22. DenjungeMedandus
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ichen Tager wenigstens:
das eine, was ein! schon so weit realpolitisch denken gelernt hat, daß man
#nen, der Erseige grreichenill, unbedingt besitzen sich hütet, sich eine Verantwortung aufzuladen, an deren
muß: die Fähigkeitz, sichin Tatsachenm4t zurechtzu¬
Last man schwer zu tragen hätte. Man ist im tschechischen
finden und seine Bestrebängen nach den tatsächlichen Ver¬
Lager willens, den Verständigungsversuch, der in Prag ein
hältnitgt einzurichtens Di Politik ist eine Verstandeskunst
Die Abgeor
geleitet worden ist und der dort zu keinem positiven Er¬
unde Dr. Kramars## eine viel zu lephafte und unge¬
erstatteten am 2
folge kommen konnte, in Wien fortzuführen. Und nicht nur
lung des Deuts
gehälten, wenn sich der Zuschauer vorher im Buch orien= verteidigt. Aber
Arthur Schnitzlers erste historische
tieren kann, vielleicht war er des Bühnenerfolges nicht
Rückganges nicht
recht sicher und wollte dem Buch seinen Lauf getrennt vom
Tragödie.“
alle Untersucher
Theaterschicksal eröffnen, vielleicht hat er aber auch vonzufriedene, gutmi
Wiener Theaterbrief von Wilhelm v. Wymetal.
vornherein damit gerechnet, daß außer dem Wiener Burg¬
die ihn verhinder
theater keine deutsche Bühne diese Historie aufführen werde Tätigkeit zu den
Unsere heutigen deutschen Dramaliker, söwert=fesan¬
und daß der Burgtheatererfolg durch die wienerische Grund¬
gesehen genug sind, daß sie mit der sicheren Aufführung
Schnitzler steht in
farbe des Werkes doch gesichert sei. Die Aufführung des
ihrer Schöpfungen rechnen können, pflegen ein neues Drama
mit einem klein
„Jungen Medardus“ erfordert nömlich einen schauspiele¬
in der Regel erst am Tage per Uraufführung dem Buch¬
Denkern und D
rischen und szenischen Apparat, wie ihn außer dem Burg¬
handel zu übergeben. Wahrscheinlich ist diese Praxis nicht
Zeit, folgt ihren
theater wohl nur Max Reinhardt besitzt. 55 männliche und
von einem Autor, sondern von einem klugen Verleger ein¬
er sich denn auch
19 weibliche Personen, zusammen also 74 handelnde Men¬
geführt worden. Das moderne Premierenpublikum ist sehr
Vorzug und die e
schen, nennt der Theaterzettel des „Jungen Medardus“
nervös, sehr kritisch und leicht geneigt, an einer Dichtung
Charakters mocht
und nicht weniger als U7mal verwandelt sich während der
die Schwächen hervorzusuchen. Wie Frau Ebner v. Eschen¬
dichter hat er auc
fünfstündigen Dauer der Historie die Szene. Das wird
bach in ihren Aphorismen sagt: „Die jetzigen Menschen
zuverlässigkeit und
gleich weniger verwunderlich scheinen, wenn man erfährt,
sind zum Tadeln geboren, vom ganzen Achilles sehen sie
beim Publikum
daß der Held der Tragödie nicht eigentlich der junge Wie¬
nur die Ferse.“ Eines der wescitlichen Elemente der dra¬
Erfährungen und
ner Bürgersohn Medardus Klähr, sondern die Haupt=,
matischen Wirkung ist die Spinnung. Diese Spannung
ganz von selbst
Reichs= und Residenzstadt Wien mit ihren Bewohnern und
ist selbstverständlich bedeutend stärker, wenn niemand im
„Junge Medardus
deren Eigenart ist ...
Zuschauerraum das neue Werk vorher gelesen hat. Die
wart in einer gr
Ja, Wien ist der Held des Dramas. Schnitzler hat uns
gutsan; das wäre
Vorherleser sind gewöhnlich besonders unausstehlich. Sie in Dialogen, Novellen, Schauspielen und Romanen schon
wissen ganz genau, was nicht wärken wird und kann, sie
tire Doch hundert
viele Tragikomödien des Wienertums gespendet. Nun hat
verderben dem Nachbar rechts und dem Nachbar links die
einer an bedeutend
der wienerischefte aller österreickischen Dichter auch die Tra¬
Freude, indem sie ihm unerbetene Erklärungen aufdrängen,
als Hintergrund
gödie des Wienertums geschaffen. Mit dem Problem Wien
und sie haben, selbst nicht mehr von dem ihnen schon be¬
eigset und sich no
haben sich in den letzten Jahren kulturhistorische, historische
kannten Verlauf der Handlung in Anspruch genonnnen,
keit auszeichnet!
und rein kritische Abhandlungen, wie Essays emsig beschäf¬
vielzuviel Zeit. auf Kleinigkeiten zu passen. Abweichend
Schnitzler das Wie
tigt. Warum geht eine Stadt, die von der Natur so reich
von der Übung hat Schnitzler seine dramatische Historie
ist ein ganz kurz
bedacht wurde und die auf eine Kultur von über tausend
„Der junge Medardus“ drei Tage vor der Uraufführung
Winn der Vorhan
Jahren zurückblicken kann, eine Stadt, die in Politik,
im Buchhandel erscheinen lassen. Dafür mag mehr als ein
Jigolstadt und E
Wissenschaft und Kunst Jahrhunderte hindurch den Mittel= Vorhang zum letzt
Grund maßgebend gewesen sein Vielleicht hat es der Dich¬
punkt der deutschen Welt bildete, ständig zurück? Der donner von Aspern
ter bei der überreichen Fülle des Geschehens die sich in
Wiener Hermann Bahr hat — wer seinen Gott liebt, Schönbrunn, wo N
der Historie zusammenpreßt, ausnahmsweise für richtiger
züchtigt ihn! — ein aus unglücklicher Liebe geborenes Zorn¬
zeichnet. Dazivische
„Der junge Medardus“, dramatische Historie =in einem
buch über dieses Problein geschrieben. Andere sind mit der
Abzug eines Lan
Vorspiele und fünf Aufzügen von Artur Schnitzler, verlegt bei
Erörterung derseiben Frage gefolgt. Wieder andere, wie
übergabe der Stac
Fischer, Berlin. 1910. Ulaufführung im Wiener Burgtheater der von Berlin nach Wien ausgewanderte Franz Servacs, die historische Ersch
am 24. November 1910.
haben gegen die Ankläger polemisiert und die Donaustadt Esheuhacher und d
leSe 4
Teiss 670
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ichen Tager wenigstens:
das eine, was ein! schon so weit realpolitisch denken gelernt hat, daß man
#nen, der Erseige grreichenill, unbedingt besitzen sich hütet, sich eine Verantwortung aufzuladen, an deren
muß: die Fähigkeitz, sichin Tatsachenm4t zurechtzu¬
Last man schwer zu tragen hätte. Man ist im tschechischen
finden und seine Bestrebängen nach den tatsächlichen Ver¬
Lager willens, den Verständigungsversuch, der in Prag ein
hältnitgt einzurichtens Di Politik ist eine Verstandeskunst
Die Abgeor
geleitet worden ist und der dort zu keinem positiven Er¬
unde Dr. Kramars## eine viel zu lephafte und unge¬
erstatteten am 2
folge kommen konnte, in Wien fortzuführen. Und nicht nur
lung des Deuts
gehälten, wenn sich der Zuschauer vorher im Buch orien= verteidigt. Aber
Arthur Schnitzlers erste historische
tieren kann, vielleicht war er des Bühnenerfolges nicht
Rückganges nicht
recht sicher und wollte dem Buch seinen Lauf getrennt vom
Tragödie.“
alle Untersucher
Theaterschicksal eröffnen, vielleicht hat er aber auch vonzufriedene, gutmi
Wiener Theaterbrief von Wilhelm v. Wymetal.
vornherein damit gerechnet, daß außer dem Wiener Burg¬
die ihn verhinder
theater keine deutsche Bühne diese Historie aufführen werde Tätigkeit zu den
Unsere heutigen deutschen Dramaliker, söwert=fesan¬
und daß der Burgtheatererfolg durch die wienerische Grund¬
gesehen genug sind, daß sie mit der sicheren Aufführung
Schnitzler steht in
farbe des Werkes doch gesichert sei. Die Aufführung des
ihrer Schöpfungen rechnen können, pflegen ein neues Drama
mit einem klein
„Jungen Medardus“ erfordert nömlich einen schauspiele¬
in der Regel erst am Tage per Uraufführung dem Buch¬
Denkern und D
rischen und szenischen Apparat, wie ihn außer dem Burg¬
handel zu übergeben. Wahrscheinlich ist diese Praxis nicht
Zeit, folgt ihren
theater wohl nur Max Reinhardt besitzt. 55 männliche und
von einem Autor, sondern von einem klugen Verleger ein¬
er sich denn auch
19 weibliche Personen, zusammen also 74 handelnde Men¬
geführt worden. Das moderne Premierenpublikum ist sehr
Vorzug und die e
schen, nennt der Theaterzettel des „Jungen Medardus“
nervös, sehr kritisch und leicht geneigt, an einer Dichtung
Charakters mocht
und nicht weniger als U7mal verwandelt sich während der
die Schwächen hervorzusuchen. Wie Frau Ebner v. Eschen¬
dichter hat er auc
fünfstündigen Dauer der Historie die Szene. Das wird
bach in ihren Aphorismen sagt: „Die jetzigen Menschen
zuverlässigkeit und
gleich weniger verwunderlich scheinen, wenn man erfährt,
sind zum Tadeln geboren, vom ganzen Achilles sehen sie
beim Publikum
daß der Held der Tragödie nicht eigentlich der junge Wie¬
nur die Ferse.“ Eines der wescitlichen Elemente der dra¬
Erfährungen und
ner Bürgersohn Medardus Klähr, sondern die Haupt=,
matischen Wirkung ist die Spinnung. Diese Spannung
ganz von selbst
Reichs= und Residenzstadt Wien mit ihren Bewohnern und
ist selbstverständlich bedeutend stärker, wenn niemand im
„Junge Medardus
deren Eigenart ist ...
Zuschauerraum das neue Werk vorher gelesen hat. Die
wart in einer gr
Ja, Wien ist der Held des Dramas. Schnitzler hat uns
gutsan; das wäre
Vorherleser sind gewöhnlich besonders unausstehlich. Sie in Dialogen, Novellen, Schauspielen und Romanen schon
wissen ganz genau, was nicht wärken wird und kann, sie
tire Doch hundert
viele Tragikomödien des Wienertums gespendet. Nun hat
verderben dem Nachbar rechts und dem Nachbar links die
einer an bedeutend
der wienerischefte aller österreickischen Dichter auch die Tra¬
Freude, indem sie ihm unerbetene Erklärungen aufdrängen,
als Hintergrund
gödie des Wienertums geschaffen. Mit dem Problem Wien
und sie haben, selbst nicht mehr von dem ihnen schon be¬
eigset und sich no
haben sich in den letzten Jahren kulturhistorische, historische
kannten Verlauf der Handlung in Anspruch genonnnen,
keit auszeichnet!
und rein kritische Abhandlungen, wie Essays emsig beschäf¬
vielzuviel Zeit. auf Kleinigkeiten zu passen. Abweichend
Schnitzler das Wie
tigt. Warum geht eine Stadt, die von der Natur so reich
von der Übung hat Schnitzler seine dramatische Historie
ist ein ganz kurz
bedacht wurde und die auf eine Kultur von über tausend
„Der junge Medardus“ drei Tage vor der Uraufführung
Winn der Vorhan
Jahren zurückblicken kann, eine Stadt, die in Politik,
im Buchhandel erscheinen lassen. Dafür mag mehr als ein
Jigolstadt und E
Wissenschaft und Kunst Jahrhunderte hindurch den Mittel= Vorhang zum letzt
Grund maßgebend gewesen sein Vielleicht hat es der Dich¬
punkt der deutschen Welt bildete, ständig zurück? Der donner von Aspern
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Wiener Hermann Bahr hat — wer seinen Gott liebt, Schönbrunn, wo N
der Historie zusammenpreßt, ausnahmsweise für richtiger
züchtigt ihn! — ein aus unglücklicher Liebe geborenes Zorn¬
zeichnet. Dazivische
„Der junge Medardus“, dramatische Historie =in einem
buch über dieses Problein geschrieben. Andere sind mit der
Abzug eines Lan
Vorspiele und fünf Aufzügen von Artur Schnitzler, verlegt bei
Erörterung derseiben Frage gefolgt. Wieder andere, wie
übergabe der Stac
Fischer, Berlin. 1910. Ulaufführung im Wiener Burgtheater der von Berlin nach Wien ausgewanderte Franz Servacs, die historische Ersch
am 24. November 1910.
haben gegen die Ankläger polemisiert und die Donaustadt Esheuhacher und d
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