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20. Zuischensniel
e
aufgenommen wurde, lag aber wohl nicht im Stücke, sondern Burgtheater hatte seit jeher Glück mit seinen Damen und derung darüber Ausdruck
in dem Umstande, daß die Schauspieler die Akustik des ein Lieblingskind Aphroditens war immer in seiner drei bis vier Stunden##
Hauses nicht genügend kannten und, um die Stimmung Künstlerschaft zu finden. Niemals haben häßliche Menschen Stunden Feste und Feic
festzuhalten, zu leise sprachen, um immer verständlich zu eine entscheidende Rolle im Burgtheater gespielt. Die lassung des Umstandes, de
Schönheit war in diesem Kreise stets zuhause. Vielleicht schlafen müsse. Von dies
werden. Auch Schnitlers „Zwischenspiel“ vermochte die
Zürcher nicht zuerwärmen. Man empfand hier das Stück hat die moderne Schauspielkunst auf die Schönheit der Frau Empfang im Hotel Baur
allzusehr als Gedankenarbeit, war von der vielleicht über= zu wenig Wert gelegt. Das ist ein Glanz, der der modernsten ralkonsul v. Maurig verch
spitzten Psychologie befremdet, ging nicht mit dem Dichter Berliner Schule ebenso fehlt, wie die weltmännische Voll= Zürich Namen, Rang un
endung, die von Fichtner über Sonnenthal und Hartmann und Presse, Stadtverwalt
auf seinem Spazierweg durch den Irrgarten der Erotik.
bis auf Walden, auch zur Tradition des Burgtheaters ge= und bürgerlicher Reichtun
Trotzdem also das Stuck nicht den Erfolg hatte, den man
hört. Die Wohlgemuth hat als Kreusa und als Esther ganz glieder der österreichischen
ihm gerne bereitet hätte, denn Schnitzler hat in Zürich eine
sehr große und treue Gemeinde, die es längst ersehnt, ihn Zürich entzückt und verhext. Man huldigte ihr mit einer denten aus allen Städten
deutsche internierte Offizie
einmal persönlich hier zu sehen — so wurden die Schau= Schwärmerei, die ich den ernsten, ruhigen Schweizern nie
Zürich zur besten Gesellsch
zugetraut hätte.
spieler mit aller erdenklichen Wärme gefeiert. Die Vor¬
Bleibtreu, Medelsky, Wohlgemuth! Zürich wird diese zogen wird. Das Ehepaa#
stellung stand unter einen sehr glücklichen Stern. Walden
drei Namen nie vergessen. Von den Männern machten reichisch liebenswürdiger““
und Marberg als harmonisch dissonierendes Ehepaar, mit
Treßler, Marr und Heine den stärksten Eindruck, obzwar neurs zu machen daß sich
Treßler und Haeberle als Hausfreunden, gaben ein ideal
man Marr nur in einer Rolle sah: als Grenzjäger im Besucher jener Kontakt
abgestimmtes Quartett. Frau Kallina spielte die Eingangs¬
„Weibsteufel“ und Heine nur in zwei Episodenrollen stärker kleine Gesellschaften ausze
szene mit Witz und Laune und Romberg holte sich als Fürst
Sigismund einen Spezialerfolg. In der Wiedergabe hervortrat. Jedenfalls wird Zürich all die Künstler, die lebende Element bei allen!
rasch zu seinen Lieblingen geworden sind, wiederschen wollen. ist. Die Burgtheaterleut
Schnitzlerscher Komödien (man gab außer „Zwischenspiel“,
Und wenn die Mitglieder des Burgtheaters all den Ein= Es war Wiener Atmosph
das für Zürich Novität war, auch „Literatur“) bewies das
Burgtheater, mit welcher unnachahmlichen Leichtigkeit und ladungen folgen werden, die von Zürich an sie geplant sind, bewegten, ein Wiener M
Anmut, mit welcher selbstverständlichen Natürlichleit es einso wird auf der Brücke der Kunst, die jetzt von Oesterreich Schweizer entzog.
Das Gastspiel des
Plauderstück zu spielen vermag. Ich möchte um Gotteswillen aus in die Schweiz geschlagen wurde, ein überaus reger
auf morgen seine Früchte
Verkehr herrschen. Rückhaltlose Bewunderung fand die Aus¬
in das Wort Plauderstück nichts Herabsetzendes leuen. Es
stattung. Insbesonders die drei Bühnenbilder von „Esther“. nicht ausbleiben. Es ist
kann der größten Menschenkenntnis, der tiefsten Weisheit
Man hat niemals die Ausstattungswunder des Burgtheaters zwischen Oesterreich und
voll sein. Zu dieser Gattung rechne ich alle Stücke, deren
mit Fanfarenstößen der Welt verkündet und doch ist jeden= Glied das diese Verbindt
sozusagen körperlicher Inhalt, deren Tatsachenfülle nur in
falls das Burgtheater jene Bühne, die in der künstlerischen Alle Gastspiele, die jetzt in
den Worten steckt, die von den Seelen der Menschen sprechen.
Darstellung des Schauplatzes die höchste Blüte der Bühnen= verfolgen ja den gleichen
Also Wortkunst im höchsten Sinne. Aber diese Wortkunst
findet man heute einzig und allein im Burgtheater. Und kunst erreicht hat. Das wurde den Zürchern bei dem Gast= des Krieges an fürchtbarg
(das Verständnis für die
spiele ohne weiteres klar.
davon hat man in Zürich seinen Hauch verspürt.
Zürich wurde nicht müde, die Wiener Gäste auch Gastspiel bereitet den künf
Der geradezu fabelhafte Erfolg, den Fräulein Wohl¬
gemuth hier errang, hat einen ganz besonderen Grund. Ich außerhalb des Theaters zu feiern. In einer sehr lustigen vor. Die Kunst wird die
glaube nicht, daß man in Zürich jemals eine Schauspielerin und launigen Rede, die Heine auf einem Bankette hielt, das näher rücken, die Kunst i
von solch blendender Schönheit auf der Bühne jah. Das der Theaterverein den Wienern gab, lieh er seiner Verwun= Laut:::
20. Zuischensniel
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aufgenommen wurde, lag aber wohl nicht im Stücke, sondern Burgtheater hatte seit jeher Glück mit seinen Damen und derung darüber Ausdruck
in dem Umstande, daß die Schauspieler die Akustik des ein Lieblingskind Aphroditens war immer in seiner drei bis vier Stunden##
Hauses nicht genügend kannten und, um die Stimmung Künstlerschaft zu finden. Niemals haben häßliche Menschen Stunden Feste und Feic
festzuhalten, zu leise sprachen, um immer verständlich zu eine entscheidende Rolle im Burgtheater gespielt. Die lassung des Umstandes, de
Schönheit war in diesem Kreise stets zuhause. Vielleicht schlafen müsse. Von dies
werden. Auch Schnitlers „Zwischenspiel“ vermochte die
Zürcher nicht zuerwärmen. Man empfand hier das Stück hat die moderne Schauspielkunst auf die Schönheit der Frau Empfang im Hotel Baur
allzusehr als Gedankenarbeit, war von der vielleicht über= zu wenig Wert gelegt. Das ist ein Glanz, der der modernsten ralkonsul v. Maurig verch
spitzten Psychologie befremdet, ging nicht mit dem Dichter Berliner Schule ebenso fehlt, wie die weltmännische Voll= Zürich Namen, Rang un
endung, die von Fichtner über Sonnenthal und Hartmann und Presse, Stadtverwalt
auf seinem Spazierweg durch den Irrgarten der Erotik.
bis auf Walden, auch zur Tradition des Burgtheaters ge= und bürgerlicher Reichtun
Trotzdem also das Stuck nicht den Erfolg hatte, den man
hört. Die Wohlgemuth hat als Kreusa und als Esther ganz glieder der österreichischen
ihm gerne bereitet hätte, denn Schnitzler hat in Zürich eine
sehr große und treue Gemeinde, die es längst ersehnt, ihn Zürich entzückt und verhext. Man huldigte ihr mit einer denten aus allen Städten
deutsche internierte Offizie
einmal persönlich hier zu sehen — so wurden die Schau= Schwärmerei, die ich den ernsten, ruhigen Schweizern nie
Zürich zur besten Gesellsch
zugetraut hätte.
spieler mit aller erdenklichen Wärme gefeiert. Die Vor¬
Bleibtreu, Medelsky, Wohlgemuth! Zürich wird diese zogen wird. Das Ehepaa#
stellung stand unter einen sehr glücklichen Stern. Walden
drei Namen nie vergessen. Von den Männern machten reichisch liebenswürdiger““
und Marberg als harmonisch dissonierendes Ehepaar, mit
Treßler, Marr und Heine den stärksten Eindruck, obzwar neurs zu machen daß sich
Treßler und Haeberle als Hausfreunden, gaben ein ideal
man Marr nur in einer Rolle sah: als Grenzjäger im Besucher jener Kontakt
abgestimmtes Quartett. Frau Kallina spielte die Eingangs¬
„Weibsteufel“ und Heine nur in zwei Episodenrollen stärker kleine Gesellschaften ausze
szene mit Witz und Laune und Romberg holte sich als Fürst
Sigismund einen Spezialerfolg. In der Wiedergabe hervortrat. Jedenfalls wird Zürich all die Künstler, die lebende Element bei allen!
rasch zu seinen Lieblingen geworden sind, wiederschen wollen. ist. Die Burgtheaterleut
Schnitzlerscher Komödien (man gab außer „Zwischenspiel“,
Und wenn die Mitglieder des Burgtheaters all den Ein= Es war Wiener Atmosph
das für Zürich Novität war, auch „Literatur“) bewies das
Burgtheater, mit welcher unnachahmlichen Leichtigkeit und ladungen folgen werden, die von Zürich an sie geplant sind, bewegten, ein Wiener M
Anmut, mit welcher selbstverständlichen Natürlichleit es einso wird auf der Brücke der Kunst, die jetzt von Oesterreich Schweizer entzog.
Das Gastspiel des
Plauderstück zu spielen vermag. Ich möchte um Gotteswillen aus in die Schweiz geschlagen wurde, ein überaus reger
auf morgen seine Früchte
Verkehr herrschen. Rückhaltlose Bewunderung fand die Aus¬
in das Wort Plauderstück nichts Herabsetzendes leuen. Es
stattung. Insbesonders die drei Bühnenbilder von „Esther“. nicht ausbleiben. Es ist
kann der größten Menschenkenntnis, der tiefsten Weisheit
Man hat niemals die Ausstattungswunder des Burgtheaters zwischen Oesterreich und
voll sein. Zu dieser Gattung rechne ich alle Stücke, deren
mit Fanfarenstößen der Welt verkündet und doch ist jeden= Glied das diese Verbindt
sozusagen körperlicher Inhalt, deren Tatsachenfülle nur in
falls das Burgtheater jene Bühne, die in der künstlerischen Alle Gastspiele, die jetzt in
den Worten steckt, die von den Seelen der Menschen sprechen.
Darstellung des Schauplatzes die höchste Blüte der Bühnen= verfolgen ja den gleichen
Also Wortkunst im höchsten Sinne. Aber diese Wortkunst
findet man heute einzig und allein im Burgtheater. Und kunst erreicht hat. Das wurde den Zürchern bei dem Gast= des Krieges an fürchtbarg
(das Verständnis für die
spiele ohne weiteres klar.
davon hat man in Zürich seinen Hauch verspürt.
Zürich wurde nicht müde, die Wiener Gäste auch Gastspiel bereitet den künf
Der geradezu fabelhafte Erfolg, den Fräulein Wohl¬
gemuth hier errang, hat einen ganz besonderen Grund. Ich außerhalb des Theaters zu feiern. In einer sehr lustigen vor. Die Kunst wird die
glaube nicht, daß man in Zürich jemals eine Schauspielerin und launigen Rede, die Heine auf einem Bankette hielt, das näher rücken, die Kunst i
von solch blendender Schönheit auf der Bühne jah. Das der Theaterverein den Wienern gab, lieh er seiner Verwun= Laut:::