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20. Zuischenspiel
9•—
zwischen diesem Dokumente und den hochtrabenden Er= weil man es versuchte, uns in unserem eigenen Hause nicht
egsschauplatz.
klärungen des Herrn Miljukow klafft ein schreiender Wider= zur Ruhe kommen zu lassen, aber wir werden den Krieg nicht
Peopold von Bayern.
weiter fortführen, um in einem fremden Hause mitzusprechen.
Zloczow—Tarnopol und
spruch. Es ist schon auffallend, daß die Lage Rußlands
russische Feuertätigkeit.
mit einer geradezu verblüffenden Offenheit geschildert, daß Die Ideen aber, welche der Reichskanzler und Graf Czernin
bersten Erzherzogs Josef und
die Anarchie im Transporte und Verpflegswesen zugegeben in jüngster Zeit zum Ausdrucke gebracht haben, stehen nicht
klfeldmarsch( ls v. Mackensen
selbstverständlich infolge des Verschuldens der mehr im schroffsten Gegensatze mit den Erklärungen der
rtiermeister: Ludendorff.“wird
werden brauchte und doch von allen befolgt wurde. Ein fest= die Regie von innen nach außen, nicht von außen nach innen.
lich gekleidetes Haus bereitete den Wiener Gästen einen fest= Das ist seine Besonderheit, das hebt das Burgtheater über
lichen Empfang. Die Zurückhaltung, mit der der Schweizer alle deutschen Bühnen empor.
Jeder Schauspieler, der aus der Fremde kommt, muß
eion.
alles Fremde aufnimmt — er ist nichts weniger als ein
sich mit dem Geist des Hauses auseinandersetzen, muß mit
Enthusiast und seine Begeisterung ist schwer in Brand zu
ihm ringen, darf ihm nicht unterliegen sondern muß sich mit
ater in der Schwelz.
setzen — wich sehr schnell einer rückhaltlosen Bewunderung.
ihm vermählen. Auch die persönlichsten deuischen Schau¬
Man sprach in Zürich in diesen Gastspieltagen von nichts
Wiener Burgtheaters ist ein
anderem als vom Wiener Burgtheater. Es beherrschte das spieler, die es jemals gegeben hat, auch Mitterwurzer und
ie Reiselust stak freilich seinen
öffentliche Interesse trotz der schweren Konkurrenz, die just Kainz, sind diesen Bund eingegangen. Man mag vielerlei
in denselben Tagen die politischen Nachrichten aus Ost und Formeln für ihn finden — idealistischer Realismus, stili¬
Die Größen des Burgtheaters
West ihm bereiteten. Natürlich lag es den Zürchern nahe sierte Natürlichkeit usw. usw. — der rechte Geist des Burg¬
der ganzen Theaterwelt und
fern auch in kleineren und
Vergleiche zu ziehen. Reinhardt mit seinen Leuten war ja theaters ist nicht zu fassen, man muß ihn empfinden, um ihn
zu verstehen. Man muß ihn fühlen, um ihn sehen zu können.
ner es Meister= und Muster¬
vor kurzem hier gewesen. Aber nicht nur für die Zi#cher,
sondern auch für alle Kunstfreunde war dieser Vergleich Und wenn man ihm in der Fremde, fern von Wien. begegnet,
aren die Burgtheaterleute da¬
dann fühlt man seine Kraft doppelt und dreifach. Dann
und Fernfahrten handelte es
erkennt man staunend die ewige Jugend des alten Hauses.
und niemals noch hat sich das äußerst lehrreich. Reinhardt spielt heute im Theaterleben die
Rolle eines hinreißend genialen Dirigenten. Man wäre ver¬
Die Wahl der Stücke, mit denen das Burgtheater auf
Wien hinwegbegeben. Zum
sucht, ihn mit Strauß und Nikisch in einem Atem zu nennen.
Reisen ging, und ihre Anordnung waren sehr glücklich.
seine Ausstattung, gehören
So vortreffliche Künstlerr sein Ensemble auch aufweist, keiner
Zwei überragende schauspielerische Leistungen haben das
Kollen, sondern auch die Dar¬
vermag den Regisseur zu verdunkeln. Der Regisseur könnte
Gastspiel begonnen und beendet. (Die Bleibtreu als Medea,
te Rollen — mit einem Wort,
270
auch allein auf Reisen gehen und es würde ihm gelingen, in
jeder fremden Stadt, in jedem fremden Ensemble, wenn man die Medelsky im „Weibsteufel“.) Von Grillparzer führte
uft, in der es in Wien atnckt.
ihm nur genügend Zeit ließe, eine Vorstellung des Deutschen der Spielplan zu Hofmannsthal und Schnitzler, zu Schön¬
Kulissen, steckt in den Möbeln,
Theaters zu geben, denn das Deutsche Theater, der Geist des herr und Salten. Alt und Neu, Vergangenheit und Gegen¬
r geschehen. Das Burgtheater
ürich. Das ist ein Ereignis in Deutschen Theaters ist er selbst. Der eigentliche Regisseur der wart, ein Bild des geistigen Oesterreich, wie es war und
De denn auch hier als künstleri= Burg aber ist die Tradition. Ist der Geist, den, von einem wie es ist. Die stärkste Wirkung holte sich das Buratheater
ignis gewertet. Die vier Gast= im Burgtheater groß gewordenen Ensemble auf das andere entschieden am letzten Abend im „Weibsteufel“. Dies ist
ter in Zürich gab, trugen den übergehend, die Ueberlieserung des Hauses beseelt. Dieser vielleicht die beste Vorstellung überhaupt, die man heute auf
Geist kann nicht allein auf Gastspielfahrten gehen. Er war es, einer deutschen Bühne zu sehen bekommen kann. And.-
en Charakter eines Théätre
n Publikum selbst ausgegeben der hier in Zürich einen in der Zürcher Theatergeschichte schwächsten wirkte „Tor und Tod“ von Hofmannsthal. Der
, die nicht laut verkündet zu wohl beispiellosen Triumph errang. Im Burgtheater wirkt Grund, warum diese Dichtung nur mit kühler Hochachtung
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zwischen diesem Dokumente und den hochtrabenden Er= weil man es versuchte, uns in unserem eigenen Hause nicht
egsschauplatz.
klärungen des Herrn Miljukow klafft ein schreiender Wider= zur Ruhe kommen zu lassen, aber wir werden den Krieg nicht
Peopold von Bayern.
weiter fortführen, um in einem fremden Hause mitzusprechen.
Zloczow—Tarnopol und
spruch. Es ist schon auffallend, daß die Lage Rußlands
russische Feuertätigkeit.
mit einer geradezu verblüffenden Offenheit geschildert, daß Die Ideen aber, welche der Reichskanzler und Graf Czernin
bersten Erzherzogs Josef und
die Anarchie im Transporte und Verpflegswesen zugegeben in jüngster Zeit zum Ausdrucke gebracht haben, stehen nicht
klfeldmarsch( ls v. Mackensen
selbstverständlich infolge des Verschuldens der mehr im schroffsten Gegensatze mit den Erklärungen der
rtiermeister: Ludendorff.“wird
werden brauchte und doch von allen befolgt wurde. Ein fest= die Regie von innen nach außen, nicht von außen nach innen.
lich gekleidetes Haus bereitete den Wiener Gästen einen fest= Das ist seine Besonderheit, das hebt das Burgtheater über
lichen Empfang. Die Zurückhaltung, mit der der Schweizer alle deutschen Bühnen empor.
Jeder Schauspieler, der aus der Fremde kommt, muß
eion.
alles Fremde aufnimmt — er ist nichts weniger als ein
sich mit dem Geist des Hauses auseinandersetzen, muß mit
Enthusiast und seine Begeisterung ist schwer in Brand zu
ihm ringen, darf ihm nicht unterliegen sondern muß sich mit
ater in der Schwelz.
setzen — wich sehr schnell einer rückhaltlosen Bewunderung.
ihm vermählen. Auch die persönlichsten deuischen Schau¬
Man sprach in Zürich in diesen Gastspieltagen von nichts
Wiener Burgtheaters ist ein
anderem als vom Wiener Burgtheater. Es beherrschte das spieler, die es jemals gegeben hat, auch Mitterwurzer und
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öffentliche Interesse trotz der schweren Konkurrenz, die just Kainz, sind diesen Bund eingegangen. Man mag vielerlei
in denselben Tagen die politischen Nachrichten aus Ost und Formeln für ihn finden — idealistischer Realismus, stili¬
Die Größen des Burgtheaters
West ihm bereiteten. Natürlich lag es den Zürchern nahe sierte Natürlichkeit usw. usw. — der rechte Geist des Burg¬
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fern auch in kleineren und
Vergleiche zu ziehen. Reinhardt mit seinen Leuten war ja theaters ist nicht zu fassen, man muß ihn empfinden, um ihn
zu verstehen. Man muß ihn fühlen, um ihn sehen zu können.
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vor kurzem hier gewesen. Aber nicht nur für die Zi#cher,
sondern auch für alle Kunstfreunde war dieser Vergleich Und wenn man ihm in der Fremde, fern von Wien. begegnet,
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dann fühlt man seine Kraft doppelt und dreifach. Dann
und Fernfahrten handelte es
erkennt man staunend die ewige Jugend des alten Hauses.
und niemals noch hat sich das äußerst lehrreich. Reinhardt spielt heute im Theaterleben die
Rolle eines hinreißend genialen Dirigenten. Man wäre ver¬
Die Wahl der Stücke, mit denen das Burgtheater auf
Wien hinwegbegeben. Zum
sucht, ihn mit Strauß und Nikisch in einem Atem zu nennen.
Reisen ging, und ihre Anordnung waren sehr glücklich.
seine Ausstattung, gehören
So vortreffliche Künstlerr sein Ensemble auch aufweist, keiner
Zwei überragende schauspielerische Leistungen haben das
Kollen, sondern auch die Dar¬
vermag den Regisseur zu verdunkeln. Der Regisseur könnte
Gastspiel begonnen und beendet. (Die Bleibtreu als Medea,
te Rollen — mit einem Wort,
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auch allein auf Reisen gehen und es würde ihm gelingen, in
jeder fremden Stadt, in jedem fremden Ensemble, wenn man die Medelsky im „Weibsteufel“.) Von Grillparzer führte
uft, in der es in Wien atnckt.
ihm nur genügend Zeit ließe, eine Vorstellung des Deutschen der Spielplan zu Hofmannsthal und Schnitzler, zu Schön¬
Kulissen, steckt in den Möbeln,
Theaters zu geben, denn das Deutsche Theater, der Geist des herr und Salten. Alt und Neu, Vergangenheit und Gegen¬
r geschehen. Das Burgtheater
ürich. Das ist ein Ereignis in Deutschen Theaters ist er selbst. Der eigentliche Regisseur der wart, ein Bild des geistigen Oesterreich, wie es war und
De denn auch hier als künstleri= Burg aber ist die Tradition. Ist der Geist, den, von einem wie es ist. Die stärkste Wirkung holte sich das Buratheater
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ter in Zürich gab, trugen den übergehend, die Ueberlieserung des Hauses beseelt. Dieser vielleicht die beste Vorstellung überhaupt, die man heute auf
Geist kann nicht allein auf Gastspielfahrten gehen. Er war es, einer deutschen Bühne zu sehen bekommen kann. And.-
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, die nicht laut verkündet zu wohl beispiellosen Triumph errang. Im Burgtheater wirkt Grund, warum diese Dichtung nur mit kühler Hochachtung