II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 184

box 25/1
20. Zuischensniel
in einer Reihe wichtiger Industrien aamählich aus¬ gewdesen, sie hatte
sprochen habe. Dann fügte er hinzu: Wenn es je
Liberalismus hatte
geschaltet, die Wohlfahrtseinrichtungen gemehrt hatte.
dem Staate einfallen sollte, sich in das väterliche Ver¬
man manchmal sei
wohl gewesen sein — denn „Klein Dorrit“ soll an
Burgtheaterpremieren.
versteht.“ Die „ve
einem und demselben Tage seine vierzig Premieren
Von
war ihm zunäch
gehabt haben. Es gibt gewisse Rechenexempel von
2a4
er sie erkannt und
Franz Servacs.
solch durchschlagender Wirkung, daß keine Asthetik
doloroso“ nennen.
ihnen standhalten kann.
Solch ein „Cap
Immerhin bin ich nicht ganz ohne ästhetische Be¬
„Klein Dorrit“ Lustspiel in drei Akten nach Dickens
Schnitzlers Drama
von Franz von Schönthan.
lehrung aus „Klein Dorrit“ nach Hause gegangen.
es sich hier viel
Ein genialer Mann, dessen Name auf dem Theater¬
Jin holdes, kleines Wesen, das als Beglückerin
Symphoniesatz des
zettel leider verschwiegen wird, hat mich von einem
C durch Gefängnisräume huscht — verheißt uns
sentimentalisches
quälenden Vorurteil befreit. Ich hatte bis jetzt ge¬
das nicht einen Strahl wie von Poesie? O ja, man
war, enthüllte plötz
wähnt, daß unsere Urgroßeltern, die wir so von oben
lese „Little Dorrit“ von Charles Dickens, und man
keit. Und so
herab als „Biedermeier“ belächeln, blutwenig Eleganz
spürt etwas von dieser Poesie. Gewiß, sie ist alt¬
kichernder Selbstver
besessen hätten. Und nun erscheinen plötzlich im
englisch, moralisch und rührsam und ahnt die Marlitt
Aufrollung eines
Burgtheater lange Biedermeierschoßröcke und hoch¬
voraus; aber in allerhand Absichtlichem steckt doch
zum guten Ende g
kragige Biedermeierfräcke, beide bunt natürlich und
immerhin ein Körnchen Echtheit. Dieses Körnchen
Es gibt nichts
mit goldenen Knöpfen, und die waren so vorzüglich
ist so tief und wohlvergraben, daß auch Herr von
mit doppeltem
im Schnitt, daß ich mich den ganzen Abend daran
Schönthan, der deutsche Lustspielbearbeiter, es mit
Frank Wedekind,
ergötzte, diese Schneiderheldentaten durch den Opern¬
hat herausheben können. Es schimmert hin und
mir Komplexionen
gucker zu bewundern. So etwas Tadelloses habe
wieder durch die Lumpen, die er darum gewickelt hat.
braucht eigentlich
ich lange nicht mehr gesehen. Und den Namen des
So wenigstens in den zwei ersten Akten. Als er sich
wordene Figur de
Mannes, der dieses geleistet hat, unterschlägt man
im dritten von Dickens emanzipiert, schimmern
zu erinnern, um
unserer forschenden Wißbegier? Es gibt keine Ge¬
zwischen den Lumpen bloß noch Strohwische. Natür¬
Psyche an einem
rechtigkeit mehr auf Erden!
lich hat dieser letzte Akt ganz besonders gefallen.
Wir haben so
Ich will Herrn v. Schönthan nicht damit ärgern,
II.
gliedert, bis wir a#
daß ich ihm mit gelehrter Miene auseinandersetze,
„Zwischenspiel“. Komödie in drei Akten von
Zumindest haben
es sei verboten, aus einem Roman ein Drama zurecht¬
Artur Schnitzler.
Schnellkraft gegebes
zuzimmern. Er würde mich einfach auslachen, und
macht, von einem
Der Kapellmeister Amadeus Adams hat in seine
mit Recht. Natürlich ist es verboten! Und ebenso
bekannte kleine Sch
neue Symphonie ein Zwischenspiel eingerückt, dem
natürlich ist's, daß man sich nicht daran kehrt, wenn
lichen wird von i
er anfangs gesonnen war, den Titel „Capticcio“ zu
man in einem Roman eine glückliche Lustspielidee zu
mit allerhand schm
finden glaubt. Glücklich muß diese Idee aber doch geben. Dazu bemerkt er nun: „Es ist seltsam, wie