II, Theaterstücke 21, Komtesse Mizzi oder: Der Familientag, Seite 154

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21. Konlesse Mizzioderder Fanirientag
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I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnltte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
Klose & Seidel
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
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Berlin NO. 43, Georgenkirchplatz 211
(Quellenangabe ohne Gewähr).
Ausschnitt aus: Deutsches Abendblatt, Prag
(Liest die meisten Zeitungen und ist das
bestorganisierteste Bureau Deutschlands.)
vom:
12. APP 1910
Kgl. deutsches Landestheater.
—.—
Zeitung:—g.
Vokstümliche Vorstellung. Vier
Einakter.

SfI: —
Sudermann's „Fritzchen“ ist eine atemver¬
setzende, ergreifende Tragödie. Die Titelrolle gehört
Berl
11
Datum:
zu den besten Leistungen Ferdinand Onnos. Wie
in einem schwülen Fiebertraum zeigt er uns die
18 MAl 1916
letzte, schwerste Wunde des guten, weichen Jünglings,
Gruigee
den eine mißverstandene Familientradition in den
„Schnitzler=Abend in München. Aus München WID uls
gedrahfet: Die Erstaufführung von Arthur Schuitzlers Komödie
glashart und ebenso scharf differenzierten deutschen
„Comtesse Mizzi“ gefiel bei glänzender Darstellung mit Marie
Offiziersstand gedrängt hat. Die beiden Problem¬
Glümer als Komtesse außerordentlich. Die Stückchen „Literatur“
Komödien „Der Graf“ und „Auferstehung"
und „Letzte Masken“ ergänzten den Einakterabend Schnitzlers, der
sind dramatische Radierungen von seliener Schärfe
im Repertoire des Schauspielhauses eine Erholung von seichter
Schwankkost bedeutete.
und tiefgefurchten Schattenzügen. In dem ersten
Stücke stand Herr Rittig als Ideal=Hochstaplerk
Max Graf Festenberg etwas unsicher auf seinen
führenden Posten. Die „Auferstehung“ hat in des
Gestalt des Klavierlehrers Schenk einige einfache
drastische Wirkungen, die uns Herr Romanows¬
ki charakteristisch vermittelie. Nicht besonders glück¬
lich war Herr Faber in der Maske des uner¬
wartet genesenen Konstantin Trübner; er setzte
dadurch die fein angelegte, satirische Gestalt gleich
von Beginn an um eine Stufe tiefer. Den stärksten
Lustspielerfolg des Abends hatte die einaktige Im¬
pertinenz aus dem österreichisch=ungarischen Adels¬
milieu „Komtesse Mizzi“ von Schnitzler. Sie
wird bei uns sehr gut gespielt dies
mal, mit zwei Neubesetzungen, die freundlichste Auf¬
nahme. Herr Frieberg spielte den Grafen Pay¬
mann; er braucht den Vergleich mit seinem trefflichen
Vorgänger in dieser Rolle — mit Gustav Löwe —
nicht zu scheuen. Auch Herr Romanowski er¬
zielte mit seinem echt Weauerschen Fiaker Wasner
einen separaten Lacherfolg. Das Haus war gut
besucht und unterhielt sich prächtig.
B. R.
Zum Gastspiel Willy Thaller. Willy Thaster
mird an nmei auf einankon t.Tonhan Tac