II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 27

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box 23/1
18. Der einsane Neg
Dr. Max Goldschmidt
Bureau für
Zeitungsausschnitte
verbunden mit direktem Nachrichtendienst durch
eisene Korrespondenten.
Telephon: III, 3051.
Berlin N 24.

Ausschnitt aus
amburgischer Correspondem
T4FEB. 1904 —

2
Berlin, den 13. Februar. ( Orig.=Telgr.) Im

Deutschen Theater fand leute Arxyur SchnitlersDer
einsame Weg“ nach langen Geduldp###d Puvlikums
eine unzweideutige Ablehnung. Eine Art Recherche #te
de la paternité in übertrieben sentimentaler Beleuchtung
bildet den Inhalt
3
Machrichten
I. öste
Wien, I., Concondiaplarz 4.
Vertretungen in Berlin, Badapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom,
Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
Ausschnitt aus:
DIE ZEIT, WIEN
(Tägliche Ausgabe)
vom: 441.100
U
h Schnitzlers „Der Einsame Weg“. Man.
(telegraphiert uns aus Berlin vom 13. d.: Das
Deutsche Theater spielte heute Schnitzlers
„Der Einsame Weg“ in trefflicher Darstellung.
Das Stück, das sehr komplizierte Konflikte auf
die letzten und verstiegensten Seelenfeinheiten auf¬
zubauen versucht, erregte lebhaftes Interesse, das
sich gegen die Kälte und den Widerspruch eines
Teiles des Publikums nur schwer durchsetzte.
——
Sg-
50 Zeitungsausschnitte (Artikel oder Notizen) Kr. 15.—
inclusive
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200.—) im Vorans.

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Inhaltsangabe aller wichtigen Mittheilungen der Wiener Morgen¬
blätter (Tagesjournale ausser „Neue Freie Presse“ und „Wiener Zeitung“)
wodurch eine Uebersicht ber das gesammte politische und wirthschaftliche
Leben des In- und Auslandes in drastischer Kürze geboten wird. Diese Mit¬
theilungen werden is Wien um 9 Uhr Früh verschickt.
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Quellenangabe ohne Gewähr.
Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
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„OBSERVER“
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I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichte
Wien, I., Concondiaplatz 4.
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Stockholm. Kristiania, St. Petersburg.
Ausschnitt aus:
Iilastzirtes Wiener Entrahlatt
vor. 0
Theaterzeitung.
„Der einsame Weg.“
Ein neues Drama von Schnitzler.
Berlin, 13. Februar. (Privat=Depesche.)
Mit seinem fünfactigen Schauspiel „Der einsame
Weg“, das heute im Deutschen Theater seine
Uraufführung erlebte, wendet sich Schnitzler von
seinen bisherigen dichterischen Pfaden ab und schlägt
die Bahnen Ibsen's, Hauptmann's, theilweise auch
Maeterlinck's ein. Das Drama entwickelt sich fast
ausschließlich aus inneren seelischen Vorgängen,
äußere Geschehnisse werden nur spärlich verwendet, jusiv
Für 50 Zeit
wo sie zur Fortführung der Handlung unumgänglich rto.
100
nothwendig erscheinen.
ilbar
200
Der Akademie=Director Wegrath hat als junger Vora
500
Künstler ein Mädchen geheiratet, das sich bereits seinem
1000
Freunde Julian Fichtner hingegeben hatte und mit ist
Im Ge
den Folgen ihrer Liebe in die Ehe tritt. Die Frucht ###
Abonnement d
ihres früheren Verhältnisses, welches am Marke
Abonnenten f
ihres Lebens zehrt und sie zum Beginn des Schau¬
end
wieles bereits als Todescandidatin erscheinen läßt,rg
Der „
in ein Sohn Felix. Dieser ist neben seiner legitimen zitun
Inhaltsangab
— haftlif
Slätter (T
Schwester Johanna als Sohn Wegrath's zu einen##e
wodurch eine
blühenden, künstlerisch veranlagten jungen Mann
Leben des In¬
herangewachsen, der aber vom natürlichen Vater
theilungen w
dessen unstetes Wesen geerbt hat, aber auch Johann
scheint vom Naturell der Mutter gewissermaßen
erblich belastet, denn im Laufe der Begebenheiten
ersieht man, daß sie zu einem anderen Herzens¬
bezwinger, dem Gutsbesitzer v. Salm intime Be¬
ziehungen unterhält. Nach dem Tode der Mutter erfährt
Felix von Fichtner, zu dem er sich von Kindheit
auf hingezogen fühlte und der ihm seinerseits nahezu
zärtliche Freundschaft bekundete, den wahren Stand
ihrer blutsverwandten Beziehungen. Felix entschließt
sich, dem peinlichen Verkehr im vermeintlichen Vater¬
hause zu entrinnen, indem er sich Salm als Be¬
gleiter bei dessen beabsichtigter Forschungsreise nach
Turkestan anschließt. Inzwischen haben er und
Johanna vom Hausarzt erfahren, daß Salm wegen
eines heimtückischen Leidens das Reiseziel lebend
nie erreichen werde. Johanna sucht einen Ausweg
aus der hoffnungslosen Liebe durch den Tod in
den Wellen. Salm, erschüttert durch das plötzliche
Verschwinden Johannas, weiht Felix in seine
Herzensbeziehungen zu Johanna ein. Felix, erbittert
über das Schicksal seiner Schwester, läßt sich zu
einer Andeutung über Salm's unheilbaren Zustand
hinreißen. Dieser beschließt, dem unerbittlichen
Walten der Natur durch einen freiwilligen Tod
vorzugreifen. Wegrath und Felix bleiben als un¬
schuldige Opfer der Familien=Tragödie zurück.
Durch gemeinsames Leid sind sie zu einem wahr¬
haft innigen Bunde aneinander geschlossen, während
Fichtner seinen einsamen Weg eines verzettelten
und verfehlten Daseins bis an's Ende gehen muß.
Die heutige Aufführung erwies, daß die
Rüstung der Schicksalsdramen für Schnitzler's
Begabung zu schwer sei. Die ernsten Seenen
verpufften wirkungslos trotz
Fülle der
elegant gebrachten geistvollen Gedanken. Die
Schlußscene des vierten Actes, wo Johanna
sich in den Teich stürzt, wurde geradezu ausgelacht.
Nichtsdestoweniger konnte der Dichter, wie nach den
anderen Aetschlüssen, auch nach diesem Beifallsrufen
folgen.
Die Besetzung
der Rollen wies
gleichfalls Mißgriffe auf. Namentlich Else Leh¬
mann als Interpretin der leichtlebigen Wiener
Schauspielerin war nicht am Platze.
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