II, Theaterstücke 19, Der Ruf des Lebens. Schauspiel in drei Akten (Vatermörderin), Seite 275

19. Der Ruf des Lebens
Telephon 12.801.
LHVER
unternehmen für Zeitungs-Ausschnltte
I., Concordiaplatz 4.
Verfretungen
Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hage. London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Guellenangabe ehne Gewähr).
Ausschnitt aus:
T301So Wiener Bilder
vom:
Arthur Schnitzker, der Dichter des Schauspiels „Der Ruf des
Lebens“.
box 24/3
Telephon 12.801.
*
JODSCHTER
1 österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnltte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr).
Ausschnitt Laüpziger Neueste Nachrichm
16. OE Z. 1909
vom:
-
zu Heirgens
bes####orträge das Fest verschönern zu helfen.
###r Schnitzlers dreiaktiges Schauspiel „Der Ruf des Lebens“,
hren in Berlin seine Uraufführung erlebt hat.
Das bereit:*
Hat nunmehr auch seine Wiener Erstaufführung im Deutschen
Volkstheater erfahren. Auch hier war der Erfolg kein reiner. Das
Publikum nahm das Werk mit der Achtung auf, die es dem beliebten
Verfasser schuldig zu sein glaubte. Die Kritik kann sich aber der Auf¬
fassung nicht verschließen, daß das Schauspiel einen krankhaften Zun
hat, der einen wahren künstlerischen Genuß nicht aufkommen läßt. Das
Stück enthält eigentlich mehrere Dramen, die sich nur oberflächlich be¬
rühren und doch durch den gemeinsamen Titel unter einen Hut ge¬
bracht sind, das Drama des 79jährigen Rittmeisters Moser, der durch
seine Feigheit vor 30 Jahren den Verlust einer Schlacht verschuldet
hat, und bei dem der „Ruf des Lebens“ die Furcht vor dem Tode be¬
deutet, das Drama seiner Tochter Marie, der der „Ruf des Lebens“
die gewaltsame Befreiung von der brutalisierenden Selbstsucht
Vaters ist, dem sie eine Arzenei, die den „Schlaf von hundert Nächten“
enthält, in das Glas schüttet, um sich die „Tür ins Freie“ zu öffnen,
und das Drama der schwindsüchtigen Katharina, bei der der „Ruf des
Lebens“ die Sorge ist, auch nur eine Glücksstunde der kurzen Lebens¬
frist ungenosfen entschlüpsen zu lassen, weshalb sie von Mann zu Mann
haftet. Nur die blauen Kürassiere, die morgen in den Soldatentod
reiten sollen, scheinen den „Ruf des Lebens“ nicht zu kennen. Schon
der Schluß des ersten Aktes verstimmte einen Teil des Publikums.
Der zweite Akt mit seiner kleckshaften Malerei und der dritte Akt, der
mehr schwulstiges Soupergespräch als Drama ist, konnten das Interesse
des Publikums nicht dauernd fesseln. Die Darstellung war, wie immer
im Deutschen Volkstheater, eine vortreffliche.
. „ Aandenn. cheitet Agsomun