gewisse Rolie. In der Tiefe Ihrer Seele,
ganz in der Tiefe, Otto, sind Sie feig.
Otto weiß, was er zu tun hat. Am nächsten Morgen
findet das Duell statt. Otto von Aigner wird getötet,
getötet in dem Augenblicke, wo die Hoffnung vorsichtig
auftaucht, daß sich seine Eltern wieder finden Bunten.
Zwei Frauen sind allein. Frau Genia in banger
E#artung, wie das Duell ausgefallen sein wird, Frau
#hold=Aigner ist gekommen, weil es ihr nach der
Abreise Ottos zu Hause allzu öde und traurig vorkam.