II, Theaterstücke 23, Der Schleier der Pierrette, Seite 245

23 Der schleier der Pierrette
n für Zeitungs-Ausschaltte
Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ehne Gewäls).
An-schnitt aus:
ract.
n1 3 fslchor Inlonr : Szces
vom:
(Der Schleier der Pierrette.) Artur Schnitzlers
Pantomime „Der Schleier der Pierrette“ mit der Musik
von Ernst v. Dohnanyi — man kennt das Stück von
der Hofoper her — wurde gestern in der Urania zum besten
der Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der
Krebskrankheit aufgeführt. Es war eine Elitevorstellung
vor einem Elitepublikum. Dirigent war Dohnanyi selbst,
das Orchester das Tonkünstlerorchester, künstlerischer Leiter
Karl Godlewski — die Bedingungen zu einer glanz¬
vollen Vorstellung waren also gegeben. Und nun erst die
Darsteller selbst. Frau Elsa Galafrès gab erschütternd
die Heldin des stummen Dramas, Ferdinand Onno den
unglücklichen Pierrot, hervorragend in der Kunst der
Mimik. Außerdem wirkten die Damen Elsa Föry, Lotte
Erol, Else Raeder, die Herren Karl Ebmann,
Paul Askonas, Gustav Buttula, Nobert Lessen,
Dr. Czempin, Hugo Brady, Robert Kasson,
Theodor Grieg mit und bildeten ein prächtiges Ensemble.
Mehrere Paare des Ballettkorps der Hofoper fanden im
zweiten Bilde Gelegenheit, ihre Kunst zu zeigen. Hansi
Insl, Liesl Roitner, Theres Roitner, Mitzi¬
Prach, Emma Kunz und die Herren Robert Binder,
Willi Mikeis, Hans Binder und Robert Kasson
absolvierten die hier vorkommenden Tenze in dem lieben
Stil des alten Wien. Erwähnt sei noch, daß die musikalische
Einstudierung von Fräulein Fritzi Neumann besorgt
wurde. Das Publikum nahm die Pantomime mit stürmischem
Beifall auf, und wiederholt mußten die Darsteller der
Hauptrollen und der Komponist vor dem Vorhang erscheinen.
Artur Schnitzler selbst hielt sich bescheiden unter dem Publikum.
Unter den Anwesenden befanden sich die Protektorin
der Veranstaltung Fürstin Pauline Metternich, Fürstip“
Klementine Metternich, Gräfin. Misa Wydenbruck,
Graf und Gräfin Czernin, Statthalter Baron Bienexth
und Gemah. Baron Haas=Teichen, Hofrat Schäuta
und Gemahlin, Professor Riehl, Professor Dr., Julius
Schnitzler, Frau Flora Dub 2c.
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in Berlin, Budapest, Chicago, Christianla, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr).
Ausschnitt aus:
Aaues Wiener Jeurkar
vom: 47. MEhr 131:
(Wohltätigkeitssolree in der Urania.) Gestern
fand zum Besten der unter dem Protestorat des Kaisers stehenden
Gesellschaft für Erforschung und Bekampfung der Krebskrankheit
eine höchst interessante Au.führung der Pantomime „Der Schleier
der Picreite“ von Artur Schnitzler, Musik von Frnst Dohnanyi, statt.
Das längst bekannte und gewürdigte Stück fand auch in der
Urania bei dem zahlreich erschienenen, hichst diniuguierten
Publikum enthusiastische Würdigung. Frau Elsa Galafres Huberman
brachte als Pierette den schauspielerischen Teil der schwierigen Roll¬
zu Ehren. Die ganze große dramatische Kraft der schilksalsreichen
Hauptfigur vermittete die Künstlerin unter Verzicht auf die
Wirkung des gesprochenen Wortes meisterlich durch Mienen und
E=bärden. Ueberdies faszinierte Frau Galafr's — als Konzession
— durch ihre grazisse
an die Intentionen des Komponisten
Anmut. Ferdinand Onno mimte mit seiner nüan enreichen, viel¬
gestaltigen Kunst den Vierrot und half dem ergreifenden Musik¬
drama zu großer Wirkung. Herr Askonas und Fräulein Föry sowie
die anderen Mitwirkenden ergänzten erfolgreich das Ensemble. Der
Komponist Ernst v. Dohnanyi, der persönlich die Vorstellung diri¬
gierte, wurde stürmisch gefeiert und ebenso wie die Mitwirkenden
mit Lorbeerkränzen bedacht. Karl Godlewski, der die Vorstellung
inszenierte, und sämtliche Darsteller erschienen wiederholt vom
Publikum gerufen. Das Protektorat über diese Wohltätigkeits¬
soiree hatte Fürstin Pauline Metternich Sandor, die auch mit
Prinzessin Klementine erschienen war. Weiters sah man: Statt¬
halter Baron Bienerth und Gemahlin, Gräfin Mysa Wydenbruck,
Erz. Graf und Gräfin Czernin, Herrn und Frau Professor
Schauta, Professor Hochenegg, Professor Schnitzler, Baron Philipp
Haas, Frau Marianne May v. Mayenau und Tochter, Dramaturg
Heinrich Glücksmann, Schriftsteller Artur Schnitzler, Herrn Angelo
Eisner v. Eisenhof und Gemahlin, die Professoren Mandl, Hayck,
Kreidl, Regierungsrat Umlauft, Herrn Otto und Georg Seybel,
Kapellmeister der Hofoper Herrn Reichenberger, Lili Berger, Frau
Maria v. Elissen, Kommerzialrat Grab und Frau, Frau von
Stene, Shriftsteller Siegfried Trebitsch, Sekretär Anton Geiringer,
Frau Flora Dub u. v. a. m.
„ „ „ —. Matels