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21. Kontesse Mizz 1oder der Fanilientan
diese Frage — endet steril diesen retrospektiven Zug, sie alle beginnen etwa um die sind sie alle beide, nur daß Marivaux den Adel noch
bekommen die Schnitzlerschen
Zeit der „Liebelei“ herum. So auch dieses. Vor achtzehn ernst nimmt, während Beaumarchais sich bereits über
Em „Vermächtnis“ ist das Kind
Johren wurde des verwitweten Grafen Pazmandy anzu
ihn lustig macht.
tha Garlan“ handelt es sich gleich¬
heißes Töchterchen verführt, und zur selben Zeit
Schnitzlers Beobachtungsfeld hat sich seit der „Liebelei“
um eines, das nicht zur Welt
begann auch die Liebelei des Grafen mit dem
erheblich vergrößert. Wir sehen ihn nicht mehr in dem
von Kindern bestimmt oft das
Fräulein Lolo Langhuber „vom Theater.“
Auch
engen Bezirk der Vorstadt befangen mit nahen Er¬
ein Adel,
ien. Im „Einsamen Weg“, im
und einer, der in
hochgeborenen
innerungen an die Innere Stadt und sentmentalen
Komtesse Mizzi“ ist das Problem,
Kreisen oft größeren Eindruck macht
als der
Ausblicken auf den Kahlenberg, was etwa der Situation
ziert, ein Kind. Bis zum „Ver¬
wirkliche. Das Komische der Situation besteht nun darin,
in Christinens kleinem Zimmer entspricht. Er steht ietzt
Wer eigentlich nur zwei Motive:
daß zwar das Töchterchen von den galanten Neigungen
auf einer Art Terrasse wie diejenige des Grafen Paz¬
on da an schiebt sich ein drittes
des Papa, der aber keine Ahnung von den Seiten¬
mandy und sieht auf Wien aus einer gewissen Entfernung
ist es ein Dreiklang, nun erst
sprüngen der Tochter hat. Se sehen wir die Jugend voll
und von einer gewissen Höhe herab. : Da gibt es auch
durch das Werk des Dichters.
gütigen Verstehens, das Alter aber naiv und unerfahren
noch andere Bezirke als den ersten und achten.
Auch
8 Kind, verbindet den Einzelnen
eine sehr heitere Iuversion, die lustspielmäßig wirkt.
hat sich mit der Distanz von den Objekten seines
Liebe ist ein durchaus egoistisches
Die Heiterkeit wächst, wenn dann der fürstliche Ver¬
dichterischen Interesses die Stimmung geändert, mit der
s Sterben muß jeder mit sich
führer der Komtesse ihren Sohn, der soeben in Krems
er sie ansieht. Wer etwas weiter gewandert ist und dann
das Kind ist die Keimzelle des
maturierk hat, unbekannterweise vorstellt und gleichzeitig
zurückschaut, der blickt fast immer heiter. Schnitzlers
Haftlichen Organisation. Wer
auch die Lolo hereingeschneit kommt, um vom Grafen
Werken war das Lachen niemals fremd Sogar die
Gesellschaft anerkennen oder er
förmlich Abschied zu nehmen, weil es nämlich aus ist.
Liebelei lächelt — unter Tränen. Aber mit den Jahren
hten, aber er muß doch irgend¬
Sie will heiraten, die Lolo — in ihren Kreisen heiratet
sehen wir seine Heiterkeit an Umsang gewinnen. Die
ihr. Das „L'art pour l’art“ ist
man. Der Erwählte ihres Herzens, seines Zeichens
„Komtesse Mizzi“ ist der lustigste Einakter des Dichters
atete, das heißt für kinderlose
Fiaker, aber in eigener Regie, tritt, bescheiden den Hut
nach der „Literatur", und die Heiterkeit füllt hier einen
langt aus dem etwas engen
schwenkend, ungebeten herzu und empfängt die Glück¬
beiweitem breiteren und tieferen Raum aus. So ange¬
wünsche der wirklich sehr leutseligen Komtesse. So sehen
an der Hand des Kindes
sehen ist der Weg von der „Liebelei“ zu Schnitzlers
wir das satirische Gesellschaftsbild gerundet, der Reigen:
Darstellung kleiner, nur durch
jüngster Komödie ein Weg vom Weinen zum Lachen.
lung bedeutsamer Einzelschicksale
Fürst, Graf, Komtesse, Theaterdame, Fiaker ist geschlossen,
Ein weiter Weg also und ein schöner Weg, denn er
und es ist eigentlich überflüssig, daß auch noch der Pro¬
zur Gesellschaftskritik großen
führt ins Freie. Daß aher das Lachen des Dichters
fessor Windhofer, Zeichenlehrer der Komtesse, zum Schlusse
„Lieutenant Gustl“, „Der Weg
heute denselben Dingen gilt, die er früher tragisch an¬
austritt und von dieser — entlassen wird, nicht ohne den
sind nur Stationen dieses
sah, wer, der das Leben halbwegs kennt, möchte darüber
Auftrag zu erhalten, Frau und Kinder recht herzlich von
eges, der ihn aus der Inneren
staunen? Lehrt es uns doch, über so vieles zu lachen
ihr zu grüßen. ... Die interessante Fiaur dieses Kreises
worüber wir einstmals geweint haben — indem es uns
ist der Fürst, ein etwas älterer Herr v. Sala und Herren¬
itesse Mizzi ganz gut von der
gleichzeitig zwingt, allerhand ernst zu nehmen worüber
hausmitglied wie irgend ein Bauernfeldscher Held. Aber
venn man die beiden Werke
wir in unserer Jugend gelacht haben. Ja, Lachen und
freilich, davon abgesehen, ist die Aehnlichkeit nicht eben
Emerkt man erst, wie ähnlich sie
groß zwischen dem Fürsten Ravenstein, der sechzig Mil¬
eim ersten Anblick freilich über¬
gegengesetzter Richtung stehen. Aber die Uhr tickt weiter,
lionen hat und stark im Glauben ist wie alle Raven¬
traurig ist, die Komtesse Mizzi
und nach einer Weile haben die beiden Zeiger ihre
steins („nur war es immer ein anderer,“ fügt der freche
dasselbe Gesicht. Eine Liebelei
Stellung vertauscht. Wo Weinen war, ist Lachen, wo
Herr Sohn ungefragt binzu), und dem Fürsten Lübbenau
sich in dem neuen Werke um
Lachen Weinen. ... Was ist geschehen?. Eine Kleinig¬
etwa in „Aus der Geseckschaft“. Diese beiden Aristokraten.
In Jahr zurückdatiert, und deren
verhalten sich zueinander ungefähr wie der Graf im keit: wir sind älter geworden.
oß dramalisch aufgezeigt werden.
letzten Zeit haben fast alle „Figaro“ zu irgend einem Grafen bei Marivaux. Adelig
Raoul Auernbeimer.
21. Kontesse Mizz 1oder der Fanilientan
diese Frage — endet steril diesen retrospektiven Zug, sie alle beginnen etwa um die sind sie alle beide, nur daß Marivaux den Adel noch
bekommen die Schnitzlerschen
Zeit der „Liebelei“ herum. So auch dieses. Vor achtzehn ernst nimmt, während Beaumarchais sich bereits über
Em „Vermächtnis“ ist das Kind
Johren wurde des verwitweten Grafen Pazmandy anzu
ihn lustig macht.
tha Garlan“ handelt es sich gleich¬
heißes Töchterchen verführt, und zur selben Zeit
Schnitzlers Beobachtungsfeld hat sich seit der „Liebelei“
um eines, das nicht zur Welt
begann auch die Liebelei des Grafen mit dem
erheblich vergrößert. Wir sehen ihn nicht mehr in dem
von Kindern bestimmt oft das
Fräulein Lolo Langhuber „vom Theater.“
Auch
engen Bezirk der Vorstadt befangen mit nahen Er¬
ein Adel,
ien. Im „Einsamen Weg“, im
und einer, der in
hochgeborenen
innerungen an die Innere Stadt und sentmentalen
Komtesse Mizzi“ ist das Problem,
Kreisen oft größeren Eindruck macht
als der
Ausblicken auf den Kahlenberg, was etwa der Situation
ziert, ein Kind. Bis zum „Ver¬
wirkliche. Das Komische der Situation besteht nun darin,
in Christinens kleinem Zimmer entspricht. Er steht ietzt
Wer eigentlich nur zwei Motive:
daß zwar das Töchterchen von den galanten Neigungen
auf einer Art Terrasse wie diejenige des Grafen Paz¬
on da an schiebt sich ein drittes
des Papa, der aber keine Ahnung von den Seiten¬
mandy und sieht auf Wien aus einer gewissen Entfernung
ist es ein Dreiklang, nun erst
sprüngen der Tochter hat. Se sehen wir die Jugend voll
und von einer gewissen Höhe herab. : Da gibt es auch
durch das Werk des Dichters.
gütigen Verstehens, das Alter aber naiv und unerfahren
noch andere Bezirke als den ersten und achten.
Auch
8 Kind, verbindet den Einzelnen
eine sehr heitere Iuversion, die lustspielmäßig wirkt.
hat sich mit der Distanz von den Objekten seines
Liebe ist ein durchaus egoistisches
Die Heiterkeit wächst, wenn dann der fürstliche Ver¬
dichterischen Interesses die Stimmung geändert, mit der
s Sterben muß jeder mit sich
führer der Komtesse ihren Sohn, der soeben in Krems
er sie ansieht. Wer etwas weiter gewandert ist und dann
das Kind ist die Keimzelle des
maturierk hat, unbekannterweise vorstellt und gleichzeitig
zurückschaut, der blickt fast immer heiter. Schnitzlers
Haftlichen Organisation. Wer
auch die Lolo hereingeschneit kommt, um vom Grafen
Werken war das Lachen niemals fremd Sogar die
Gesellschaft anerkennen oder er
förmlich Abschied zu nehmen, weil es nämlich aus ist.
Liebelei lächelt — unter Tränen. Aber mit den Jahren
hten, aber er muß doch irgend¬
Sie will heiraten, die Lolo — in ihren Kreisen heiratet
sehen wir seine Heiterkeit an Umsang gewinnen. Die
ihr. Das „L'art pour l’art“ ist
man. Der Erwählte ihres Herzens, seines Zeichens
„Komtesse Mizzi“ ist der lustigste Einakter des Dichters
atete, das heißt für kinderlose
Fiaker, aber in eigener Regie, tritt, bescheiden den Hut
nach der „Literatur", und die Heiterkeit füllt hier einen
langt aus dem etwas engen
schwenkend, ungebeten herzu und empfängt die Glück¬
beiweitem breiteren und tieferen Raum aus. So ange¬
wünsche der wirklich sehr leutseligen Komtesse. So sehen
an der Hand des Kindes
sehen ist der Weg von der „Liebelei“ zu Schnitzlers
wir das satirische Gesellschaftsbild gerundet, der Reigen:
Darstellung kleiner, nur durch
jüngster Komödie ein Weg vom Weinen zum Lachen.
lung bedeutsamer Einzelschicksale
Fürst, Graf, Komtesse, Theaterdame, Fiaker ist geschlossen,
Ein weiter Weg also und ein schöner Weg, denn er
und es ist eigentlich überflüssig, daß auch noch der Pro¬
zur Gesellschaftskritik großen
führt ins Freie. Daß aher das Lachen des Dichters
fessor Windhofer, Zeichenlehrer der Komtesse, zum Schlusse
„Lieutenant Gustl“, „Der Weg
heute denselben Dingen gilt, die er früher tragisch an¬
austritt und von dieser — entlassen wird, nicht ohne den
sind nur Stationen dieses
sah, wer, der das Leben halbwegs kennt, möchte darüber
Auftrag zu erhalten, Frau und Kinder recht herzlich von
eges, der ihn aus der Inneren
staunen? Lehrt es uns doch, über so vieles zu lachen
ihr zu grüßen. ... Die interessante Fiaur dieses Kreises
worüber wir einstmals geweint haben — indem es uns
ist der Fürst, ein etwas älterer Herr v. Sala und Herren¬
itesse Mizzi ganz gut von der
gleichzeitig zwingt, allerhand ernst zu nehmen worüber
hausmitglied wie irgend ein Bauernfeldscher Held. Aber
venn man die beiden Werke
wir in unserer Jugend gelacht haben. Ja, Lachen und
freilich, davon abgesehen, ist die Aehnlichkeit nicht eben
Emerkt man erst, wie ähnlich sie
groß zwischen dem Fürsten Ravenstein, der sechzig Mil¬
eim ersten Anblick freilich über¬
gegengesetzter Richtung stehen. Aber die Uhr tickt weiter,
lionen hat und stark im Glauben ist wie alle Raven¬
traurig ist, die Komtesse Mizzi
und nach einer Weile haben die beiden Zeiger ihre
steins („nur war es immer ein anderer,“ fügt der freche
dasselbe Gesicht. Eine Liebelei
Stellung vertauscht. Wo Weinen war, ist Lachen, wo
Herr Sohn ungefragt binzu), und dem Fürsten Lübbenau
sich in dem neuen Werke um
Lachen Weinen. ... Was ist geschehen?. Eine Kleinig¬
etwa in „Aus der Geseckschaft“. Diese beiden Aristokraten.
In Jahr zurückdatiert, und deren
verhalten sich zueinander ungefähr wie der Graf im keit: wir sind älter geworden.
oß dramalisch aufgezeigt werden.
letzten Zeit haben fast alle „Figaro“ zu irgend einem Grafen bei Marivaux. Adelig
Raoul Auernbeimer.