II, Theaterstücke 19, Der Ruf des Lebens. Schauspiel in drei Akten (Vatermörderin), Seite 41

Lebens
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des
19. Der Ruf
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igesste

#at ist da, der junge, der geliebte Mann,
Form des Selbstmordes erfand, macht ihn an¬
achtet, will die Erinnerung an diese Evisade
Am die Eisersucht des. Opersten gilt. Er um¬
ziehend und bewundernswert, wie einen Künst¬
gerade für immer entschlummern. Der Oberst
Lebens.
trei# ihn, Erscheint am Fenster, wie der Tod.
ler. Daß seine Rachgier diese wundervolle
weckt sie auf. reistt sie emper. jagt sie var sich
Sufer Bente will er sich versichern: „Max, ich
Pallade ratrietischer Opferfrendigkeit ersinnen
her, zündet sie an, bis es endlich so weit ist:
tten von Arihur
# eine Dreonnanz zum Kaiser schicken ...“
konnte, macht ihn zum Dichter. Und daß er
Die blauen Kürassiere wollen alte, Schuld be¬
rung im Lessing¬
La#ernd fragt es der Oberst. Am Ende will
sich, sterd#end, vom Hahnrei zum Heros zzu wan¬
zahlen. Dem sicheren Tod weiht sich das Regi¬
Mar nach dieser Reitung greifen, will ihm ent¬
deln vermag. öffnet einen unermeßlichen Treff¬
ment. Keiner wird lebend aus der =Schlacht
lauen Kürafsiere be¬
wischen will sich vielleicht heimlich mit der Frau
in die geheimen Untergründe vieler
blid
zurückkehren. Als eine Gug#e hat's der Ooerst
dbarer Mann. Denn
bo#enmchen. Diese Frage bindet ihn. Aber
srommer Legenden. Durch Schnitzlers Schau¬
vom Kaiser erbeten. Seine Offiziere, seine
tol. Und niemanden
## wird zen Heldenritt nicht mitreiten. Der
spiel wandest er wie ein schöner Todesgett.
braben Reiter jübeln ihm zu. Er aber ist zu¬
dlich wäre, wie die
Operst Zwingt ihn zu einem schimpflicheren
wie ein hober Herr über das Schicksal der
frieden. Denn jetzt hat er das Spiel glängend
Auch ein leian besieg¬
Ende. Heden Sthichsal entscheidet sich unter der
anderen. Durch seinen Willen vollzieht sich alles,
gewonnen. Jetzt schlürft er Vergeltung, den
erste Abendkühle des
Gewalt dieses Mannes: das Schicksal der treu¬
##esgeschießt. Der Bann des Sterbens, den er
süßesten Trank, in tiefen Zügen. Mehr noch:
i angeweht, und die
1 losen Frau, das Schicksal des armen Max, zu
##r die Menschen hingebreiter hat, treibt all
I was konnte ihm dieser Mrieg denn darbringen:
n hält ihn gefangen.
dem Maiie kommt. Mariens, Katherinens
ihr Wünschen, all ihr Tun zn raschem Auf¬
Ein Zufalls=Sterben. das so viele erleiden?
u ihn betrügt. Mit
Schicsal, #### Los des bürgerlichen Freiers.
fiammen.
Die Heimtehr mit einem Lrden, als Generale
nant, mit zweien, mit
Dieses Siuck#ist erfüllt vom besten, was
Ta stzt Marie, das plasse Mädchen. bei
Es werden viele mit Orden und Würden heini¬
dStolz verbieten ihm,
Schninler zu bieten vermag. Alle Motive, die
ihrem aiten tranten Vater frendles in dumpfer
kehren. Er#herist der Einzige, der heim Aus¬
* Gewißheit zu ver¬
Schnitler jecheschäftigten, die er als sein Eigen¬
Stühe. Einmal hat sienvom Waldfrieden im
marsch, der vom ersten Augenblic an des höch
geistreich, als daß er
um ausprechen darf, haben hier einen tieferen,
Fersthaus geträumt. Tan. aber kam eine
sten Ruhmes sicher ist. Er reitet in den Ted.
Rache, dies heimliche
veneren Klang. Hier ist das Aufrauschen des
Nacht, eine einzige, da hielt ein junger Küraister
Wa# tus Es ist die Minsterblichten! Une richt
gewöhnlichen Hahn¬
Lerens vor der großen Stille des Todes. Hier
sie beim Klang der Walzer, im Arm. Und du
jekloß die Ehre in wieder sein, auch die Nache. Weich
Viel zu stolz ist er,
ist ein Schicksgl nur lose im anderen verschräuft.
fühlte Marie, es gäte, noch ein köheres Glük
eine Rache! Alle die vielen frischen, blühenden
Hetzhund seiner Eifer¬
und jeglicher bleibt am Schlusse doch einsam. Die
als das trauliche Behagen an der Seite eines
jungen Menschen, denen die treulose Fau au¬
ebenden Flanken. mit
Gleichwertigkeit alles Geschehens ist hier wieder
bürgerlichen sittsamen Franadjunken. Der junge
gelächelt hat, alle, alle, nimmt en mit ssch.
suchend, würdelds
I ausgesorochen, nur mit reineren, von einer selt¬
Kürassier hat sie gebeten: laß mich nicht wartes.
Keiner wird fehlen. Auch diejenigen, die ihnebe¬
er preisz### Alles
somen Schönheit vibrierenden= Accenten. Und
Aber der trante Vater hiest sie gefangen. Und
trogen, die sein Bett geschändet, die eiwa seiner
lutet still nac innen.
ein Duft von Wien, ein Hauch von österreichi¬
nun hört sie, daß die blauen Kürassiere morgen
gespottet haben, werden mit dabei sein. Be¬
hr zu üben, und blict!
scher Landschaft ruht über diesem Werk, wieder
in den Tad reiten. So, viel Jugendsoligkeit,
mütig und in banger Ehrfurcht vor ihrem hel¬
ten Augen über seine.
niemals vorher an einer Schnitzlerschen Arbeit
Lieve, Rausch und Luit des Levens versäumt,
s,was es sonst an Ver¬
haftete. So klar und scharf ist die wienerisch¬
und so turze Frist, es einzühples. Da eilt sie
reiten und sich morden lassen. Eingehüllt in
n Genngtnung gibt,
österreichische Armosphäre dieses Stückes, daß
hinweg über ihres Vaters Leiche, in die Stunde
eine Wolke von Jugend, von Jugend umdröhnt
cersinn; ist ihm zu
man wie an sähnen Herbsttagen alle Höhen, alle
der Jugend.
Armelent=Speise. Er
#und umtlirrt wird er dem Tod entgegensprengen,
Täler, alle Gipfel des Landes zu erkennen glaubt.
wird einziehen in das Schattenreich mit einem
en Katastrophen.
Die todgeweihie Katherina, ist da. Zwei
Das Oesterreichische hat die Aufführung
Gefolge, dessen kein Fürst der Schlachten sich
fall diesen Krieg. Für
Schwestern schon santen vor ihr ins Graß.
manchmal wunderbar getroffen. Zunächst Wal¬
rühmen dürfte, wird dahinfahren wie ein Wet¬
die Lösung gen en:
Jungfrauen, von frühem Sterben ereilt. Auch
ser in seiner Dekoration des letzten Aktes. Dann
tersturm, wird in der brausenden Schönheit
od. und das anese
auf Katherinens Wangen find im „Winur die
Bassermann als Oberst. Er hatie etwas
seines Sterbens ewig leben. Der Oberst, der die
des nahen Kampfes.
Rosen erblüht". Aber an den jungen tod¬
I von der nachlässigen Grazie und Eleganz habs¬
blauen Kürassiere befehligt und dem Schicsal
blauen Kürassiere be¬
geweihten Männern lernt sie die männdische
burgischer Prinzen. Auch Herr Marr, der als
gebietet.
nur ein Mittel, sein
Wonne des Abschiednehmens. Sie wird Ab¬
Mariens Vaier vortrefflich war. Die Marie
#reißen, dieses Schia¬
schied nehmen, wird zu jedem, der jung ist und
Dieser funtelnde, faszinierend stolze Mann,
selbst war Fram Triesch, und lie man zu¬
Boden geworfen und
schön und der ihr gefällt, hingehen, wird ihn
der nur einmal, und flüchtig nur uns vorüber¬
geben muß. innerhalb ihrer Möglichkeiten glän¬
n Kürassiere sind vor¬
füssen, wird ihm gehören, wird von ihm Ab¬
schreitet, ist mir dennoch die wichtigste, die
zend. Sonst aber blieb die Darstellung dem
us einer Schlacht ge¬
größte Gestalt, die das Stück enthält. Daß
schied nehmen. Denn bald, schon bald muß sie] Dichter virles schuidig. Felis Salten.
von wenigen nur be=1 seine Verachtung des Daseins so ungeheures jn fort aus dieser Weli.