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Zuischenspiel
menschen, wir vertragen nicht jene Derbheit Massenet, der noch auf keiner deutschen Bühne ge=fallerdings ganz und gar nicht dem Geschmacke jenes
e Gefundheit in der Betätigung unserer geben wurde, die zweiaktige Oper „Therese“, deren Teiles der Berliner Judenschaft entspricht, der sich
Gefühle, welche das Quatrocento und Textbuch einen Stoff aus der großen französischen unter der Fahne des „Vereines deutscher Staatsbürger
charakterisieren, denn dazu ist unser Revolution behandelt. Ich bin zu sehr auf die jüdischen Glaubens“ zusammengeschart hat. Darum
zu differenziert, zu überkultiviert und zu Bayreuther Kunstprinzipien eingeschworen, als daß ich versuchen auch die liberalen und parteilosen Blätter
8 Gedankens Blässe angekränkelt. Deshalb mir eine Musik, welche Volksaufläufe und Barrikaden= dem „dummen Kerl von Berlin“ einzureden, daß es
ein modernes Publikum den Liebestrank kämpfe schildern soll, auch nur vorstellen kann, und keine jüdische Kunst gibt. „Es kann nach der Berechti¬
a“ nicht in unverwässertem Zustande zu ein Deputierter, der schmachtende Liebesarien singt,gung
dieser Ausstellung gefragt
werden,“
nd eine hochwohllöbliche Polizei würde kommt mir wie eine Wachsfigur aus Meyerbeers schreibt, beispielsweise die „Morgenpost", „denn
erabreichung eines derartigen Getränkes Raritätenkabinett vor. Allein auch vom Standpunkte
da die Juden an sich kein Volk mehr sind und wohl
tten. Was uns also das Kleine
der alten Oper aus kann man sich für die „Therese“ nur noch in den östlichen Reichen untereinander in
der
Agnes
Sorma
zu
Liebe, nicht erwärmen, denn die verehrte Dame, welche zwischen einer gewissen volkstümlichen Abgeschlossenheit leben,
männertolle Witwe Bianca zum dem rechtmäßigen Gatten und dem Jugendgeliebten im während in Westeuropa schon seit vielen Generationen
ens= und liebesfreudig
spielte, vorsetzte, Duette unentschlossen hin und her schwankt, ohne daß eine völlige Anpassung (??) der Juden mit den Kultur¬
ein „Wiener Trankl“, das der öster= das bei den Franzosen in solchen Fällen so sehr be= völkern, die sie einst aufnahmen, stattgefunden hat,
chriftsteller Paul Eger nach dem Rezepte liebte Terzett daraus wird, hat nur einen einzigen so kann man natürlich nicht von einer Ausstellung
usammeng ebraut und mit der Etikette artigen Menuetteinfall, sonst plätschert sie recht eintönig jüdischer Künstler sprechen, wie man vielleicht von einer
a“ von Macchiavelli versehen hatte.
in einem dünn fließenden Bächlein süßlich=langweiliger Ausstellung englischer oder dänischer Künstler spricht.“
Schnitzlers Stücke nicht wie alter Wein Harmonien herum. Die Herbststimmung des Schloßparkes
Sehr richtig, denn eine jübische Kunst gibt
, je länger sie im Theaterarchive liegen,
im ersten Akte schwebt über der ganzen zweiaktigenses nicht, weil der Jude, losgelöst
von seiner
der zweite Durchfall des „Zwischenspiels“, Oper, aber es ist nicht die heiterer Resignation, welche heimatlichen Scholle,
unter
den Gastvölkern
Brahm eines Gastspieles halber dem am Lebensabend neben fallenden Blättern noch köst= ein parasitäres Dasein führend eben künstle¬
eder einmal servierte. Es geht Schnitzler liche Früchte vom Baume schüttelt, sondern die ver=risch unproduktiv überhaupt ist! Und wenn man
eseinem Freunde Bahr, auch sein literari¬
drießliche Melancholie des künstlerisch impotent ge= die ausgestellten Bilder und Skulpturen von Pizzaro,
lang führt über lauter Leichen durch¬
wordenen Meisters, welcher sich vergeblich abquält, Lesser=Ury, Heirzenberg, Henri Levi, Josef Oppen¬
khnenwerke.
seiner vertrockneten Phantasie einen Johannistrieb ab=heimer, Salomon I. Salomon u. s. w. betrachtet hat,
die Opern komponierenden deutschen zupressen. Hei, wie schlug darauf „Der Barbier von so erkennt man wieder einmal, wie recht Richard,
iserer Zeit vergeblich mit ihren Werken Bagdad“ ein, diese Perle unter den deutschen komischen! Wagner in seinem „Judentum in der Musik“ hat,
Hülsen antichambrieren, während Gluck, Opern die unter dem Zauberstabe von Richard wenn er schreibt: „Die sinnliche Anschauungsgabe der
er nur höchst selten aufgeführt werden, Strauß in ihrer keuschen Schönheit gar herrlich Juden ist nie vermögend gewesen, bildende Künstler
leuchtete!
ndLortzing gar nicht, steht die Ausländerei
aus ihnen hervorgehen zu lassen: ihr Auge hat sich
er königlichen Oper“ in schönster Blüte.
Nichts ist vielleicht für die Verjudung der von je mit viel praktischeren Dingen befaßt, als da
me Butterfly“ kam „Aida“ in neuer Aus=Metropole Deutschlands so bezeichnend als die Veran= Schönheit und geistiger Gehalt der förmlichen Er¬
am vergangenen Mittwoch der neueste staltung einer Ausstellung jüdischer Künstler, welche scheinungswelt sind.“
J. St-g.
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Zuischenspiel
menschen, wir vertragen nicht jene Derbheit Massenet, der noch auf keiner deutschen Bühne ge=fallerdings ganz und gar nicht dem Geschmacke jenes
e Gefundheit in der Betätigung unserer geben wurde, die zweiaktige Oper „Therese“, deren Teiles der Berliner Judenschaft entspricht, der sich
Gefühle, welche das Quatrocento und Textbuch einen Stoff aus der großen französischen unter der Fahne des „Vereines deutscher Staatsbürger
charakterisieren, denn dazu ist unser Revolution behandelt. Ich bin zu sehr auf die jüdischen Glaubens“ zusammengeschart hat. Darum
zu differenziert, zu überkultiviert und zu Bayreuther Kunstprinzipien eingeschworen, als daß ich versuchen auch die liberalen und parteilosen Blätter
8 Gedankens Blässe angekränkelt. Deshalb mir eine Musik, welche Volksaufläufe und Barrikaden= dem „dummen Kerl von Berlin“ einzureden, daß es
ein modernes Publikum den Liebestrank kämpfe schildern soll, auch nur vorstellen kann, und keine jüdische Kunst gibt. „Es kann nach der Berechti¬
a“ nicht in unverwässertem Zustande zu ein Deputierter, der schmachtende Liebesarien singt,gung
dieser Ausstellung gefragt
werden,“
nd eine hochwohllöbliche Polizei würde kommt mir wie eine Wachsfigur aus Meyerbeers schreibt, beispielsweise die „Morgenpost", „denn
erabreichung eines derartigen Getränkes Raritätenkabinett vor. Allein auch vom Standpunkte
da die Juden an sich kein Volk mehr sind und wohl
tten. Was uns also das Kleine
der alten Oper aus kann man sich für die „Therese“ nur noch in den östlichen Reichen untereinander in
der
Agnes
Sorma
zu
Liebe, nicht erwärmen, denn die verehrte Dame, welche zwischen einer gewissen volkstümlichen Abgeschlossenheit leben,
männertolle Witwe Bianca zum dem rechtmäßigen Gatten und dem Jugendgeliebten im während in Westeuropa schon seit vielen Generationen
ens= und liebesfreudig
spielte, vorsetzte, Duette unentschlossen hin und her schwankt, ohne daß eine völlige Anpassung (??) der Juden mit den Kultur¬
ein „Wiener Trankl“, das der öster= das bei den Franzosen in solchen Fällen so sehr be= völkern, die sie einst aufnahmen, stattgefunden hat,
chriftsteller Paul Eger nach dem Rezepte liebte Terzett daraus wird, hat nur einen einzigen so kann man natürlich nicht von einer Ausstellung
usammeng ebraut und mit der Etikette artigen Menuetteinfall, sonst plätschert sie recht eintönig jüdischer Künstler sprechen, wie man vielleicht von einer
a“ von Macchiavelli versehen hatte.
in einem dünn fließenden Bächlein süßlich=langweiliger Ausstellung englischer oder dänischer Künstler spricht.“
Schnitzlers Stücke nicht wie alter Wein Harmonien herum. Die Herbststimmung des Schloßparkes
Sehr richtig, denn eine jübische Kunst gibt
, je länger sie im Theaterarchive liegen,
im ersten Akte schwebt über der ganzen zweiaktigenses nicht, weil der Jude, losgelöst
von seiner
der zweite Durchfall des „Zwischenspiels“, Oper, aber es ist nicht die heiterer Resignation, welche heimatlichen Scholle,
unter
den Gastvölkern
Brahm eines Gastspieles halber dem am Lebensabend neben fallenden Blättern noch köst= ein parasitäres Dasein führend eben künstle¬
eder einmal servierte. Es geht Schnitzler liche Früchte vom Baume schüttelt, sondern die ver=risch unproduktiv überhaupt ist! Und wenn man
eseinem Freunde Bahr, auch sein literari¬
drießliche Melancholie des künstlerisch impotent ge= die ausgestellten Bilder und Skulpturen von Pizzaro,
lang führt über lauter Leichen durch¬
wordenen Meisters, welcher sich vergeblich abquält, Lesser=Ury, Heirzenberg, Henri Levi, Josef Oppen¬
khnenwerke.
seiner vertrockneten Phantasie einen Johannistrieb ab=heimer, Salomon I. Salomon u. s. w. betrachtet hat,
die Opern komponierenden deutschen zupressen. Hei, wie schlug darauf „Der Barbier von so erkennt man wieder einmal, wie recht Richard,
iserer Zeit vergeblich mit ihren Werken Bagdad“ ein, diese Perle unter den deutschen komischen! Wagner in seinem „Judentum in der Musik“ hat,
Hülsen antichambrieren, während Gluck, Opern die unter dem Zauberstabe von Richard wenn er schreibt: „Die sinnliche Anschauungsgabe der
er nur höchst selten aufgeführt werden, Strauß in ihrer keuschen Schönheit gar herrlich Juden ist nie vermögend gewesen, bildende Künstler
leuchtete!
ndLortzing gar nicht, steht die Ausländerei
aus ihnen hervorgehen zu lassen: ihr Auge hat sich
er königlichen Oper“ in schönster Blüte.
Nichts ist vielleicht für die Verjudung der von je mit viel praktischeren Dingen befaßt, als da
me Butterfly“ kam „Aida“ in neuer Aus=Metropole Deutschlands so bezeichnend als die Veran= Schönheit und geistiger Gehalt der förmlichen Er¬
am vergangenen Mittwoch der neueste staltung einer Ausstellung jüdischer Künstler, welche scheinungswelt sind.“
J. St-g.