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18. Der einsane Neg
er starb den Tod als ein Held, der seine! Bühne gestellten Charalteren ist freilich nicht alles! arbeitet, der von Oskar Straus in Musik gesetzt
ganz klar. Es sind jedoch liebenswürdige, sym= worden ist. Hierbei hat der bekannte Komponist
ist
pathische Menschen, die wir kennen lernen, und die wirksamster Ueberbretil=Nummern wenig Glück ge¬
Pflicht bis zum letzten Augenblick erfüllte. Die
sichere Hand, mit der der bühnenkundige Verfasser habt. Vor allem andern ist es ihm nicht gelungen,
Witwe aber, die nun den Gatten und einen Sohn
die Stimmung des Stückes zu treffen, zumal in
in den Wellen verloren hat, will sich das Letzte, was sie
seine Szenen konstruiert, täuscht über die Lücken in
den tragischen Partieen. Da ist von einer Vertiefung
der Charakteristik hinweg. Prächtige Gestalten
des Ausdrucks keine Rede; mit starker Anlehnung
hat, den jüngsten Sohn erhalten und ringt ihm in
sind vor allem die derbe Frau Kapitän Klock und
an längst Dagewesenes wird Musik gemacht, deren
heißem Seelenkampfe das Versprechen ab, sich einem
der alte Kapitän Rohrweder, beides begeisterte
innerer Zusammenhang mit den Bühnenvorgängen
bürgerlichen Berufe zu widmen. So kehrt Hans
und warmherzige Wortführer der „Waterkant“.
kaum erkennbar ist. Aber auch den heiteren Partieen
Holtfeuer von dem Urlaub, den die Mutter ihm
Diese Prachtgestalten wurden durch Frau Wenck und
fehlt scharfe Charakteristik, vor allem ein Grundzug,
nach dem plötzlichen Tode des Vaters erwirkt hat,
Herrn Rohland überaus packend und lebenswahr
der den tragischen Ausgang ahnen läßt. Daß
nicht auf den „Iltis“ zurück, sondern besteigt den
verkörpert, wenngleich es mit dem Hamburger Dialekt
manches ganz hübsch klingt, muß zugegeben werden,
Kontorfessel. Aus Liebe zur Mutter heuchelt er Be¬
der ersteren auch etwas haperte. Der Verfasser fand
das ist aber wenig für die Musik in einer „Oper“.
friedigung in dem Stubenberufe. Im Innern ver¬
überhaupt in den Darstellern die besten Bundes¬
Reiches Lob gebührt Herrn Grevenberg für die
zehrt ihn jedoch heiße Sehnsucht nach dem geliebten
genossen, und der starke äußere Erfolg, den das
Meere und dem Dienst bei der kaiserlichen Marine,
sehr gelungene Inszeuierung. Fräulein Doninger
Stück weit über seinen literarischen Wert hinaus
und als er erfährt, wie tapfer sich der „Iltis“ vor
gab die Titelrolle gesanglich recht gut, darstellerisch
fand, ist mit auf das vortreffliche Spiel zurückzu¬
den Taku=Forts geschlagen hat, während er daheim
aber in den tragischen Momenten nicht mit der er¬
vertthnrten
führen. Die Rolle der Mutter, die sich vergeblich
forderlichen Ausdruckskraft. Das Publikum nahm
bei Muttern saß, da packt ihn die Verzweiflung,
Wiertelstunden
bemüht, ihren Sohn dem gefährlichen Seemanns¬
das Stück sehr beifällig auf und rief Herrn Straus,
und er glaubt einen Augenblick, daß er seinem Leben
Francesco d
berufe untreu zu mache. wurde von Marie Frauen¬
ein Ende machen müsse. Zum Glück hat ihn jedoch
der selbst dirigierte, und die Darsteller wiederholt
Hänger der N
dorfer recht sympathisch dargesteilt, und Herr Harry
Kapitän Rohrweder, ein alter Freund seines ver¬
vor den Vorhang.
Peraldine
]Walden stattete den Leutnant Holtfeuer, bei dessen
Das zweite Stück, ein französischer Operetten¬
storbenen Vaters, beobachtet, und dieser zeigt der
Setteiferten m
Zeichnung der Verfasser nicht sehr in die Tiefe
starrköpfigen Mutter, wohin ihre selbstsüchtige Liebe
Einakter älteren Stiles von Crémieux, mit Musik
Eßtere vereinig
geht, mit vielen liebenswürdigen Zügen und herzens¬
ihren Jungen fast gebracht hätte. Dies und der
von Henri Caspers, betitelt sich: „Die Tante
Opernbariton
warmen Tönen aus. Die Rolle der Minchen Klock,
Es ist eine hübsche Komödie, so unglaub¬
Umstand, daß auch Minchen Klock, die Cousine Holt¬
schlä
hönsten Corn
die aus Verzweiflung Medizin studieren will, weil.
würdig und harmlos wie etwa „Der Vetter aus
feuers, mit der sich dieser soeben verlobt hat, den
Finast im B4
wie sie ihm sagt, der, den sie liebt, zu dumm ist,
Bremen“. Hier war Fräulein Doninger als zier¬
Bräutigam für den Seemannsberuf frei gibt, bricht
Broßen Erfolg
um ihre Liebe zu merken, wurde von Frl. Ceri¬
liches und gewitztes Kammerkätzchen von entzückender
zum Schluß den Widerstand der Mutter. Sie gibt
Meyer, der
gioli recht gemütvoll und natürlich dargestellt, be¬
ihrem Jungen blutenden Herzens sein Wort zurück,
Lustigkeit, und auch ihr Partner, Herr Pohl, be¬
Dreizahl und
sonders in der Szene, wo unter Schluchzen und
und dieser darf nun wieder auf die frische, fröhliche
mühte sich mit Erfolg, ihrer würdig zu sein. Desto
Phantasie, mit
Tränen die Verlobung zustande kommt, die schon
See hinaus, auf die es ihn mit allen Fasern seines
matter erschien das herrschaftliche Liebesvärchen.
End einem eig
Wenn alle so schön gesungen hätten wie Fräulein
prei Akte in der Luft lag.
Herzens zieht.
Einer Kunst.
Die Handlung ist — abgesehen von den einleiten¬
Doninger, dann wäre die gefällige Musik zu noch 11
Inzwischen
y. Im Theater des Westens brachte der
besserer Wirkung gekommen, als es so geschah. Auch
den Szenen — geschickt aufgebaut und beweist aufs
dieses Stück wurde höchst beifällig aufgenommen.de Theatern
jüngste Premieren=Abe d zwei Stücke, ein neues
neue, daß Skowronnek weiß, was auf der Bühne
Theaterdirekton
und ein altes. Das erstere nennt sich zu Unrecht
wirksam ist. Es geht ein warmer Ton durch das
—
lassen, den
Das Ballfest der Genossenschaft##scher
Over, während das letztere mit Operette richtig be¬
Stück, die Begeisterung für die „Waterkant“ und
flüssiger Weise
zeichnet ist. Die bekannte, hier durch Helene Odilon
Bühnenangehöriger, das sich seit einigen Jahren
ihre sonngebräunten Männer und frischen Jungen
lasten. Aber
und Charlotte Wiehe wiederbolt zur Aufführung
ist echt, und wenn sich auch in allen Akten eine ge¬
neben dem Presseball zu einer der besuchtesten ge¬
wisse Rührseligkeit breit macht, so stellt sich doch stets
zur rechten Zeit der Humor des Verfassers ein, der gelangte Bojazzade „Colombine“ von Erich Kion
n vor Entgleisungen bewahrt. In den auf die hat Arthur Pferhofer zu einem Operntexte ver¬ selligen Veranstaltungen der Reichthauptstadt heraus= der Mimen w
18. Der einsane Neg
er starb den Tod als ein Held, der seine! Bühne gestellten Charalteren ist freilich nicht alles! arbeitet, der von Oskar Straus in Musik gesetzt
ganz klar. Es sind jedoch liebenswürdige, sym= worden ist. Hierbei hat der bekannte Komponist
ist
pathische Menschen, die wir kennen lernen, und die wirksamster Ueberbretil=Nummern wenig Glück ge¬
Pflicht bis zum letzten Augenblick erfüllte. Die
sichere Hand, mit der der bühnenkundige Verfasser habt. Vor allem andern ist es ihm nicht gelungen,
Witwe aber, die nun den Gatten und einen Sohn
die Stimmung des Stückes zu treffen, zumal in
in den Wellen verloren hat, will sich das Letzte, was sie
seine Szenen konstruiert, täuscht über die Lücken in
den tragischen Partieen. Da ist von einer Vertiefung
der Charakteristik hinweg. Prächtige Gestalten
des Ausdrucks keine Rede; mit starker Anlehnung
hat, den jüngsten Sohn erhalten und ringt ihm in
sind vor allem die derbe Frau Kapitän Klock und
an längst Dagewesenes wird Musik gemacht, deren
heißem Seelenkampfe das Versprechen ab, sich einem
der alte Kapitän Rohrweder, beides begeisterte
innerer Zusammenhang mit den Bühnenvorgängen
bürgerlichen Berufe zu widmen. So kehrt Hans
und warmherzige Wortführer der „Waterkant“.
kaum erkennbar ist. Aber auch den heiteren Partieen
Holtfeuer von dem Urlaub, den die Mutter ihm
Diese Prachtgestalten wurden durch Frau Wenck und
fehlt scharfe Charakteristik, vor allem ein Grundzug,
nach dem plötzlichen Tode des Vaters erwirkt hat,
Herrn Rohland überaus packend und lebenswahr
der den tragischen Ausgang ahnen läßt. Daß
nicht auf den „Iltis“ zurück, sondern besteigt den
verkörpert, wenngleich es mit dem Hamburger Dialekt
manches ganz hübsch klingt, muß zugegeben werden,
Kontorfessel. Aus Liebe zur Mutter heuchelt er Be¬
der ersteren auch etwas haperte. Der Verfasser fand
das ist aber wenig für die Musik in einer „Oper“.
friedigung in dem Stubenberufe. Im Innern ver¬
überhaupt in den Darstellern die besten Bundes¬
Reiches Lob gebührt Herrn Grevenberg für die
zehrt ihn jedoch heiße Sehnsucht nach dem geliebten
genossen, und der starke äußere Erfolg, den das
Meere und dem Dienst bei der kaiserlichen Marine,
sehr gelungene Inszeuierung. Fräulein Doninger
Stück weit über seinen literarischen Wert hinaus
und als er erfährt, wie tapfer sich der „Iltis“ vor
gab die Titelrolle gesanglich recht gut, darstellerisch
fand, ist mit auf das vortreffliche Spiel zurückzu¬
den Taku=Forts geschlagen hat, während er daheim
aber in den tragischen Momenten nicht mit der er¬
vertthnrten
führen. Die Rolle der Mutter, die sich vergeblich
forderlichen Ausdruckskraft. Das Publikum nahm
bei Muttern saß, da packt ihn die Verzweiflung,
Wiertelstunden
bemüht, ihren Sohn dem gefährlichen Seemanns¬
das Stück sehr beifällig auf und rief Herrn Straus,
und er glaubt einen Augenblick, daß er seinem Leben
Francesco d
berufe untreu zu mache. wurde von Marie Frauen¬
ein Ende machen müsse. Zum Glück hat ihn jedoch
der selbst dirigierte, und die Darsteller wiederholt
Hänger der N
dorfer recht sympathisch dargesteilt, und Herr Harry
Kapitän Rohrweder, ein alter Freund seines ver¬
vor den Vorhang.
Peraldine
]Walden stattete den Leutnant Holtfeuer, bei dessen
Das zweite Stück, ein französischer Operetten¬
storbenen Vaters, beobachtet, und dieser zeigt der
Setteiferten m
Zeichnung der Verfasser nicht sehr in die Tiefe
starrköpfigen Mutter, wohin ihre selbstsüchtige Liebe
Einakter älteren Stiles von Crémieux, mit Musik
Eßtere vereinig
geht, mit vielen liebenswürdigen Zügen und herzens¬
ihren Jungen fast gebracht hätte. Dies und der
von Henri Caspers, betitelt sich: „Die Tante
Opernbariton
warmen Tönen aus. Die Rolle der Minchen Klock,
Es ist eine hübsche Komödie, so unglaub¬
Umstand, daß auch Minchen Klock, die Cousine Holt¬
schlä
hönsten Corn
die aus Verzweiflung Medizin studieren will, weil.
würdig und harmlos wie etwa „Der Vetter aus
feuers, mit der sich dieser soeben verlobt hat, den
Finast im B4
wie sie ihm sagt, der, den sie liebt, zu dumm ist,
Bremen“. Hier war Fräulein Doninger als zier¬
Bräutigam für den Seemannsberuf frei gibt, bricht
Broßen Erfolg
um ihre Liebe zu merken, wurde von Frl. Ceri¬
liches und gewitztes Kammerkätzchen von entzückender
zum Schluß den Widerstand der Mutter. Sie gibt
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ihrem Jungen blutenden Herzens sein Wort zurück,
Lustigkeit, und auch ihr Partner, Herr Pohl, be¬
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sonders in der Szene, wo unter Schluchzen und
und dieser darf nun wieder auf die frische, fröhliche
mühte sich mit Erfolg, ihrer würdig zu sein. Desto
Phantasie, mit
Tränen die Verlobung zustande kommt, die schon
See hinaus, auf die es ihn mit allen Fasern seines
matter erschien das herrschaftliche Liebesvärchen.
End einem eig
Wenn alle so schön gesungen hätten wie Fräulein
prei Akte in der Luft lag.
Herzens zieht.
Einer Kunst.
Die Handlung ist — abgesehen von den einleiten¬
Doninger, dann wäre die gefällige Musik zu noch 11
Inzwischen
y. Im Theater des Westens brachte der
besserer Wirkung gekommen, als es so geschah. Auch
den Szenen — geschickt aufgebaut und beweist aufs
dieses Stück wurde höchst beifällig aufgenommen.de Theatern
jüngste Premieren=Abe d zwei Stücke, ein neues
neue, daß Skowronnek weiß, was auf der Bühne
Theaterdirekton
und ein altes. Das erstere nennt sich zu Unrecht
wirksam ist. Es geht ein warmer Ton durch das
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lassen, den
Das Ballfest der Genossenschaft##scher
Over, während das letztere mit Operette richtig be¬
Stück, die Begeisterung für die „Waterkant“ und
flüssiger Weise
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und Charlotte Wiehe wiederbolt zur Aufführung
ist echt, und wenn sich auch in allen Akten eine ge¬
neben dem Presseball zu einer der besuchtesten ge¬
wisse Rührseligkeit breit macht, so stellt sich doch stets
zur rechten Zeit der Humor des Verfassers ein, der gelangte Bojazzade „Colombine“ von Erich Kion
n vor Entgleisungen bewahrt. In den auf die hat Arthur Pferhofer zu einem Operntexte ver¬ selligen Veranstaltungen der Reichthauptstadt heraus= der Mimen w