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20. Zuischensniel
# einen Cröstoß mehrere Häufer, darunter
gen im Besitz des dem Deutsch=nationalen Handlungs= die Carabinier=Kaserne, beschädigt, so daß sie geräumt werden
an
gnnn
wußten nicht recht, ob sie lachen oder weinen sollten und gingen
Lessing=Theater — Zwischensptel. Komödie in drei Akten
ruhig nach Hause, nachdem sie sich überzeugt hatten, daß dem
von Arthur Schnitzler. Wenn man im Konversations=Lexikon
Dichter die Reise ven Wien nach Berlin gut bekommen war.
das Wort „Capriccio“ aufschlägt, findet man folgende Definition:
Roman¬
Georg Malkowsky.
„C. ist ein Tonstück, bei welchem der Komponist eine der vorhan¬
t. Der
Dieses denen Formen nach seiner Laune modifiziert ... In neuester Zeit
dient der Ausdruck C. vielfach als Deckmantel für absolute Form¬
indantur
Ferdinand Bonns Berliner Theater brachte uns am
und Gehaltlosigkeit ... Früher bezeichnete man mit C. eine frei
estimmte
Sonnabend neben Coppés „Geigenmacher von Cremona“
fugierte Komposition für das Klavier ... Andre nannten sie
ng aller
in direktorialer Bearbeitung noch ein sogenanntes Lustspiel
Uebungsstücke für Bogeninstrumente, in denen eine besonders
Ursache
„Annemaria“ das ein Herr Kurt Berns nach einer Zangwillschen
schwierige Figur durchgeführt war.“ In diesen unterschiedlichen
sen nach
Novelle gefertigt haben will Die Auswahl des „Geigenmachers“
Worterklärungen steckt die Tendenz und gleichzeitig die Kritik der
Frosch¬
und ganz besonders der „Annemarie“ haben der Beweiskette der
neuesten Bühnenarbeit Arthur Schnitzlers Als er sich an den
zeuig an
Unfähigkeit Bonns zum Theaterleiter das Schlußglied eingereiht. Wie
Schreibtisch setzte, um eine feuillet nistische Laune zu einem
Dichter¬
kann nur ein wirklich guter Schauspieler, einer der Auserwählten, ein
nich
Lwischenspiel zu verarbeiten, ging es ihm wie seinem Kapellmeister
so urteilsloser Direktor sein, auch nur die Zeit einer einzigen
Amadeuo Adams, als er am Klavier sein Capriccio zu komponieren
der die
Leseprobe mit solchem Machwerk zu verschwenden. Schade um
anfing: er wußte noch nicht, ob es als Allegro oder Doloroso
vorrenen
die Mühe, die die Mitglieder sich gaben, denn auch in der
enden würde. Der gute Amadeus hat — um vom Symbolischen
als ein
Novität wurde gut gespielt. Bonn selbst, der im „Geigenmacher“.
auf das Tatsächliche zu kommen — den merkwürdigen Einfall ge¬
treppen¬
den Filippo fein durchdacht und mit Wärme und Gefühl gab.
habt, mit seiner Ebeliebsten ein bischen „Divoroons“ zu spielen
Gauner
außerdem ganz ausgezeichnet Geige spielte, zeigte in der Novität,
d. h. die Herrschaften haben sich dahin geeinigt, unter Verzicht auf
Gattin
daß er den einfachen natürlichen Ton ebenso gut beherricht, wie
ihre gegenseitigen Pflichten und Rechte als gute Freunde zu leben
r
unter
den pathetischen. Auch Anton Zimmerer ist hervorzuhet## wie
und sich etwaige Erlebnisse einschließlich der geschehenen und noch
0 Mark,
auch die Dora, Schmasow und Tilly Waldorf. Frau Bonn schw. am
zu er wartenden Herzensentgleisungen wahrheitsgetreu mitzuteilen.
gewinni
als steiermärkische Annemarie im Faurwasser eines ihr sehr e¬
Kritik: „ein vorhandenes Thema wird willkürlich modifiziert.“ Die
eratenes
quemen Dialektes und scheint ganz verwendbar zu sein, wenn man
ganze Handlung setzt sich naturgemäß aus den vertragsmäßigen
Anfall
sie nur an den richtigen Platz stellt. — Warum nur wollte Direktor
mündlichen und schriftlichen Mitteilungen und den dadurch hervor¬
r. Der
T. L.
Bonn seine Frau durchaus als „Jungfrau“ sehen?
gerufenen Diskussionen zusammen, die eigentlich gegenstandslos sind,
vandelt,
weil die Beteiligten sich im Grunde genommen aufrichtig lieb haben.
chen ein
Theater des Westens. Yvonne de Tréville, die
nken der Kritik: „Die dramatische Form dient als Deckmantel für absolute
erste Koloratursängerin der „Opéra Comique“ in Paris, begann
n einem Form= und Gehaltlosigkeis.“ Nun hat aber Arthur Schnitzler so
am Sonnabend ihr Gastspiel als Rosine im „Barbier“. Die
viel Geist und Geschmack, daß er sein Thema, abgesehen von seiner
brechen,
Sängerin ist im Besitz eines gut geschulten, in der Höhe zwar
grotesken Unwahrscheinlichkeit, nicht nur konsequent und folgerichtig
Mi in
etwas scharf klingenden Soprans. Die Darbietungen im ersten
entwickelt, sondern ihm auch eine Fülle von amüsanten Variationen
etischen
Akt gingen über ein Mittelmaß wohl nicht hinaus, ich
abgewinnt. Kritik: „Das Stück ist eine frei fugierte Komposition.“
Gesicht.
mehr erwartet. Eine leichte Verzögerung im Tempo
hatte
Am Schluß bleibt alles beim alten d. h. die Scheinehe geht
der un¬
einer
gewissen
den Koloraturen immerhin
half
n Ende ruhig weiter, nachdem der Mann wirklich entgleist, die Frau stark
Glätte. Vielen Erfolg hatte die Sängerin mit der Wiedergabe der
vom Wege abgekommen ist. Kritik: „Das Zwischenspiel“ ist ein
ur eine
Glöckchenarie aus „Lakme“, eine Leistung, die durch freundlichen
capriccio, d. h. ein Uebungsstück, in dem eine besonders schwierige Figur
1Natu¬
Beifall ausgezeichnet wurde. Recht niedlich behandelte der Gast
durchgeführt wird.“ Daß es allegro anfängt und doloroso endet,
Der
den stark gekürzten Dialog in deutscher Sprache, auch die Dar¬
atsache,
hätte das Publikum beinabe verstimmt, wenn nicht die Darsteller der
stellung war eine routinierte, wenn auch konventienelle. Vertrand
in die beiden Hauptrollen Albert Bassermann und Irene
Sänger leitete die Aufführung mit der bei ihm gewohnten künst¬
ch nicht Triesch dem Dichter hilfreich beigesprungen wären, indem der
lerischen Gewissenhaftigkeit. Trotzdem glaube ich nicht, daß er
hler ist
eine seinen Part so lange mit Virtuosität Allegro herunterspielte, bis
eine echte Freude an der Aufführung gehabt hat.
die andere Doloroso einsetzte, so daß Lachlustige und Tränen¬
Is Mit¬
Adolf Matthies.
1 süchtige gleichermaßen auf ihre Rechnung kamen. Die Unzufriedenen
J a
20. Zuischensniel
# einen Cröstoß mehrere Häufer, darunter
gen im Besitz des dem Deutsch=nationalen Handlungs= die Carabinier=Kaserne, beschädigt, so daß sie geräumt werden
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wußten nicht recht, ob sie lachen oder weinen sollten und gingen
Lessing=Theater — Zwischensptel. Komödie in drei Akten
ruhig nach Hause, nachdem sie sich überzeugt hatten, daß dem
von Arthur Schnitzler. Wenn man im Konversations=Lexikon
Dichter die Reise ven Wien nach Berlin gut bekommen war.
das Wort „Capriccio“ aufschlägt, findet man folgende Definition:
Roman¬
Georg Malkowsky.
„C. ist ein Tonstück, bei welchem der Komponist eine der vorhan¬
t. Der
Dieses denen Formen nach seiner Laune modifiziert ... In neuester Zeit
dient der Ausdruck C. vielfach als Deckmantel für absolute Form¬
indantur
Ferdinand Bonns Berliner Theater brachte uns am
und Gehaltlosigkeit ... Früher bezeichnete man mit C. eine frei
estimmte
Sonnabend neben Coppés „Geigenmacher von Cremona“
fugierte Komposition für das Klavier ... Andre nannten sie
ng aller
in direktorialer Bearbeitung noch ein sogenanntes Lustspiel
Uebungsstücke für Bogeninstrumente, in denen eine besonders
Ursache
„Annemaria“ das ein Herr Kurt Berns nach einer Zangwillschen
schwierige Figur durchgeführt war.“ In diesen unterschiedlichen
sen nach
Novelle gefertigt haben will Die Auswahl des „Geigenmachers“
Worterklärungen steckt die Tendenz und gleichzeitig die Kritik der
Frosch¬
und ganz besonders der „Annemarie“ haben der Beweiskette der
neuesten Bühnenarbeit Arthur Schnitzlers Als er sich an den
zeuig an
Unfähigkeit Bonns zum Theaterleiter das Schlußglied eingereiht. Wie
Schreibtisch setzte, um eine feuillet nistische Laune zu einem
Dichter¬
kann nur ein wirklich guter Schauspieler, einer der Auserwählten, ein
nich
Lwischenspiel zu verarbeiten, ging es ihm wie seinem Kapellmeister
so urteilsloser Direktor sein, auch nur die Zeit einer einzigen
Amadeuo Adams, als er am Klavier sein Capriccio zu komponieren
der die
Leseprobe mit solchem Machwerk zu verschwenden. Schade um
anfing: er wußte noch nicht, ob es als Allegro oder Doloroso
vorrenen
die Mühe, die die Mitglieder sich gaben, denn auch in der
enden würde. Der gute Amadeus hat — um vom Symbolischen
als ein
Novität wurde gut gespielt. Bonn selbst, der im „Geigenmacher“.
auf das Tatsächliche zu kommen — den merkwürdigen Einfall ge¬
treppen¬
den Filippo fein durchdacht und mit Wärme und Gefühl gab.
habt, mit seiner Ebeliebsten ein bischen „Divoroons“ zu spielen
Gauner
außerdem ganz ausgezeichnet Geige spielte, zeigte in der Novität,
d. h. die Herrschaften haben sich dahin geeinigt, unter Verzicht auf
Gattin
daß er den einfachen natürlichen Ton ebenso gut beherricht, wie
ihre gegenseitigen Pflichten und Rechte als gute Freunde zu leben
r
unter
den pathetischen. Auch Anton Zimmerer ist hervorzuhet## wie
und sich etwaige Erlebnisse einschließlich der geschehenen und noch
0 Mark,
auch die Dora, Schmasow und Tilly Waldorf. Frau Bonn schw. am
zu er wartenden Herzensentgleisungen wahrheitsgetreu mitzuteilen.
gewinni
als steiermärkische Annemarie im Faurwasser eines ihr sehr e¬
Kritik: „ein vorhandenes Thema wird willkürlich modifiziert.“ Die
eratenes
quemen Dialektes und scheint ganz verwendbar zu sein, wenn man
ganze Handlung setzt sich naturgemäß aus den vertragsmäßigen
Anfall
sie nur an den richtigen Platz stellt. — Warum nur wollte Direktor
mündlichen und schriftlichen Mitteilungen und den dadurch hervor¬
r. Der
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Bonn seine Frau durchaus als „Jungfrau“ sehen?
gerufenen Diskussionen zusammen, die eigentlich gegenstandslos sind,
vandelt,
weil die Beteiligten sich im Grunde genommen aufrichtig lieb haben.
chen ein
Theater des Westens. Yvonne de Tréville, die
nken der Kritik: „Die dramatische Form dient als Deckmantel für absolute
erste Koloratursängerin der „Opéra Comique“ in Paris, begann
n einem Form= und Gehaltlosigkeis.“ Nun hat aber Arthur Schnitzler so
am Sonnabend ihr Gastspiel als Rosine im „Barbier“. Die
viel Geist und Geschmack, daß er sein Thema, abgesehen von seiner
brechen,
Sängerin ist im Besitz eines gut geschulten, in der Höhe zwar
grotesken Unwahrscheinlichkeit, nicht nur konsequent und folgerichtig
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etwas scharf klingenden Soprans. Die Darbietungen im ersten
entwickelt, sondern ihm auch eine Fülle von amüsanten Variationen
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Akt gingen über ein Mittelmaß wohl nicht hinaus, ich
abgewinnt. Kritik: „Das Stück ist eine frei fugierte Komposition.“
Gesicht.
mehr erwartet. Eine leichte Verzögerung im Tempo
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Am Schluß bleibt alles beim alten d. h. die Scheinehe geht
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den Koloraturen immerhin
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n Ende ruhig weiter, nachdem der Mann wirklich entgleist, die Frau stark
Glätte. Vielen Erfolg hatte die Sängerin mit der Wiedergabe der
vom Wege abgekommen ist. Kritik: „Das Zwischenspiel“ ist ein
ur eine
Glöckchenarie aus „Lakme“, eine Leistung, die durch freundlichen
capriccio, d. h. ein Uebungsstück, in dem eine besonders schwierige Figur
1Natu¬
Beifall ausgezeichnet wurde. Recht niedlich behandelte der Gast
durchgeführt wird.“ Daß es allegro anfängt und doloroso endet,
Der
den stark gekürzten Dialog in deutscher Sprache, auch die Dar¬
atsache,
hätte das Publikum beinabe verstimmt, wenn nicht die Darsteller der
stellung war eine routinierte, wenn auch konventienelle. Vertrand
in die beiden Hauptrollen Albert Bassermann und Irene
Sänger leitete die Aufführung mit der bei ihm gewohnten künst¬
ch nicht Triesch dem Dichter hilfreich beigesprungen wären, indem der
lerischen Gewissenhaftigkeit. Trotzdem glaube ich nicht, daß er
hler ist
eine seinen Part so lange mit Virtuosität Allegro herunterspielte, bis
eine echte Freude an der Aufführung gehabt hat.
die andere Doloroso einsetzte, so daß Lachlustige und Tränen¬
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Adolf Matthies.
1 süchtige gleichermaßen auf ihre Rechnung kamen. Die Unzufriedenen
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