emnen
mich nach allem Schmerzlichen und Süßen, nach allem
er seiner verflossenen Friederike geschrieben, dieser ab¬
Schönen und nach allem Kläglichen, was das Leben
gerungen, um Amadens vor einem eventuellen Duelt
bringt. Ich sehne mich nach Stürmen, nach Gefahr, —
zu bewahren. Nun glaubt er Cäciliens sicher zu sein,
vielleicht nach mehr:
doch sie, eine Art Hedda Gabler=Natur, scheidet von
Amadens: Nein, Cäcilie, das versucht du dir ein¬
zubilden!
ihm, indem sie ihm sagt, daß ihr allerdings wehe
Cäcilie: O nein!
ums Herz sei, daß sie aber Eines stark fühle: „Wir
Amadeus: Gewiß, Cäctlie. Du weißt eben noch
sind einander so viel gewesen, daß wir uns die Er¬
wenig und stellst dir vieles einfacher und reinlicher vor,
innerung darau erhalten müssen. Wenn das ein
als es ist. Aber es gibt Dinge, die du nie ertrügst, und
Abenteuer war, sind wir auch unser vergangenes
manche, die zu begehen du nicht fähig wärst. — Ich kenne
Glück nicht wert. War es ein Abschied, so sind wir
dich. Cäcilie.
vielleicht doch zu einem künftigen bestimmt ...
Cäcilie: Du kennst mich? ... Du weißt nur, was
vielleicht
ich als deine Geliebte, deine Gattin war. Und da du für
So molluskenhaft die Gestalt Amadeus, so kernfest,
mich die ganze Welt bedeutet hast, in dir all meine Sehnsticht,
all meine Zärtlichkeit beschlossen war, so konnten wir
wenngleich voll unlösbarer Widersprüche ist der
beide früher nicht ahnen, wozu ich bestimmt wäre, wenn
Charakter Cäciliens. Ein neues Frauenrätsel, au
sich die wirkliche Welt vor mir auftäte. — Ich bin schon
dessen Entstehung unzweifelhaft Ibsenscher Einfluß
Oder viel¬
heute nicht mehr, die ich war, Amadens ...
mitwirkte. Wie dem immer sei, und fordert auch die
leicht war ich immer dieselbe und habe es nur nicht ge¬
Argumentation und Struktur des Werkes zu mancherlei
wußt; und es ist jetzt etwas von mir abgefallen, das mich
Einwendungen heraus, so versteht es Schnitzler doch
früher umhüllt hat ... Ja, so muß es sein: denn jetzt
wieder, durch die unendliche Feinheit, mit der er sein!
fühle ich alle Wünswe, die früher an mir herabgeglitten
sind wie an einem fühllosen eisernen Panzer, ... jetzt
Problem versicht, durch die zarten, duftigen Farben,
fühle ich sie über meinen Leib, über meine Seele gleiten,
welche er aufträgt, durch den, wenn auch mitunter
und sie machen mich beben und glühen. Die Erde scheint
maechiavellistischen Geist zu blenden, zu interessieren
mir voll Abentenern, der Himmel wie von Flammen
und zu fesseln. Und das ist ja schließlich eine Haupt¬
strahlend, und mir ist, als sähe ich mich selbst, wie ich mit
sache. Für den feinen Humor, ja auch für manch
ausgebreiteten Armen dastehe und warte.
ätzend=satirisches Element sorgt die Nebensigur eines!
Amadeus (wie einer Entfliehenden nachrufend):
des Komponisten, des
räsonnierenden Freundes
Cäcilie!
[Theaterdichters Albertus Rhon, der
Cäcilie: Was ist dir?
Amadens: Es ist nichts ... Was du da sprichst,
immer nach einem passenden Schluß für den dritten
kann mich ja nicht befremden nach allem, was ich schon
Akt seines Dramas sucht und ihn dann in der Wirk¬
weiß. Aber deine Stimme hat einen Beiklang, den ich heute
lichkeit des Lebens von Amadeus und Cäcilie findet.
zum ersten Male höre. Und auch diesen Glanz deiner
Den Titel des Stückes selbst entnimmt der Antor
Augen habe ich bis heute nicht gekannt!
dem Zwischenspiel einer Symphonie, an welcher
Cäcilie: Das glaubst du nur, Amadens. Wäre es
Amadens arbeitet, seiner vierten, wie wiederholt ver¬
wirklich so, dann müßte es mir mit dir geradeso ergehen.
kündet wird. Und es ist ein nicht übler Witz, daß er
Und ich merke keinen Unterschied an dir. Ich kann mir
den Schlußpunkt zu dieser Vierten findet, nachdem
auch richt vorstellen, daß du mir je verändert erscheinen
könntest. Bei anderen Frauen magst du Bösewicht — oder
er seine Zweite, nämlich Friederike, verloren hat,
dummer Junge sein — was gewiß auch manchmal vor¬
und seine Erste, Cäcilie, wiedergefunden zu haben
kommen wird —: für mich wirst du immer derselbe bleiben;
S. L.
glaubt.
und ich fühle, daß dem Amadeus, den ich meine, überhaupt
Ueber die Aufnahme, welche das Werk bei seiner
nichts geschehen kann.
Amadeus: Könnte ich das nur auch — für dich gestrigen Erstaufführung im Burgtheater gefunden
fühlen! Aber diese Sicherheit habe ich nicht: die un= hat, berichtet uns eine Depesche unseres Korrespon¬
denen:
bedenklichkeit, die Lust. mit der du in eine unbekannte Welt
Schnitzlers „Zwischenspiel“ hat infolge
hineinschreitest, erfüllt mich geradezu mit Angst um dich.
Der Gedanke, daß Menschen herumngehen, von denen du,
seiner in der Darstellung verschärft hervortretenden
die von deiner Existenz noch nicht wissen und denen du
logischen Unklarheit und der wiederholten ver¬
gehören wirst ¬
blüffenden Wendungen das Publikum nur teilweisen
Cäcilie: Gehören werde ich niemandem ... ich bin
befriedigt.
Cäcilie blieb in doppeltem Sinne eine
frei
unverstandene Frau. Nach dem Anfangsakt danktei
Die zu deinem Schicksal und zu
Amadeus —
Regisseur Brandt, nach dem zweiten Aufzug Schnitzler
deren Schicksal du doch schon bestimmt bist, dies ist mir
unheimlich. Und du bist auch nicht die Cäcilie, die ich ge=spersönlich. Der Schlußakt wurde flau aufgenommen.
mit teilweisem Zischen, welches jedoch ein etwas
liebt habe — nein! Du bist nur sehr ähnlich einer, die
demonstrotiver Applans übertönte. Die bedenklichet
mir sehr lieb war, aber doch ganz anders als die. Nein,
du
st nicht die, die jahrelang meine Frau war;
Fürstenszeue rief stellenweise die Absichten des
das habe ich in dem Augenblick empfunden, als du herein¬
Dichters schädigende unbeabsichtigte Heiterkeit hervor.##
tratest. — Nur ein geheimnisvoller Zusammenhang besteht
Kainz' Amadeus war voll vibrierender Nervosität,
zwischen dem jungen Mädchen, das vor sieben Jahren
von feinster Transparenz, voll geistreicher packender
eines Abends in meine Arme sank, und der, die heute aus
Lotte Witt brachte das Seelenleben
Züge;
der Fremde in diesem Hause für kurze Zeit eingekehrt ist.
Cäciliens bewundernswert zum Ausdruck, vielleicht
Aber diese sieben Jahre habe ich mit einer anderen ver¬
sogar etwas zu vornehm. Den Fürsten gab Korffs
lebt, — mit einer stillen, gütigen Frau, mit einer Art von
Engel vielleicht, der nun entschwunden ist. Die, die heute
mit vollendeter Noblesse.
kam, hat eine Stimme, die ich nie gehört. Blicke, die mir
— keine
fremd sind, eine Schönheit, die ich nicht kenne,
bessere, glaub ich, als jene andere, eher eine grausamere —
und doch eins, glaub' ich, die mehr geschaffen ist zu be¬
glücken.“
Halb sträubt sich Cäcilie, halb willigt sie ein, der
jüngsten Liebeswerbung Amadens Gehör zu schenken,
wieder einmal, nicht nur dem Namen nach seine
Gattin zu sein. Amadens glaubt min, seine Gattin
sich wieder zurückerobert zu haben, doch ihr stolzer
Charakter, der freilich an Widersprüchen nicht arm ist,
ist ein eiserner Panzer, an welchem alle Vorschläge
Amadens abpralken. Und als er sie an die jüngste
selige Stunde gemahnt, höhnt sie ihm frivol entgegen:
„War ich denn wirklich dein?" Ich war es nicht,
oder bist dn so bescheiden geworden, mit einem mal,
daß dir ein Glück genügte, das zur selben Stunde
vielleicht auch ein anderer hätte holen
können, wenn er nur dagewesen wäre ...“
Das Gerücht dringt an Amadens' Ohr, daß seine
Gattin die Scheidung einleiten will, um Fürstin
Sigismund zu werden.
In einer allerdings etwas
verspäteten edlen Aufwallung sendet Amadens dem
Fürsten seine Zeugen, trotzdem diese ihn davon
zurückhalten wollen unter Hinweis auf des Fürsten
Frömmigkeit, dessen Vater, wie es in dem Stücke heißt,
„einer der Führer der klerikalen Parteien im Herren¬
haus und im Präsidium der Antiduell=Liga, ist“.
Bevor jedoch die Zeugen ihn erreichen, erscheint der
durchlauchtigste Herr bei dem ihm von früher be¬
freundeten Kapellmeister selbst, um ihn — wer lacht
da nicht!? — um die Hand seiner — Frau zu
bitten, nämlich um seine Einwilligung zur
Scheidung. Die Schroffheit, mit welcher Amadeus
den unter so sonderbaren Umständen bei ihm er¬
scheinenden Nebenbuhler anfangs empfängt, weicht,"
mich nach allem Schmerzlichen und Süßen, nach allem
er seiner verflossenen Friederike geschrieben, dieser ab¬
Schönen und nach allem Kläglichen, was das Leben
gerungen, um Amadens vor einem eventuellen Duelt
bringt. Ich sehne mich nach Stürmen, nach Gefahr, —
zu bewahren. Nun glaubt er Cäciliens sicher zu sein,
vielleicht nach mehr:
doch sie, eine Art Hedda Gabler=Natur, scheidet von
Amadens: Nein, Cäcilie, das versucht du dir ein¬
zubilden!
ihm, indem sie ihm sagt, daß ihr allerdings wehe
Cäcilie: O nein!
ums Herz sei, daß sie aber Eines stark fühle: „Wir
Amadeus: Gewiß, Cäctlie. Du weißt eben noch
sind einander so viel gewesen, daß wir uns die Er¬
wenig und stellst dir vieles einfacher und reinlicher vor,
innerung darau erhalten müssen. Wenn das ein
als es ist. Aber es gibt Dinge, die du nie ertrügst, und
Abenteuer war, sind wir auch unser vergangenes
manche, die zu begehen du nicht fähig wärst. — Ich kenne
Glück nicht wert. War es ein Abschied, so sind wir
dich. Cäcilie.
vielleicht doch zu einem künftigen bestimmt ...
Cäcilie: Du kennst mich? ... Du weißt nur, was
vielleicht
ich als deine Geliebte, deine Gattin war. Und da du für
So molluskenhaft die Gestalt Amadeus, so kernfest,
mich die ganze Welt bedeutet hast, in dir all meine Sehnsticht,
all meine Zärtlichkeit beschlossen war, so konnten wir
wenngleich voll unlösbarer Widersprüche ist der
beide früher nicht ahnen, wozu ich bestimmt wäre, wenn
Charakter Cäciliens. Ein neues Frauenrätsel, au
sich die wirkliche Welt vor mir auftäte. — Ich bin schon
dessen Entstehung unzweifelhaft Ibsenscher Einfluß
Oder viel¬
heute nicht mehr, die ich war, Amadens ...
mitwirkte. Wie dem immer sei, und fordert auch die
leicht war ich immer dieselbe und habe es nur nicht ge¬
Argumentation und Struktur des Werkes zu mancherlei
wußt; und es ist jetzt etwas von mir abgefallen, das mich
Einwendungen heraus, so versteht es Schnitzler doch
früher umhüllt hat ... Ja, so muß es sein: denn jetzt
wieder, durch die unendliche Feinheit, mit der er sein!
fühle ich alle Wünswe, die früher an mir herabgeglitten
sind wie an einem fühllosen eisernen Panzer, ... jetzt
Problem versicht, durch die zarten, duftigen Farben,
fühle ich sie über meinen Leib, über meine Seele gleiten,
welche er aufträgt, durch den, wenn auch mitunter
und sie machen mich beben und glühen. Die Erde scheint
maechiavellistischen Geist zu blenden, zu interessieren
mir voll Abentenern, der Himmel wie von Flammen
und zu fesseln. Und das ist ja schließlich eine Haupt¬
strahlend, und mir ist, als sähe ich mich selbst, wie ich mit
sache. Für den feinen Humor, ja auch für manch
ausgebreiteten Armen dastehe und warte.
ätzend=satirisches Element sorgt die Nebensigur eines!
Amadeus (wie einer Entfliehenden nachrufend):
des Komponisten, des
räsonnierenden Freundes
Cäcilie!
[Theaterdichters Albertus Rhon, der
Cäcilie: Was ist dir?
Amadens: Es ist nichts ... Was du da sprichst,
immer nach einem passenden Schluß für den dritten
kann mich ja nicht befremden nach allem, was ich schon
Akt seines Dramas sucht und ihn dann in der Wirk¬
weiß. Aber deine Stimme hat einen Beiklang, den ich heute
lichkeit des Lebens von Amadeus und Cäcilie findet.
zum ersten Male höre. Und auch diesen Glanz deiner
Den Titel des Stückes selbst entnimmt der Antor
Augen habe ich bis heute nicht gekannt!
dem Zwischenspiel einer Symphonie, an welcher
Cäcilie: Das glaubst du nur, Amadens. Wäre es
Amadens arbeitet, seiner vierten, wie wiederholt ver¬
wirklich so, dann müßte es mir mit dir geradeso ergehen.
kündet wird. Und es ist ein nicht übler Witz, daß er
Und ich merke keinen Unterschied an dir. Ich kann mir
den Schlußpunkt zu dieser Vierten findet, nachdem
auch richt vorstellen, daß du mir je verändert erscheinen
könntest. Bei anderen Frauen magst du Bösewicht — oder
er seine Zweite, nämlich Friederike, verloren hat,
dummer Junge sein — was gewiß auch manchmal vor¬
und seine Erste, Cäcilie, wiedergefunden zu haben
kommen wird —: für mich wirst du immer derselbe bleiben;
S. L.
glaubt.
und ich fühle, daß dem Amadeus, den ich meine, überhaupt
Ueber die Aufnahme, welche das Werk bei seiner
nichts geschehen kann.
Amadeus: Könnte ich das nur auch — für dich gestrigen Erstaufführung im Burgtheater gefunden
fühlen! Aber diese Sicherheit habe ich nicht: die un= hat, berichtet uns eine Depesche unseres Korrespon¬
denen:
bedenklichkeit, die Lust. mit der du in eine unbekannte Welt
Schnitzlers „Zwischenspiel“ hat infolge
hineinschreitest, erfüllt mich geradezu mit Angst um dich.
Der Gedanke, daß Menschen herumngehen, von denen du,
seiner in der Darstellung verschärft hervortretenden
die von deiner Existenz noch nicht wissen und denen du
logischen Unklarheit und der wiederholten ver¬
gehören wirst ¬
blüffenden Wendungen das Publikum nur teilweisen
Cäcilie: Gehören werde ich niemandem ... ich bin
befriedigt.
Cäcilie blieb in doppeltem Sinne eine
frei
unverstandene Frau. Nach dem Anfangsakt danktei
Die zu deinem Schicksal und zu
Amadeus —
Regisseur Brandt, nach dem zweiten Aufzug Schnitzler
deren Schicksal du doch schon bestimmt bist, dies ist mir
unheimlich. Und du bist auch nicht die Cäcilie, die ich ge=spersönlich. Der Schlußakt wurde flau aufgenommen.
mit teilweisem Zischen, welches jedoch ein etwas
liebt habe — nein! Du bist nur sehr ähnlich einer, die
demonstrotiver Applans übertönte. Die bedenklichet
mir sehr lieb war, aber doch ganz anders als die. Nein,
du
st nicht die, die jahrelang meine Frau war;
Fürstenszeue rief stellenweise die Absichten des
das habe ich in dem Augenblick empfunden, als du herein¬
Dichters schädigende unbeabsichtigte Heiterkeit hervor.##
tratest. — Nur ein geheimnisvoller Zusammenhang besteht
Kainz' Amadeus war voll vibrierender Nervosität,
zwischen dem jungen Mädchen, das vor sieben Jahren
von feinster Transparenz, voll geistreicher packender
eines Abends in meine Arme sank, und der, die heute aus
Lotte Witt brachte das Seelenleben
Züge;
der Fremde in diesem Hause für kurze Zeit eingekehrt ist.
Cäciliens bewundernswert zum Ausdruck, vielleicht
Aber diese sieben Jahre habe ich mit einer anderen ver¬
sogar etwas zu vornehm. Den Fürsten gab Korffs
lebt, — mit einer stillen, gütigen Frau, mit einer Art von
Engel vielleicht, der nun entschwunden ist. Die, die heute
mit vollendeter Noblesse.
kam, hat eine Stimme, die ich nie gehört. Blicke, die mir
— keine
fremd sind, eine Schönheit, die ich nicht kenne,
bessere, glaub ich, als jene andere, eher eine grausamere —
und doch eins, glaub' ich, die mehr geschaffen ist zu be¬
glücken.“
Halb sträubt sich Cäcilie, halb willigt sie ein, der
jüngsten Liebeswerbung Amadens Gehör zu schenken,
wieder einmal, nicht nur dem Namen nach seine
Gattin zu sein. Amadens glaubt min, seine Gattin
sich wieder zurückerobert zu haben, doch ihr stolzer
Charakter, der freilich an Widersprüchen nicht arm ist,
ist ein eiserner Panzer, an welchem alle Vorschläge
Amadens abpralken. Und als er sie an die jüngste
selige Stunde gemahnt, höhnt sie ihm frivol entgegen:
„War ich denn wirklich dein?" Ich war es nicht,
oder bist dn so bescheiden geworden, mit einem mal,
daß dir ein Glück genügte, das zur selben Stunde
vielleicht auch ein anderer hätte holen
können, wenn er nur dagewesen wäre ...“
Das Gerücht dringt an Amadens' Ohr, daß seine
Gattin die Scheidung einleiten will, um Fürstin
Sigismund zu werden.
In einer allerdings etwas
verspäteten edlen Aufwallung sendet Amadens dem
Fürsten seine Zeugen, trotzdem diese ihn davon
zurückhalten wollen unter Hinweis auf des Fürsten
Frömmigkeit, dessen Vater, wie es in dem Stücke heißt,
„einer der Führer der klerikalen Parteien im Herren¬
haus und im Präsidium der Antiduell=Liga, ist“.
Bevor jedoch die Zeugen ihn erreichen, erscheint der
durchlauchtigste Herr bei dem ihm von früher be¬
freundeten Kapellmeister selbst, um ihn — wer lacht
da nicht!? — um die Hand seiner — Frau zu
bitten, nämlich um seine Einwilligung zur
Scheidung. Die Schroffheit, mit welcher Amadeus
den unter so sonderbaren Umständen bei ihm er¬
scheinenden Nebenbuhler anfangs empfängt, weicht,"