II, Theaterstücke 23, Der Schleier der Pierrette, Seite 337

23. Der Schleiender- Pierrette
euer,
Ge¬
wohl in
## ( Gastspiel Tairoff
Zugehör
glied,
bleibt. 1
„Der Schleier der Pierrette“
ist,
geschlos
Pierrette wie Beatrice: Der Brautschleier
nes
Verluste
kommt ihnen in den Armen des Dritten abhan¬
same Z1
lung
den; Tod bringt Sühne. Liebe gegen Satzung,
sichert
Mu¬
Tod gegen Liebe
— die zwei Hauptmotive
treten b
tion
Schnitzlers.
demnäch
für
Dieser Dichter hat sein (unlängst vom
oder
Burgtheater nach fünfundzwanzig Jahren
□ „Di
Jub¬
entdecktes) Renaissancedrama ursprünglich
erfolg die
als
im alten Wien spielen lassen wollen. Er ist mit
herrscht
einer Pantomime in das alte Wien, zu der
Wiener I
ner¬
dieser in
Maskenkomödie einer halbromanischen Stadt
irch
Film in m:
zurückgekehrt. Die Pantomime variiert das
ter¬
Eos-Lichts
Tragödienthema. Etwa so:
Phönix-Ki
der
Pierrot verzehrt sich in Sehnsucht nach
aft
□ „Fr
Pierrette. Plötzlich ist die Langentbehrte
Luxusfiln

aber als Braut, eines anderen versteht sich.
spiellosem
en¬
Sie beschließen zu sterben, aber nur Pierrot
spielt wir
nimmt das Gift. Pierrette flicht. Ungeduldig
Wiener P
ielt
erwarten die Hochzeitsgäste die Braut, der
spielerisel
an
Aufmacht
wütende Bräutigam, Arlecchino, sucht und
Jas
rican Filn
tobt. Da kommt die Braut, aber ohne Schleier.
itzt
größten P
Der tote Pierrot wird ihrem Blicke gespen¬
äge
□ 100 Je
stisch sichtbar. An der Leiche: selbst wird
Arlecchino des Zusammenhanges inne. Er
Das Wi
tus¬
ein Mono
sperrt Pierrette bei dem toten Pierrot ein, und
ing
Kino —
nun langt der Tote nach der Lebendigen. Die
sitionen
en,
Freunde finden beide entschlafen.
des beis
son
Gäbe es statt der drei Akte einen, so hätte
prolongiel
Mi¬
er die gesammelte Kraft des verehrten Mei¬
□Die U
sters. Den dreien könnte große Musik helfen;
Gründung
Musik wie die der „Salome“ nämlich der
Budape
Oper „Salome“. Der dritte Akt, dieser Tanz
um den toten Pierrot müßte von Richard
Colussi
Strauß, von Hindemith, von Strawinsky sein.
pest, betr.
Er ist, diese ganze Pantomimenmusik ist
Wiener Fc
von Dohnänyi. Also gewandt, akademisch,
Budapeste
bürgerlich. Dazwischen wälsungt und tristant
es. Ein Orchester, das einem an der Musik¬
ZIRL
stadt Wien verzweifeln ließ, verdarb das
Ubrige.
Wegen
Das Spiel auf der Bühne war bewunderns¬
wert. Nach der Operette, dem Drama aller
Arten zeigte die Truppe Tairoffs, diesmal im
I6eT
Volkstheater, nun bis ins kleinste ausgewogene
Pantomime. Die Schauspieler, immer die
Erst¬
gleichen Schauspieler, besonders aber Alice
Coonen (Pierrette) und Rumaneff
Rosie Wag
vom Carl¬
(Pierrot), hatten die Bewegungen,
ein
Das Wien
Schweben unirdischer Leichtigkeit. Jede
A-cappellt
eine Blech
Farbe, jedes Kostüm, jede Gebärde paßte in
das Ganze, alles war Bewegung und blieb
Vorstellun
Vorver.
doch Bild. Die Hochzeitsfreude einer ganzen
Gesellschaft, das Grauen der Störung, der
Tod des Pierrot, das Entsetzen der Pierrette:
man mußte nur an eine Ballettaufführung un¬
serer Oper denken, um zu wissen, wie schön
Iper
es bei Tairoff war. Was dieser große, er¬
findungsreiche Regisseur beginnt, wird Geist,
wird Tat. In seinem Rhythmus jauchzt der
Sieg, in seiner Linie, Farbe, Fülle wird uns
9
C
das Leben wieder geschenkf, das wir der
Kunst schon ausgetrieben glaubten.
Paul Stefan.
mit Corr:
-Pilecka,
als Mon
box 28/1
¼
VoG
Volks-Bei

un
e für
Theater und Kunst.
den,
Deutsches Volkstheater. Artur Schnitzlers ger
n zu
Pantomime „Der Schleier ders zu
Pierrette“ kommt dem Bühnenstil der der
mo.
gab es
hauses Schauspieler Tairoffs ein betrachtliches Stück
por
entgegen. Die künstlerische Verwandtschaft jenes
Ia
denn
har
aus der Vorkriegszeit stammenden Spieles mit
nd an¬
zu:
dem
dem modernen entfesselten Theater scheint auf
ner
den ersten Blick paradox, erklärt sich aber sehr
n
leicht damit, daß die Kunst der Tairoffleute mit
der Theaterkultur von einst viel inniger ver¬
bunden ist, als man aemeinhin glaubt. Some
vollführen im zweiten Akt der Pantomime die
vie¬
Schauspieler einen menuettähnlichen Reigen
ien
und besorgen dies strahlend in kostümlichem co¬
Do¬
n und Glanz mit einer Grazie und Eleganz, die dem
68
ancienne régime in nichts nachsteht. Um so
Vat
3, 7. d.,
Mi
packender und moderner dann die folgenden
Voll¬
Szenen, da der dämonische Harlekin die ver¬
schreckte Hochzeitsgesellschaft auseinandersprengt (Ne¬
bor
ätet
und die durch die Vision des vergifteten Pierrot
unt¬
n wir
zu Tode verangstigte Pierrette in den Wahnsinn
#n,
„B.
treibt. Alice Coonent (Pierrette) sowie die
nuhen
(1/8
Herren Rumnoff (Pierrot) und Fer¬
(1
erden
dinandoff (Harlekin) boten in Ausdruck
und Bewegung brillante Leistungen. I. r.hatt
fihr der
Ro:
Rein¬
Der Orlenen
*
dessen