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22. beunedandus
Franz Keim lebe, der auch vor irgendeinem ... igsten Geburtstag läufig: man darf nicht daran denken, wie ein Regisseur nicht ein
BPrHrT.deisehe. Viele deutf gesinnte Gymnosialprofessoren wissen, daß Professor, das wienerische Massendrama inszeuiert hätte. Ich erwähne
Franz Keim der bedeutendste Dramatiker ist,
den Sankt nur ein Beispiel. Ein Bild des „Medardus“ spielt auf der Bastel:
(Nachdruck verboten.]
Pölten bis heute erzengte. Baron Berger, dessen Faible Kriegszeiten, Kanonen, Bürgerwehr, feuerroter Himmel. Da hat
esmann.
Geburts= und Gedenktage sind, führte sogleich die seit nun Schnitzler mit zartem Hrmor geschildert, wie die wienerische
niversitätsprofessor. Ich sehe es
Jahrzehnten nicht gegebene Tragödie „Die Spinnerin am Kreuz“] Straßennengier sich selbst in den Krieg drängt. Man weiß,
t und hoch angelegte Mann über
von Keim auf. Eine deutschgefinnte Schriftstellerv reinigung von
die Wiener bleiben auf der Straße stehen und machen einen Auflauf.
Enach links und zurück, und dabei
intellektuellen St. Pöltnern zollte dem valerländischen Sinn des
wenn ein Schusterbub laut gähnt oder wenn ein Köter ehrbare An¬
Plauderton die Shakespeare¬
Direktors tiefemp undenen Beifall. Das Pubikum blieb teil¬
näherung an eine Hündin sucht. So drängen sich Schnitzlers Alt¬
En Hörer, die den jetzigen Burg¬
nahmslos. Dann wurde, ganz im Sinne des Kleinen Hand¬
wiener auf die Bastei. Die Kanonen können kaum geladen werden, so viel
herheit vor uns brillieren saben,
buchs der österreichischen Dramaturgie, Bauernfelds verstaubter
Casser stehen im Wege. Endlich läßt der Kommandant der Bürgerwehr
lendende Planderer zum Theater
„Landfrieden“ abgebürstet und blank geputzt, und bald feierte dann
die Bastei räumen. Viele wienerisch=hämische Bemerkungen über be¬
egiert er beinahe ein Jahr schon
das Burgtheater schon wieder einen Gedenktag: Roderich Venedix“
„Soldatenspielerei“ fliegen ihm an den Kopf. Langsam werden die
kmmer deu licher, wie eminent
hundertstes Wiegenfest wurde mit der Neuinszenterung eines Lustspiels
raunzenden Gasser abgeschoben. Das ist eine tief wienerische Szene.
st. Seine Tatigkeit ist, wie ich
festlich begangen. Man sieht wohl: Jahrestage, — die verflutten] Professor Berger lätt nun etwa sechs oder sieben Mann auf
ige Vorarbeit für, ein theater¬
Zahlen, die wir uns im Cymnasium einbläuen mußten — werden!
der Bastei slanieren. Das typische Gedränge, das störende
heater von 1910 bis ...
den Wienern von Herrn Professor Berger mit Premierennachdruck
Herumstehen, dieses leere Gassen selbst in Kriegszeiten, mit einem
Paion Berger mit einer Neu¬
ins Gedächtnis geprägt. Da alle Jahre vier, fünf Leute siebzig.
Wort: der Wiener Auflauf wird auf der Bühne nicht im geringsten
Soppho“ seine Tatigkeit be¬
achtzig oder hundert Jahre alt werden, ist der Spielplan des Burg¬
dargestellt. Ein akademisch sades Bild statt einer lebendigen Regietat.
olge der Teilnahmslosigkeit der
theaters fürs nächste Jahrzehnt unschwer auszuarbeiten. Julius
Dies ist ein Exempel für viele.
Spielplan verschwand.
Grosse, Franz Nissel, Friedrich Halm werden ihre Gedenk¬
Die zweite Tat fürs Geschichtswerk: Stuckens „Lanval“. Das
gen. zu prüfen, ob Grillparzers abende erhalten. Endlich! Das einzige, was bei diesen Erinne¬
schwächste von den drei Artusdramen des Dichlers. Nachdem
nicht aus weißem Marmor,
rungsfesten fehlt, ist die Festrede des Herrn Barons. Er
Reinhardt „Gawan“ und „Lancelot“ gewagt, wird Berger
sollte über ein Podium auf der Bühne wondern, von rechts nach
Stearin geschaffen wurden.
mutig und entdeckt den „Lanval“. Auch das ist löblich. Keiner, der
e von altersher das Bedurfuts links, von links nach rechts, die Hände auf der breiten Hinterseite.
die Hamburger Jahre Bergers, unbeeinflußt von allen Siegesdepeschen
eising, wir wollen unsere eigene
Zum Gluck können wir den Vortrag am Gedenktag wenigstens in der
in die Heimat, verfolgt hat, mutet ihm zu, daß ihn je die Lust und die
erisch=hamburgische Dramalurgie! „Neuen Freien Presse“ lesen.
Conrage anwandeln werden, einen Nochnichtanerkannten auf den Gipfel
Inzwischen ist Joseph Kainz gestorben, Sonnenthal noch nicht ersetzt,
des Burgtheaterruhms zu heben. Man muß mindestens schon in den klein
ns „Leben, ein Traum“. Baumeister kann kaum mehr spielen. Freiich: wir haben!
gedruckten Anmerkungen der Literaturgeschickte“ In, um die Anerkennung
schaft auch in der schmählichen
eine schöne Kainzfeier gehabt! Aber, wäre nicht eigentlich
der Professoren einzuheimsen. Uebrigensste, tucken, mein' ich, dem
nahmen. Das Publikum freilich
irgend ein Ersatz für Kainz nöriger? Ersatz? Das ist natürlich Herzen Bergers nahe, denn es ist ein katholisierendes Element in
erte sich Professor v. Berger des
ein blödes Wort. Aber das im Spielplan verarmle Burgtheater
diesen Dramen, und ihr Dichter ist auf gelehrten Umwegen,
nachtzig Jahre wurde. Die Ge¬
braucht unzweiselhaft einen Hamiet, einen Oswald, einen
wissenschaftlich eingeheizt,
zur Poesie gekommen. Aber wie
bis.. wird den Versuch, Heyse, Taniris. Es hat seit Gregoris Abgang nicht einmal einen Faust.
professoral=akademisch war auch diese Inszenierung! Es genügt
würdigen. Das Publikum rei= Es hat keinen jungen Komiker, es hat seit der Wolter keine Lady
nicht, grün zu beleuchten, um die Sagenstimmung herzustellen. Im
stellte Professor v. Berger! Macbery, denn schließlich kann Hedwig Bleibiren, die edelste Tragödin
Ton der gedämpften und bedrohlichen Stimmen, im Gang der
so
liebenswürdiger Poet
des deutschen Theaters, nicht alles spielen. Nun, Besserung wird
unirdischen Gestatten muß die phantastische Dämmerung zu fühlen
r ferngeblieben? Berger gab uns kommen! In Sonnenthals hunderistem Geburtstag, an Kainzens
sein, aus der dieses irreale Gedicht geboren würde. Statt dessen
des Schweizer Pocten und schrieb zwanzigstem Sterbetag wird das Problem in den Vordergrund rücken. war alles von gemeinster Greifbarkeit. Lanval ist mit einer Else
hichtsbuch. Das Publikum wurde
Alles nur hübsch nach dem Datum.
verheiratet, aber Berger verdrießt uns einen halben Akt lang mit
der heimische Professor v. Berger
Und der große Erfolg des Medardus"! Die zu schreibendej dem zerknullten Bett, auf dem das Paar gelegen. Lanval ersticht
in Gymnasialprofessor namens! Geschichte des Burgtheaters von 1910 bis .. wird ihn buchen. Bei=1 das Gesvenstmädchen, da schweben die Schwanenmädchen
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Franz Keim lebe, der auch vor irgendeinem ... igsten Geburtstag läufig: man darf nicht daran denken, wie ein Regisseur nicht ein
BPrHrT.deisehe. Viele deutf gesinnte Gymnosialprofessoren wissen, daß Professor, das wienerische Massendrama inszeuiert hätte. Ich erwähne
Franz Keim der bedeutendste Dramatiker ist,
den Sankt nur ein Beispiel. Ein Bild des „Medardus“ spielt auf der Bastel:
(Nachdruck verboten.]
Pölten bis heute erzengte. Baron Berger, dessen Faible Kriegszeiten, Kanonen, Bürgerwehr, feuerroter Himmel. Da hat
esmann.
Geburts= und Gedenktage sind, führte sogleich die seit nun Schnitzler mit zartem Hrmor geschildert, wie die wienerische
niversitätsprofessor. Ich sehe es
Jahrzehnten nicht gegebene Tragödie „Die Spinnerin am Kreuz“] Straßennengier sich selbst in den Krieg drängt. Man weiß,
t und hoch angelegte Mann über
von Keim auf. Eine deutschgefinnte Schriftstellerv reinigung von
die Wiener bleiben auf der Straße stehen und machen einen Auflauf.
Enach links und zurück, und dabei
intellektuellen St. Pöltnern zollte dem valerländischen Sinn des
wenn ein Schusterbub laut gähnt oder wenn ein Köter ehrbare An¬
Plauderton die Shakespeare¬
Direktors tiefemp undenen Beifall. Das Pubikum blieb teil¬
näherung an eine Hündin sucht. So drängen sich Schnitzlers Alt¬
En Hörer, die den jetzigen Burg¬
nahmslos. Dann wurde, ganz im Sinne des Kleinen Hand¬
wiener auf die Bastei. Die Kanonen können kaum geladen werden, so viel
herheit vor uns brillieren saben,
buchs der österreichischen Dramaturgie, Bauernfelds verstaubter
Casser stehen im Wege. Endlich läßt der Kommandant der Bürgerwehr
lendende Planderer zum Theater
„Landfrieden“ abgebürstet und blank geputzt, und bald feierte dann
die Bastei räumen. Viele wienerisch=hämische Bemerkungen über be¬
egiert er beinahe ein Jahr schon
das Burgtheater schon wieder einen Gedenktag: Roderich Venedix“
„Soldatenspielerei“ fliegen ihm an den Kopf. Langsam werden die
kmmer deu licher, wie eminent
hundertstes Wiegenfest wurde mit der Neuinszenterung eines Lustspiels
raunzenden Gasser abgeschoben. Das ist eine tief wienerische Szene.
st. Seine Tatigkeit ist, wie ich
festlich begangen. Man sieht wohl: Jahrestage, — die verflutten] Professor Berger lätt nun etwa sechs oder sieben Mann auf
ige Vorarbeit für, ein theater¬
Zahlen, die wir uns im Cymnasium einbläuen mußten — werden!
der Bastei slanieren. Das typische Gedränge, das störende
heater von 1910 bis ...
den Wienern von Herrn Professor Berger mit Premierennachdruck
Herumstehen, dieses leere Gassen selbst in Kriegszeiten, mit einem
Paion Berger mit einer Neu¬
ins Gedächtnis geprägt. Da alle Jahre vier, fünf Leute siebzig.
Wort: der Wiener Auflauf wird auf der Bühne nicht im geringsten
Soppho“ seine Tatigkeit be¬
achtzig oder hundert Jahre alt werden, ist der Spielplan des Burg¬
dargestellt. Ein akademisch sades Bild statt einer lebendigen Regietat.
olge der Teilnahmslosigkeit der
theaters fürs nächste Jahrzehnt unschwer auszuarbeiten. Julius
Dies ist ein Exempel für viele.
Spielplan verschwand.
Grosse, Franz Nissel, Friedrich Halm werden ihre Gedenk¬
Die zweite Tat fürs Geschichtswerk: Stuckens „Lanval“. Das
gen. zu prüfen, ob Grillparzers abende erhalten. Endlich! Das einzige, was bei diesen Erinne¬
schwächste von den drei Artusdramen des Dichlers. Nachdem
nicht aus weißem Marmor,
rungsfesten fehlt, ist die Festrede des Herrn Barons. Er
Reinhardt „Gawan“ und „Lancelot“ gewagt, wird Berger
sollte über ein Podium auf der Bühne wondern, von rechts nach
Stearin geschaffen wurden.
mutig und entdeckt den „Lanval“. Auch das ist löblich. Keiner, der
e von altersher das Bedurfuts links, von links nach rechts, die Hände auf der breiten Hinterseite.
die Hamburger Jahre Bergers, unbeeinflußt von allen Siegesdepeschen
eising, wir wollen unsere eigene
Zum Gluck können wir den Vortrag am Gedenktag wenigstens in der
in die Heimat, verfolgt hat, mutet ihm zu, daß ihn je die Lust und die
erisch=hamburgische Dramalurgie! „Neuen Freien Presse“ lesen.
Conrage anwandeln werden, einen Nochnichtanerkannten auf den Gipfel
Inzwischen ist Joseph Kainz gestorben, Sonnenthal noch nicht ersetzt,
des Burgtheaterruhms zu heben. Man muß mindestens schon in den klein
ns „Leben, ein Traum“. Baumeister kann kaum mehr spielen. Freiich: wir haben!
gedruckten Anmerkungen der Literaturgeschickte“ In, um die Anerkennung
schaft auch in der schmählichen
eine schöne Kainzfeier gehabt! Aber, wäre nicht eigentlich
der Professoren einzuheimsen. Uebrigensste, tucken, mein' ich, dem
nahmen. Das Publikum freilich
irgend ein Ersatz für Kainz nöriger? Ersatz? Das ist natürlich Herzen Bergers nahe, denn es ist ein katholisierendes Element in
erte sich Professor v. Berger des
ein blödes Wort. Aber das im Spielplan verarmle Burgtheater
diesen Dramen, und ihr Dichter ist auf gelehrten Umwegen,
nachtzig Jahre wurde. Die Ge¬
braucht unzweiselhaft einen Hamiet, einen Oswald, einen
wissenschaftlich eingeheizt,
zur Poesie gekommen. Aber wie
bis.. wird den Versuch, Heyse, Taniris. Es hat seit Gregoris Abgang nicht einmal einen Faust.
professoral=akademisch war auch diese Inszenierung! Es genügt
würdigen. Das Publikum rei= Es hat keinen jungen Komiker, es hat seit der Wolter keine Lady
nicht, grün zu beleuchten, um die Sagenstimmung herzustellen. Im
stellte Professor v. Berger! Macbery, denn schließlich kann Hedwig Bleibiren, die edelste Tragödin
Ton der gedämpften und bedrohlichen Stimmen, im Gang der
so
liebenswürdiger Poet
des deutschen Theaters, nicht alles spielen. Nun, Besserung wird
unirdischen Gestatten muß die phantastische Dämmerung zu fühlen
r ferngeblieben? Berger gab uns kommen! In Sonnenthals hunderistem Geburtstag, an Kainzens
sein, aus der dieses irreale Gedicht geboren würde. Statt dessen
des Schweizer Pocten und schrieb zwanzigstem Sterbetag wird das Problem in den Vordergrund rücken. war alles von gemeinster Greifbarkeit. Lanval ist mit einer Else
hichtsbuch. Das Publikum wurde
Alles nur hübsch nach dem Datum.
verheiratet, aber Berger verdrießt uns einen halben Akt lang mit
der heimische Professor v. Berger
Und der große Erfolg des Medardus"! Die zu schreibendej dem zerknullten Bett, auf dem das Paar gelegen. Lanval ersticht
in Gymnasialprofessor namens! Geschichte des Burgtheaters von 1910 bis .. wird ihn buchen. Bei=1 das Gesvenstmädchen, da schweben die Schwanenmädchen