21.
box 26/3
Konese Wiz 1dederPaniTienlag
eten Sprinnsrschen asen
Sohn gespielt mit jener offenherzigen Underfroren= Grunde rec
heit, die das junge Geschlecht vor der konventionellenlmiger Kri¬
e Berliner Theater.
F. D. Berlin, Anfang Februar. [Gebundenheit des älteren voraus hat. Ein Nichts Ulks, von
Als sollte es einmal alle schneidenden Gegen=leigentlich dieser ganze Inhalt, aber Schnitzler mitl standet a
sätze zäher bäuerlicher Arbeitsamkeit und eleganten seiner meisterlichen Kunst der Übergänge und Nuan-lichen S.
aristok=atischen Nichtstuns gegenüberstellen, ver=scen weiß Kapital daraus zu schlagen und auf klein=TArno He¬
einigte das Lessingtheater an einem und demselben!stem Raum ein Miniaturgemälde aristokratischer Ge=ler es ve¬
Abend mit. der Neuaufführung des älteren sellschaftspsycholegie zu entwersen, das nicht bloß trocken;
Schönhruichen Stückes „Erde“, die Erst=für ein Stündchen geistreich unterhält, sondern, zu-zichten
mal wenn Irene Triesch mit ihrem sunkelnden bühpenk
aufführun MNiner neuen Komödie von Arthur
Verstande die Titelrolle durchleuchtet, auch einen rattet he¬
*Auch diese „Komtesse Mizzi“
2
nachdenklichen Beitrag zur intimeren Kulturge=lin arn
schaptt Wieder aus den amüsanten Lächerlichkeiten
Ober=A.
schichte der Gegenwart liefert.
des österreichisch=ungarischen Adels, aber während
Auf seine alten Tage — er wird fünßig ind! Tode ve
Schnitzler bei dergleichen früher eine ernste oder doch
rühmt sich stolz einer schon erwachsenen Tächter —mordete
melancholische Miene aussetzte, hat er jetzt selber das
Herren
Lachen darüber gelernt, ja, auch schon das Heil=ist nun auch der Däne Peter Nansen noch unter
mittel jesunden, mit dem sich das Weh und Ach die Dramatiker gegangen. Etwas leicht hat er es diese in
dieses Drohnendaseins kurieren läßt. Das Stück sich freilich gemacht. Er hat einfach seine alten No=teske al
hat einen Doppeltitel, und Doppeltitel sind ja wohl vellen hergenommen und sie dramatisiert, was ihm! matik —
tmmer so etwas wie die Auflösung der Charade. nicht schwer fallen konnte, da sie schon in ihrer ur= bescheide
sprünglichen Form nichts so fein zu kultivieren feineren
Wenn also Schnitzler diesmal „Komtesse Mizzi“ oder
„Der Familientag“ sagt, so ahnen wir schon, in wissen als den Dialog. Und wozu hätien wir schließ=ser in se
welches Sanatorium er seine kranken Leutchen schickt.lich die Kammerspiele, wenn sie geborenen Novel-gepflegt
Rie
In Komtesse Mizzis mittlerweile über die Dreißiglisten nicht helfen sollten, auf der Bühne zu be¬
hinausgewachsenen Leben gibt es nämlich einen stehen! So wurde denn wirklich aus der „Glück-ltheater:
dunklen Punkt: kurz vor der Verlobung hat sie eineflichen Ehe“, einer halb frivolen, halb gutmütigen Galerie
manche
mal — ja, wie sagt man gleich, nun also Pech ge= Verheerlichung der versöhnenden und verjüngenden
habt, d. h. nicht mit ihrem legitimen Bräutigam,Macht des Cicisbeo, ein amüsanter Planderabend, Schwar
sondern mit einem anderen, und aus der Ehe ist sobwohl sich Alerander Moissis pathetisch= Figur
für
nicht geworden. Doch auch von dem Sohn, der dassentimentale Art mehr gegen die ihm zugemutete
[Mitd
irgendwo in einem kleinen Landstädtchen unter fal-[Aufgabe eines leichtfertig=blasierten Liebhabers!
Man 1
schem Namen erzogen wird, will sie nichts wissen,Isträubte als gegen die zudringlichen Einflüsterungen
Maitre
wie ihr denn in ihrer freigeistigen Lebensphilosophie der Souffleuse. Der Dichter selbst war bescheidener
daß A
alles Familieuhaste Hekuba ist. Aber eines Tages lals wir: er hatte sein naives Entzücken an dem in¬
Parise
taucht da wirklich dieser inzwischen zum AbiturientenItimen Zusammenspiel der Kammerhausmitglieder
So ctr
promovierte Sohn leibhaftig vor ihr auf, und seinjund fand sie namentlich in allen erotischen Zärtlich¬
Reside
eigener Vater ist es, der ihn der Mutter zuführt.keiten seinen Kopenhagener Schauspielern weit über¬
„Bom
Komtesse Mizzi spielt weiter die Blasiert=Überlegene,legen.
Die Kriminalgroteske „Fiat justitia“ von wenn
wengstens nach außen hin, und tut so, als ginge sie
[Lothar Schmidt und Heinrich Ilgen=[erotif
der ganze Krempel nichts an. Innen aber — ob
#“, auch Komtessen haben ein Innenleben — fängtsstein hat mit der Berliner Zensur erst einen harten hielte
es langsam an zu tauen, und wir ahnen, daß in Ost= Strauß bestehen müssen, ehe sie glücklich auf die dem:
ende, wohin sie dem Vater und dem Sohne nachreist, Bretter des Neuen Schauspielhauses gelangte. Manj sogar
heut oder morgen eine neue Verlobung oder vielleicht begreift eigentlich nicht, werum. Denn diese durch rechte
gleich Heirat und Hochzeit gefeiert werden wird.ldrei Instanzen geführte Satire auf allerlei Helde
Den Freiwerber dafür hat an Stelle des Vaters der Schwächen und Schrullen unserer Justiz ist doch im lmaschi
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Konese Wiz 1dederPaniTienlag
eten Sprinnsrschen asen
Sohn gespielt mit jener offenherzigen Underfroren= Grunde rec
heit, die das junge Geschlecht vor der konventionellenlmiger Kri¬
e Berliner Theater.
F. D. Berlin, Anfang Februar. [Gebundenheit des älteren voraus hat. Ein Nichts Ulks, von
Als sollte es einmal alle schneidenden Gegen=leigentlich dieser ganze Inhalt, aber Schnitzler mitl standet a
sätze zäher bäuerlicher Arbeitsamkeit und eleganten seiner meisterlichen Kunst der Übergänge und Nuan-lichen S.
aristok=atischen Nichtstuns gegenüberstellen, ver=scen weiß Kapital daraus zu schlagen und auf klein=TArno He¬
einigte das Lessingtheater an einem und demselben!stem Raum ein Miniaturgemälde aristokratischer Ge=ler es ve¬
Abend mit. der Neuaufführung des älteren sellschaftspsycholegie zu entwersen, das nicht bloß trocken;
Schönhruichen Stückes „Erde“, die Erst=für ein Stündchen geistreich unterhält, sondern, zu-zichten
mal wenn Irene Triesch mit ihrem sunkelnden bühpenk
aufführun MNiner neuen Komödie von Arthur
Verstande die Titelrolle durchleuchtet, auch einen rattet he¬
*Auch diese „Komtesse Mizzi“
2
nachdenklichen Beitrag zur intimeren Kulturge=lin arn
schaptt Wieder aus den amüsanten Lächerlichkeiten
Ober=A.
schichte der Gegenwart liefert.
des österreichisch=ungarischen Adels, aber während
Auf seine alten Tage — er wird fünßig ind! Tode ve
Schnitzler bei dergleichen früher eine ernste oder doch
rühmt sich stolz einer schon erwachsenen Tächter —mordete
melancholische Miene aussetzte, hat er jetzt selber das
Herren
Lachen darüber gelernt, ja, auch schon das Heil=ist nun auch der Däne Peter Nansen noch unter
mittel jesunden, mit dem sich das Weh und Ach die Dramatiker gegangen. Etwas leicht hat er es diese in
dieses Drohnendaseins kurieren läßt. Das Stück sich freilich gemacht. Er hat einfach seine alten No=teske al
hat einen Doppeltitel, und Doppeltitel sind ja wohl vellen hergenommen und sie dramatisiert, was ihm! matik —
tmmer so etwas wie die Auflösung der Charade. nicht schwer fallen konnte, da sie schon in ihrer ur= bescheide
sprünglichen Form nichts so fein zu kultivieren feineren
Wenn also Schnitzler diesmal „Komtesse Mizzi“ oder
„Der Familientag“ sagt, so ahnen wir schon, in wissen als den Dialog. Und wozu hätien wir schließ=ser in se
welches Sanatorium er seine kranken Leutchen schickt.lich die Kammerspiele, wenn sie geborenen Novel-gepflegt
Rie
In Komtesse Mizzis mittlerweile über die Dreißiglisten nicht helfen sollten, auf der Bühne zu be¬
hinausgewachsenen Leben gibt es nämlich einen stehen! So wurde denn wirklich aus der „Glück-ltheater:
dunklen Punkt: kurz vor der Verlobung hat sie eineflichen Ehe“, einer halb frivolen, halb gutmütigen Galerie
manche
mal — ja, wie sagt man gleich, nun also Pech ge= Verheerlichung der versöhnenden und verjüngenden
habt, d. h. nicht mit ihrem legitimen Bräutigam,Macht des Cicisbeo, ein amüsanter Planderabend, Schwar
sondern mit einem anderen, und aus der Ehe ist sobwohl sich Alerander Moissis pathetisch= Figur
für
nicht geworden. Doch auch von dem Sohn, der dassentimentale Art mehr gegen die ihm zugemutete
[Mitd
irgendwo in einem kleinen Landstädtchen unter fal-[Aufgabe eines leichtfertig=blasierten Liebhabers!
Man 1
schem Namen erzogen wird, will sie nichts wissen,Isträubte als gegen die zudringlichen Einflüsterungen
Maitre
wie ihr denn in ihrer freigeistigen Lebensphilosophie der Souffleuse. Der Dichter selbst war bescheidener
daß A
alles Familieuhaste Hekuba ist. Aber eines Tages lals wir: er hatte sein naives Entzücken an dem in¬
Parise
taucht da wirklich dieser inzwischen zum AbiturientenItimen Zusammenspiel der Kammerhausmitglieder
So ctr
promovierte Sohn leibhaftig vor ihr auf, und seinjund fand sie namentlich in allen erotischen Zärtlich¬
Reside
eigener Vater ist es, der ihn der Mutter zuführt.keiten seinen Kopenhagener Schauspielern weit über¬
„Bom
Komtesse Mizzi spielt weiter die Blasiert=Überlegene,legen.
Die Kriminalgroteske „Fiat justitia“ von wenn
wengstens nach außen hin, und tut so, als ginge sie
[Lothar Schmidt und Heinrich Ilgen=[erotif
der ganze Krempel nichts an. Innen aber — ob
#“, auch Komtessen haben ein Innenleben — fängtsstein hat mit der Berliner Zensur erst einen harten hielte
es langsam an zu tauen, und wir ahnen, daß in Ost= Strauß bestehen müssen, ehe sie glücklich auf die dem:
ende, wohin sie dem Vater und dem Sohne nachreist, Bretter des Neuen Schauspielhauses gelangte. Manj sogar
heut oder morgen eine neue Verlobung oder vielleicht begreift eigentlich nicht, werum. Denn diese durch rechte
gleich Heirat und Hochzeit gefeiert werden wird.ldrei Instanzen geführte Satire auf allerlei Helde
Den Freiwerber dafür hat an Stelle des Vaters der Schwächen und Schrullen unserer Justiz ist doch im lmaschi