einkäufe", „Abschiedssouper", „Episode" und „Anatols guter, alter Bekannter war, den man nicht mit kritischen
Berliner Lokal Anzeiger.
Augen zu betrachten brauchte.
Hochzeitsmorgen“. Und das war eine gute Auswahl, die es
zu einem schönen, starken Erfolge brachte.
Schnitzlers heiter=melancholische Anatol=Szenen haben wir
Die Stücke sind alle meisterhaft leicht und heiter hin¬
endlich als ganzes Menn (mit Ausnahme von zwei Gängen)
gestellt mit jener an Heine erinnernden Selbstverständlichkeit,
genießen können; es hat vortrefflich gemundet.
hinter der sich doch feinster künstlerischer Bedacht und eine
Der Erfolg der fünf, schon achtzehn Jahre alten Kleinigkeit
erstannlich vorsichtig abgewogene Oekonomie verbirgt.
(Regie Emil Lessing) war sehr groß. Freisinnige Zeitung, Berlin.
Berliner Börsen= Zeitung.
Schnitzlers Anatol=Zyklus hat in der Literaturgeschichte
So tändelten fünf der köstlichen Ausschnitte aus Anatols
schon so etwas wie eine klassische Stellung. Er gilt als der
Liebesleben gestern über die Bühne. Leicht, graziös, spielerisch.
künstlerischste, kultivierteste Ausdruck des Jungwienertums.
Und sie bestanden die Probe auf ihre Bühnenwirksamkeit als
Die Post, Berlin.
Ganzes.
Im Lessingtheater fand Schnitzler gestern abend ein sehr
Diese entzückenden, leicht hingehauchten, wie auf Blumen¬
blätter geschriebenen Anatole= Skizzen sind nicht mehr neu; dankbares Publikum; besonders in der Mitte des Abends war
Berliner Tageblatt.
der Beifall stark.
aber sie werden auch nicht veralten. Sie entstammen einem
Manne von Geist und harmonischem Stil. Nirgends ein
Das Publikum hat sich im Theater schon lange nicht so
Aufschrei oder ein Auffahren im Stil, er fliegt mit breiten
gut unterhalten, wie dieses Mal.
National=Zeitung, Berlin.
Schwingen sanft dahin, hat Melodie und Farbe. Darum
werden diese Gaben Arthur Schnitzlers bleibenden Wert behalten.
Fünf von den -sieben reizenden Einaktern, die Arthur
Berliner Allgemeine Zeitung.
Schnitzler als junger Antor unter dem Titel „Anatol“ zu
einem schmächtigen Buche vereint hat, sind heute zusammen über
Arthur Schnitzlers Grazie ist zu modern, um zu veralten.
Was der Wiener Dichter vor zwei Jahrzehnten schrieb, ist die Bühne gegangen und haben dank ihrer Fröhlichkeit und
noch heute lebendige Gegenwart. Die Jugendleistungen seiner Jugend einen richtigen Lustspielerfolg davongetragen. Die
Kunst vertragen eine Neubelebung ohne zu enttäuschen. Das durch die Aufschriften: „Die Frage an das Schicksal“,
„Weihnachtseinkäufe“, „Abschiedssouper“, „Episode“ und
hat die Aufführung des „Anatol“ im Lessing=Theater aufs
„Anatols Hochzeitsmorgen“ gekennzeichueten Abschnitte bilden
neue bestätigt. Ehrlicher und einmütiger wird der Beifall wohl
selten erklungen sein als bei der Aufnahme dieses liebens= in ihrer Gesamtheit einen verliebten Reigen, der nur die Figur
würdigen Werkchens. Es ist ein Stück in Stücken, eine des Anatol zu einer höheren dramatischen Einheit verbindet.
Verbindung von fünf Einzelakten, die aneinandergereiht sind, Aber diese Figur ist liebenswürdig und anziehend genug,
wie die Perlen auf einer Schnur. Und wie die Perlen glitzert um einen ganzen Abend zu unterhalten. Neue Freie Presse, Wien.
jeder dieser Akte, im besonderen Glanz. Nichts Blendendes,
Wirklich haben die Szenen nun mehr als Kunstwerke denn
Funkelndes, Feuriges liegt darin, nur ein heiteres Leuchten,
als soziale Dokumente das Publikum gefesselt. Das tiefe
ein stiller Freudenschein. Aus diesen Stücken lacht die Lebens¬
lust, strömt der Frohsinn, spricht das gosdene Herz. Sie sind Psychologische Moment, das nicht aus der mitarbeitenden Zeit
begriffen werden muß, das allgemeine Menschliche trat in
eigenartig gemischt in Form wie Inhalt: halb Drama, halb
jeder Szeue stärker hervor als vor Jahren, da die originalen
Epos, halb Spiel, halb Ernst, halb Wien, halb Paris.
Anatole noch munter mit uns lebten und in Schnitzlers Dichtung
Elegante Skizzen, in denen mit leichten Strichen ein Stück
wie in einen Spiegel schauten. Für die geistbewegte künstlerische
modernen Lebens gezeichnet ist. Deutsche Warte, Berlin.
Führung der einzelnen Stücke war die Teilnahme im Deutschen
Volkstheater so lebhaft und frisch, als ob uns die geschickten
Man mag dem Milien und der Grundstimmung dieses
allmählich in gewissem Sinne klassisch gewordenen Einakter= Wendungen zum erstenmal verblüfften. Das ist eine voll¬
giltige Bekräftigung dauernder Werte.
Zyklus Schnitzlers fremd und ablehnend gegenüber stehen; es
Mit allen Darstellern wurde der Dichter, der sein Erstlings¬
ist in der Art dieses Wiener Dichters ein Etwas, das auch
werk neu aufblühen sah, nach jedem Teile vielmals herzlich
den Widerstrebenden in seinen Bann zieht. Eine leise
Neues Wiener Tagblatt.
Schwermut, eine leichtsinnige Melancholie, ein sauftes Dämmer= gerufen.
licht verträumter Herbstabende liegt über allem; ein trauliches
Es ist ja gewiß kein tiefer Gedanke, der diesen dramatischen
Gemach, eine rosa Ampel, ein paar Blumen auf dem Tisch ¬
Kleinigkeiten zugrunde liegt und sie miteinander verbindet, aber
und darinnen eine kleine Nähterin aus der Vorstadt, die auf
man amüsiert sich doch bei den verschiedenen Abenteuern Anatols,
ihren Geliebten wartet. Keine Kunst großen Stils, aber eine
den wir jedesmal, wenn sich der Vorhang hebt, in Gesellschaft
unendliche Feinheit und Anmut des Details: ein kleiner
eines andern weiblichen Wesens sehen, sich schon mit der
wundersamer Ausschnitt aus diesem großen, seltsamen Leben,
Absicht tragend, sie zu verlassen, weil bereits eine andere sein
Staatsbürger Zeitung, Berlin.
das an uns vorbeirauscht.
Herz oder wohl vielmehr seine Sinne gefangen genommen hat.
Deutsches Volksblatt, Wien.
Dem Publikum bereiteten die mehr oder minder drolligen
Aber die kleinen Anatol=Einakter wirken noch immer und
Abenteuer des tragikomischen Helden der Dekadenz lebhaftes
Vergnügen, die reizvollen Pointen des Dialogs fanden vollstes sind auch gestern dankbar begrüßt worden. .. Der große
Verständnis; es war ein ungetrübt heiterer Abend, den schon Beifall, der den einzelnen Stückchen folgte, rief auch Arthur
deswegen kein Mißton störte, weil Monsieur Anatol ja ein Schnitzler wiederholt vor den Vorhang. Neues Wiener Journal.
Berliner Lokal Anzeiger.
Augen zu betrachten brauchte.
Hochzeitsmorgen“. Und das war eine gute Auswahl, die es
zu einem schönen, starken Erfolge brachte.
Schnitzlers heiter=melancholische Anatol=Szenen haben wir
Die Stücke sind alle meisterhaft leicht und heiter hin¬
endlich als ganzes Menn (mit Ausnahme von zwei Gängen)
gestellt mit jener an Heine erinnernden Selbstverständlichkeit,
genießen können; es hat vortrefflich gemundet.
hinter der sich doch feinster künstlerischer Bedacht und eine
Der Erfolg der fünf, schon achtzehn Jahre alten Kleinigkeit
erstannlich vorsichtig abgewogene Oekonomie verbirgt.
(Regie Emil Lessing) war sehr groß. Freisinnige Zeitung, Berlin.
Berliner Börsen= Zeitung.
Schnitzlers Anatol=Zyklus hat in der Literaturgeschichte
So tändelten fünf der köstlichen Ausschnitte aus Anatols
schon so etwas wie eine klassische Stellung. Er gilt als der
Liebesleben gestern über die Bühne. Leicht, graziös, spielerisch.
künstlerischste, kultivierteste Ausdruck des Jungwienertums.
Und sie bestanden die Probe auf ihre Bühnenwirksamkeit als
Die Post, Berlin.
Ganzes.
Im Lessingtheater fand Schnitzler gestern abend ein sehr
Diese entzückenden, leicht hingehauchten, wie auf Blumen¬
blätter geschriebenen Anatole= Skizzen sind nicht mehr neu; dankbares Publikum; besonders in der Mitte des Abends war
Berliner Tageblatt.
der Beifall stark.
aber sie werden auch nicht veralten. Sie entstammen einem
Manne von Geist und harmonischem Stil. Nirgends ein
Das Publikum hat sich im Theater schon lange nicht so
Aufschrei oder ein Auffahren im Stil, er fliegt mit breiten
gut unterhalten, wie dieses Mal.
National=Zeitung, Berlin.
Schwingen sanft dahin, hat Melodie und Farbe. Darum
werden diese Gaben Arthur Schnitzlers bleibenden Wert behalten.
Fünf von den -sieben reizenden Einaktern, die Arthur
Berliner Allgemeine Zeitung.
Schnitzler als junger Antor unter dem Titel „Anatol“ zu
einem schmächtigen Buche vereint hat, sind heute zusammen über
Arthur Schnitzlers Grazie ist zu modern, um zu veralten.
Was der Wiener Dichter vor zwei Jahrzehnten schrieb, ist die Bühne gegangen und haben dank ihrer Fröhlichkeit und
noch heute lebendige Gegenwart. Die Jugendleistungen seiner Jugend einen richtigen Lustspielerfolg davongetragen. Die
Kunst vertragen eine Neubelebung ohne zu enttäuschen. Das durch die Aufschriften: „Die Frage an das Schicksal“,
„Weihnachtseinkäufe“, „Abschiedssouper“, „Episode“ und
hat die Aufführung des „Anatol“ im Lessing=Theater aufs
„Anatols Hochzeitsmorgen“ gekennzeichueten Abschnitte bilden
neue bestätigt. Ehrlicher und einmütiger wird der Beifall wohl
selten erklungen sein als bei der Aufnahme dieses liebens= in ihrer Gesamtheit einen verliebten Reigen, der nur die Figur
würdigen Werkchens. Es ist ein Stück in Stücken, eine des Anatol zu einer höheren dramatischen Einheit verbindet.
Verbindung von fünf Einzelakten, die aneinandergereiht sind, Aber diese Figur ist liebenswürdig und anziehend genug,
wie die Perlen auf einer Schnur. Und wie die Perlen glitzert um einen ganzen Abend zu unterhalten. Neue Freie Presse, Wien.
jeder dieser Akte, im besonderen Glanz. Nichts Blendendes,
Wirklich haben die Szenen nun mehr als Kunstwerke denn
Funkelndes, Feuriges liegt darin, nur ein heiteres Leuchten,
als soziale Dokumente das Publikum gefesselt. Das tiefe
ein stiller Freudenschein. Aus diesen Stücken lacht die Lebens¬
lust, strömt der Frohsinn, spricht das gosdene Herz. Sie sind Psychologische Moment, das nicht aus der mitarbeitenden Zeit
begriffen werden muß, das allgemeine Menschliche trat in
eigenartig gemischt in Form wie Inhalt: halb Drama, halb
jeder Szeue stärker hervor als vor Jahren, da die originalen
Epos, halb Spiel, halb Ernst, halb Wien, halb Paris.
Anatole noch munter mit uns lebten und in Schnitzlers Dichtung
Elegante Skizzen, in denen mit leichten Strichen ein Stück
wie in einen Spiegel schauten. Für die geistbewegte künstlerische
modernen Lebens gezeichnet ist. Deutsche Warte, Berlin.
Führung der einzelnen Stücke war die Teilnahme im Deutschen
Volkstheater so lebhaft und frisch, als ob uns die geschickten
Man mag dem Milien und der Grundstimmung dieses
allmählich in gewissem Sinne klassisch gewordenen Einakter= Wendungen zum erstenmal verblüfften. Das ist eine voll¬
giltige Bekräftigung dauernder Werte.
Zyklus Schnitzlers fremd und ablehnend gegenüber stehen; es
Mit allen Darstellern wurde der Dichter, der sein Erstlings¬
ist in der Art dieses Wiener Dichters ein Etwas, das auch
werk neu aufblühen sah, nach jedem Teile vielmals herzlich
den Widerstrebenden in seinen Bann zieht. Eine leise
Neues Wiener Tagblatt.
Schwermut, eine leichtsinnige Melancholie, ein sauftes Dämmer= gerufen.
licht verträumter Herbstabende liegt über allem; ein trauliches
Es ist ja gewiß kein tiefer Gedanke, der diesen dramatischen
Gemach, eine rosa Ampel, ein paar Blumen auf dem Tisch ¬
Kleinigkeiten zugrunde liegt und sie miteinander verbindet, aber
und darinnen eine kleine Nähterin aus der Vorstadt, die auf
man amüsiert sich doch bei den verschiedenen Abenteuern Anatols,
ihren Geliebten wartet. Keine Kunst großen Stils, aber eine
den wir jedesmal, wenn sich der Vorhang hebt, in Gesellschaft
unendliche Feinheit und Anmut des Details: ein kleiner
eines andern weiblichen Wesens sehen, sich schon mit der
wundersamer Ausschnitt aus diesem großen, seltsamen Leben,
Absicht tragend, sie zu verlassen, weil bereits eine andere sein
Staatsbürger Zeitung, Berlin.
das an uns vorbeirauscht.
Herz oder wohl vielmehr seine Sinne gefangen genommen hat.
Deutsches Volksblatt, Wien.
Dem Publikum bereiteten die mehr oder minder drolligen
Aber die kleinen Anatol=Einakter wirken noch immer und
Abenteuer des tragikomischen Helden der Dekadenz lebhaftes
Vergnügen, die reizvollen Pointen des Dialogs fanden vollstes sind auch gestern dankbar begrüßt worden. .. Der große
Verständnis; es war ein ungetrübt heiterer Abend, den schon Beifall, der den einzelnen Stückchen folgte, rief auch Arthur
deswegen kein Mißton störte, weil Monsieur Anatol ja ein Schnitzler wiederholt vor den Vorhang. Neues Wiener Journal.