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19. Der Ruf des Lenens
Ausschnltt Aür
ISWIENER ZEITUNG
vom:
Deutsches Volkstheater, Artur Schriteler Schauspiel in drei Akten „Der Ruf des
bebeng“ das in diogen Hause vor fünf Jahren zun ersten Hal erschien, ging heute
in grottenteils nouer „Besetzung abernals in Szene, Die phantastischeronantischen
Vorgange des in nilitarischen Kreison sich abspielenden Dranas vornochton dank
der guten Darstellung dos wohlgeneigte Publikun zu fesseln und über nancho
innere Unwahrscheinlichkeit glücklich Mnwogzuhelfen, In ersten Bwäschenakte
kam es in Hause zu eider grossen pat#ptischen Kundgebung. Die Extrablätter
von den Vorgängen bei Prgenysl varen in das Haus gelangt und des Publikun rief:
Vorlesen! Vorlesen!“ Ein Herr in erston Stooke las die Depesche des k.k.
TelKorr.-Bur, von stürnischen Bofrelle viederholt unterbrochen, den Pubzikun
vor, das am Schluge in laute Jubelrufe ausbrach, Merauf nahn die Vorstollung
ihren ordnungsgenäagen Fortgang.
regulenblatt, Wien
vom: 11 OKTOSER1314
Theater und Kunst.
(Deutsches Volkstheater.) Es sind kaum fünf Jahre seit der
ersten Aufführung von Artur Schnitzlers Schauspiel „Der
Ruf des Lebens“ im Deutschen Votkstheater. Was Schnitzker
in der Zwischenzeit noch Bedeutendes geschaffen, dieses bürgerliche
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Trauerspiel blieb in seiner Größe, in seiner schrecklichen Aufrichtig¬
keit und mit seiner quälenden Wahrheit vereinsamt. Sie alle leben
täglich, die da etwa um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ihr
Schicksal vor uns aufrollen, und gleiches Entsetzen wie es der alte
Moser, seine unglückselige Tochter Marie und ihre Base Katharina
erleiden, das durchzittert nach wie vor das Dasein Ungezählter.
Darum auch das Verständnis bei der Premiere und wiederum ge¬
stern gelegentlich der ganz vorzüglichen Neustudierung. Da war nur
wenig zu merken von der „gebräuchlichen Theatermanier“ viel eher
Liebe zur Sache und rühmenswerter Eifer. Ganz besonderes Lob
verdienen Herr Lackner — sein packender alter Moser kann nicht
leicht vergessen werden — Herr Kramer als eifriger und lauern¬
der Oberst — er spielte früher den jungen Leutnant Max, der nun
von Onno erschütternd dargestellt wird, und Herr Kutschera
als Arzt, nicht minder Fräulein Wagner — die Schlichtheit des
edlen Charakters der Marie kann kaum vollkommener gespielt wer¬
den — endlich Fräulein Bukovics als Katharina. Im ganzen,
K.
wie schöu-erwbahnt ein vortrefflicher Abend. Fraucht 1
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19. Der Ruf des Lenens
Ausschnltt Aür
ISWIENER ZEITUNG
vom:
Deutsches Volkstheater, Artur Schriteler Schauspiel in drei Akten „Der Ruf des
bebeng“ das in diogen Hause vor fünf Jahren zun ersten Hal erschien, ging heute
in grottenteils nouer „Besetzung abernals in Szene, Die phantastischeronantischen
Vorgange des in nilitarischen Kreison sich abspielenden Dranas vornochton dank
der guten Darstellung dos wohlgeneigte Publikun zu fesseln und über nancho
innere Unwahrscheinlichkeit glücklich Mnwogzuhelfen, In ersten Bwäschenakte
kam es in Hause zu eider grossen pat#ptischen Kundgebung. Die Extrablätter
von den Vorgängen bei Prgenysl varen in das Haus gelangt und des Publikun rief:
Vorlesen! Vorlesen!“ Ein Herr in erston Stooke las die Depesche des k.k.
TelKorr.-Bur, von stürnischen Bofrelle viederholt unterbrochen, den Pubzikun
vor, das am Schluge in laute Jubelrufe ausbrach, Merauf nahn die Vorstollung
ihren ordnungsgenäagen Fortgang.
regulenblatt, Wien
vom: 11 OKTOSER1314
Theater und Kunst.
(Deutsches Volkstheater.) Es sind kaum fünf Jahre seit der
ersten Aufführung von Artur Schnitzlers Schauspiel „Der
Ruf des Lebens“ im Deutschen Votkstheater. Was Schnitzker
in der Zwischenzeit noch Bedeutendes geschaffen, dieses bürgerliche
1
Trauerspiel blieb in seiner Größe, in seiner schrecklichen Aufrichtig¬
keit und mit seiner quälenden Wahrheit vereinsamt. Sie alle leben
täglich, die da etwa um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ihr
Schicksal vor uns aufrollen, und gleiches Entsetzen wie es der alte
Moser, seine unglückselige Tochter Marie und ihre Base Katharina
erleiden, das durchzittert nach wie vor das Dasein Ungezählter.
Darum auch das Verständnis bei der Premiere und wiederum ge¬
stern gelegentlich der ganz vorzüglichen Neustudierung. Da war nur
wenig zu merken von der „gebräuchlichen Theatermanier“ viel eher
Liebe zur Sache und rühmenswerter Eifer. Ganz besonderes Lob
verdienen Herr Lackner — sein packender alter Moser kann nicht
leicht vergessen werden — Herr Kramer als eifriger und lauern¬
der Oberst — er spielte früher den jungen Leutnant Max, der nun
von Onno erschütternd dargestellt wird, und Herr Kutschera
als Arzt, nicht minder Fräulein Wagner — die Schlichtheit des
edlen Charakters der Marie kann kaum vollkommener gespielt wer¬
den — endlich Fräulein Bukovics als Katharina. Im ganzen,
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wie schöu-erwbahnt ein vortrefflicher Abend. Fraucht 1
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