hox 26/6
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22. Denjunge-dedandus
speltter.
zweifelhafte. Der Streik ist nicht das nebe.,.
ist ein Symptom. Aufgabe des Staates wird) der Begriff Organismus der Heue nicht Abfza süchen, sondern bei den „Tagblatt“=Herren, No
De
sein mit dem Symptom auch die Ursachen zulzusehr in den Vordergrund gerückt werden, wie ihr blindes Zuschlagen beweist.
Es ist richtig, daß ich in der freisinnigen und
2.
mindern. Die Verhinderung von Gewalttatenl die Zellen verzichten zugunsten des Gesamt¬
ist eine Aufgabe des Staates auch zu andern lorganismus auf einen Teil ihrer Selbständig= Parteiversammlung die konservative Stadtrats=sier
fraktion für den Ausgang der Abstimmung betr. des
als Streikzeiten. Man wird sorgen für Organi=keit. Auf dem Gebiete der Gewebelehre
sation der Arbeit, für Ordnung und Instanzen! Prof. Fischer nannte du Barys und Schwende= den Vorsitz in den Gewerbegerichten verantwort= das
gelangtelich machte. Sie ist es tatsächlich auch. Neben= Nei
zur Vermittlung. Als Detail hebt er hervor, Iners grundlegende Forschungen
ihn verrieten, wie es ja nicht anders sein kann. dardus zum Attentate auf Napoleon geneigt Aussicht stellt. Damit beleidigt sie ihn aufs Na
Und hier ist Schnitzler bei dem Thema ange= zu machen, zu dem sie ihn im weiteren Ver=tiefste und beschmutzt die Tat, die er als Nä= der
langt, in dem er von jeher seine Hauptstärke lauf des Stückes zu überreden sucht? Man cher seines Vaters, seines Oheims und seines bek
bewies: richtige Einschätzung des Seelischen möchte wünschen, daß diese Wandlungen we= geknechteten Vaterlandes vollbringen wollte. Phe
in der Liebe auf Grund der physiologischen Be¬iniger skizzenhaft gehalten wären und würde Wie? als ein Vasall der Valois sollte er den ge= et##
dingungen der Menschennatur. Wir fühlen gern die weniger interessanten Beratungen waltigen Eroberer ermorden? Dann lieber den da
nun, daß Medardus an diesem Weibe und an des alten Herzogs und seiner Anhänger an Gedanken ganz fahren lassen. Im Zorn trennt sprch
and
dem durch die heimlich genossene Wonne in eine ausführlichere Darlegung der seelischener sich von der Prinzessin.
Diese ist inzwischen bei einer großen Cour zu
ihm erregten Zwiespalt von Haß und Liebe Zustände der Prinzessin drangeben. Aber viel¬
zu Grunde gehen muß. Die Erschütterung sei= leicht dachte sich der Dichter: Wer will über= in Schönbrunn von Napoleon bemerkt und von Stü
nes ganzen Wesens wird noch gesteigert, als haupt ein solches im Stil der Renaissance= ihm mit Auszeichnung behandelt worden. Der letzt
die wankelmütige Prinzessin sich ihm plötzlich dramen jenseits von Gut und Böse stehendes Klatsch verbreitet schon die Nachricht, sie sei zehn
versagt, beim zweiten Stelldichein das Tor ge= Weib erklären? Wirkt diese Sphinx am Ende Napoleons Geliebte. Auch Medardus hört da= Fri
schlossen hält die Hunde nachts loszulassen be= nicht noch stärker, wenn wir sie nicht ergrün= von. Und als die Prinzessin im Schloßhof zu sicht
Und etwas in uns gibt ihm darin Schönbrunn, wo Napoleon zu einer Parade er= sein
fiehlt, so daß er nicht zu ihr gelangen kann. den?
wartet wird, die Stufen der Freitreppe hinan= und
Ein Zweifel an der Echtheit der Gefühle des Recht.
!Wir eilen zum Schluß. Medardus hatte mit steigt da tritt Medardus aus der versammel= ber
Jünglings hat in jener ersten Nacht sie be¬
schlichen Und doch kann sie nicht endgültig von dem Gedanken gespielt, wenn Napoleon nach ten Menge hervor, versucht sie zurückznhalten ben
ihm lassen. Sie beschleunigt zwar die Heirat Wien komme, ihn zu ermorden. Als dann sein und ersticht sie (wie Don José seine Carmen),
mit dem Marquis, dem sie jedoch das Ver= Oheim Eschenbacher — nach diesem patrioti= als sie, seiner nicht achtend, au ihm vorbe. will. ren
sprechen abnimmt, unmittelbar nach der Trau= schen Märtyrer heißt noch heute eine Gasse Er wird sofort verhaftet und ins Sefängnis tun
ung nach Frankreich zu reisen, um dort mit Wiens — von den Franzosen standrechtlich er= geworfen. Bald jedoch erscheint General Upp hätt
den Royalisten eine Verschwörung gegen die schossen wird, weil im Hofe seines Hauses ver= und bietet ihm im Namen Naxoleons die Frei= der
Regierung Bonapartes anzuzetteln. Und als grabene Kanonenläufe gefunden wurden (in heit. Denn man hat inzwischen erfahren, daß wah
er vom Traualtar weg verreist, bestellt sie sich Schnitzlers Stück sind es sonderbarerweise ver= Helene v. Valois — eine zweite Judith —den Hel
für ihr Hochzeitsbett doch wieder den bürger= botene Landkarten), da ist sein Entschluß zu Plan hatte, den Kaiser zu ermorden. Medardus nen
lichen Jüngling. Denkt sie auch wie Medardus: dem Attentat gefestigt. Aber nun tritt Lelene hat also Napoleon einen großen Dienst gelei= solch
Warum soll man nicht ein paar wunderbare v. Valois an ihn heran mit der Zumutung, stet, ihm vielleicht das Leben gerettet. Jetzt dere
oder ist es echte Liebe? diese Tat zu begehen für die sie ihm künftige aber weist Medardus die Gnade zurück indem
Nächte haben?
Ober' hat sie bereits den Plan im Stune, Mö“ hohe Ehient im wieder königlichen Frankreich in er bekennt, er selbst auch habe nach dem Leben gür
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22. Denjunge-dedandus
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zweifelhafte. Der Streik ist nicht das nebe.,.
ist ein Symptom. Aufgabe des Staates wird) der Begriff Organismus der Heue nicht Abfza süchen, sondern bei den „Tagblatt“=Herren, No
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sein mit dem Symptom auch die Ursachen zulzusehr in den Vordergrund gerückt werden, wie ihr blindes Zuschlagen beweist.
Es ist richtig, daß ich in der freisinnigen und
2.
mindern. Die Verhinderung von Gewalttatenl die Zellen verzichten zugunsten des Gesamt¬
ist eine Aufgabe des Staates auch zu andern lorganismus auf einen Teil ihrer Selbständig= Parteiversammlung die konservative Stadtrats=sier
fraktion für den Ausgang der Abstimmung betr. des
als Streikzeiten. Man wird sorgen für Organi=keit. Auf dem Gebiete der Gewebelehre
sation der Arbeit, für Ordnung und Instanzen! Prof. Fischer nannte du Barys und Schwende= den Vorsitz in den Gewerbegerichten verantwort= das
gelangtelich machte. Sie ist es tatsächlich auch. Neben= Nei
zur Vermittlung. Als Detail hebt er hervor, Iners grundlegende Forschungen
ihn verrieten, wie es ja nicht anders sein kann. dardus zum Attentate auf Napoleon geneigt Aussicht stellt. Damit beleidigt sie ihn aufs Na
Und hier ist Schnitzler bei dem Thema ange= zu machen, zu dem sie ihn im weiteren Ver=tiefste und beschmutzt die Tat, die er als Nä= der
langt, in dem er von jeher seine Hauptstärke lauf des Stückes zu überreden sucht? Man cher seines Vaters, seines Oheims und seines bek
bewies: richtige Einschätzung des Seelischen möchte wünschen, daß diese Wandlungen we= geknechteten Vaterlandes vollbringen wollte. Phe
in der Liebe auf Grund der physiologischen Be¬iniger skizzenhaft gehalten wären und würde Wie? als ein Vasall der Valois sollte er den ge= et##
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nun, daß Medardus an diesem Weibe und an des alten Herzogs und seiner Anhänger an Gedanken ganz fahren lassen. Im Zorn trennt sprch
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dem durch die heimlich genossene Wonne in eine ausführlichere Darlegung der seelischener sich von der Prinzessin.
Diese ist inzwischen bei einer großen Cour zu
ihm erregten Zwiespalt von Haß und Liebe Zustände der Prinzessin drangeben. Aber viel¬
zu Grunde gehen muß. Die Erschütterung sei= leicht dachte sich der Dichter: Wer will über= in Schönbrunn von Napoleon bemerkt und von Stü
nes ganzen Wesens wird noch gesteigert, als haupt ein solches im Stil der Renaissance= ihm mit Auszeichnung behandelt worden. Der letzt
die wankelmütige Prinzessin sich ihm plötzlich dramen jenseits von Gut und Böse stehendes Klatsch verbreitet schon die Nachricht, sie sei zehn
versagt, beim zweiten Stelldichein das Tor ge= Weib erklären? Wirkt diese Sphinx am Ende Napoleons Geliebte. Auch Medardus hört da= Fri
schlossen hält die Hunde nachts loszulassen be= nicht noch stärker, wenn wir sie nicht ergrün= von. Und als die Prinzessin im Schloßhof zu sicht
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Ein Zweifel an der Echtheit der Gefühle des Recht.
!Wir eilen zum Schluß. Medardus hatte mit steigt da tritt Medardus aus der versammel= ber
Jünglings hat in jener ersten Nacht sie be¬
schlichen Und doch kann sie nicht endgültig von dem Gedanken gespielt, wenn Napoleon nach ten Menge hervor, versucht sie zurückznhalten ben
ihm lassen. Sie beschleunigt zwar die Heirat Wien komme, ihn zu ermorden. Als dann sein und ersticht sie (wie Don José seine Carmen),
mit dem Marquis, dem sie jedoch das Ver= Oheim Eschenbacher — nach diesem patrioti= als sie, seiner nicht achtend, au ihm vorbe. will. ren
sprechen abnimmt, unmittelbar nach der Trau= schen Märtyrer heißt noch heute eine Gasse Er wird sofort verhaftet und ins Sefängnis tun
ung nach Frankreich zu reisen, um dort mit Wiens — von den Franzosen standrechtlich er= geworfen. Bald jedoch erscheint General Upp hätt
den Royalisten eine Verschwörung gegen die schossen wird, weil im Hofe seines Hauses ver= und bietet ihm im Namen Naxoleons die Frei= der
Regierung Bonapartes anzuzetteln. Und als grabene Kanonenläufe gefunden wurden (in heit. Denn man hat inzwischen erfahren, daß wah
er vom Traualtar weg verreist, bestellt sie sich Schnitzlers Stück sind es sonderbarerweise ver= Helene v. Valois — eine zweite Judith —den Hel
für ihr Hochzeitsbett doch wieder den bürger= botene Landkarten), da ist sein Entschluß zu Plan hatte, den Kaiser zu ermorden. Medardus nen
lichen Jüngling. Denkt sie auch wie Medardus: dem Attentat gefestigt. Aber nun tritt Lelene hat also Napoleon einen großen Dienst gelei= solch
Warum soll man nicht ein paar wunderbare v. Valois an ihn heran mit der Zumutung, stet, ihm vielleicht das Leben gerettet. Jetzt dere
oder ist es echte Liebe? diese Tat zu begehen für die sie ihm künftige aber weist Medardus die Gnade zurück indem
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Ober' hat sie bereits den Plan im Stune, Mö“ hohe Ehient im wieder königlichen Frankreich in er bekennt, er selbst auch habe nach dem Leben gür