box 26/1
M
21. Kontesse nizzioder der Fani#ientag
Telephon 12.801.
D.
—
„USSENVER
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Gent, Kopen¬
lagen. Tondon, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vo.a,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe obue Gewähr).
Ausschnitt aus:
vom:
ISMALUsiener Saichblag
Ga
Die Eheaterwoche.
Im Deutschen Volkstheater gab man Arthur Schnitz¬
lers Liebelei= und dann eine Komödie desselben in einem Auf¬
zuge =Komtesse Mizzi= oder =Der Familientag=. Über das Schau¬
spiel ist ja nichts mehr zu sagen, es ist allbekannt, und dies
eigentlich mit Unrecht, denn gar so viel war nie daran und darin.
Die Darstellung ausgezeichnet: Frl. Hannemann, als Christine,
innig im Tone, sehr hübsch im Aussehen und von rührendstem
Spiele, so etwas kleinkindlichliebes im großen Mädel verzitterte
darin; Herr Kutschera, von eindringlichster Wirkung, als ihr Vater.
Frl. Charlotte Waldow als Schlager=Mizzi, keck, resch, und schon
so im Wesen erkenntlich moralisch=parterre, echtes Gegenstück zu
der anderen, ganz vorzüglich. Herr Kramer lustig und nach der
Katastrophe dann vorschriftsmäßig scheintraurig. Nur Herr Edt¬
hofer zu weich und verschwommen, gar zu sehr Spielball unbe¬
kannt bleibender Stimmungen. — Die =Komtesse Mizzie wieder
ein Ausfall in hocharistokratisches Gebiet. Es scheint unter den
Herren Antoren ja Mode geworden zu sein, gar zu bedenkliche
Moralphantasie= oder eigentlich Unmoralphantasiehyperauswüchse
ihres Geistes einfach in jenes Milien hineinzusetzen, um dem
großen Publikum das Goderl zu kratzen=, das dann unter Bei¬
fallsklatschen zufrieden denkt: Gottlob, daß wir nicht so sind, wie
die. Herr Thaller. Frl. Galafrés, Herr Kramer, Frau Glöckner,
Herr Edthofer und Herr Lackner, viel viel besser, als die frivole —
Futilität verdiente.
Elsa Galafrés als Komtesse Mizzi.
Artur Schnitzlen-setzte kürzlich seinen Wiener
S
Freunden einen neuen Einakter vor, „Komtesse
Mizzi“ oder „Der Familientag“. Diesem eigen¬
artigen Familientag, einer wenig wahrschein¬
lichen Zusammenkunft aller illegitimen Mit¬
glieder einer gräflichen Familie, verhalf haupt¬
Tächlich-Elia-Galaseegals Komtesse Mizzi, eine —
vorge chrittene Femme de treute ans mit
einem viele Jahre zurückliegenden beweis¬
trästigen Erlebnis, zu einem Erfolge. Die Künst¬
lerin ist ein Berliner Kind, sie war ursprüng¬
lich für das musikalische Studium bestimmt.
Elsa Galafrés als Komtesse Mllizzi Phot. Angerer.
Sie ging jedoch dann zur Bühne und
debittierte schon als Siebzehnjährige in Halle. „#n der gleichnamigen Komsdie von Artur Schnitzler am Deutschen Volkstheater in Wien.
M
21. Kontesse nizzioder der Fani#ientag
Telephon 12.801.
D.
—
„USSENVER
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Gent, Kopen¬
lagen. Tondon, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vo.a,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe obue Gewähr).
Ausschnitt aus:
vom:
ISMALUsiener Saichblag
Ga
Die Eheaterwoche.
Im Deutschen Volkstheater gab man Arthur Schnitz¬
lers Liebelei= und dann eine Komödie desselben in einem Auf¬
zuge =Komtesse Mizzi= oder =Der Familientag=. Über das Schau¬
spiel ist ja nichts mehr zu sagen, es ist allbekannt, und dies
eigentlich mit Unrecht, denn gar so viel war nie daran und darin.
Die Darstellung ausgezeichnet: Frl. Hannemann, als Christine,
innig im Tone, sehr hübsch im Aussehen und von rührendstem
Spiele, so etwas kleinkindlichliebes im großen Mädel verzitterte
darin; Herr Kutschera, von eindringlichster Wirkung, als ihr Vater.
Frl. Charlotte Waldow als Schlager=Mizzi, keck, resch, und schon
so im Wesen erkenntlich moralisch=parterre, echtes Gegenstück zu
der anderen, ganz vorzüglich. Herr Kramer lustig und nach der
Katastrophe dann vorschriftsmäßig scheintraurig. Nur Herr Edt¬
hofer zu weich und verschwommen, gar zu sehr Spielball unbe¬
kannt bleibender Stimmungen. — Die =Komtesse Mizzie wieder
ein Ausfall in hocharistokratisches Gebiet. Es scheint unter den
Herren Antoren ja Mode geworden zu sein, gar zu bedenkliche
Moralphantasie= oder eigentlich Unmoralphantasiehyperauswüchse
ihres Geistes einfach in jenes Milien hineinzusetzen, um dem
großen Publikum das Goderl zu kratzen=, das dann unter Bei¬
fallsklatschen zufrieden denkt: Gottlob, daß wir nicht so sind, wie
die. Herr Thaller. Frl. Galafrés, Herr Kramer, Frau Glöckner,
Herr Edthofer und Herr Lackner, viel viel besser, als die frivole —
Futilität verdiente.
Elsa Galafrés als Komtesse Mizzi.
Artur Schnitzlen-setzte kürzlich seinen Wiener
S
Freunden einen neuen Einakter vor, „Komtesse
Mizzi“ oder „Der Familientag“. Diesem eigen¬
artigen Familientag, einer wenig wahrschein¬
lichen Zusammenkunft aller illegitimen Mit¬
glieder einer gräflichen Familie, verhalf haupt¬
Tächlich-Elia-Galaseegals Komtesse Mizzi, eine —
vorge chrittene Femme de treute ans mit
einem viele Jahre zurückliegenden beweis¬
trästigen Erlebnis, zu einem Erfolge. Die Künst¬
lerin ist ein Berliner Kind, sie war ursprüng¬
lich für das musikalische Studium bestimmt.
Elsa Galafrés als Komtesse Mllizzi Phot. Angerer.
Sie ging jedoch dann zur Bühne und
debittierte schon als Siebzehnjährige in Halle. „#n der gleichnamigen Komsdie von Artur Schnitzler am Deutschen Volkstheater in Wien.