II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 140

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20. Zuischensniel

weil mir sunst 's ganze Stuck verdorb'n is; denn da Alsdann guat. Die Eh'leut', die im Gegensatz
Eine, die 's versteht.
wart' i schon immer voll Aufregung: Aha, jetzt wird alle andern Eh'leut' anander immer alles sag'n, kumm
glei g'schossen werd'n. Und dabei mirk i mir gar net zu aner Aussprach, bei der 's friedli zuageht. Ih
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was vorgeht. Wann mi nachdem aner fragt: Was is Di ja recht gern, sagt ans zum andern, aber die wah




denn in dem Stück vorkomma, so waß i gar ui. z' Liab is das do nimmermehr. I glaub', mir brauch

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sag'n, als „G'schossen hab'n's“.
alle zwa wieder a Auffrischung. Ja, ja, hast recht.
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Aber der Schnitzler is aa schiner Mann; die Mali geh'n mir halt ausanand'. Weg'n dem keine Feindsch#



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tragt immer sei Fortigraphie im Sack' rum. An blonden nicht. I woher, im Gegenteil. Mir brauchen
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Vollbart hat er und a schmerzhafte Weltlocken. Sö net ausananderz'geh'n. I spiel' Klavier, Du singst u
glaub'n gar net, wie narrisch das Madl mit ihre
's undere besorg'n mir über die Gassen. G'müatlich
„Hat mi neuli net wieder der Teufel g'ritten, daß
i meiner Mali nachgeb'n hab' und mit ihr ins Burg= Ideäuln is. Was tuat s' Ihna neuli? Zerschnitzelt s’ kann's bei an komplizierten Ehebruch schon net zuageh
theater 'gangen hin. Was kannst denn verlier'n, hab' i den Schnitzler auf klane Futzerln und bröckelt 'hn in Da hat ma do wenigstens die Beruhigung, daß
g'schossen wird. Unser Peterl braucht gar nir dab#
mir g'sagt, ak. k. Theater kann do unmögli so gagasih'r Kassee ein. Alsdann können S' Ihna denken, wann
zu merken; der kriagt sei Nachtmahl, wird in's B#
Stück spiel'n, wie die Josefstadt. No ja, wo so vielsi dera net erlaub' in das neuche Stück z’geh'n, so is s'
g'legt, der Vatter und die Mutter sag'n ihm ana
Kontessen und Fürstinnen einigengan, da muaß do imstand' und begeht an Doppelselbstmord.
„Zwischenspiel“ haßt die Komödie. No Gott sei Nacht und soweit is alles in Ordnung. Der Peterl
drauf g'schaut werd'n, daß ka unb'schaffen's Wörtl g’redt
dank, denk i mir, das is schon a frummer Titel. In an nämli a sechsjähriger Bua aus siebenjähriger Ehe. D
wird, wo ma sie dran anstößen kunnt. Denn die Kon¬
Zwischenspiel is ka Zeit zu an Eher uch, das is ja in Karellmaster hat nämli in die sieben Jahr vier Si
tessinnen san alle so fein gebildet, daß s’ von nir was
wissen. Sie hat zwar schon g'hört, daß 's zwaerlei die modern Stück g’wöhuli das Hauptspiel. Aber wie fonien und zwa Opern g'schrieb'n und außerdem #
ma si täuschen kann: Glei wie der Vorhang aufgeht, Buab'n kriagt. Aha, hab' i mir denkt, die Kapellmas
Menschen gibt: aber sie glaubt, damit san die Bedienten
Kuyd die Herrnleut' g'mant. Mei Mali, do romantische sitzt der Kapellmaster Adams amavier und asan halt immer zerstreut. War 's net g'scheiter g’wese
Gretl, is eh schon zwa Wochen wie mondscheini 'rum=g'schnaufte Gräfin mit gloserte Aug'n nimmt bei ihm wann er statts dö vier Simfonien vier Buabn un
g’rennt, weil s. g’hört hat. es wird von Artur Schnieler Lektionen. Da is no nia was guats außakumma, wann statts die zwa Opern zwa Madln kriagt und dafür nu
a neuchs Stück geb'n, der is nämli Gräfin bei an Klavierlehrer Lektienen nimmt. Richti Simfonie g'schrieb'n hätt'. I sag' Ihna 's, es gen
bin nur froh, daß er nir waß davon; denn sie verdrahet is der Gegenstand ihrer Leidenschaft net das Klavier, nir über an' Kinderseg'n. In der Beziehung hat si di
sondern der Kapellmaster. Sei Frau waß davon und Sopherl net spotten lassen. Da hat s’ mit 'n Schüllg
am End' no den jungen Menschen in Kopf. No ja, ma
hat a schon halb und halb mit an Fürschten anbandelt,
sag'n können: „Es erschien mit jedem jungen Jahr, s#
waß ja, wie das geht: Ideäul wird's g'schrieb'n und
der z'erscht hat woll'n ins Kloster geh'n, aber nachdem bald die ersten Störche schwirrten, ein Knäblein schö#
Liabhaber wird's ausg'sprochen. Er soll das Dichten
und wunderbar.“
heraußt hab'n, daß 's nur a so pascht. Soll'n so viel mit der Kutzel g’sungen hat: „I taug' halt zu kan
Alsdann wieder quat. Die Frau Kapellmasterin, di
schöne Stucker sein, dö er schon g'schrieb'n hat. „Lieblerei“ Klosterherrn, ka G'’spur, na, na, i waß's, denn i bin a
a beruhmte Sängerin is, geht nach Berlin und des
haßt das ane und a anders „Der grüne Paperl“ und fescher Aristokrat von aner ganz aner eigenen Rass'.“
Daß sowas in der Burg g’spielt werd'n därf! Was
Herr Kapellmaster laßt si derweil nir abgeh'n. Abe
so viel lachen und wana kann ma dabei. I verlang' von
werd'n si denn da die Kontessinnen denken, wann s'
schon nach a vaar Wochen is er mit seiner zaussigen
an guaten Stück nur drei Sachen: Erstens, daß ma
Gräsin firti. Jetzt sehnert er si wieder nach der Haus
seg'n, wie Ihnersgleichen den Kapellmastern und Kapell¬
lachen kann; zweitens, daß ma wana kann und drittens,
mannskost. Wahrscheinli hat er si denkt, ma kann in de
daß net g'schossen wird. Im übrigen hat bei mir der masterinnen nachrennen. dö do gewissermaßen „Un¬
Ehe a an' vierwöchentlichen Urlaub nehma. Aber se
Dictes nelllammenasrechan Ethsn dar: net ann Iesborene“ 1e1.