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20. Zuischensniel
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Mohen und
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„ueri sprochen ist, hat nur eine Geltungsdauen.
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Güte und Energie, Charakterstärke und edles
Standhaftigkeit gehalten werden dar“. Inler¬
deus Adams, lebt in schönster Harmonie mit
keit
weibliches Empfinden lag in wundervollem Ge¬
essant im dichterischen Sinne bleibt aber meiner
seiner Gattin Cäcilie, der hervorragenden
misch in ihrer Sprache, ihren Gesten und ihren
Meinung nach immer nur die Frage, was die
Opernsängerin. Nach und nach drängt sich ihm
Zügen. Mit unübertrefflicher Feinheit führie sie
Menschen, die einander sympathisch sind, auch
die Überzeugung auf, daß es eigentlich keine Ehe
den seelischen Vorgang der Rolle vor Augen und
körperlich zu einander zieht, und nicht, was sie
in wirklichem Sinne ist, die sie führen, sondern
machte jedes Stadium ihrer Empfindungen klar,
trennt. Und so kann ich auch das Stück nicht
vielmehr eine treue Kameradschaft. Er glaubt,
Neben diesen beiden Hauptsiauren tritt noch
anders beurteilen, als daß es mich mehr erkältet
bei seiner Frau Neigung zu dem jungen, künst¬
eine dritte Person auf: ein Schriftsteller, der als
als gefesselt hat. Es steckt zu viel Klü¬
lerisch veranlagten Fürsten Sigismund zu ent¬
Hin¬
Vertrauter und Freund des Gatten manche Reds
gelei und auch Unwahrheit in den Reden
decken, und ihn selber zieht es immer wieder in
zu
ermöglicht, die sonst auch zum Monolog gewor¬
des Haupthelden, um ihm sonderlich ge.
die Nähe einer musikalisch begabten Gräfin, die
er¬
den wure, wie ihn Schnitzler, dieser moderne
wogen zu sein; er spintisiert, statt zu empfin¬
am Theater wirkt. A's er sich über den Stand
Dichter, merkwürdiger Weise wiederholt ver¬
den, er philosophiert, statt zu küssen, und im
der Dinge klar ist, spricht er sich offen darüber
her
wendet. Dieser Schriftsteller sprüht von witzigen
Grunde seines Herzens ist er nicht einmal ehrlich
aus und schlägt eine freundschaftliche Trennung
Bemerkungen und weltklugen Ratschlägen; wahr¬
gegen sich selbst, denn ihm ist nur die eheliche
vor. Die Frau scheint von der Notwendigkeit
scheinlich hat der Dichter in diese Rolle viel von
Fessel langweilig, er will gern frei und unge¬
der Trennung keineswegs überzeugt zu sein, aber
seiner eigenen Meinung und Überzeugung gelegt.
straft Liebesabenteuern nachjagen können, ohne
ihr Stolz läßt sie keinen Einspruch erheben und
Leider war Herr Keller=Nebri zu nüchtern
die verständnisvolle geistige Hilfe seiner Gattin
schließlich erscheint ihr der Gedanke auch an¬
ö9-
und trocken; hier hätie ein frischer, kecker und
einzubüßen. Er ist ein seelsch unbedeutender
nehmbar. Nun handelt es sich darum, wie wird
fin¬
lustiger Ton nendlich viel bewirken können, das
Schwätzer, dem man auch schwer größere Kunst¬
sich das Verhältnis der Gatten die ja ihre
er
ganze Stück wesentlich dem Inleresse des großen
schöpfungen zutrauen kann, und dessen Frau man
Freundschaft zu einander nicht einbüßen, sondern
Publikums zu nähern. Fräu'ein Westhoven
beglückwünschen darf, als sie sich endlich von ihm
sie durch Loslösung von der Ehe gerade retten und
als die kleine Frau des Schriftstellers traf diesen
bfreit, um vermutlich an der Seite des Fürsten
rein erhalten wollen, in Zukunft gestallen?
urwüchsigen Ton so gut, daß man seine Freude
zärtlichere, wärmere Liebe zu finden. Die ersten
Amadeus findet auch hier einen Rat. Sie bleiben
bei¬
an dem liebenswürdigen Persönchen haben
beiden Akte sind daher auch nichts weniger als
nach wie vor bei einander, nur daß sie getrennte
ris
konnte. — Herr Gebhardt sprach die kurze
interessant; Gespräche und immer wieder Ge¬
Gemächer beziehen; jeder von Beiden hat völlige
den
Szene, die dem Fürsten Sigismund gegönnt ist,
spräche ersetzen die Handlung, die fast ganz fehlt.
Freiheit, zu tun, was ihm beliebt, aber das offene
dem
mit vornehmer Würde, und Fräulein Kühnert
Zum Schluß aber, in den letzten Szenen, regt
Aussprechen tiefster, geheimster Empfindungen
wußte die Gräfin sehr anziehend zu gestalten;
sich ehrliches Temperament, und von der Glut,
soll auch ferner dem Kameradschaftsverhältnis,
in der Behandlung der Stimme muß die sym¬
arte
die aus den Gefühlsausbrüchen hervorleuchtet,
dem alle Störung durch sinnliche Nebengedanken
pathische junge Dame aber vorsichtiger sein und
ner
fühlt man sich hingerissen. Hier findet nämlich
genommen ist, aufgespart bleiben. Der Plan
der Versuchung widerstehen, die sie immer wie¬
da¬
die große Abrechnung zwischen den Gatten statt.
wird mit ehrlichster überzeugung von seiner
der anlockt, im Falset zu sprechen.
und
Cäcilie wirft ihm in erregten Worten seinen
Durchführbarkeit entworfen und scheint auch zu¬
Das Publikum stand offenbar dem Stück nicht
schweren Fehler vor, der sie geistig trennte, und
nächst trefflich zu gelingen. Cäciliens bester
ganz verständnisvoll gegenüber. Man spürte wohl
der sie jetzt zu Fremden statt zu Freunden werden
Führer und Lehrer ist und bleibt Amadeus, und
die Geistesblitze des Autors, aber der Dialog, der
ließ, und die Konsequenz seines Handelns lastet
er geht ganz in seinen Schöpfungen auf, die er,
gar zu sein behandelt ist, verhindert ein schnelles
wie ein ernstes Schicksal auf dem törichten Mann.
durch ihre Anerkennung und ihr künstlerisches
Erfassen aller Situationen, und der krankhafte,
Hier sind wahrhaft ergreifende Momente, aber
Verständnis angespornt, zur Reife bringt. Als
ich möchte sagen: hysterische Grundgedanke der
sie kommen zu spät und retten das Stück nicht
aber die sommerliche Ferienruhe und die darauf
Komödie berührt nicht jeden angenehm. Den
mehr, dessen übrige Handlung in furchtbarer
folgende Theaterkampagne die Gatten=Freunde
Beifall darf man also, ohne den Wert der Dich¬
Breite dahin zieht. Der Dialog ist oft von reiz¬
auseinander reißt, da beginnen sich die Fäden,
lung herabzusetzen, mehr der Darstellung zu¬
vollster Feinheit, die Hin= und Her=Reden über¬
die sie so stark zu vereinigen schienen, bedenklich
schreiben, und die hatte ihn rechtschaffen verdient.
raschen durch ihren hohen geistigen Gehalt, aber
zu lockern, und ihr erstes Wiedersehen im ge¬
alles das entschädigt nicht für den Mangel an
P. Al. K.
meinsamen Heim zeigt unverkennbar den Riß,
szenischer Bewegungsfülle, an dramatischen Ge¬
den ihre Kameradschaft erlitten. Cäcilie, die sich
schehnissen.
inzwischen noch rein erhalten hat, sehnt sich nach
II. Abonnement=Konzert.
Die Inszenierung dieses Stückes ist ganz her¬
schrankenloser, nicht klüglich abwägender Man¬
vorragend schwer, gerade weil hier das Gewicht
nesliebe, und Amadeus ist — nun, da er sich
Programm:
auf dem Dialog ruht. In die dunkelsten Winkel
selber aller Rechte auf seine Ehefrau begeben hat
A. Bruckner: Symphonie Nr. VIII C-moll; —
konversationeller Irrgänge ist Licht zu bringen;
— eifersüchtig auf seinen vermutlichen Nachfolger
E. Grieg: Klavierkonzert;— F. Schubert:
je seiner und geistreicher die Sprache ist, um so
in ihrer Gunst. In dieser Stimmung gelingt es
Zwischenakismusik aus „Rosamunde"; — F.
mehr muß jedes Wort erwogen, geprüft nud
ihm, sie scheinbar für sich zurückzugewinnen, aber
Liszt: Ungarische Rhapsodie.
zum Ganzen abgestimmt werden, und es bedarf
Solist: Alice Ripper.
schon der nächste Morgen klärt ihn über seinen
wohl keiner besonderen Versicherung, daß Herr
Dirigent: Arthur Nikisch.
Irrtum auf: sie hat sich ihm nur aus Liebes¬
Baron von Berger sich hierbei als Meister
hunger noch einmal ergeben, wie sie auch anderer
Bruckners Achte Symphonie — dem Kaiser
zeigte. Unter seiner seinsinnigen und zartfüh¬
Versuchung in diesem Augenblick vielleicht er¬
Franz Josef gewidmet — ist ein Werk von un¬
lenden Regie wurde vortrefflich gespielt. Herr
legen wäre, und nun steht ihr die Notwendigkeit
gewöhnlicher Bedeutung. Seine Entwicklungs¬
Wagner war so sympathisch wie es der wenig
gänzlicher Trennung erst recht klar vor der
linie führt in fast ununterbrochener Steigerung
anziehende Charakter des recht zerfahrenen und
Seele. Das Zwischenspiel ist aus, und das Le¬
zur idealen Höhe des Menschentums empor und
wenig selbstsicheren Amadeus nur zuläßt. Viel
bensdrama nimmt seinen Fortgang. Sie gehen
mit ihren Gipfeln ragt diese Symphonie in den
feste Männlichkeit läßt sich dem schwächlichen
auseinander, mit blutendem Herzen zwar, aber
Himmel hinein. Im Schaffen Bruckners be¬
Meuschen nicht einhauchen, aber er erschien doch
machtlos, den tragischen Ausgang zu ändern.
zeichnet sie jenen Punkt, in dem das Genie dieses
in dieser Darstellung erträglich und allenfalls
Ich halte es, wie schon gesagt, für völlig
in den Spannungsgegensätzen seines Wesens so
begreiflich, was schon sehr viel Verdienst des
aussichtslos, über das angeschlagene Thema nach¬
tragischen Musikers die Belastung einer subalter.
Künstlers in sich schließt. Fräulein Hönigs¬
zugrübeln. Es wird stets ein krasser Ausnahme¬
nen Bildung, den engen Schulstubenhorizont, die
vald gab die Cäcilie, die in jeder Hinsicht im
fall bleiben, und dann wird die Seeienreinheit
trockene Lehrhaftigkeit des Kontrapunktprofessors
Stück besser davongekommen ist als der Mann,
und Geistesklarheit der beteiligten Personen ent.
und die Trivialität einer in engen Verhältnissen
mit eindrucksvollster Kraft und Wärme. Ihre
scheiden, wie weit sie in ihrer Freundschaft zu¬
verkümmerten Weltanschauung überwunden und
explosive Rede am Schlusse war eine vorzügliche
abgestreift hat, in dem frei und dennoch gebän¬
einander aufgehen. Dabei ist nicht zu übersehen,
deu¬
ma= daß Gefühlskälte im Punkte der Liebe nicht für] Leistung, die überzeugte und hinriß. Klugheit,
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seen
Iob.
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