Meda
22. beadardus
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Katastrophe gefaßt macht.., zumal die in Mesopotamien kämpfenden bewerd im Sommer 1914 in Warnemunde wurden auch virelter wie
in une e en ener Aere en ererser e
Feuilleton.
und das Burgtheater schreiben. Es hätte einige unerfreuliche gewisse innen
Seiten. Man könnte von Vernachlässigung, könnte von mancher Es ist wor
Burgtheater.
Kränkung und mancher Lieblosigkeit sprechen, nebenbei natürlich
innert sich
Neu einstudiert: „Der junge Medardus“ von Artur
auch von manchem Glanz. Der Sinn, die naturgewachsene Tradition
manns!
Schnitzler.
des Burgtheaters verweist immer auf Schnitzler. Er erfüllt diesen vollendetes
Bon
Sinn und diese Tradition wie keiner seit Giillparzer mehr. Es!
Herr Reimc
Leopold Jacobson.
ist sein künstlerisches Vaterhaus, dem er freilich mehr gegeben hat,
nur im Ents
als er von ihm empfing.
Die Geburtstagsglocken klingen. Artur Schnitzler feiert
jungen Me#
seinen sechzigsten. Hundert Feuilletons grüßen ihn, beschreiben
Nun hat man ihm, wie es rechtens war, einen Geburts¬
Redlichkeit, d
ihn, zergliedern ihn, spüren seinen geistigen und seelischen Re¬
tagstisch bereitet. Man spielt den „Jungen Medardus“ wieder,
ins Wienerisch
gungen nach, sagen ihm Liebenswürdiges, Verbindliches, Hul¬
das umfangreichste, figuren= und bilderreichste aller Schnitzlerschen
Melancholien
digendes. Anatol, süßes Mädel, Leutnant Gustl, Herr von
Stücke. Es ist weniger problematisch als bunt, scheint auch nicht
als auf die
Scala, Medardus, Casanova, Puppenspiele, Märchen, Traum,
so sehr den Schnitzlerschen Ausdruck zu geben, wie irgendein gedanken abg
Liebe, Tod und Walzer, tanzen in dieser Komödie der Worte
anderes. Aber je mehr man hineinhorchte, desto stärker erklingt Er zeigt meh
einen Reigen. Man liest das alles, schaltet oft ein: Wie treffend!
die eigene Melodie. Es ergeht einem mit Schnitzlerschen Stücken als Etzelt ha
Wie fein! und wenn man beim Ende angelangt ist, empfindet
jetzt fast immer so; je weiter entfernt sie scheinen, um so näher
förderlich,
man irgendwie eine Leere, für die sich keine Erklärung findet.
kommen sie einem. Es scheint, als ob sie den Gedanken und
Eschertäscher
Dann schlägt man den ersten besten Band eines Schnitzlerschen
seelischen Stimmungen von morgen vorausgeeilt wären.
korrekt ausg
Buches auf. Nach ein paar Seiten wird man von einer Melodie
wienerischen
So ist es, seltsamerweise, auch mit dem „Jungen Medardus“, Hintergrund.
eingefangen, die es einem plötzlich klar macht, warum Schnitzler
der dramatischen Historie von gestern. Ueber die theatermäßige Geste für den
das in Worten nicht nachzudichten ist. Er spielt seine Melodie
Anekdote und das Zeitkolorit hinweg wird in diesem Werk etwas
selbst. Melodien aber sind nicht zu beschreiben. Man kann sich
zierlich huschen
Heutiges lebendig. Vor zwölf Jahren wurde es geschrieben, und
mit dem Geistigen bei Schnitzler auscinandersetzen, das den Bogen¬
Fräulein Pün
vor zwölf Jahren, ehe Krieg war, schilderte Schnitzler voraus- bulenter Drast
strich instrumentiert; das andere ist unnennbar. Es ist schwingende
ahnend, mit dem zweiten Gesicht begabt, Kriegsstimmungen von zurechtgestriche
Atmosphäre; es ist lebendiger Hauch von Menschen, Landschaften,
heute; erschaute den echten und den salschen militaristischen Geist;
Blumen, Bildern, Türmen, Häusern, von farbigen Prospekten und
führung, dam
das Heldentum und den Mitläufer; den ins Elend geratenen,
kostbaren Büchern. Man fühlt Bekanntes, Verwandtes, Emp¬
voll leuchtende
lästig gewordenen Invaliden; die Hungerstimmung; den Mörderhänden
fundenes und Ungesagtes, spürt, daß alles zusammengehört, nicht Charakterwandel; die Resignation. Alles ist angetönt
ein Einzelnes ist, sondern etwas Zusammenfassendes: eine Stadt,
weiter: die M
nicht als Tendenz, als Zustandsschilderung,
eine Welt, eine Rasse.
als Arabeske — Zerquältheit; #
zu einem Zeitbild. Dieses Stück, mit siebzig Personen auch manches
Artur Schnitzler feiert seinen sechzigsten Geburtstag. Das bevölkert, ist zugleich eine Heerschau über alle Schnitzlerschen
anderen Figur
sieht so aus, als wenn er ein alter Mann geworden wäre. Aber Gestalten. Man trifft sie wieder: den Anatol und das süße
man braucht nur sein erstes und sein letztes Buch zu lesen, und
Aber da
Mädel, die Jugend mit ihren Hoffnungen, ihren Freuden und
weiß, daß er genau so ißt wie er im Anfang war: Blüte und
Schnitzleis M
Schmerzen, den Tod, die Liebe, den Walzer, die Menschen mit
reife Frucht.
feiern, und wa
den gefaßten und anerzogenen Gefühlen. Die Melodie ist etwas
mächtig an, hi
Wir wollen es nicht wahr haben, daß er zu Jahren ge¬ lärmender instrumentiert, aber sie dringt klar durch.
Kmmen ist.
Gruß an
„Der junge Medardus“ war einmal das, was man eine gedrungen ist
Glanzaufführung des Burgtheaters nennt. Sie ist noch heute, in bleibest wird.
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7.7
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Katastrophe gefaßt macht.., zumal die in Mesopotamien kämpfenden bewerd im Sommer 1914 in Warnemunde wurden auch virelter wie
in une e en ener Aere en ererser e
Feuilleton.
und das Burgtheater schreiben. Es hätte einige unerfreuliche gewisse innen
Seiten. Man könnte von Vernachlässigung, könnte von mancher Es ist wor
Burgtheater.
Kränkung und mancher Lieblosigkeit sprechen, nebenbei natürlich
innert sich
Neu einstudiert: „Der junge Medardus“ von Artur
auch von manchem Glanz. Der Sinn, die naturgewachsene Tradition
manns!
Schnitzler.
des Burgtheaters verweist immer auf Schnitzler. Er erfüllt diesen vollendetes
Bon
Sinn und diese Tradition wie keiner seit Giillparzer mehr. Es!
Herr Reimc
Leopold Jacobson.
ist sein künstlerisches Vaterhaus, dem er freilich mehr gegeben hat,
nur im Ents
als er von ihm empfing.
Die Geburtstagsglocken klingen. Artur Schnitzler feiert
jungen Me#
seinen sechzigsten. Hundert Feuilletons grüßen ihn, beschreiben
Nun hat man ihm, wie es rechtens war, einen Geburts¬
Redlichkeit, d
ihn, zergliedern ihn, spüren seinen geistigen und seelischen Re¬
tagstisch bereitet. Man spielt den „Jungen Medardus“ wieder,
ins Wienerisch
gungen nach, sagen ihm Liebenswürdiges, Verbindliches, Hul¬
das umfangreichste, figuren= und bilderreichste aller Schnitzlerschen
Melancholien
digendes. Anatol, süßes Mädel, Leutnant Gustl, Herr von
Stücke. Es ist weniger problematisch als bunt, scheint auch nicht
als auf die
Scala, Medardus, Casanova, Puppenspiele, Märchen, Traum,
so sehr den Schnitzlerschen Ausdruck zu geben, wie irgendein gedanken abg
Liebe, Tod und Walzer, tanzen in dieser Komödie der Worte
anderes. Aber je mehr man hineinhorchte, desto stärker erklingt Er zeigt meh
einen Reigen. Man liest das alles, schaltet oft ein: Wie treffend!
die eigene Melodie. Es ergeht einem mit Schnitzlerschen Stücken als Etzelt ha
Wie fein! und wenn man beim Ende angelangt ist, empfindet
jetzt fast immer so; je weiter entfernt sie scheinen, um so näher
förderlich,
man irgendwie eine Leere, für die sich keine Erklärung findet.
kommen sie einem. Es scheint, als ob sie den Gedanken und
Eschertäscher
Dann schlägt man den ersten besten Band eines Schnitzlerschen
seelischen Stimmungen von morgen vorausgeeilt wären.
korrekt ausg
Buches auf. Nach ein paar Seiten wird man von einer Melodie
wienerischen
So ist es, seltsamerweise, auch mit dem „Jungen Medardus“, Hintergrund.
eingefangen, die es einem plötzlich klar macht, warum Schnitzler
der dramatischen Historie von gestern. Ueber die theatermäßige Geste für den
das in Worten nicht nachzudichten ist. Er spielt seine Melodie
Anekdote und das Zeitkolorit hinweg wird in diesem Werk etwas
selbst. Melodien aber sind nicht zu beschreiben. Man kann sich
zierlich huschen
Heutiges lebendig. Vor zwölf Jahren wurde es geschrieben, und
mit dem Geistigen bei Schnitzler auscinandersetzen, das den Bogen¬
Fräulein Pün
vor zwölf Jahren, ehe Krieg war, schilderte Schnitzler voraus- bulenter Drast
strich instrumentiert; das andere ist unnennbar. Es ist schwingende
ahnend, mit dem zweiten Gesicht begabt, Kriegsstimmungen von zurechtgestriche
Atmosphäre; es ist lebendiger Hauch von Menschen, Landschaften,
heute; erschaute den echten und den salschen militaristischen Geist;
Blumen, Bildern, Türmen, Häusern, von farbigen Prospekten und
führung, dam
das Heldentum und den Mitläufer; den ins Elend geratenen,
kostbaren Büchern. Man fühlt Bekanntes, Verwandtes, Emp¬
voll leuchtende
lästig gewordenen Invaliden; die Hungerstimmung; den Mörderhänden
fundenes und Ungesagtes, spürt, daß alles zusammengehört, nicht Charakterwandel; die Resignation. Alles ist angetönt
ein Einzelnes ist, sondern etwas Zusammenfassendes: eine Stadt,
weiter: die M
nicht als Tendenz, als Zustandsschilderung,
eine Welt, eine Rasse.
als Arabeske — Zerquältheit; #
zu einem Zeitbild. Dieses Stück, mit siebzig Personen auch manches
Artur Schnitzler feiert seinen sechzigsten Geburtstag. Das bevölkert, ist zugleich eine Heerschau über alle Schnitzlerschen
anderen Figur
sieht so aus, als wenn er ein alter Mann geworden wäre. Aber Gestalten. Man trifft sie wieder: den Anatol und das süße
man braucht nur sein erstes und sein letztes Buch zu lesen, und
Aber da
Mädel, die Jugend mit ihren Hoffnungen, ihren Freuden und
weiß, daß er genau so ißt wie er im Anfang war: Blüte und
Schnitzleis M
Schmerzen, den Tod, die Liebe, den Walzer, die Menschen mit
reife Frucht.
feiern, und wa
den gefaßten und anerzogenen Gefühlen. Die Melodie ist etwas
mächtig an, hi
Wir wollen es nicht wahr haben, daß er zu Jahren ge¬ lärmender instrumentiert, aber sie dringt klar durch.
Kmmen ist.
Gruß an
„Der junge Medardus“ war einmal das, was man eine gedrungen ist
Glanzaufführung des Burgtheaters nennt. Sie ist noch heute, in bleibest wird.
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