II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 496

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20. Zwischens1—
getroffen. Seine Heimar i edensaus Eurameriia
sie Verhältnisse anders. Unser Heeres¬
lebhaft ichweselgelb gefärbte Vogel hat eine safrangelbe Stirn,
rdert eine vermehrte Erzeugung von Faserstoffen,
von welchem Merkmal sein Name abzuleiten ist. Auch der
sorgung der Bevölkerung einen stärkeren Anbau
Safranfink gehört zu den Sel enheiten des Vogelhandels,
Pflanzen, die Erhaltung unseres Viehbestandes
weshalb die Ankunft die er beiden schönen Vögel manchen
erhohte Gewinnung eines fett= und eiwei߬
Vogelliebhaber interessieren dürfte. G'schenkt wurden: zwei
ttermittels, wie es der Leinsame bietet. Alle
Wellensittiche (Frau Tenhalff), ein Bläßhuhn (Herren Nadge
rungen erfüllt in hohem Maße der Flachs. Für
und Neffen). Am So#ntag beträgt der Entrutspreis zum
gend eignet sich der Schließflachs, nicht der
Garten die Person 30 Pfg., für Kinder die Häfte.
, am besten zum Anbau. Der Flachs bevorzugt
* Der Borgfelder Bürgerverein tagie im Borgfelder Ge¬
keiteren, unkrautfreien Mittelboden. Eine gute
sellschaftshause. Herr Kiene überreichte Herrn Paul Schmidt
bilden Kartoffeln, Steckrüben oder Klee. Die

das Zeichen für =5jährige Mitgliedschaft. Nun gab Herr
folgt Ansang bis Ende April am besten mit
Ad. Petersen den Bericht aus dem Zentralausschuß. Den
aschine, wobei Saatgut gespart und der Same
Jahresbericht für 1916 verlas Herr Hansmann. Ihm und
in die Erde gebracht wird. Zur Erntezeit wird
dem Kassierer Herrn Rosenbrook dankte die Versammlung
aufgezogen, zum Trocknen auf den Erdboden

ganzen Stück, das eine vollkommene Einheit ist, nach
ner Depesche ist nichts zu sehen, noch zu hören;
allen Seiten des menschlichen Eheleids bewegt und schlie߬
Leien wir einfach in Vergessenheit geraten. All¬
lich mit folgerichtig durchschnittenen Drähten zu Zoden
Aten sich trübe Ahnungen ein. Sollten wir et¬
gelegt. Das Stück spielt mit seinen zwei Menschen, bis sie
#re an Bord haben oder womöglich gar den oder
im äußersten Augenblick — ganz außer sich geraten, wie
n, um dessentwillen wir nun hier wochenlang
zerfaserie Puppen — erstaunt zu begreifen suchen, daß sie
ten? Oder sollten sie etwa doch die Geschäfts¬
als übermenschlich kluge Geschöpfe fast kindlich verspielt
eckt haben, die ich unter die Badewanne ge¬
haben. Das Stück spielt zugleich mit den feinsten Grenzen
e? Man sieht argwöhnisch um sich und traut
der Kunst, mit den zartesten Wundern der Psychologie
einem jeden zu, daß er womöglich auf irgend
und mit den schönferischen Lannen seines Dichters.
zen Liste steht
Es spielt sogar mit den Zuschauern. Ja, es spielt auch mit
)geht die Depesche in einem Augenblick ein,
dem Spielleiter und in einem gewissen Sinne mit den
überhaupt kaum mehr erwartet. Irgendwo im
Hut
Schauspielern. Somit müssen alle Beteiligten auf der
r beginnt es plötzlich zu klingeln, die Maschinen
sein, daß sie nicht insgesamt (den vorantänzelnden zwei
nurch das ganze Schiff läuft es wie ein ner¬
Menschen gleich) zu schlechter Letzt verspielen.
wir fahren! Die Schiffskapelle in¬
n— —
„Ich habe mich stets für einen nahen Verwandten des
amerikanische Nationalhymne, als wir am
Hanswursts gehalten", läßt Arthur Schnstzler den
orbeikommen und schneller und schneller in das
dramatischen Dichter Albertus Rhon erklären. Da kommt
#r hinausfliegen. An diesem Abend erschienen
der Goethesche Hanswurst, der dem Lear=Narren nicht sern
esgrämigsten Seekranken mit strahlender Miene
steht, zu seinem allgemein menschlichen Recht. Er wird zu
Salon zum Ball, und die Abstinenzler schrien
einem Opfer seiner Imaginatsonen. Balanziert die
uvor, daß es eine moralische Verworfenheit sei,
schlüpfrigsten Rätsel des Seesenlebens wie Pfauen¬
welcher Form auch, zu sich zu nehmen ... Ein
federn auf der Clown=Stirn. Foppt uns, muß
uf seine Weise wieder einig mit sich und zu¬
uns foppen, weil er von seinen eigenen Trieben gefoppt wird.
Zeigt, daß wir vom Lehen genarrt werden, weil wir es immer
Kinkwall eigentlich nur von der „friedlichen“
wieder aus unseren vermeintlich tahren und doch so falschen
ildern versucht, dabei ist es bis jetzt der eigent¬
Instinkten heraus zum Narren halten. Oder: daß das Leben uns
punkt in dem heißen Ringen um die Beyerr¬
selber zum Spielzeug macht, weil wir aus unseren vermeintlich
Meere gewesen, das nun in ein noch erbitter¬
echten und doch so verlogenen Gefühlen heraus mit dem Leben
um eingetreten ist. Das Meer um Kirkwall
spielen müssen. Und: daß wir gespielt werden, wo wit
riesigen Friedhof der Schiffe geworden, so we¬
zu spielen glaubten, bis wir am Ende — verspielt und ver¬
onunter Umstanden der einer Fährt über den
tan — wie ein abgelegter Hauswurst in das letzte Schubfach
sehen mag. Gewiß, hier und da treibt eine
geraten und einer Auferstehung, die nie kommen kann, trost¬
Mine vorüber, oder Wrackstücke schwimmen vor¬
los entgegenharren.
chwinden irgendwo im Quirlen des Kielwassers,
es ist eigentlich nicht die Hauptsaché, sondern
Solches geschieht mit den zwei Menschen. Beide glaubten:
ch in der Kajüte des Telegraphisten ab, der
wahr zu sein. Gelobten einander: stets ehrlich zu bleiben
dlich irgend eine Weisung oder Anfrage von
in ihren Empfindungen und Aeußerungen. Denn beide
Englischen Kriegsschiffe erhält. Oder mitten in
fühlten sich als komplizierte Ausnahmenatuen. Aber
klitzen plötzlich Lichtsignale auf und ein paar
beide sind doch nur (wie es bei Goethe heißt) ein Spiel
elröcke steigen an Bord und verlangen in
von jedem Druck der Luft. Beide werden von wesens¬
ie die Schiffspapiere zu sehen, während sie
fremden Elementen gekapert. Er von einer erotischen
en mit den Amerikanerinnen in Balltoilette
Gräfin. Sie von einem galanten Fürsten. Beide ge¬
Er
raten in ungewohnte Daseinsformen hinein.
einer
nter diesen Umständen nicht weiter verwunder¬
wird zu einem kseinen Hjalmar. Sie wird zu
Ver¬
n jeder Kapitän heutzutage seinen Ehrgeiz dar¬
winzigen Nora. Beide glauben so zu wachsen.
dwie an Kirkwall vorüberzuschlüpfen, und zwar
puppen sich aber im Grunde nar zu marionetkenhaften
wegen der Scherereien und der Zeitversäumnis,
Figürchen. Gelangweilt von diesen unehelichen Irrungen,
allem auch, weil einem jeden Kapitän die
treffen sie dann wieder auf einander. An der nämlichen
ns Gesicht steigt, wenn er auf seiner eigenen
Stelle, da sie sich im ersten Alt ihrer geschlechtskalten
frücke den Befehlen eines anderen gehorchen
Kameradschaft versichert haben, versichern sie sich im
Das
zweiten Akt ihrer geschlechtsheißen Leidenschaft.
e noch —??
Puppenspiel nimmt einen geistreich geführten Parallelis¬
ste Zukunft schon wird es lehren.
mus an... Aber der nächste Morgen, der mit dem
dritten Akt anhebt, bringt die naturgemäße Ernüchterung.
(Deutsch von Werner Peter Larsen.)
Die scheinbar erkünstelte Epffode des Wiederfindens
EIPPEA
wird zur scheinbar natürlichen Katastrophe des Wieder¬
entschwindens. Die Versöhnung ist ein Abschied. Zwei
Deutsches Schau pielhaus.
Menschen verscherzen sich an der gleichen Stelle zum dritten
Szene gesetzt: Zwischenspiel von Schnitzler.
und letzten Male ihr Glück, weil sie auch im hittersten
Augenblick des Schicksals aus einem diabolischis Zwang
schenspiel und ein Zwei=Menschen=Spiel. Auch
heraus von ihrem unbewußten Lebensspieltrieb nicht lassen
z sozwsagen. Aber ein Tanz Lebendig=Toter, die
können und darum endgültig verspielt werden.
nitzler über Strindberg nach Goethes Puppen¬
Diese Komödie- ist also wie der Schatten eines Vogels
prücksehnen. Also: Zwei Menschen, die (wie
im Flug. Ihre tiefste Weisheit geht auf Konsutses heute
mit dem Leben spielen. Sie bewegen das
I noch zeitgemäße Menschen= und Lebens=Erkenntis zurück. An
Oder vielmehr: sie werden von diesem
e TO
#1# ##/1.
Hafen und Schiffahrt.
0 Eisschaden. Im Hansahafen büt; gestern der auf¬
kommende Dampfer Jesticau im Eise einen Anker mit
15=Fadenkette ein. Ein Taucher ist mit dem auffischen be¬
traut worden.
) Vertriebenes Boot In Köhlbrand wurde eine, im
Eise treibende Plattgattjolle geborgen, und am Strandamt
in Harburg abgebieiert.
Unglücke fall. Bei dem Bin der neuen Elbbrücke
stürzeeer Arbeiter A. Wiorzto von einem Gerüst ab und
erlitt einen Bruch des linken Fußes. Er fand Aufnahme
im Krankenhaus in Si. Georg.
chinesische Schattenspiele erinnert sie. Ja, man könnte sie
als modernstes und feelisch intimstes Schattenspiel der Welt¬
literatur einschätzen. „Was weiß ein Menich vom andern
scheint sie mit Goethe (der ja für „Chinoiserien“ einen
besonderen Sinn hatte) insgeheim auszurufen. Was weiß der
Mensch von sich selbst! Das Leben wirft nur den starren Schatten
der flüchtigen Dinge und Schicksale an die ewig ieststehende
Wand. Der stumme Schatten ist das einzig Reale. Aber
Gefühle, Ideen, Vorsätze sind tragische Possen. Und Worte
werden zu einer „Komödie der Worte“.
Also: Ganz im Schaitenspiel=Eharakter ist diese Komödie
gehalten. Absichtlich reißt ihr mathematisch strenger Aufbau
wiederholt aus der Illusion. Von Zeit zu Zeit greift der
Dichter persönlich durch den Mund einer stellvertretenden
Puppo oder durch fingierte Monologe unmittelbar in das Spiel
hinein. Und nebenher schiebt er zwischen die Leidenschaften der
Großen ein kluges, kleines Kind, das mit beiden Handchen
symbolische Kasperlefiguren herbeischleppt und ahnungslos
den so kläglich Erwachsenen parodistische Winka gibt.
An diesen bedeutsamen Winken geht Erich Ziegel (als
Spielleiter und Schauspieler) achtlos vorüder. Die stili¬
sierten Vorgänge, die schematischen Reden, die sinnreich be¬
schwerten Worte sagen ihm und seiner Frau Mirjam
Horwitz gar nichts. Er packt die Bühne mit störenden
Philister=Möbeln und einer spießbürgerlichen Riesenpalme
voll. Läßt das ganze Stück just so spielen, wie man vor
zwanzig Jahren etwa Sudermanns „Ehre“ oder Hirsch¬
felds „Mütter“ erledigt hat. Erweist sich dabei selber mit
seiner trockenen Manier als durchaus belangloser Dar¬
stoller.Und spricht den zwetstündigen Dialog (der zwischen
ihm und seiner Partnerin hin und her geht) nicht mit dieser
Figur sondern an dieser Figur vorbei. Man hat selten,
sehr selten im Deutschen Schauspielhaus ein so gründlich
verfehltes Komödienspiel zum Besten gegeben. Peinliche
Fehlbesetzungen (neben Erich Ziegel und Mirjam Horwi##
auch Anna Westhoven und Konrad Gebhandt, die schon vor
zehn Jahren in diesen widerstrebenden Rollen versagt
haben) greifen verhängnisvoll ein. Nur Hermann Wlach
als wortführender Deuter und Paula Silten als verlockende
Gräfin bringen kunstwürdige Eindrücke. Hermann Wlach
fungiert geradezu als Reiter des Abends. Und man kann
das Deutsche Schauspielhaus zu diesem seltsam erstarkten
Meister von Herzen beglückwünschen.
Anton Lindner.
Kunst und Wissenschaft.
Kleine Rundschau. Das Deutsche Theater
wird, einer Einladung des kaiserlichen Generalgouverne¬
ments in Bukarest folgend, im April ein zehntägiges Ge¬
samtgastspiel im Bukarester Nationaltheater ver¬
anstalten.
Der Bund deutscher Gelehrter und Künsiler hat Frei¬
herrn Georg v. Ompteda, der an der Sommeschlacht
teilnahm, gebeten, im großen Saal der Berliner Phil¬
harmonie über diese Eindrücke vorzutragen. Ompteda wird
in seiner bekannten spannenden Art ein Gesamtbild der
größten aller Schlachten geben.
Ein seit langer Zeit an der Sommefront stehendes
Reservekorps gibt jetzt in einem Bande, der in dem
in Bapaume erscheint, die
Korpsverlag
Pastellporträts des De la Tou# heraus. Alle
diese Werke besitzt die Vaterstadt des Künstlers St.