box 25/1
20. Zuischensniel
—.—
tionator, eine lokale Berühmtheit. Die Leute gehen ins Stücke zuerst in Berlin aufführen.
Arledt Wiener Planderei.
Dorotheum um ihn lizitieren zu hören, wie man zu einer Ich bitte Sie, seitdem der Schlenth
Wien, 18. Oktober, Komikervorstellung geht. Er stellt sich mit dem Publikum
Man hat unverzeihliche
War es eine Sensation? ich meine die Versteigerung rasch auf vertrauten Fuß, spricht die Käufer persönlichlgesetzt. Man pries sich glücklich,
des Nachlasses der Obrenowitsch. Die Zeitungen sprachenan, stachelt ihren Eifer mit Ironie; ein unbezahlbarersrufen wurde. Ein moderner Mensch
tagelang von einer Sensatiov. Da bin ich denn auch Beamter. Von einem Amor aus Porzellau rühmte er, mals aufblühenden. Realismus,
eines Nachmittags ins Dorotheum spaziert, in diesesl daß sich der kleine Gott am serbischen Hofe ausgezeichnet Hauptmanns; jetzt, hieß es, komm
schöne josephinische Palais, das seine Vornehmheit jetztlbewert habe. Er betonte die Weichhe der Polster aus den Aber der Lauf der Welt ist eben af
einem Versatzamte leihen muß. Unter uns gesagt: die Betten der Obrenowitsch, auf denen man so süß und iief Literat verwandelte sich allmählich
Sensation war nur mäßig. Aber dennoch wenn ich schlafe, daß man überhaupt nicht mehr erwache. Das ist Burgtheaterluft lähmte auch ihn.
König wäre, ich würde sie nicht geduldet haben. Über=Iso seine Art. Er spielte mit dem Tragischen und die Hauptmann=Stücke, und was gu
haupt glaube ich, daß diese ganze Versteigerung mit Zuhörer amüsierten sich. Und unter diesen Zuhörern sahl Einlaß. Nur wurde aus dem S
ihrem Klimbim eine kleinliche Frauenrache war. Königinman Aristokraten, Gesandte Schauspieler. Aus Rußland, Schleuther Kunktator. Er wartet
Natalie, die einzige Überlebende von der Sippschaft der Frankreich und Amerika sind Käufer gekommen. Einelläßt die andern wagen und probier
Obrenowitsch, ist
ihre Urheberin. Die wertvollen Re= Anzahl Liebhaber, aber zumeist Händler. Die Preise der Berlin Glück, so sehen wir es vi
liquen, die an Milan und Alexander erinnerten, hat siesseltenen Dinge schnellten in die Höhe. Eine Sevresvasetheater. Auch nur vielleicht. Aber
dem Kloster Kruschedol vermacht; alles, was von der vom Präsidenten Carnot steigt von 1500 auf 3500 Kro=grämt uns. Schnitzler und Hofman
blutigen Nacht, in der Alexander und Draga flelen,nen. Ein niedliches Mokkaservice war der Clon; seinlmann gingen mit dem „Einsamen!
Zeugnis gab, vor allem das Schlafzimmer der königlichen Ausrufspreis betrug 50 Kronen, weil das Service nicht dem „Grajen von Charolais“ nach
Kurtisaue, wurde verbrannt: Dragas persönlicher Besitzfür echt gehalten wurde. Kenner waren anderer Meinung;
Damit hat man Schleuther in
wurde ihren Schwestern, den flüchtigen Lunjewitzas, aus=ssie trieben den Preis auf das Dreißigfache empor. Ohren gelegen. Die Konzession, die
geliefert. Aber den ganzen übrigen Krempel, einen kunter=Riesige Hausen von falschem Silberzeug wurden an den denen machte, war die Urauffü
bunzen Kehraus, ließ Natalie verlizitieren. Geschenkej Mann gebracht. Dabei trat eine merkwürdige Erschei=spiels“ von Arthur Schnitzler. Leid
von Monarchen, zweier Majestäten Hab und Gut demnung zutage: das falsche Silber gewann durch die Stück gegen die Unzufriedenen
nengierigen Pöbel vorwerfen und den Auktionator seinen Königskrone, die es trägt, das echte Silber verlor da= Schlenther. Der Erfolg war ein
Hammer darüber schwingen. Alle Könige der Erde müssen durch. Eine Bernsteinspitze, aus der König Milan ge=Zischlaute hört man im Burgthe
mit sonderbaren Gefühlen davon gehört haben. Zumfraucht hat, blieb ohne Käufer. Die beiden porträt=sgern. In den Logen sitzt Österreich
ersten ... zum zweiten ... wer gibt mehr?
Schade, geschmückten Vasen von Kaiser Wilhelm waren nicht Mitglieder des kaiserlichen Hauses.
daß nicht Purpurmantel, Krone und Zepter dabei waren, höher als mit 200 Kronen angeschrieben (wieder einesein Komtessentheater genannt. Den
um des Hohnes Maß voll zu machen. Vielleicht wäre Majestätsbeleidigung!) und erreichten auch nicht viel Privatbesitz des Kaisers ist, ver
Jaques Lebaudy nach Wien gekommen, sie billg zu er= mehr.
Hofes Einfluß auf die Leitung z
stehen.
Heute sind die Hunderte von Stücken aus dem Altenmoralische die zweite religiöse, die
Da waren: Bilder, Teppiche, Fauteuils, Vasen, Eß=(Konak in Hunderte von Stuben zerstreut und protzen dorturteile. Unter solchen Umständen i
bestecke, Glas= und Porzellauservice, über elshundert mit ihren Wappen. Jedes wird bald eine Legende um=schlecht dran. Viel Rückgrat ist von
Gegenstände. Vielerlei, doch nicht viel. Eine verschossene, spinnen. Die neuen Eigentümer dieser unheimlichen An=wären noch nicht schlimm; die Erz
zerschlissene Herrlichkeit. Leute von Geschmack kam ein denken dürfen keine Republikaner sein. Denn habe ich notpeinlicher. Besonders eine hat
Grauen an, wenn sie durch die Säle gingen, die mit deml anfangs gesagt, ich hätte die Versteigerung desNachlasses Sie hat seinen „Grünen Kakadu
historischen brie-à-brac vollgestopft waren. Serbien; der Obrenowitsch nicht gestattet, weil sie eine Erniedri=wie sie Hauptmanns „Rose Ber
Balkau. Der Orient war den Obrenowitsch näher alsgung alles Gottesgnadentums ist, so muß ich doch anderer=shat. Der revolutionäre Kakadu ###
der Westen. Ihre Kultur war leichter Firnis auf grellerlseits bemerken, daß sie vielleicht auch dynastische Gefühle daß Schnitzlers letzte Stücke im
Barbarei. Sie wußten nur, daß sie gewisse westliche stärkt. Der Wert der Gegenstände liegt ja hauptsächlich wurden. Der Mann muß sich
Alluren ihrem Range schuldig waren. Schreiende Farben, darin, daß sie eben einem König gehört haben. Stellt Vielleicht macht es der tadellose Fü
plumpe Formen haben alle ihre Möbel; wenn bloß dielman sie sich als Paradestücke in sein Zimmer, durf man
ein Ehrenmann und Kavalier
Königskrone weithin sichtbar darauf prunkt! Die banal=den Königen im allgemeinen nicht ungläubig gegenüber=Lebenslagen, der seinen Dichter reh
sten Bilder und abscheulichsten Kunstgeräte erzählen von stehen. So hat auch diese Medaille ihre Kehrseite.
hat wieder Gnade gefunden; leider
modernem Mäcenatentum. Ein arabisches Zimmer läßt
Bessere Sensationen hat Wien schon lange nicht ge= Beifall dazu. Weißbehandschuhte
man sich noch als stüigemäß gefallen und auch die kost=habt: eine Dorotheum=Auktion, ein Mordprozeß, eine Burgtheater klatschen, machen kei
baren Teppiche. Eine Unmenge von Likörservicen deutet große Première. Davon leben wir. Das ist unsere Gesdringen ein paar Zischer leicht dur
die besondere Liebhaberei der Besitzer an. Immer merktshirngymnastil“. Die Auktion ist eben vorbei. Einen Mord¬
Das „Zwischenspiel“ ist einf
man, daß die Balkankönige von ihren Lieferanten tüchtigs prozeß, eine jener aufregenden, spannenden, dramatischen
Künstierehe zwischen einem Kompol
angeschmiert worden sind; die unmodernsten, bizarrsten Verhandlungen, werden wir hoffentlich nicht gleich wieder
gerin; ein ideales Zusammenlebe
Sachen hat man ihnen angehängt. Lauter Majestäts=haben. Also: die Première. Und zwar: die Première imleinander, helfen sich gegenseitig,
beleidigungen.
Burg=Theater. Sie wissen schon, das ist eine besondere Liebende. Bis nach einer Reihe v#
Und die Wiener konnten über die groteske Pracht ihre Sache. Wir sind nämlich gar nicht verwöhnt. Premièren! Abflauung eintritt. Ihre Achtung
Wite machen. Auch Majestätsbeleidigungen; nur sind sie, gibt es genug, aber nach den sogenannten Urprémierenssie deshalb noch beide nicht, aber
da die Herrschaften, die es etwas anging, längst elendisint, wir lüstern. Die entscheidenden Schlachten, die anlpathetisch und wollen „die Wahrhe#
verscharrt wurden, erlaubt. Witze machen, ist der Wiener solchen Abenden geschlagen werden, fehlen uns. Wenn die weiter beisammen bleiben, immer
Eigenart; sie helfen sich so über Sentimentalitäten hin= Stücke, anderswo schon abgespielt, zu uns kommen,jnur „frei“ wollen sie sein. Die ##
weg. Und Grund zum Sentimentalwerden hatte man ja können wir uns nicht mehr begeistern. Und Wien ist dochl keiten heimlicher Untreue gibt ihne
bei Betrachtung dieses königlichen Erbes. Es war vonkeine Theauerstadt! Nur haben wir einen strengen Begriff Und einer entläßt den anderen auf
einer sehr schwülen, blutrünstigen, leider etwas kolportage= von einer Theaterstadt. Es genügt nicht, daß wir vor= mit dem besagten jungen Edelmann,
haften Atmosphäre umwittert. Man könnte vor diesenstreffliche Schauspieler haben, daß die Leute ins Theatersgräflichen Dilettantin. Seltsam;
Dingen das Gruseln lernen. Da macht der Wiener schonllausen, sich über die Leistungen des Sonnenthal, des Kainzsdaß er einzig seine Frau li
lieber einen Witz; er lästert lieber. Und das Prototypoder des Girardi erhitzen. Wir gelten literarisch nichts nicht, daß sie allein ihren
dieser Witzholde und sentimentalen Lästerer ist der mehr. Berlin hat uns die Führung entrissen, das kränktssie von einer Konzertreise zurückkeh
Anktionator des Dorotheums. Der humoristische Ank=uns unsäglich. Selbst unsere besten Dichter lassen ihreletwas an ihr, plötzlich erscheintsie
20. Zuischensniel
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tionator, eine lokale Berühmtheit. Die Leute gehen ins Stücke zuerst in Berlin aufführen.
Arledt Wiener Planderei.
Dorotheum um ihn lizitieren zu hören, wie man zu einer Ich bitte Sie, seitdem der Schlenth
Wien, 18. Oktober, Komikervorstellung geht. Er stellt sich mit dem Publikum
Man hat unverzeihliche
War es eine Sensation? ich meine die Versteigerung rasch auf vertrauten Fuß, spricht die Käufer persönlichlgesetzt. Man pries sich glücklich,
des Nachlasses der Obrenowitsch. Die Zeitungen sprachenan, stachelt ihren Eifer mit Ironie; ein unbezahlbarersrufen wurde. Ein moderner Mensch
tagelang von einer Sensatiov. Da bin ich denn auch Beamter. Von einem Amor aus Porzellau rühmte er, mals aufblühenden. Realismus,
eines Nachmittags ins Dorotheum spaziert, in diesesl daß sich der kleine Gott am serbischen Hofe ausgezeichnet Hauptmanns; jetzt, hieß es, komm
schöne josephinische Palais, das seine Vornehmheit jetztlbewert habe. Er betonte die Weichhe der Polster aus den Aber der Lauf der Welt ist eben af
einem Versatzamte leihen muß. Unter uns gesagt: die Betten der Obrenowitsch, auf denen man so süß und iief Literat verwandelte sich allmählich
Sensation war nur mäßig. Aber dennoch wenn ich schlafe, daß man überhaupt nicht mehr erwache. Das ist Burgtheaterluft lähmte auch ihn.
König wäre, ich würde sie nicht geduldet haben. Über=Iso seine Art. Er spielte mit dem Tragischen und die Hauptmann=Stücke, und was gu
haupt glaube ich, daß diese ganze Versteigerung mit Zuhörer amüsierten sich. Und unter diesen Zuhörern sahl Einlaß. Nur wurde aus dem S
ihrem Klimbim eine kleinliche Frauenrache war. Königinman Aristokraten, Gesandte Schauspieler. Aus Rußland, Schleuther Kunktator. Er wartet
Natalie, die einzige Überlebende von der Sippschaft der Frankreich und Amerika sind Käufer gekommen. Einelläßt die andern wagen und probier
Obrenowitsch, ist
ihre Urheberin. Die wertvollen Re= Anzahl Liebhaber, aber zumeist Händler. Die Preise der Berlin Glück, so sehen wir es vi
liquen, die an Milan und Alexander erinnerten, hat siesseltenen Dinge schnellten in die Höhe. Eine Sevresvasetheater. Auch nur vielleicht. Aber
dem Kloster Kruschedol vermacht; alles, was von der vom Präsidenten Carnot steigt von 1500 auf 3500 Kro=grämt uns. Schnitzler und Hofman
blutigen Nacht, in der Alexander und Draga flelen,nen. Ein niedliches Mokkaservice war der Clon; seinlmann gingen mit dem „Einsamen!
Zeugnis gab, vor allem das Schlafzimmer der königlichen Ausrufspreis betrug 50 Kronen, weil das Service nicht dem „Grajen von Charolais“ nach
Kurtisaue, wurde verbrannt: Dragas persönlicher Besitzfür echt gehalten wurde. Kenner waren anderer Meinung;
Damit hat man Schleuther in
wurde ihren Schwestern, den flüchtigen Lunjewitzas, aus=ssie trieben den Preis auf das Dreißigfache empor. Ohren gelegen. Die Konzession, die
geliefert. Aber den ganzen übrigen Krempel, einen kunter=Riesige Hausen von falschem Silberzeug wurden an den denen machte, war die Urauffü
bunzen Kehraus, ließ Natalie verlizitieren. Geschenkej Mann gebracht. Dabei trat eine merkwürdige Erschei=spiels“ von Arthur Schnitzler. Leid
von Monarchen, zweier Majestäten Hab und Gut demnung zutage: das falsche Silber gewann durch die Stück gegen die Unzufriedenen
nengierigen Pöbel vorwerfen und den Auktionator seinen Königskrone, die es trägt, das echte Silber verlor da= Schlenther. Der Erfolg war ein
Hammer darüber schwingen. Alle Könige der Erde müssen durch. Eine Bernsteinspitze, aus der König Milan ge=Zischlaute hört man im Burgthe
mit sonderbaren Gefühlen davon gehört haben. Zumfraucht hat, blieb ohne Käufer. Die beiden porträt=sgern. In den Logen sitzt Österreich
ersten ... zum zweiten ... wer gibt mehr?
Schade, geschmückten Vasen von Kaiser Wilhelm waren nicht Mitglieder des kaiserlichen Hauses.
daß nicht Purpurmantel, Krone und Zepter dabei waren, höher als mit 200 Kronen angeschrieben (wieder einesein Komtessentheater genannt. Den
um des Hohnes Maß voll zu machen. Vielleicht wäre Majestätsbeleidigung!) und erreichten auch nicht viel Privatbesitz des Kaisers ist, ver
Jaques Lebaudy nach Wien gekommen, sie billg zu er= mehr.
Hofes Einfluß auf die Leitung z
stehen.
Heute sind die Hunderte von Stücken aus dem Altenmoralische die zweite religiöse, die
Da waren: Bilder, Teppiche, Fauteuils, Vasen, Eß=(Konak in Hunderte von Stuben zerstreut und protzen dorturteile. Unter solchen Umständen i
bestecke, Glas= und Porzellauservice, über elshundert mit ihren Wappen. Jedes wird bald eine Legende um=schlecht dran. Viel Rückgrat ist von
Gegenstände. Vielerlei, doch nicht viel. Eine verschossene, spinnen. Die neuen Eigentümer dieser unheimlichen An=wären noch nicht schlimm; die Erz
zerschlissene Herrlichkeit. Leute von Geschmack kam ein denken dürfen keine Republikaner sein. Denn habe ich notpeinlicher. Besonders eine hat
Grauen an, wenn sie durch die Säle gingen, die mit deml anfangs gesagt, ich hätte die Versteigerung desNachlasses Sie hat seinen „Grünen Kakadu
historischen brie-à-brac vollgestopft waren. Serbien; der Obrenowitsch nicht gestattet, weil sie eine Erniedri=wie sie Hauptmanns „Rose Ber
Balkau. Der Orient war den Obrenowitsch näher alsgung alles Gottesgnadentums ist, so muß ich doch anderer=shat. Der revolutionäre Kakadu ###
der Westen. Ihre Kultur war leichter Firnis auf grellerlseits bemerken, daß sie vielleicht auch dynastische Gefühle daß Schnitzlers letzte Stücke im
Barbarei. Sie wußten nur, daß sie gewisse westliche stärkt. Der Wert der Gegenstände liegt ja hauptsächlich wurden. Der Mann muß sich
Alluren ihrem Range schuldig waren. Schreiende Farben, darin, daß sie eben einem König gehört haben. Stellt Vielleicht macht es der tadellose Fü
plumpe Formen haben alle ihre Möbel; wenn bloß dielman sie sich als Paradestücke in sein Zimmer, durf man
ein Ehrenmann und Kavalier
Königskrone weithin sichtbar darauf prunkt! Die banal=den Königen im allgemeinen nicht ungläubig gegenüber=Lebenslagen, der seinen Dichter reh
sten Bilder und abscheulichsten Kunstgeräte erzählen von stehen. So hat auch diese Medaille ihre Kehrseite.
hat wieder Gnade gefunden; leider
modernem Mäcenatentum. Ein arabisches Zimmer läßt
Bessere Sensationen hat Wien schon lange nicht ge= Beifall dazu. Weißbehandschuhte
man sich noch als stüigemäß gefallen und auch die kost=habt: eine Dorotheum=Auktion, ein Mordprozeß, eine Burgtheater klatschen, machen kei
baren Teppiche. Eine Unmenge von Likörservicen deutet große Première. Davon leben wir. Das ist unsere Gesdringen ein paar Zischer leicht dur
die besondere Liebhaberei der Besitzer an. Immer merktshirngymnastil“. Die Auktion ist eben vorbei. Einen Mord¬
Das „Zwischenspiel“ ist einf
man, daß die Balkankönige von ihren Lieferanten tüchtigs prozeß, eine jener aufregenden, spannenden, dramatischen
Künstierehe zwischen einem Kompol
angeschmiert worden sind; die unmodernsten, bizarrsten Verhandlungen, werden wir hoffentlich nicht gleich wieder
gerin; ein ideales Zusammenlebe
Sachen hat man ihnen angehängt. Lauter Majestäts=haben. Also: die Première. Und zwar: die Première imleinander, helfen sich gegenseitig,
beleidigungen.
Burg=Theater. Sie wissen schon, das ist eine besondere Liebende. Bis nach einer Reihe v#
Und die Wiener konnten über die groteske Pracht ihre Sache. Wir sind nämlich gar nicht verwöhnt. Premièren! Abflauung eintritt. Ihre Achtung
Wite machen. Auch Majestätsbeleidigungen; nur sind sie, gibt es genug, aber nach den sogenannten Urprémierenssie deshalb noch beide nicht, aber
da die Herrschaften, die es etwas anging, längst elendisint, wir lüstern. Die entscheidenden Schlachten, die anlpathetisch und wollen „die Wahrhe#
verscharrt wurden, erlaubt. Witze machen, ist der Wiener solchen Abenden geschlagen werden, fehlen uns. Wenn die weiter beisammen bleiben, immer
Eigenart; sie helfen sich so über Sentimentalitäten hin= Stücke, anderswo schon abgespielt, zu uns kommen,jnur „frei“ wollen sie sein. Die ##
weg. Und Grund zum Sentimentalwerden hatte man ja können wir uns nicht mehr begeistern. Und Wien ist dochl keiten heimlicher Untreue gibt ihne
bei Betrachtung dieses königlichen Erbes. Es war vonkeine Theauerstadt! Nur haben wir einen strengen Begriff Und einer entläßt den anderen auf
einer sehr schwülen, blutrünstigen, leider etwas kolportage= von einer Theaterstadt. Es genügt nicht, daß wir vor= mit dem besagten jungen Edelmann,
haften Atmosphäre umwittert. Man könnte vor diesenstreffliche Schauspieler haben, daß die Leute ins Theatersgräflichen Dilettantin. Seltsam;
Dingen das Gruseln lernen. Da macht der Wiener schonllausen, sich über die Leistungen des Sonnenthal, des Kainzsdaß er einzig seine Frau li
lieber einen Witz; er lästert lieber. Und das Prototypoder des Girardi erhitzen. Wir gelten literarisch nichts nicht, daß sie allein ihren
dieser Witzholde und sentimentalen Lästerer ist der mehr. Berlin hat uns die Führung entrissen, das kränktssie von einer Konzertreise zurückkeh
Anktionator des Dorotheums. Der humoristische Ank=uns unsäglich. Selbst unsere besten Dichter lassen ihreletwas an ihr, plötzlich erscheintsie