II, Theaterstücke 21, Komtesse Mizzi oder: Der Familientag, Seite 220

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Kontesse Mizz 1oder der PaniLientag
vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christianis,
Gent, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapelle,
New-Vork, Faris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Pe###s¬
burg, Toronto.
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Telephon 12.501.

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„ODSEIVER
(Theater=Berichte
1. Gsderr. beh. konz. Unternehmen für Zeltunge¬
Berlin. Lessingtheater. „Komtesse Mizzi“ von A.
Aotschnitte und Bibllographie.
Schnitzler und „Erde“ von K. Schönherr. Im Lessing¬
hroter Pilen sie jetzt eine Komödie des Lebens von
Wien, I. Oonvordiaplatz 4.
Schönherr und eine Komödie von Schnitzler. Das Werk
Verèretungen
eines vollsaftigen Schollenklebers, der mit dicken, unge¬
im Wewiim, Brüssel, Budapest, Chicago, Govsland. Chrietlanis.
lenken Strichen dickwänstige, rappelköpfige B uerngeschöpfe
, London, Madrid, Mallund, Minn #nmalla.
Dem Veck Wange noe, San Fransisce, Stockholmn, Ka. Poters.
hinhaut, wird abgelöst von der hingelächelten Komödte
burg, Toroste.
eines Genießers, eines Verfeinerten, der mit zarten, blau¬

Pesruene
geäderten Händen Don Juan=Silhouetten umreißt und
Aweschsttt aue!
von eingedämmerten Freuden erzählt. Der Zusammen¬
hang dieser beiden Werke: des Theaterstückes und der
13. Plaig
Menschenkomödte, will nicht passen. Nur Schnitzler,
chlecische Zeilung, Bresias
B
Schnitzler! Aber, ich glaube wenigstens, der Schönherr
in
hat etwas Anzengruberblut in den Adern. Er schrieb
bis jetzt Versprechungen, Alltagskunst, die auf Erwartun¬
gen hinzeigt. Also —. Der Darstellung bei Schönherr
Ihrer vollen Befriedigung aber gaben die Zuschauer Ausdruc
der, ob¬
fehlte die Hauptperson, die Mena. Else Lehmann ist
Mnach einem der gelungesten Einakter Artbux
wohl gleichfalls alteren Datums, hier nu mar gespielt worder
keine dialektsprechende Magd. Sie wirk, oft nur bildlich.
as süße Parfüm, das den spielerisdh
Dagegen wäre Forest' Eishofbäuerlein zu nennen: ein
ist: „Komtesse Mizzi.“
genießenden und müßig betrachtenden Fiauren Schnitzlers anhaftet
droltiger, humoriger Kerl. Stieler war herrlich als Ent¬
ir sichtlich willkommener als der scharfe Ackergeruch der Schön¬
gender, Enttäuschter. Er besitzt seit einiger Zett ein
h#rrschen Er
en
Charakterisierungsvermögen, das wir an ihm vermißten.
Dämonisch. Erdgeruchdampfend wirkte Reicher. Gespenster¬
haft, unheimlich durchschlurfte Magarte Albrecht als Toten¬
onuieuleuf-hoge sbon hau hie
weib die Szene. Aber bei Schnitzler war alles lichlvoll,
war alles einschmeichelnd und singend. Die Triesch lebte
die Mizzi. Wie sie dasitzt, im Korbsessel, eingekuschelt
und ihre elgant liderlichen Erinnerungen mit zitternder,
lachender Seele betastet, das ist das Große an dieser
sonst so umdunkelten Menschendarstellerin. Stieler stand
da, als Fürst Egon, wie ein befrackter Genüßling von
Recznicek gemalt. Jamos in der Charakteristik. Als
Philipp wäre Erich Walter zu notieren. Er gab jugend¬
liche, gesunde Frische in lachenden Farben. Nuv Reicher
gab einen Grafen, der mit einem Fuße im Pferdestalle
stand. Und was hat Schnitzler in diesen Arpad gelegt!
Etwas elegant Aufklingendes auf der abgleitenden Lebens¬
bahn. Und Reicher, Reicher gab Pferdejudennlancen.1
Max Jungnickes—