II, Theaterstücke 21, Komtesse Mizzi oder: Der Familientag, Seite 254

21.
Miz:
ode
Kontesse 21 der Fanilientag
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Ausschnitt au
S
Wiesbadner Tasblatt.
vom:
Wiesbaden
alten Grafen mit Schneid, Humor und melancholischen An=* Mogensen des Herrn Bar
Relidenz-Theater
fällen (von wegen der Verheiratung seiner Lolo). Die Lolo
er einem wirklich nicht le
Samstag, den 24. Mai. 5. Kammerspielabend.
wurde von Theodore Porst flott, die Komtesse Mizzi von
Nebri war ein schneidig
Zum erstenmal: Komtesse Mizzi“ oder „Der Familientag“.
Frida Saldern vornehm, frei. kühl und doch sinnlich
Tautz ein heißblütiger, i
##gmödie in 1 Akt von Artur Schnitzsar. Spielleitung
Gott, es handelt sich hier um einen Charakter, der sich nicht
besonders belustigend w
* Bertram. „Eine glückliche Ehe“. Lustspiel in 4 Auf¬
leicht mit ein paar Eigenschaftswörtchen skizzieren läßt! —
Theodora Porst fiel das
Fzügen von Peter Nansen. Spielleitung: Dr. Herm. Rauch.
gespielt. Aus dem Fürst Ravenstein machte Herr Miltner¬
rende Röllchen der Frau L##
Die Komödie Schnitzlers und das Lustspiel Nansens atmen
Schönau einen gut konservierten Fünfziger, der eine alte
Dienstmädchens bei Mogen
einen Geist: den Geist des Dekameron. Viele werden über
Sünde gut machen will, und (den Eindruck hat man) sich am
ihre bescheidenen Röllchen
beide die Nasen rümpfen, die Lebenslustigen und Kenner der
Ende nicht fürchtet, neue zu begehen. Walter Tautz war ein
„Die glückliche Ehe“ gefich
Frauen — und Männer aber werden ihre helle Freude an
lustiger Philipp; es fiel uns freilich nicht ganz leicht, ihn für
noch besserurs Die-omt
der Komtesse haben, die's selbst faustdick hinter den rosigen
einen Siebzehnjährigen zu halten.
Ohrchen hat und wohl gerade deshalb tolerant genug ist, leb¬
Noch einen Grad kniffliger als die Mizzi ist „Die
haft zu bedauern, daß sie die Geliebte ihres Vaters erst in
glückliche Ehe“. Der Inhalt läßt sich eigentlich in der
der Stunde kennen lernt, in der diese sich zur Ruhe setzen oder,
vollen Offentlichkeit nur andeutungsweise erzählen. Der Post¬
deutlicher gesagt: aus dem unheiligen Stand der Balletteuse
assistent Mogensen, ein heiliger Einfalt, hat eine junge, hei߬
und Maitresse des Grafen Pazmandy in den heiligen Stand
blütige Frau; die Ehe wird erst recht glücklich, sobald Frau
Nanch
der Ehe (mit einem biederen Fiaker!) treten will. Schnitzlen
— von Kätie Horsten restlos überzeugend ge¬
wollte sicher nicht das nur bedingt zutreffende Sprichwort von
spielt —, um einen Schillerschen Vers zu variieren, „in eines
dem Apfel, der nicht weit vom Stamm fällt, illustrieren, aber
anderen Armen sucht, was ihr die seinigen versagen.“ Zuerst
in seiner Komödie zeigt sich's, daß in der Tat manchmal —
ist der andere der beste Freund des Herrn Mogensen, dr Rat
und, wie's scheint, namentlich auf dem Gebiet der Erotik —
Dr. Jermer, dann ist's ein Freund Martin, stellenweise sind
der Apfel nahe beim Stamm bleibt. Wie der Vater, so die
sie's beide, und zuletzt ist's ein nicht in Erscheinung tretender
Tochter, wie der Fürst Ravenstein, so wird offenbar sein
Malersmann. Man sieht, es ist viel nötig, damit die Ehe
Sohn Philipp, der vorlaute Jüngling, der sich bereits in der
der Mogensen eine glückliche wird. Und wir, die wir uns
Schule eine Sammlung von Photographien aller möglichen
den Spaß ansehen, sollen wir uns über dieses Babel im engen
Tänzerinnen angelegt hat. Humorvoll ist die Komödie der
Freundeszirkel entrüsten? Dazu geht es allen zu gut; am
Sünder, denen aber eine Kardinaltugend nicht mangelt, die
besten dem guten Mogensen selbst, der nicht den blassen
sie trotz allem liebenswürdig macht: die Ehrlichkeit. Das
Schimmer von dem hat, was sein „Schnuckelchen“ treibt. Auf
Publikum nahm die knifflige Geschichte sehr beifällig und sehr
Ausstattung und Regie war große Sorgfalt verwendet; die
vergnügt auf. Dekorative Ausstattung und Darstellung Darstellung ließ ebenfalls nichts zu wünschen übrig. Für
nichen übrig. Herr Bertram gab den 1 Frl. Horsten bedeutet die Nancy ine Glanzrolle. Der!