II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 156

20. Zuischenspiel box 25/1
übrigen auch gar keine Freude
verständlichen Schlußformel zu gelangen. Das ist das
Die Beilage „Frauen=Zeitung“ befindet sich auf
verlieren müßte.“ ... Eines ganzel
Seite 12.“
Unschnitzlerische an dem jüngsten Schnitzlerstücke, das
bedarf es, bis dieser Auseina

im Burgtheater gar bald ein verklungenes Zwischen¬
enchne enten
schluß folgt, wie sich denn in dies
spiel sein wird, verklungen wie die vielen Fugen, die
Ah
die Leute überhaupt nur zu dem
zu Prüfungszwecken über ein gegebenes Thema jahr¬
Burgtheater.
setzen, um sich auseinanderzuse
aus, jahrein in den Konservatorien improvisiert
(Zum ersten Male: „Zwischenspiel“, Komödie in drei
wird natürlich erst im Zwischenal
werden, um dennoch unkonserviert zu bleiben.
Akten von Artur Schufhler.)
seiner angesponnenen Liebschaft
Es ist Artistenmusik, die Schnitzter in seinem
Sängerin nach, während sie sich
„Zwischenspiel“ macht: eine psychologische Kontrapunkt¬
Artur Schnitzler ist wieder huldvoll in den
reise von einem jungen F
etüde, die sich in Halbschatten und Dämmerlichtern
Dichterkreis des Burgtheaters aufgenommen worden.
Im zweiten Akt hat sich bei ihmsch
ergeht, um mystische Tiefen vorzutäuschen. Die Tän¬
Fünf Jahre sind es her, daß er mit seiner Groteske
eingestellt. Anders bei seiner Fra#
schung will aber trotzdem nicht gelingen. Dazu ist die
„Der grüne Kakadu“ bei den anonymen Nachzensoren
nichts von der sonderbaren Scheid
Gedanken= und Empfindungswelt der beiden Helden
des Hofschauspielhauses in Ungnade gefallen ist, und
Jetzt, da sie sich umworben fühlt,
denn doch zu klein. Ein junges Künstlerpaar, Kapell¬
er hatte Gelegenheit, während dieser Frist, fern von
darauf. „Ich habe ja noch so w
meister und Opernsängerin, will nach siebenjähriger
Madrid, über seine revolutionären Anwandlungen
sehne mich danach. Ich sehne mich
Ehe, in der es sich geschlechtlich gleichgültig geworden
nachzudenken. Und er scheint gründlich nachgedacht zu
lichen und Süßen, nach allem Sch
ist, auseinandergehen und doch beisammen bleiben.
haben. Beinahe zu gründlich. So daß er darüber in
Kläglichen, was das Leben bringt
Das heißt, es will sich in Dingen der Liebelei freie
der Maienblüte seiner Jahre fast zum eisgrauen
Stürmen und Gefahr — vielle
Hand geben, sonst aber auch fürder gute Kamerad¬
Grübler vom Schlage des alternden Ibsen geworden
Du weißt nur, was ich dir
schaft pflegen. Er setzt sich und seiner besseren Hälfte
ist. Nur in einem ist keine Wandlung eingetreten: in
Geliebte, deine Gattin war. Und
das sehr schön auseinander: „Wir würden uns über
—der Beschaffenheit seiner Phantasie. Wie die Fliege im
ganze Welt bedeutet hast in dir
alles aussprechen, geradeso wie bisher — ja,
ge¬
Barnstein steckt sie noch immer im Stoffgebiete seiner
all meine Zärtlichkeit beschlossen
wissermaßen über mehr. Da wäre natürlich die
„Süßen Mädel“=Jahre. Allein das elektrische
beide früher nicht ahnen, wozi
Voraussetzung unserer weiteren Beziehung: Wahr¬
Eleefent, das gebunden in der Bernsteinhülle seiner
wenn sich die wirkliche Welt vor
heit, rückhaltlose Wahrheit. Und das käme nicht
Lebensanschauung ruht, läßt sich dramatisch nicht
schon heute nicht mehr, die ich wa
nur unseren Beziehungen zueinander, sondern jedem
„freibekommen durch eine zaghafte, wohltemporierte
war ich immer dieselbe und habe
einzelnen von uns sehr zu statten. Denn könntest
Erotik, die neunmal überlegt, ob sie „Rosmersholm“
und es ist jetzt etwas von mir a#
du einen besseren Kameraden finden als mich,
spielen soll oder „Wenn wir Toten erwachen“; läßt
früher umhüllt hat ... Ja, so mi
ich eine bessere Kameradin als dich? ... Mit unseren
sich bühnenwirksam nicht auslösen durch kleine,
fühle ich alle Wünsche, die früher
Freuden und mit unseren Schmerzen kämen wir zu¬
epigrammatisch gemünzte Gorgonenwahrheiten, die
sind wie an einem fühllosen eiser
einander, wären Freunde wie bisher, vielleicht bessere
als architektonischer Schmuck das von jedem Luft¬
fühle ich sie über meinen Leib,
als je, und würden uns die Hände reichen, auch über
hauch bedrohte Kartenhaus eines ehelichen Einzelfalles
gleiten und sie machen mich debe
Abgründe. So behielten wir alles, was uns bisher
umranken, nota hene eines aus mühselig ausge¬
Erde scheint mir voll von Abenteus
unsere Arbeit, unser
Kind,
gehört hat:
tüftelten Voraussetzungen konstruierten Einzelfalles,
von Flammen strahlend und mir
unser Heim — alles, was wir gemeinsam haben
der den Beweis seiner ethischen Daseinsberechtigung
selbst, wie ich mit ausgebreiteten
müssen, damit es seinen ganzen Wert für uns behält.
in verzwickten Differenzial= und Integralrechnungen
Diese Eröffnung
warte
Und gewännen zugleich manches, wonach wir uns
führt, wo man die eingestellten Koeffizienten immer
wieder gleich Null setzen muß, um zu einer halbwegs beide seit einiger Zeit sehnen und woran ich im' und er will selber der Geliebte s