II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 363

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—. nocl 1000 Persolten


lund stimmungsvoller Dekoration des Saals dem Charakter
wder Veranstaltung Rechnung getragen wird.
G.-N. Das Leizigee Sthamspiethaus setzte am 12. Januar als
Erstaufführung dem Sonntagspublikum zu prüfenden Genuß „Ein
Rtasseweib“ von Siegfried Leinau vor. Genießbar
warde es durch die äußerst humorvolle Darstellung eines amerika¬
nisch=sächsischen Erbonkels durch Herrn Wildenhain. Auch das
Rasseweib selbst, das diesen Schwank zu schreiben leider nicht unter¬
lassen hat (so was könnte ein Mann nämlich kaum geschrieben
haben). bekam man in höchsteigener Person zu sehen und zwar als
Gastdarstellerin der Titelheldin: Fräulein Helene Brandt¬
[Schüle. Die Komik ihres Spiels schien dem Zirkus abgelauscht
zu sein. Der sächsische Dialekt sollte ihrem Werke zur Wirkung
verhelfen. Sie bezeichnet ihn selbst einmal als saft= und kraftlos,
ohne Charakter. Auf ihn baute sie ihren Schwank; er ist dem¬
entsprechend ausgefallen.— Das Leipziger Sonntagspublikum, eine
auffällige Spezies von Großstadtpublikum, pflegt von einer naiven,
wirklich rührende Erkenntlichkeit für alles nur irgend Witz= oder
Komitärlige zu sein. Das bewies es auch diegmal wiedey auf das
EE
Geräuschvollste.
Münchener Theater. Ueber Arthur Schnitz¬
lers dreiaktige Komödie Zwischenspiel die am Sonn¬
abend bei ihrer hiesigen Erstaufführung im Königl. Residenz¬
theater sehr freundlichen Beifall fand, wäre vielleicht zunächst
das zu sagen, was heutzutage so vielen dramatischen Werken
zum Vorwurfe gemacht wird und gemacht werden kann, näm¬
lich, daß diese Komödie (besser Tragikomödie!) nicht im eigent¬
lichen Sinne dramatisch ist. Aber hier liegt der Fall doch nicht
so einsach, daß damit eine Ablehnung des Stückes gemeint ist —
im Gegenteil, ich stehe nicht an, das „Zwischenspiel“ für eine
unserer besten Schöpfungen seiner Gattung zu erklären. Seine
Gattung — ich meine damit das exakt psychologische Drama.
Schnitzler, der dieser Richtung seit seiner „Liebelei“ huldigt,
ist Seelenmaler wie kein Zweiter heute. Und seine Palette hat
Farben, die jene schmerzlich== süßen, sehnsüchtig=entsagenden
Reize in uns auslösen, um derentwillen wir auch einen Richard
Strauß lieben. Schnitzler i auch Musiker. In seinen Dramen
erklingen oft Töne, Allorde von verhaltener Sehnsucht und
banger Schwermut. Aber es #i#tauch blitzende und funkelnde
Passagen und Stakkati darin, denn Schnitzler ist ein echtes Kind „
ist Wien. Den Wiener“
seiner Heimat — und seine Heimer
Tust, den Wiener Gsprt der dem französischen in vielemyb
Das gibt einen Digkog,
ähnlich ist, aimen seine te
wie er feiner und sprühender laum zu benken ist. Doch immer)