II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 135

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20. Zuischenspiel box 25/1
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Donnerstag den 19. d. beginnt in unserem Abendblatte
Vor sieben Jahren sind der Kapellmeister seine Frau vernachlässigt; denn er verlangt nach neuen
neuer Roman „Wenn die Taten auferstehen“ von
Amadeus Adams und die Opernsängerin Cäcilie Reizungen, die ihm jene nicht, bieten kann oder
ton Castle, frei aus dem Englischen übertragen von Anna
will. —
— Sein Freund und Librenist
Ortenburg eine Ehe eingegangen, wohl als moderne
iner.
Albertus — die latinisierten Namen Amadeus,
Menschen, die sich „ausleben, aber einander nicht be¬
porstung de Ronget Der Mitltonär ven
lugen“ wollen, eine Ehe, die das vor dem Altar ge= Albertus, Wedius dienen Schnitzler für den Ausdruck
s.Nosnn. Geite 24.
forderte Ja mit geheimem Rückhalt ausspricht, das einer edlen Männlichkeit — versteht sich besser auf
die Abwechselung in der Ehe; er meint, daß den, der
heißt eine auf den Ehebruch angelegte Ehe. ...
Ihr beiderseitiger Vorteil scheint es so gewollt zu zu leben weiß, alle Abenteuer, nach denen ihn gelüstet,
##, Feuilleton.
im Frieden seines Heims erwarten: „wenn er
shaben: der Kapellmeister ist der achtsamste Kor¬
Phantasie hat, bringt ihm seine Gattin ohne daß
repetitor seiner Frau, die Opernsängerin die beste
Burgtheater.
sie es ahnt, lauter uneheliche Kinder zur
Solistin und Beraterin ihres Mannes, der allerlei
tschenspiel“, Komödie in drei Akten von Arthur Schnißl
Welt“ ——
—. Von dieser Art des legitimen
große Werke komponiert. Cäcilie mag damals ein
Ehebruches will der Kapellmeister nichts wissen. Zwar

tugendhaftes Mädchen gewesen sein, Amadeus so

ist er erst dreißig Jahre alt und seine Phantasie
ehrbar, wie seine Verhältnisse es gestatteten. Vielleicht
lodert noch immer in hellen Flammen, aber sie schweift
Diese beiden Zeilen schicken wir unserer Be¬
war der Heiratskontrakt für Cäcilie die conditio sine
nur in symphonischen Dichtungen aus, in denen aller¬
chung der neuen Schnitzlerschen Komödie voraus,
qua non? —
dings Cäcilie das Sopransolo singt. —
uns mit dem Leser zu verständigen und ihn auf
Aber beide beteuern ja heute, daß sie einander
Kommende würdig vorzubereiten. Wir kennen
Amadeus ist nervös, wenn auch nicht ruhebedürftig
innig geliebt haben! Gewiß. Doch sie sagen auch, daß
pellisten und Lyriker, die solchen siummen Rede¬
genug, um nicht mit einem lebhaft kolorierten höheren
ihre Ehe „vor allem auf vollkommener Aufrichtigkeit
en ihre schönsten Erfolge verdanken, wie es auch
Sopran anzubinden, der einer zur Gräsin avancierten
gegründet ist“. Das klingt verdächtig und zwingt uns,
matiker gibt, die es in der Komposition spannender
Philine gehört. Gräfin Friederike Moosheim besitzt
eher an die vorerwähnte Konvenienzheirat, als an
schenakte am weitesen gebracht haben, und
außer ihrem Sopran eine Villa mit Marmor¬
die Echtheit ihrer Gefühle zu glauben. .... „Furcht
fiker, die in häufigen Generalpausen ihre tiefsten
ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt treppe am Comersee und einen Park mit
einer berühmten Platane, unter der sie in heißen
pfindungen erschöpfen. Die Punkke dehnen den die Furcht aus; wer sich aber fürchtet, der ist nicht
— Des Kapell¬
Nächten manchmal schläft. —
n Horizont bis zur Unendlichkeit aus, und wo
völlig in der Liebe.“ Die Seligkeit der Liebe duldet
meisters Taktgefühl und seine treue Wahrheitsliebe
von Gedankenstrichen wimmelt, ist offenbar eine keinen Zweifel und bedarf keines besonderen Wahr¬
können gegen Cäcilie nicht schweigen, finden aber
enfülle vorhanden, die in Worte nicht mehr zu
heitsgelöbnisses, sie schließt die Wahrheit in sich.
n ist. Unsere Pünktchen und Strichelchen streben
Amadeus und Cäcilie hätten nicht heiraten sollen, da bei ihr nicht das wünschenswerte Verständnis, obwohl
sie einander mit Zweifeln und Hintergedanken sie ihrerseits den jungen Fürsten Sigismund Marados¬
so hoch hinauf. Wir werden sie gebrauchen, wenn¬
Nach sieben Jahren ihres häufig Lohsenstein gern sieht, einen ehemaligen Schüler
andeuten wollen, daß wir den=Autor des Zwischen¬
liebten.
unterbrochenen Beisammenseins sieht Amadeus den ihres Gatten, der ins Kloster gehen wollte, doch lieber
s nicht perstehen (. ...)„„oder daß wir nicht sagen
en, wenn und wie wir# zu versteben glauben Fehler seiner Jugend ein, beschönigt ihn aber mit beim Walzerspielen blieb. . . .. Amadeus glaubtssich
eder Versicherun der helohbten Aufrichtiakeit. Er hattl zu einem Schlusse der Analoaie berechtiat: aebe jch