II, Theaterstücke 19, Der Ruf des Lebens. Schauspiel in drei Akten (Vatermörderin), Seite 448

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19. Der Ruf des Lebens

ungen Mädchen, das mit den Unkenntnis der akustischen Verhältnisse unseres Theaters
Morgen Freitag (Abonn. Ser. 1 vot) findet die
angen, in wenigen Augenblicken hatte er die Erzählung seiner Schicksale um einige Schwin= Erstaufführung der Komödiennenheit „Der gutsitzende
Fraa“ von Dregely sttt.
will. Der ganze Aufbau des gungen zu leise gebracht. Ungemein sympatisch wirkte die
kliederung und den dramatischen liebenswürdige Art des Herrn Mahr als Max und der
Samstag (Abenn. Ser. 2 gelb) ist das Drama
früheren Werken Schnitzlers weltkluge, überlegene Doktor des Herrn Wald. Von die¬
„Der Ruf des Lebens“ von Schnitzler angesetzt.
tergrund der Handlung, die Un=sen ersten Kräften wird wohl in Zukunft noch mehr Schmei¬
Sonntag nachmittags 3 Uhr gelangt die Operetten¬
ärtige Erscheinung der handeln=chelhaftes zu sagen sein. Die starken seelischen Affekte
neuheit „Alt=Wien“ zur 5. Wiederholung. Für abends
Erke den Anschein eines Myste= des in Todesfurcht erzitternden Offiziers, gingen bei Herrn
7 einhalb Uhr (außer Abonnement) wird die Operettenneu¬
tik stellenweise den dramatischen[ Froon in bloßer Deklamation unter. In diesem sonst heit „Eva“ von Lehar vorbereitet. Die Hauptrollen sind
gut zusammengesetzten Ensemble konnte Herr Dunay in mit den Damen Kokoschka, Meiße und den Herren Ritter,
der Oberleitung des Direktor der Leblosigkeit und Undeutlichkeit seiner Sprache, wie inSchneider, Steiner, Wendler besetzt. Die Inscenierung
egetan, die stellenweise dick¬
dem mangelhaften Gebürdenspiele und in seiner Unbe= besorgt Herr Feldmann, die musikalische Leitung hat Herr
Dialoges menschlich zu inter= holfenheit nur störend wirken. Die Gesamtdarstellung stand Kapellmeister Schweiger inne. Den choreographischen Teil
rl. Sinek mit reichem Form= unter dem Eindrucke der künstlerischen Intuition des Di¬
studiert Herr Balletmeister Exner ein.
Charakteristik die verzweigten! rektor Popp, der nicht nur mit gewohnter Meisterschaft
Spielplan.
stisch zur Darstellung gebracht. die stahlharte Entschlossenheit eines Kriegsmannes dar¬
, mit der sie gegen die Ketten stellte, sondern auch den Gang der Handlung belebte und
Donnerstag, 19. September (S. 4): „Alt=Wien“,
Wirklichkeit knüpfen, lag etwas
dem Werke einen stilvollen, formschönen Rechmen schuf.
Freitag, 20. September (S. 1): „Der gutsitzende
gel, die schwindsüchtige Katharina
Das Publikum folgte mit sichtlicher Freude der Auf¬
Frack“.
rtraut, die sich mit dieser Rolle
führung und zeichnete die Darsteller mit lebhaftem Bei¬
Samstag, 21. September (S. 2): „Der Ruf des Le¬
konie einen ehrlichen, überzeu¬
fall aus.
bens“.
allererste Kraft hat das Schau¬
A. S.
olda gewonnen, die mit einer
Sonntag, 22. September nachm. (a. A.): „Alt¬
Innerlichkeit die besorgte Mut¬
Wien“.
Aus der Theaterkanzlei.
kellen Bahnen bewegte sich Frl.
Sonntag, 22. September abenbs (a. A.): „Eva“.
Heut onnerstag (Abonn. Ser. 4 braun) wird!
harte Aussprache sehr unan¬
ügliche Leistung brachte Herr die so erfolgreiche Operettenneuheit „Alt=Wien“ zum
alten grämlichen Moser. Ins4. Male wiederholt.