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19. Der uuf des Lebens box 24/2
An michen ionnit die Thst, dald Kanast an ehen ests Schuch, den Pernais aun der Shr säns boirichn Frmndes,
uht schuf
in Katharinas Geliebten, im jungen Leutnant Albrecht zum Aus= mit dem Faschingsplunder eines erlogenen Heroismus. Er gibt sich
eden relieflos
den Anschein, als sterbe er gleich den anderen als Held — für
druck. Ich möchte dem begabten und sympathischen jungen Künstler,
einen Wahn, meinetwegen, aber doch für etwas, in dem selbst ein
m Mißbrauch der diese Rolle recht gut gespielt hat, nichts Unverbindliches sagen. Aber
nüchterner Mensch, wie der Doktor, etwas Großes bewundern kann.
uf das er uns ich darf nicht verschweigen, daß es meines Erachtens für das
In Wahrheit aber zahlt er mit seinem Tode den Wechsel, den er
einer solchen Stück erheblich vorteilhafter gewesen wäre, wenn die Bedeutung
durch das Akzept seines Ehebruchs zahlungspflichtig für sich gemacht
na sterben vor dieser äußerlich unscheinbaren Rolle schon durch die Besetzung mit
hat. Er diskontiert ihn heute noch in Ehren, anstatt sich am Ver¬
r und Albrecht einem anerkannt ersten Künstler recht deutlich markiert worden
fallstage — in ehebrecherischer Umarmung betroffen — vom
Fizier, der wach= wäre, mit einer Persönlichkeit, die „das Ohr des Hauses
Obersten wie ein böser Hund niederknallen zu lassen. Jetzt wird
en Fenster der besitzt“
Albrecht versteht nicht, daß er und seine Kameraden aus ihm der herrlichste Tod beschieden: im Dienste des Vaterlandes,
en der letzten
dem schönen Leben scheiden sollen, weil vor dreißig Jahren jetzt für Kaiser und Reich, unter Gottes blauem Himmel, als helden¬
der anderen
hafter Rächer einer alten Schmach.
längst Verstorbene und Verschollene durch feige Flucht de
haben vorüber¬
Wie in Schwindelb anzen Passiva und Aktiva gefälscht
Regiment mit einer Schmach bedeckt haben, die vielleicht nicht
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verjährt, aber doch vergessen ist. Er sieht nicht ein, daß er die werden, so geht aus dieser moralischen Falschmünzerei die Schande
als blinkblanke Ehre hervor.
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Erbschaft der alten Schuld anzutreten habe; er weiß nicht, wofür
Das wären wohl die „Zusammenhänge, die man begreifen
„Ruf des er sich niederschießen lassen soll. Und das, was der junge Mensch
muß“. Wir hätten sie lieber nicht begriffen.
ehr oder minder da harmlos ausspricht — wir alle empfinden es mit ihm.
Noch schlimmer ist's um den „Witz“ des Obersten bestellt.
Was ist das für eine wahnwitzig gräßliche Sühne, dieser
Der ernste, zu früh gealterte Mann ahnt wohl die Untreue
und Zolas anbefohlene Massenselbstmord! Mir scheint, wenn es den blauen
sentlichen Unter= Kürassicren von 1849 gelänge, mit möglichst geringen Opfern von seiner Frau, die zu lange jung bleibt. Bewahrheitet sich's, was
er fürchtet, so ist's der sichere Tod — zum mindesten für einen:
shen dem alten Menschenleben eine den Sieg entscheidende Aktion zu vollbringen,
mir sogar voll das würde die seit drei Jahrzehnten mit Schande besudelte Fahne für ihn, für die Ehebrecherin, für den Nebenbuhler — für einen
ein qualvolles, wieder reinwaschen. Diese Schande aber mit stupid und massen= gewiß. Wenn er den Schuldigen oder die Schuldige niederschösse,
I wie der andere haft unschuldig vergossenem Blut übertünchen, das wird man wenn er sich von seinem Rivalen niederschießen ließe oder seinem
Hammer so viel schwerlich als reinigenden Heroismus gelten lassen. Das ist wüstes unerträglichen Dasein selbst ein Ende machte, so würde das
krlösung möglichst Bramarbasieren, altorientalische, greuliche Roheit, bluttriefender bürgerliche Trauerspiel eben ausgehen, wie es unter den gegebenen
sozialen Bedingungen auszugehen pflegt — mit dem boshaften
ht gekrümmt und Molochgötzendienst, mit dem unsere Kultur keine Fühlung hat.
Max weiß auf die schlichte und berechtigte Einwendung Nachruf des wenn nicht Lächerlichen, doch höhnisch Belachten.
ununterbrochenes
Selbstmord seiner seines Freundes auch nichts Gescheites zu antworten. Er ent= Wenn aber für ihn, wie Albrecht andeutet, die vorgeblich helden¬
m sein, um sich kräftet nicht einmal die geradezu schauerliche Andeutung Albrechts, hafte Massenhinopferung nichts anderes ist als das Mittel zum
Moser, der keinen daß diese Massenabschlachtung am Ende auf nichts anderes hinaus= Zweck, seinem von ihm gesuchten Tode die Kleinlichkeit einer
r hat, empfindet, laufe als auf einen „Witz“ des Obersten. „Der Oberst“, sagt Skandalgeschichte zu nehmen, den George Dandin zum Arnold
hört, nur eines: Albrecht, „ist ein gar zu witziger Kopf, darum müssen wir Winkelried herauszuputzen, den Hahnrei zum Heros — dann ist
es einfach grauenhaft.
is, noch nicht zu sterben.“
Der Oberst ahnt, daß seine junge Frau Kommandeuse sich
„Nichts über ihn. Ihr versteht ihn alle nicht,“ entgegnet
ebzig Jahren und
Max. „Man muß die Zusammenhänge be= außerehelich ergötzt. Er weiß, daß er die Schande, wenn sie
ruchbar wird, nicht überleben kann. Und kaltblütig, um das, was
greifen.“
jahung des Willens
Mit solchen vieldeutigen und nichtssagenden, nebeligen als persönlich schändend betrachtet wird, und dem zu allem Unglück
twas Krankhaftes,
noch ein Gran von Lächerlichkeit beigemischt ist, zu verdecken, um
ene Arzt, der sich Skandinavismen wollen wir uns lieber nicht um die Sache
die wahre Ursache seines Unterganges zu bemänteln, läßt er es
die gesunde Marie herumdrücken.
Vielleicht kommen wir der Sache näher, wenn wir hören, geschehen, regt es wohl gar an, daß Hunderte seiner Kameraden,
ht, als der sterbens¬
wie der verständige Albrecht den Verdacht ausspricht, daß sein zwanzigjährige Jünglinge, kräftige Männer, Söhne, Gatten, Väter
er weiß, daß die
alte Moser aus- guter Kamerad Max, der so freudig in den Tod zieht, am mit ihm getötet werden, damit die Unrühmlichkeit seines Todes in
die Mittel in die Ende „eine persönliche Schuld in der allgemeinen aufgehen“ der Hekatombe der unbewußten Opfer verschwinde.
Die Unglücklichen! Sie wähnen sich Helden im Dienste des
Alten die Ohren so lassen wolle.
Das heißt doch wohl aus der gewollten Unklarheit in ver= Vaterlandes und sind in Wahrheit nichts anderes als die Schlacht¬
nicht mehr zu
ständliches Deutsch übertragen: Max behängt die Sühne der eigenen opfer eines wahnsinnig grausamen Egoismus. Sie glauhen, sie
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An michen ionnit die Thst, dald Kanast an ehen ests Schuch, den Pernais aun der Shr säns boirichn Frmndes,
uht schuf
in Katharinas Geliebten, im jungen Leutnant Albrecht zum Aus= mit dem Faschingsplunder eines erlogenen Heroismus. Er gibt sich
eden relieflos
den Anschein, als sterbe er gleich den anderen als Held — für
druck. Ich möchte dem begabten und sympathischen jungen Künstler,
einen Wahn, meinetwegen, aber doch für etwas, in dem selbst ein
m Mißbrauch der diese Rolle recht gut gespielt hat, nichts Unverbindliches sagen. Aber
nüchterner Mensch, wie der Doktor, etwas Großes bewundern kann.
uf das er uns ich darf nicht verschweigen, daß es meines Erachtens für das
In Wahrheit aber zahlt er mit seinem Tode den Wechsel, den er
einer solchen Stück erheblich vorteilhafter gewesen wäre, wenn die Bedeutung
durch das Akzept seines Ehebruchs zahlungspflichtig für sich gemacht
na sterben vor dieser äußerlich unscheinbaren Rolle schon durch die Besetzung mit
hat. Er diskontiert ihn heute noch in Ehren, anstatt sich am Ver¬
r und Albrecht einem anerkannt ersten Künstler recht deutlich markiert worden
fallstage — in ehebrecherischer Umarmung betroffen — vom
Fizier, der wach= wäre, mit einer Persönlichkeit, die „das Ohr des Hauses
Obersten wie ein böser Hund niederknallen zu lassen. Jetzt wird
en Fenster der besitzt“
Albrecht versteht nicht, daß er und seine Kameraden aus ihm der herrlichste Tod beschieden: im Dienste des Vaterlandes,
en der letzten
dem schönen Leben scheiden sollen, weil vor dreißig Jahren jetzt für Kaiser und Reich, unter Gottes blauem Himmel, als helden¬
der anderen
hafter Rächer einer alten Schmach.
längst Verstorbene und Verschollene durch feige Flucht de
haben vorüber¬
Wie in Schwindelb anzen Passiva und Aktiva gefälscht
Regiment mit einer Schmach bedeckt haben, die vielleicht nicht
91
verjährt, aber doch vergessen ist. Er sieht nicht ein, daß er die werden, so geht aus dieser moralischen Falschmünzerei die Schande
als blinkblanke Ehre hervor.
30
Erbschaft der alten Schuld anzutreten habe; er weiß nicht, wofür
Das wären wohl die „Zusammenhänge, die man begreifen
„Ruf des er sich niederschießen lassen soll. Und das, was der junge Mensch
muß“. Wir hätten sie lieber nicht begriffen.
ehr oder minder da harmlos ausspricht — wir alle empfinden es mit ihm.
Noch schlimmer ist's um den „Witz“ des Obersten bestellt.
Was ist das für eine wahnwitzig gräßliche Sühne, dieser
Der ernste, zu früh gealterte Mann ahnt wohl die Untreue
und Zolas anbefohlene Massenselbstmord! Mir scheint, wenn es den blauen
sentlichen Unter= Kürassicren von 1849 gelänge, mit möglichst geringen Opfern von seiner Frau, die zu lange jung bleibt. Bewahrheitet sich's, was
er fürchtet, so ist's der sichere Tod — zum mindesten für einen:
shen dem alten Menschenleben eine den Sieg entscheidende Aktion zu vollbringen,
mir sogar voll das würde die seit drei Jahrzehnten mit Schande besudelte Fahne für ihn, für die Ehebrecherin, für den Nebenbuhler — für einen
ein qualvolles, wieder reinwaschen. Diese Schande aber mit stupid und massen= gewiß. Wenn er den Schuldigen oder die Schuldige niederschösse,
I wie der andere haft unschuldig vergossenem Blut übertünchen, das wird man wenn er sich von seinem Rivalen niederschießen ließe oder seinem
Hammer so viel schwerlich als reinigenden Heroismus gelten lassen. Das ist wüstes unerträglichen Dasein selbst ein Ende machte, so würde das
krlösung möglichst Bramarbasieren, altorientalische, greuliche Roheit, bluttriefender bürgerliche Trauerspiel eben ausgehen, wie es unter den gegebenen
sozialen Bedingungen auszugehen pflegt — mit dem boshaften
ht gekrümmt und Molochgötzendienst, mit dem unsere Kultur keine Fühlung hat.
Max weiß auf die schlichte und berechtigte Einwendung Nachruf des wenn nicht Lächerlichen, doch höhnisch Belachten.
ununterbrochenes
Selbstmord seiner seines Freundes auch nichts Gescheites zu antworten. Er ent= Wenn aber für ihn, wie Albrecht andeutet, die vorgeblich helden¬
m sein, um sich kräftet nicht einmal die geradezu schauerliche Andeutung Albrechts, hafte Massenhinopferung nichts anderes ist als das Mittel zum
Moser, der keinen daß diese Massenabschlachtung am Ende auf nichts anderes hinaus= Zweck, seinem von ihm gesuchten Tode die Kleinlichkeit einer
r hat, empfindet, laufe als auf einen „Witz“ des Obersten. „Der Oberst“, sagt Skandalgeschichte zu nehmen, den George Dandin zum Arnold
hört, nur eines: Albrecht, „ist ein gar zu witziger Kopf, darum müssen wir Winkelried herauszuputzen, den Hahnrei zum Heros — dann ist
es einfach grauenhaft.
is, noch nicht zu sterben.“
Der Oberst ahnt, daß seine junge Frau Kommandeuse sich
„Nichts über ihn. Ihr versteht ihn alle nicht,“ entgegnet
ebzig Jahren und
Max. „Man muß die Zusammenhänge be= außerehelich ergötzt. Er weiß, daß er die Schande, wenn sie
ruchbar wird, nicht überleben kann. Und kaltblütig, um das, was
greifen.“
jahung des Willens
Mit solchen vieldeutigen und nichtssagenden, nebeligen als persönlich schändend betrachtet wird, und dem zu allem Unglück
twas Krankhaftes,
noch ein Gran von Lächerlichkeit beigemischt ist, zu verdecken, um
ene Arzt, der sich Skandinavismen wollen wir uns lieber nicht um die Sache
die wahre Ursache seines Unterganges zu bemänteln, läßt er es
die gesunde Marie herumdrücken.
Vielleicht kommen wir der Sache näher, wenn wir hören, geschehen, regt es wohl gar an, daß Hunderte seiner Kameraden,
ht, als der sterbens¬
wie der verständige Albrecht den Verdacht ausspricht, daß sein zwanzigjährige Jünglinge, kräftige Männer, Söhne, Gatten, Väter
er weiß, daß die
alte Moser aus- guter Kamerad Max, der so freudig in den Tod zieht, am mit ihm getötet werden, damit die Unrühmlichkeit seines Todes in
die Mittel in die Ende „eine persönliche Schuld in der allgemeinen aufgehen“ der Hekatombe der unbewußten Opfer verschwinde.
Die Unglücklichen! Sie wähnen sich Helden im Dienste des
Alten die Ohren so lassen wolle.
Das heißt doch wohl aus der gewollten Unklarheit in ver= Vaterlandes und sind in Wahrheit nichts anderes als die Schlacht¬
nicht mehr zu
ständliches Deutsch übertragen: Max behängt die Sühne der eigenen opfer eines wahnsinnig grausamen Egoismus. Sie glauhen, sie