II, Theaterstücke 19, Der Ruf des Lebens. Schauspiel in drei Akten (Vatermörderin), Seite 133

19. Der Ruf des Lebens
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ferenz vorliegende Programm von ihr bis zu Ende durc
4elt —
hu. Ein Regie¬
beraten werden wird. Zur Prüfung der Bankprojekte
schuß, vorzuschlagen.
rungsvertreter rllärte aber kurz und bündig, daß die
Simultanschulen nur geduldet und daß ihre Ausdehnung
werden die in den letzten Tagen dort eingetroffenen tech¬
Stettin, 26. Febru
nicht gewünscht werden #nne. Die Nationalliberalen
Kaiserpaares fällt morgen
nischen Beiräte, Dupasseur=Frankreich, v. Glase¬
traten zwar im Prinzip fül die Gleichberechtigung der Simultan¬
Festtag. Infolge
napp=Demschland, Marales=Spanien, hinzuge¬
schulen mit den Konfessionsschulen ein, stimmten aber trotzdem
für die meisten Regierungs=,
zogen.
gegen die freisinnigen Anträge. Folgender freisinniger Antrag:
amtliche Diensttätigkeit morg
Der Vorschlag des Sultans antwortet
„die öffentlichen Volksschulen sind in der Regel so einzurichten,
auch die Städtische S
Punkt für Punkt auf den spanischen Fragebogen. Er um¬
daß der Unterricht den Kindern ohne Unterschied des religiösen
Standesämter sind nur
Verstorben ist


mann Gustav Lewy, der
Die Tronödie ihres Lebens soll durch ein kurzes Freuden¬
dankbares Andenken erworben
schiebsel wenigstens nicht zur Dissonanz entstellt worden
Zum Raubmord in
bachanal ihren leuchtenden Einschnitt erhalten. Aber:
wäre. Immerhin verdient es dieses Stück mit seinem
nach dem Mörder der Wit
„wen die Andern kümmern, der darf nicht glücklich sein.“
Parallelismus von dichterischen und technischen Potenzen,
auch auf den schon früher
Hat sie nicht den Mut zur Entschlossenheit gehabt, um
mit seiner tendenziösen und sachlichen Kühnheit, daß der
Freund des Sohnes der
sich ihr Bischen Glück auch gegen die Pflichten der Pietät
Poet seinen Abschluß revidiere. Es wird dann der¬
fahren gegen ihn eingestell
einst
zu holen, so hat der Mann, dem sie im Zeitraum einer
— denkt an mich — ebenso sicher seine Auferstehung
haltspunkte für seine Schul
befindet sich noch in 1
flüchtigen Begegnung seelisch zu eigen ward, nicht die
feiern, wie der „Schleier der Beatrice", jenes köstliche,
Glasow, gegen den sich
Geduld gehabt, auf sie zu war en. Marie, die auch ihrem
liefe, von rauschenden Ewigkeitsströmen durchflutete Ge¬
Es haben sich mämlich Arl
dicht.
Freunde die Führerhand in das Land eines neuen Ge¬
e wollen ihn zu der krit
schickes reichen will, sieht den endgiltigen Abschluß des
Ja: gerade „Der Ruf des Lebens“ wird um so mehr
die von der Wiesenstraße
zu¬
seinen. Er hat die Frau seines Obersten, der ihm
erst vor einem andern Forum seinen letzten Richterspruch
kemwend. gesehen haben.
gleich ein väterlicher Freund ist, zu seiner Geliebten ge¬
können, steht noch dahin,
empfangen müssen, als gestern Otto Brahms Schauspieler
gezogen werden können.
macht. Am Abend, bevor er an der Seite des Vorge¬
dem zarten Gespinnst der Stimmungen fast ausnahmslos
der während seiner Militch
setzten in den Tod reitet, trifft der alle Mann die Beiden
mit nüchternem, tötendem Rationalismus zu Leibe gingen.
die Festung Spandau und
zusammen. Er schießt das Weib nieder, nennt den Jüng¬
Dieser wurde von engherzigen, rein persönlichen Stand¬
gebracht worden war, von
ling einen Lügner. Der steckt noch tief genug in den
punkten geführt bei Herrn Rittner und Frau Leh¬
kranker entlassen wurde.
alten Moralfesseln, um in dieser Beschimpfung den Zwang
mann, denen das Volumen ihrer Rollen nicht genügte,
Ein erfolgreicher
zum Tode zu finden. Nur für eine kurze Liebesepisode
letzten Nacht in dem Mil
und die einfach durch völlige, darstellerische Nichtachtung
Die Diebe, die sich durch
kann Marie ihn erobern: dann folgt er der Andern.
ihrer Aufgaben direkt gegen das Stück polemisierten. Aber
die Wechselkasse mit etwa
Ich sehe den Riß in diesem Drama wahrhaftig
auch Hern Reicher (der Arzt) zerhackte den in einem
und Hühnereier sowie aus
nicht im Zuviel. Ich sagte es schon. Nur der letzte Akt,
leicht schwärmerischen, gefeilten, romantisierenden Glanze
zimmer einen kleinen Bei
der zu wenig bringt, zerfetzt die Wirkungen. Er will
gehaltenen Dialog ganz „realistisch“; die Herren Mayr
befand sich in einem Zylin
das anschaulich in gewaltiger Wirklichkeit Gegebene durch
(Mariens Vater), Stieler (ihr Geliebter) blieben
Einbrecher zeugt, daß ind
Geschäftsinhabers gehörend
durchaus äußerlich in Geste und Charakteristik, und die
die Raisonnements eines stillen Arztes, der seinen Beruf
* Der Verein für
vom Kollegen Schnitzler wohl nicht ohne Absicht empfan¬
Damen Schiff und Hoffmann sind zwei recht ver¬
Ortsgruppen und zahlreiche
Aber
hängnisvolle Irrtümer. Blieben die Triesch (Marie),
gen hat, melancholisch zu Ende führen
land verbreitet ist, beabsic
die als fesselnde Beherrscherin der Rede und grandiose
unsere Nerven beben noch von wilden Impressionen und
versammlung am 8.
Veräußerlicherin unterdrückter und ausartender Tempera¬
mögen sich der müden Gemessenheit nicht fügen, aus der
Vorabend, Sonnabend, den
mente immer erobert . . . .: und Bassermann
Marie ihre desini ioe Erkenntnis empfängt. Und das Auf¬
Geseniusschen höheren Ma
die Mariens Entschluß
lung abgehalten werden,
der seinen, zunächst ein wenig an Sardou und Dumas
tauchen jener Kousine
Mitglied des Abgeordneten
zur Aktivität durch ihr Beispiel einst schärfte und nun,
mahnenden, uniformieren „Rächer der Gattenehre“ mit
Schulreform sprechen wird.
verendend, als sittlich und törperlich Verkommene in hä߬
gute Ergebnis zu einem etskalten, bleichen, überlegenen j jetzt etwa 90 und wird sich
licher Opheliapose zurücktehrt, zerstört vollends die Har= Schiusalswalter umgestallete.
vermehren.
monie des Ausllangs, dessen Tonkraft ohne dieses Ein¬
Walter Turszinsky.
(Fortsetzung des lo