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22. Derjunge-Medandus
1 Franz Keim lebe, der auch vor irgendeinem ... igsten Geburtstag! läufig: man darf nicht da
Prokellor Berger.=
stehe. Viele deutf gesinnte Gymnasialprofessoren wissen, daß 1 Professor, das wienerische
Franz Keim der bedentendste Dramatiker in, den Sanktl nur ein Beispiel. Ein Vi
Von
(Nachdruck verboten.]
Pölten bis heute erzeugte. Baron Berger, dessen Faible Kriegszeiten, Kanonen, 1
„EDTSP Stefan Grossmann.
Geburts= und Gedenktage sind, fütrte sogleich die
Inun Schnitzler mit zartei
Alfied Freiherr v. Berger war Universitätsprofessor. Ich sehe es
Jahrzehnten nicht gegebene Tragödie „Die Spinnerin am Kreuz“] Straßenneugier sich seil
noch vor mir, wie dor massive, breit und hoch angelegte Mann über
von Keim auf. Eine deutschgefinnte Schriftstellerv reinigung von
die Wiener bleiben auf de
das Katheder wanderte, von rechts nach links und zurück, und daber
intellektuellen St. Pöltnern zollte dem vaterländischen Sinn des
wenn ein Schusterbub ja
in
einem wirklich eindringlichen Plauderion die Shakespeare¬
Direktors tiefemp undenen Beifall. Das Publikum blieb teil¬
näherung an eine Hündi
legenden interpretierte. Wir jungen Hörer, die den jetzigen Burg¬
nahmslos. Dann wurde, ganz im Sinne des Kleinen Hand=I wiener auf die Bastei. Die
theaterdirektor mit so bewußter Sicherheit vor uns brillieren saben,
buchs der österreichischen Dramaturgie, Bauernfelds verstaubter
Haffer stehen im Wege. E
schwuren darauf, daß dieser mehr blendende Planderer zum Theater
„Landfrieden“ abgebürstet und blank geputzt, und bald feierte dann
die Bastei räumen. Viele
oder ins Feulleton gehöre. Nun regiert er beinahe ein Jahr schonf
das Burgtheater schon wieder einen Gedenktag: Roderich Venedix“
„Soldatenspieleret“ fliege
das Burgtheater und es wird immer deu licher, wie eminent
hundertstes Wiegenfest wurde mit der Neuinszenierung eines Lustspiels] raunzenden Gasser abgesch
professoral seine Begabung ist. Seine Tätigkeit ist, wie ich
festlich begangen. Man sieht wohl: Jahrestage, — die verflurten Professor Berger läßt
schon einmal schrieb, die notwendige Dorarbeit für, ein theater¬
Zahlen, die wir uns im Gymnasium einbläuen mußten — werden der Bastei slanieren.
geschichtliches Werk über das Burgtheater von 1910 bis.
##en Wienern von Herin Professor Berger mit Premierennachdruck] Herumstehen, dieses lee
Tort wird man lesen, daß Vaion Berger mit einer Neu¬
ins Gedächtnis geprägt. Da alle Jahre vier, fünf Leute siebzig.Wort: der Wiener Aufla#
inszenierung von Grillparzers „Sappho“ seine Tatigkeit be¬
achtzig oder hundert Jahre alt werden, ist der Spielplan des Burg=l dargestellt. Ein akademisch
gonnen, einer Aufführung. die infolge der Teilnaymslosigkeit der
theaters fürs nächste Jahrzehnt unschwer auszuarbeiten. Julius
Dies ist ein Exempel für
Wiener freilich schnell wieder vom Spielplan verschwand.
[Grosse. Franz Nissel, Friedrich Halm werden ihre Gedenk¬
Die zweite Tat fürs G
Kein Oesterreicher wird es je wagen, zu brusen, ob Grillparzers abende erhalten. Endlich! Das einzige, was bei diesen Erinne= schwächste von den drei
griechische Gestalten vielleicht doch nicht aus weißem Marmor,
rungsfesten fehlt, ist die Festrede des Herrn Barons.
Reishardt „Gawan“ 1
sondern aus noch viel glatterem Stearin geschaffen wurden.j sollte über ein Podium auf der Bühne wandern, von rechts nach
mutig und entdeckt den L
Wir haben in unserer Wener Ecke von altersher das Bedurfuis inks, von links nach rechts, die Hände auf der breiten Hinterseite.
die Hamburger Jahre Berg##
nach unseremn eigenen Goethe und Leising, wir wollen unsere eigene Zum Gluck können wir den Vortrag am Gedenttag wenigstens in der
in die Heimat, verfolgt ha
wienerische Antike und unsere wienerisch=hamburgische Dramalurgie! „Neuen Freien Presse“ lesen.
Conrage anwandeln werden
haben.
Inzwischen ist J#eph Lainz gestorben, Sonnenthal noch nicht ersetzt, des Burgtheaterruhms zu #e
Nach der „Sappho“ kam Calderons „Leben, ein Traum“, Baumeister kann kaum mehr spirlen, Freisich: wir haben
gedruckten Anmerkungen der
den die Freunde aus der Leogesellschaft auch in der schmählichen eine schöne Kainzleier gehabt! Aber, ware nicht eigentlich der Professoren einzuheim
Uebersetzung Schreyvogels willig hinnahmen. Das Publikum freilich s irgend ein Ersatz für Kainz nötiger? Ersatz? Das ist natürlich Herzen Bergers nahe, den
blieb teilnahmslos. Hierauf erinnerte sich Professor v. Berger des
ein blödes Wort. Aber das im Spielplan verarmte Burgtheater1 diesen Dramen, und ih
Dramatikers Pau Heyse, der eben achtzig Jahre wurde. Die Ge¬
brauht unzweisethaft einen Hamtel, einen Oswald, einen wissenschaftlich eingeheizt
schichte des Burglbeaters von 1910 bis ... wird den Versuch, Heyse,
Taniris. Es hat seit Gregoris Abgang nicht einmal einen Faust. professoral=akademisch war
den Dramatiker, zu entdecken. gewiß würdigen. Das Pablikom rei¬
Es hat keinen jungen Komiker, es hat seit der Wolier keine Lady] nicht, grün zu beleuchten, i
lich blieb teilnahmslos. Hierauf stellte Professor v. Berger
Macbeth, denn schließlich kann Hedwig Beibireu, die edelste Tragödin
Ton der gedämpften und
die Frage, warum wohl ein
so liebenswurdiger Poet des deutschen Theaters, nicht alles spivien. Nun, Besserung wird
unirbischen Gestalten muß
wie J. V. Widmann dem Theater serngeblieben? Berger gab uns! kommen! An Sonnenthals hundertstem Geburtetag, an Kainzens
sein, aus der dieses irrec
zwei zarte, dünn gewebte Dramchen des Schweizer Poeten und schrieb
zwanzigstem Sterbetag wird das Problem in den Vordergrund rücken. lvar alles von gemeinster
sich wieder einen Ehrentag ins Geschichtsbuch. Tas Publikum wurde
Alles nur hübsch nach dem Tatum.
verheiratet, aber Berger ve
nicht sehr heiß. Dann erinnerte sich der heimische Professor v. Berger!
Und der große Erfolg des „Medardus“! Die zu schreibende dem zerknüllten Bett, auf
daß in St. Pölten bei Wien ein Gymnasialp#ofessor namens! Geschichte des Burgtheaters von 1910 bis ... wird ihn buchen. Bei= das Gespenstmädchen,
22. Derjunge-Medandus
1 Franz Keim lebe, der auch vor irgendeinem ... igsten Geburtstag! läufig: man darf nicht da
Prokellor Berger.=
stehe. Viele deutf gesinnte Gymnasialprofessoren wissen, daß 1 Professor, das wienerische
Franz Keim der bedentendste Dramatiker in, den Sanktl nur ein Beispiel. Ein Vi
Von
(Nachdruck verboten.]
Pölten bis heute erzeugte. Baron Berger, dessen Faible Kriegszeiten, Kanonen, 1
„EDTSP Stefan Grossmann.
Geburts= und Gedenktage sind, fütrte sogleich die
Inun Schnitzler mit zartei
Alfied Freiherr v. Berger war Universitätsprofessor. Ich sehe es
Jahrzehnten nicht gegebene Tragödie „Die Spinnerin am Kreuz“] Straßenneugier sich seil
noch vor mir, wie dor massive, breit und hoch angelegte Mann über
von Keim auf. Eine deutschgefinnte Schriftstellerv reinigung von
die Wiener bleiben auf de
das Katheder wanderte, von rechts nach links und zurück, und daber
intellektuellen St. Pöltnern zollte dem vaterländischen Sinn des
wenn ein Schusterbub ja
in
einem wirklich eindringlichen Plauderion die Shakespeare¬
Direktors tiefemp undenen Beifall. Das Publikum blieb teil¬
näherung an eine Hündi
legenden interpretierte. Wir jungen Hörer, die den jetzigen Burg¬
nahmslos. Dann wurde, ganz im Sinne des Kleinen Hand=I wiener auf die Bastei. Die
theaterdirektor mit so bewußter Sicherheit vor uns brillieren saben,
buchs der österreichischen Dramaturgie, Bauernfelds verstaubter
Haffer stehen im Wege. E
schwuren darauf, daß dieser mehr blendende Planderer zum Theater
„Landfrieden“ abgebürstet und blank geputzt, und bald feierte dann
die Bastei räumen. Viele
oder ins Feulleton gehöre. Nun regiert er beinahe ein Jahr schonf
das Burgtheater schon wieder einen Gedenktag: Roderich Venedix“
„Soldatenspieleret“ fliege
das Burgtheater und es wird immer deu licher, wie eminent
hundertstes Wiegenfest wurde mit der Neuinszenierung eines Lustspiels] raunzenden Gasser abgesch
professoral seine Begabung ist. Seine Tätigkeit ist, wie ich
festlich begangen. Man sieht wohl: Jahrestage, — die verflurten Professor Berger läßt
schon einmal schrieb, die notwendige Dorarbeit für, ein theater¬
Zahlen, die wir uns im Gymnasium einbläuen mußten — werden der Bastei slanieren.
geschichtliches Werk über das Burgtheater von 1910 bis.
##en Wienern von Herin Professor Berger mit Premierennachdruck] Herumstehen, dieses lee
Tort wird man lesen, daß Vaion Berger mit einer Neu¬
ins Gedächtnis geprägt. Da alle Jahre vier, fünf Leute siebzig.Wort: der Wiener Aufla#
inszenierung von Grillparzers „Sappho“ seine Tatigkeit be¬
achtzig oder hundert Jahre alt werden, ist der Spielplan des Burg=l dargestellt. Ein akademisch
gonnen, einer Aufführung. die infolge der Teilnaymslosigkeit der
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Dies ist ein Exempel für
Wiener freilich schnell wieder vom Spielplan verschwand.
[Grosse. Franz Nissel, Friedrich Halm werden ihre Gedenk¬
Die zweite Tat fürs G
Kein Oesterreicher wird es je wagen, zu brusen, ob Grillparzers abende erhalten. Endlich! Das einzige, was bei diesen Erinne= schwächste von den drei
griechische Gestalten vielleicht doch nicht aus weißem Marmor,
rungsfesten fehlt, ist die Festrede des Herrn Barons.
Reishardt „Gawan“ 1
sondern aus noch viel glatterem Stearin geschaffen wurden.j sollte über ein Podium auf der Bühne wandern, von rechts nach
mutig und entdeckt den L
Wir haben in unserer Wener Ecke von altersher das Bedurfuis inks, von links nach rechts, die Hände auf der breiten Hinterseite.
die Hamburger Jahre Berg##
nach unseremn eigenen Goethe und Leising, wir wollen unsere eigene Zum Gluck können wir den Vortrag am Gedenttag wenigstens in der
in die Heimat, verfolgt ha
wienerische Antike und unsere wienerisch=hamburgische Dramalurgie! „Neuen Freien Presse“ lesen.
Conrage anwandeln werden
haben.
Inzwischen ist J#eph Lainz gestorben, Sonnenthal noch nicht ersetzt, des Burgtheaterruhms zu #e
Nach der „Sappho“ kam Calderons „Leben, ein Traum“, Baumeister kann kaum mehr spirlen, Freisich: wir haben
gedruckten Anmerkungen der
den die Freunde aus der Leogesellschaft auch in der schmählichen eine schöne Kainzleier gehabt! Aber, ware nicht eigentlich der Professoren einzuheim
Uebersetzung Schreyvogels willig hinnahmen. Das Publikum freilich s irgend ein Ersatz für Kainz nötiger? Ersatz? Das ist natürlich Herzen Bergers nahe, den
blieb teilnahmslos. Hierauf erinnerte sich Professor v. Berger des
ein blödes Wort. Aber das im Spielplan verarmte Burgtheater1 diesen Dramen, und ih
Dramatikers Pau Heyse, der eben achtzig Jahre wurde. Die Ge¬
brauht unzweisethaft einen Hamtel, einen Oswald, einen wissenschaftlich eingeheizt
schichte des Burglbeaters von 1910 bis ... wird den Versuch, Heyse,
Taniris. Es hat seit Gregoris Abgang nicht einmal einen Faust. professoral=akademisch war
den Dramatiker, zu entdecken. gewiß würdigen. Das Pablikom rei¬
Es hat keinen jungen Komiker, es hat seit der Wolier keine Lady] nicht, grün zu beleuchten, i
lich blieb teilnahmslos. Hierauf stellte Professor v. Berger
Macbeth, denn schließlich kann Hedwig Beibireu, die edelste Tragödin
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die Frage, warum wohl ein
so liebenswurdiger Poet des deutschen Theaters, nicht alles spivien. Nun, Besserung wird
unirbischen Gestalten muß
wie J. V. Widmann dem Theater serngeblieben? Berger gab uns! kommen! An Sonnenthals hundertstem Geburtetag, an Kainzens
sein, aus der dieses irrec
zwei zarte, dünn gewebte Dramchen des Schweizer Poeten und schrieb
zwanzigstem Sterbetag wird das Problem in den Vordergrund rücken. lvar alles von gemeinster
sich wieder einen Ehrentag ins Geschichtsbuch. Tas Publikum wurde
Alles nur hübsch nach dem Tatum.
verheiratet, aber Berger ve
nicht sehr heiß. Dann erinnerte sich der heimische Professor v. Berger!
Und der große Erfolg des „Medardus“! Die zu schreibende dem zerknüllten Bett, auf
daß in St. Pölten bei Wien ein Gymnasialp#ofessor namens! Geschichte des Burgtheaters von 1910 bis ... wird ihn buchen. Bei= das Gespenstmädchen,