II, Theaterstücke 19, Der Ruf des Lebens. Schauspiel in drei Akten (Vatermörderin), Seite 361

19. Der Ruf des Lebens
Telephon 12.801.
Dt Wen
— „OUSEHVER
1 österr. behördl konz Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr).
Ausschnitt aus:
74. 4. Ssmdenblatt. Wies
vom:
— Aus Prag, 23. d, wird uns telegraphiert: Das Schonspiel
von Artur Schnitzler „Der Ruf des Lebens“, das bei der Berliner
Uraufführung umgearveitet worden ist, erlebte heute im Neuen
Deutschen Theater bei der Erstaufführung einen großen
Ersotg. Der anwesende Dichter wurde zehnmal gerufen.

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nicht der Wille derjenigen, die die Opfer zu bringen dukt einer wie
haben.
einer gerade
Was wir jetzt in Konstantinopel erlebt blickt. Es
haben, den unüberlegten Putsch einer Hofklique,gen des Wir
die kopflose Emeute einer Kammerdiener=Partei, gesetze zurück
Feuilleton.
Der Ruf des Lebens.
Zur heutigen Aufführung.
Der Ruf des Lebens ertönt aus allen Werke
Schnitzlers. Er ist der große Dichter und Verkünd
des Gebotes, das aller Kreatur von Anbeginn was
ihrer Natur nach mit allen Fibern sich zu bewec
und zu weiten und nicht zu ruhen, als bis alle
Streben erfüllt ist. Diese Bewegung kennt kein Halt
Selbst die Wurzel in ihrer lichtlosen Grube tast
unaufhaltsam weiter, durch hartes Gestein, went
nicht anders geht. Wie erst der Mensch, der all
hende! Oder doch auch blinde? Aber der Dich
kennt nicht nur das Gesetz des Werdens und Sein¬
sondern auch des Vergehens und er pflichtet nich
dem Spruch des alten Predigers bei: „Besser ein
lebendiger Hund als ein toter Löwe“. Auch sein
Personen haben ihr tragisches Maß in sich und ver¬
stehen zu sterben, wenn sie dem Ruf des Lebens nicht
mehr folgen können.
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Um die Gewalt des Lebensrufs darzutun, hatsm
Artur Schnitzler ein ungeheures Wagnis unternom= Ei
men: er führt ein Mädchen durch Untreue, Mord
und Buhlerei, um ihm zum Schluß noch den Wegs sein
ins Leben zu weisen. Marie Moser hat den Forst=sch
adjunkten Eduard Rainer kennen gelernt, der sich hat und r
von seiner Braut Katharina wandte um Marie zulkommt nun
folgen. Marie glaubt Eduard zu lieben, da lernt sielliebten verabsch