II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 860

24. Da
Land
box 29/6
uS weite band
ische armenpfiege zn übrknehmenfist. Kan, ich Wilt chm ans dem Traum heifest.
krung fremder Armen zu veranlassen
Weiters behauptel Vorr emm u
Nicht wahr, ich habe neulich von zwei Bildern „Das zweite Bild wurde von dem Kunsthändler Julius
e beim Namen: Der christlichsozial= „Der heilige Franziskus“ erzählt. Einem schlechten, das Böhler in München an den bekannten Sammler Herrn
der hat den Wunsch, die Obdachlosen,
terstandslosen ihre Kinder entreißen, vor zirka fünfzehn Jahren schon vom Kunsthändler Sedel= v. Nemes in Budapest verkauft. (Er versucht also, die
meyer an den englischen Sammler Mr. Beit verkauft Zwischenstufe, Sedelmeyer, auszuschalten.) Herr v. Nemes
kuder, am Ende der Sohn erschossen.
für Schnitzler, daß der Tod nicht
Der Tennisplatz wirkt als Menschen=Reservoir. Braucht gibt es so schöne Debatten mit einer Frau, Rede und
dramatischen Bauten dunkel schmückt,
man Leute, so öffnet man das Reservoir und die Menschen Gegenrede, Verbleib beim Thema, Antworten, die gegen die
Kellergewölben eingemauert ist. Der
strömen auf die Szene. Will man die Leute weghaben, so Frage schlagen und nicht daneben ins Leere oder gegen ein
egen.
läßt man sie einfach wieder ab, wie man ein Bassin ent= nie gesprochenes, siktives Etwas? Wo gibt es eine Debatte
leert. Ein Griff: und die Bühne ist überfüllt, ein anderer zwischen Mann und Weib — über Dinge, heißt das, die
Griff: und sie ist evakuiert. Sehr praktisch!
estaltete sich hier dem Dichter das
an beider Lebensnerv rühren — die so schöne logische
Tragikomödie. Er wußte hübsch
Disposition hielte, nicht in tausend fliegende Späne dünn
sich versplitterte, und am Ende noch wüßte, wo ihr Anfang
Eine feine und dichterisch gesehene Figur diese war? Und was nützen die schönsten und schärfsten Wassen
ug von Liebe und von Leidenschaft Frau Hofreiter, das Lamm des Herrn Hofreiter. Frauen= der männlichen Schwindel=Dialektik gegen die echte, auf¬
e eine Komödie gegeben. Er wußte Schicksal! Sie kann tun, was sie will: Sie ist schon da- richtige, weibliche Debattierkunst, mit ihrer elementaren,
Ernst und Würde düstere End- durch Opfer, daß sie überhaupt etwas will; sei's das erhabenen Drei=Einigkeit von Thräue, Schweigen und
zu gestalten; das wäre ein kurzes Legitime, sei's das Illegitime; sei's die Ruhe, sei's den
Aber die Liebe, die Leidenschaft so Streit; sei's ihr Glück, sei's des Mannes Glück. Sie steht
hysterischem Anfall?
dunkeln Säften genährt, von so im Wege, wenn sie da ist. Und sie fehlt, wenn sie sich
strahlt zu zeigen, daß die Tragik seitwärts schlägt. Ihre Treue lähmt, ihre Untreue ver¬
aus ihnen hervorbräche, das konnte
die Tragödie neben das Gesellschafts¬
Das Sympathische an dem neuen Schnitzlerschen
gistet. Ihre Heiterkeit beruhigt, ihre Schwermut bedrückt Drama ist: seine Lust, seine Gourmandise an Fragen, auf
wenig die Grenzlinie: Tragikomödie.
den Mann so sehr, daß er sie in beiden Fällen allein läßt, die es keine Antwort gibt. Wo scheiden sich Wahrheit und
Leiden und Mißverstanden=Werden scheint der Sinn ihrer Lüge in erotischen Dingen? Wo gut und böse, dumm und
g (und einige Unsicherheit ver¬
Existenz. Sie ist das Kaninchen, an dem das Schicksal und weise, falsch und richtig? Der Trieb ist blind oder über¬
der Dichter ihre vivisezierenden Künste üben.
psychologischen Gegensätze in diesem
sichtig. Und ob man ihm folgt oder nicht folgt, das er¬
Kraft=Paarungen, öfters die Namen
Schnitzler hat in seiner Literatur etwas Weiches, reichte Wegziel ist immer dasselbe: die Einsamkeit. Das
Weibliches. Aber er hat auch, glaube ich, eine Fähigkeit, ist die einzige Antwort, die der Dichter gibt. Er gibt sie
ische Fleckerlkunst scheint am Werk. in Frauenherzen hineinzuhören, sinnfällig zu formen, was leider pathetisch, mit einer großen Gebärde der Resignation
Wille steht gegen Schwäche; aber amorph in ihnen steckt, und artikuliert klingen zu machen, und Wehmut, mit schmerzlichem Augen=Aufschlag, wie
Sehnsucht ins Weite gegen Sehn= was nur trübe und dumpf in ihnen rauscht. Das ist
päter: Wissen gegen Ahnung. Und
Dichters Sache: die Stummheit von Frauen, Kindern pflichtungen.
wenn #r sagen wollte: man hat als Dichter gewisse Ver¬
Zum Schluß lautet das Problem auf
und Tieren zu hören. Sie brauchen immer den Dolmetsch
en Jugend. Das Drama wechselt
(den der reife Mann, in seinen hellsten Augenblicken zu¬
Aber immerhin ist es diese Moll=Melodie vom un¬
um die es rotiert. Und das ist nicht
mindest, sich selber abgeben kann).
entrinnbarch Allein=Sein, die am schönsten und weichsten
des ganzen Werkes. Auch macht es
en wirbelig.
durch sein Drama klingt. Von jenem Allein=Sein, das den
Tod weniger schwer macht. Weil man vielleicht gelassener sich
Aber das, diese Begabung der Frau, durch Dichters
in die ewige Einsamkeit schickt, wenn man's einmal ver¬
Gnaden, mit der Fähigkeit der Sprache, das bedingt
n ist eine großartige Erfindung für andererseits auch die große Unwahrheit aller Natürlich¬
spürt hat, wie sehr ihr schon der Lebende verfallen ist
Auch wenn er liebt und geliebt wird.
Passion, wie solch ein Garten mitkeits=Dramen, der Ibsenschen Gesellschafts=Stücke sowohl wie
atz die Szenenführung erleichtert! der schäbigsten Boulevard=Komödien. Denn wo auf=Erden
Alfred Polgar.