Ein großer und gewiß auch dauernder Erfolg lohnte Mut und
aber immer wieder verfolgte es bei aller Abspannung die einzelnen
Mühe des Burgtheaters.
dramatischen Bilder, die auch malerisch Entzückendes boten, mit
Neue Badische Landeszeitung. Manpheim.
starkem Interesse und rief nach dem Dichter, so oft es nur ging.
Das Burgtheater hatte einen Ehrenabend und mit ihm Arthur Schnitzler.
Über den großen Erfolg des Dramas bei seiner gestrigen Ur¬
Hamburger Correspondent.
aufführung haben wir schon in unserem letzten Morgenblatt be¬
Aus Wien telegraphiert unser H.=Mitarbeiter: Im Burgtheater richtet. Daß dieser Erfolg erreicht wurde, trotz einer Darstellung,
gestaltete sich die Uraufführung von Arthur Schnitzlers dramatischer die nicht das Höchste und Beste gab, spricht deutlich für die Ge¬
Historie „Der junge Medardus“ in später Nachtstunde zu einem walt der Schnitzlerschen Historie.
schönen Erfolg für den Dichter und die Darsteller.
Schnitzler erschien mehrmals vor dem Vorhang und dankte
Hamburger Nachrichten.
für den Beifall, der von Akt zu Akt immer stürmischer anwuchs.
Münchener Neueste Nachrichten.
Schnitzlers neues Drama „Der junge Medardus“ hat bei
seiner Erstaufführung am Wiener Burgtheater außerordentlich in¬
Arthur Schnitzlers neues Drama „Der junge Medardus“
teressiert und gefallen.
Köllnische Zeitung dramatische Historie in fünf Akten und einem Vorspiel, hatte bei
Arthur Schnitzler wurde nach den Aktschlüssen wiederholt der Uraufführung am Hofburgtheater in Wien einen sehr starken
Straßburger Post.
Königsberger Hartungsche Zeitung. Erfolg.
gerufen.
Arthur Schnitzler: Anatol
Fünf Szenen: die Frage an das Schickial — Weihnachtseinkäufe — Abschiedssouper
— Anatols hochzeitstiorgen.
Spifode
Im Zusammenhang zum ersten male mit großem Erfolge
aufgeführt am z. dezember 1910 im Lefsing=Theater in
Berlin und im deutschen Volkstheater in Wien.
ich in ihrer wehmütig ironischen Heiterkeit den von Dichter¬
Das Herz geht einem auf, gedenkt man dieses Abends.
händen geformten Ausschnitt eines Lebens sehe, das uns alle
Wieviel Entzückendes. Wieviel Lachen, wieviel Leisheit, -
angeht und uns allen so unendlich viel zu schaffen macht.
und wie sehr beides gemischt.
Die Welt am Montag, Berlin.
Anatol ... War es nicht gestern, daß er uns in die
Hände fiel; daß jüngere Menschen überrascht einen Spiegel
Im Lessingtheater herrschte gestern eine genußreiche
ihres Lebens in hundert Seiten fanden? „Ich fraß dieses
ästhetische Heiterkeit, die sich in künstlerischer Wirkung steigerte,
Buch. Und alles was dem elenderen Teil unserer selbst, dem
um sich beim Schlußakt in ausgelassene Heiterkeit aufzulösen.
Kritiker, widersprach, das fraß ich schließlich mit.“ War es
Es war ein glücklicher Gedanke und ein dankenswertes Unter¬
nicht gestern? Wer weiß. Der Arthur ist längst ein
nehmen, Arthur Schnitzlers Anatol=Zyklus, der sich in die
Klassiker geworden. Im Mai wird er neunundvierzig.
fünf Einakter „Die Frage an das Schicksal“, „Weihnachts¬
Der Tag. Berlin.
einkäufe“, „Abschiedssouper“, „Episode“ und „Anatols
Hochzeitsmorgen“ gliedert, und von denen hier erst zwei über
Herr Brahm hat die ebenso einfache wie gescheite Idee
gehabt, den ganzen Anatol=Zyklus zu einem Abend zusammen= die Bretter gegangen sind, aus ihrem Episodendasein heraus¬
zufassen, und er hat sich den herzlichen Dank aller notleidenden zureißen und in einem durch die Kunst der Regie und der
Theaterbesucher verdient, die einmal lachen wollen, ohne es Darstellung gegebenen gemeinsamen Rahmen vorzuführen.
hinterher zu bereuen. Es gab einen stürmischen Erfolg, von So trat die Gedankenfülle, die seine Beobachtung, der Geist¬
dem auch die Aufführung ihr wohl gemessenes Teil be= reichtum und der packende Witz, wovon diese Anatolaktstudien
Vossische Zeitung, Berlin. erfüllt sind, in voller, sich von Akt zu Akt künstlerisch steigernder
anspruchen kann.
Wirkung zutage — dank der geist= und humorvollen, auf den
Eine wundervolle Melodie schwingt leise durch dämmerige
gleichen Ton gestimmten und in der Episode bereits die
Räume. Viel Melancholie ist darin, und ein klein wenig Las¬
Entwickelung charakterisierenden Darstellung.
zivität und eine große, wehmütig=heitere Menschheitsliebe.
Berliner Morgenzeitung.
Ein Stückchen deutsches Volkslied, ein Stückchen Mozart, ein
Das #ingtheater kam gestern mit Arthur Schnitzlers
Stückchen Wiener Walzer und ein Stückchen italienische
Operette.... Ich liebe diese Anatol=Szenen mit der Liebe Einakterzyklus „Anatol“ heraus. Es brachte natürlich nicht
des Zeitgenossen, der in ihrer hingehauchten Melodie Selbst= den ganzen Zyklus, der aus ungefähr zehn Stücken besteht,
gefühltes und Selbsterlebtes wiederfindet. Ich liebe sie, weil sondern nur die fünf: „Frage an das Schicksal“, „Weihnachts¬
aber immer wieder verfolgte es bei aller Abspannung die einzelnen
Mühe des Burgtheaters.
dramatischen Bilder, die auch malerisch Entzückendes boten, mit
Neue Badische Landeszeitung. Manpheim.
starkem Interesse und rief nach dem Dichter, so oft es nur ging.
Das Burgtheater hatte einen Ehrenabend und mit ihm Arthur Schnitzler.
Über den großen Erfolg des Dramas bei seiner gestrigen Ur¬
Hamburger Correspondent.
aufführung haben wir schon in unserem letzten Morgenblatt be¬
Aus Wien telegraphiert unser H.=Mitarbeiter: Im Burgtheater richtet. Daß dieser Erfolg erreicht wurde, trotz einer Darstellung,
gestaltete sich die Uraufführung von Arthur Schnitzlers dramatischer die nicht das Höchste und Beste gab, spricht deutlich für die Ge¬
Historie „Der junge Medardus“ in später Nachtstunde zu einem walt der Schnitzlerschen Historie.
schönen Erfolg für den Dichter und die Darsteller.
Schnitzler erschien mehrmals vor dem Vorhang und dankte
Hamburger Nachrichten.
für den Beifall, der von Akt zu Akt immer stürmischer anwuchs.
Münchener Neueste Nachrichten.
Schnitzlers neues Drama „Der junge Medardus“ hat bei
seiner Erstaufführung am Wiener Burgtheater außerordentlich in¬
Arthur Schnitzlers neues Drama „Der junge Medardus“
teressiert und gefallen.
Köllnische Zeitung dramatische Historie in fünf Akten und einem Vorspiel, hatte bei
Arthur Schnitzler wurde nach den Aktschlüssen wiederholt der Uraufführung am Hofburgtheater in Wien einen sehr starken
Straßburger Post.
Königsberger Hartungsche Zeitung. Erfolg.
gerufen.
Arthur Schnitzler: Anatol
Fünf Szenen: die Frage an das Schickial — Weihnachtseinkäufe — Abschiedssouper
— Anatols hochzeitstiorgen.
Spifode
Im Zusammenhang zum ersten male mit großem Erfolge
aufgeführt am z. dezember 1910 im Lefsing=Theater in
Berlin und im deutschen Volkstheater in Wien.
ich in ihrer wehmütig ironischen Heiterkeit den von Dichter¬
Das Herz geht einem auf, gedenkt man dieses Abends.
händen geformten Ausschnitt eines Lebens sehe, das uns alle
Wieviel Entzückendes. Wieviel Lachen, wieviel Leisheit, -
angeht und uns allen so unendlich viel zu schaffen macht.
und wie sehr beides gemischt.
Die Welt am Montag, Berlin.
Anatol ... War es nicht gestern, daß er uns in die
Hände fiel; daß jüngere Menschen überrascht einen Spiegel
Im Lessingtheater herrschte gestern eine genußreiche
ihres Lebens in hundert Seiten fanden? „Ich fraß dieses
ästhetische Heiterkeit, die sich in künstlerischer Wirkung steigerte,
Buch. Und alles was dem elenderen Teil unserer selbst, dem
um sich beim Schlußakt in ausgelassene Heiterkeit aufzulösen.
Kritiker, widersprach, das fraß ich schließlich mit.“ War es
Es war ein glücklicher Gedanke und ein dankenswertes Unter¬
nicht gestern? Wer weiß. Der Arthur ist längst ein
nehmen, Arthur Schnitzlers Anatol=Zyklus, der sich in die
Klassiker geworden. Im Mai wird er neunundvierzig.
fünf Einakter „Die Frage an das Schicksal“, „Weihnachts¬
Der Tag. Berlin.
einkäufe“, „Abschiedssouper“, „Episode“ und „Anatols
Hochzeitsmorgen“ gliedert, und von denen hier erst zwei über
Herr Brahm hat die ebenso einfache wie gescheite Idee
gehabt, den ganzen Anatol=Zyklus zu einem Abend zusammen= die Bretter gegangen sind, aus ihrem Episodendasein heraus¬
zufassen, und er hat sich den herzlichen Dank aller notleidenden zureißen und in einem durch die Kunst der Regie und der
Theaterbesucher verdient, die einmal lachen wollen, ohne es Darstellung gegebenen gemeinsamen Rahmen vorzuführen.
hinterher zu bereuen. Es gab einen stürmischen Erfolg, von So trat die Gedankenfülle, die seine Beobachtung, der Geist¬
dem auch die Aufführung ihr wohl gemessenes Teil be= reichtum und der packende Witz, wovon diese Anatolaktstudien
Vossische Zeitung, Berlin. erfüllt sind, in voller, sich von Akt zu Akt künstlerisch steigernder
anspruchen kann.
Wirkung zutage — dank der geist= und humorvollen, auf den
Eine wundervolle Melodie schwingt leise durch dämmerige
gleichen Ton gestimmten und in der Episode bereits die
Räume. Viel Melancholie ist darin, und ein klein wenig Las¬
Entwickelung charakterisierenden Darstellung.
zivität und eine große, wehmütig=heitere Menschheitsliebe.
Berliner Morgenzeitung.
Ein Stückchen deutsches Volkslied, ein Stückchen Mozart, ein
Das #ingtheater kam gestern mit Arthur Schnitzlers
Stückchen Wiener Walzer und ein Stückchen italienische
Operette.... Ich liebe diese Anatol=Szenen mit der Liebe Einakterzyklus „Anatol“ heraus. Es brachte natürlich nicht
des Zeitgenossen, der in ihrer hingehauchten Melodie Selbst= den ganzen Zyklus, der aus ungefähr zehn Stücken besteht,
gefühltes und Selbsterlebtes wiederfindet. Ich liebe sie, weil sondern nur die fünf: „Frage an das Schicksal“, „Weihnachts¬